Samstag, 16. Januar 2010

Wir sind alle nur Sternschnuppen.

Wahrscheinlich hat jeder  Mensch von einem Normalbürger eine andere Vorstellung, aber mit Sicherheit immer auch abhängig vom eigenen Welt- und Selbstbild. Daher ist es müßig, sich um eine Definition für das Profil des Normalbürgers zu bemühen.

Ich sehe in ihm eher einen Menschen, der zwar an Gott und der Welt interessiert ist - vielleicht sogar überdurchschnittlich -, sich aber selbst nur sehr bescheiden in die Gesellschaft einbringt. Er geht täglich zur Arbeit,  ernährt eine Familie und pflegt in mäßigem Maße verwandtschaftliche und gesellschaftliche Kontakte (passive Vereinsmitgliedschaft, Nachbarschaft). So ein Bürger ist politisch nicht engagiert, schimpft aber gerne über politische Entscheidungen und profitiert von den Annehmlichkeiten der Demokratie, in der er das Glück hat, leben zu können. Von seinem Wahlrecht macht er aber immer Gebrauch.

Als so ein Normalbürger bewege ich mich selbst in einem familiären Mikrokosmos, der in ein überschaubares soziales Umfeld eingebettet ist. Aus diesem als Heimat empfundenen Raum - Ingolstadt mit seinen kulturellen Angeboten - lässt es sich ungestört hinaus in die Welt blicken.

Wir sind alle nur Sternschnuppen. Unser Flug ist ein Augenblick. Der Existenz dieses Augenblicks gewahr zu werden, ist eigentlich das Anliegen dieses Blogs. Er entsteht aus Dankbarkeit, in einer Welt leben zu dürfen, in der das Wort sich einer relativen Freiheit erfreuen kann, aber auch im Bewusstsein, dass die Wahrnehmung des Wortes immer ein subjektiver Prozess sein wird.

Anton Potche

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