Sonntag, 30. Mai 2010

Ein Ton zu viel?

"Wir sind Song-Meister! Wir sind Lena!" (BILD AM SONNTAG) Ich auch. Das ist gar keine Frage. Lena Meyer-Landrut, gerade mal 19 Jahre alt, hat den "Eurovision Song Contest" souverän gewonnen. Das war eine hervorragende künstlerische Leistung.

Dass der Türke Manga den zweiten Platz belegte dürfte angesichts der vielen Rock-Fans in Europa keine Überraschung sein. Als solche kann man wohl die dritten Sieger bewerten: Paula & Ovi aus Rumänien.

Künstlerisch fand ich ihre Darbietung auf einer höheren Stufe als die Lenas. Ihr Lied war anspruchsvoller und forderte außergewöhnliche musikalische Fähigkeiten. Sowohl Paula Seling als auch Ovidiu Cernăuţeanu (mit norvegischem Pass) boten eine außergewöhnliche Gesangsleistung. Auch ihre Bühnenpräsents an den zwei Klavieren war beeindruckend. Und doch hatte ich den Eindruck, dass in ihrem Lied ein Ton zu viel war.

Ein hoher Operndivaton, allein, ohne Orchester- und Partnerbegleitung ausgehalten, erzeugte den Eindruck von Effekthascherei. Er ist dieser Komposition eher abträglich als fördernd. Vielleicht war er ein Grund dafür, dass nicht der zweite oder sogar der erste Platz drin waren. "Playing With Fire" ist eine Komposition von Ovidiu Cernăţeanu. Auch der Text stammt von ihm.

Anton Potche

Donnerstag, 27. Mai 2010

Ein großartig scheußlicher Film

Darum habe ich gestern Abend schon 20 Minuten vor Feierabend hinter der Maschine hervorgelugt, um zu erkunden, ob der Meister hoffentlich nicht in der Nähe ist? War er auch nicht, und ich bin abgehauen, was ich eigentlich nie oder fast nie mache. Darum bin ich acht Kilometer auf meinem Drahtesel heimgerast, dass ich ganz verschwitzt und schwer atmend im Fernsehsessel landete? Für diese ernüchternde Geschichte über das Sterben -  Pardon!, das unwürdige Sterben des Herrn Lăzărescu?

Ich hätte ja auch ausschalten können. Habe ich aber nicht getan. Das ist doch der pure Voyeurismus: Ich wollte sehen, wie Herr Lăzărescu stirbt. Und habe es dann doch nicht mitbekommen, nicht weil ich eingeschlafen war, sondern weil der Regisseur Cristi Puiu das vom Filmtitel "Der Tod des Herrn Lăzărescu" angekündigte Ende nicht zeigt. Ob Mioara Avram (beeindruckend zurückhaltend gespielt von Luminiţa Gheorghiu) diesen Tod des Herrn Lăzărescu auch miterleben wollte, bleibt eine andere unbeantwortete Frage. Die engagierte und mitfühlende Rettungsschwester hat eine ganze Nacht lang versucht den Schwerkranken in einem Bukarester Krankenhaus unterzubringen. Als es ihr endlich gelang, war es wahrscheinlich zu spät. Der 63 Jahre alte Dante Remus Lăzărescu (Ioan Fiscuteanu) war das Opfer ärztlicher Ignorenz - oder eher menschlicher? -, aber auch eines nicht bestens funktionierenden Gesundheitssystems geworden.

Cristi Puiu und Răzvan Rădulescu haben diesen Film 2005 gedreht. Er hat seinen zeitlosen Charakter natürlich beibehalten, nicht nur für Rumänien. In Krankenhäusern arbeiten eben auch nur Menschen. Und sie sind sich nicht in jedem Augenblick ihres Tuns voll bewusst, dass sie es mit mehr als einem Produkt zu tun haben, sondern mit einem Patienten, sprich leidenden Menschen. Das ist eigentlich das Hauptanliegen dieses Films. Dank ARTE war meine fluchtartige Heimfahrt nicht sinnlos. Das war allerdings Der Tod des Herrn Lăzărescu.


Anton Potche

Dienstag, 25. Mai 2010

Roland Koch se retrage din toate posturile politice

Înainte cu câteva minute premierul landului Hessa Roland Koch (CDU) şi-a anunţat demisia din toate funcţiile politice pe care le deţine. La conferinţa de presă politicianul german a făcut o impresie foarte degajată.

Jurnaliştii prezenţi n-au reuşit să-i smulgă mărturisiri spectaculoase. Premierul va rămâne în funcţie până la 31 august 2010. După aceea va face un concediu mai lung, înainte de a începe să profeseze în meseria sa de avocat.

Deosebit în această retragere din scena politică rămâne doar faptul că pare a fi într-adevăr un act benevol şi nesilit de nimeni. Iată că mai există şi aşa ceva în zilele noastre - chiar dacă vorbim de o excepţie care întăreşte regula.

Anton Delagiarmata

Samstag, 22. Mai 2010

Auf der Psychocouch

"Das war mehr wert als die beste Couch eines Psychiaters."

Dieser Satz hat mich tagelang beschäftigt. Ein Musikant der ehemaligen Kaszner-Kapelle hat ihn kürzlich in der Pause einer Probe der Audi-Bläserphilharmonie dahergesagt, als wäre er das Selbstverständlichste dieser Welt. Und wahrlich: er, der Satz, gibt einem Empfinden Ausdruck, dessen ich ebenso intensiv teilhaft geworden war, ohne je eine tiefergehende Erklärung dafür zu finden, obwohl ich immer danach suchte. Was machte mein (unser) Leben in dieser damaligen Musikkapelle so einmalig, so unvergesslich?

Nun ist der Mann, der mir diesen Schlüssel zur Tür in eine bewegte Vergangenheit gab, 10 Jahre jünger als ich. Also handelt es sich nicht mehr um eine Augenblickswahrnehmung, vielleicht eine nostalgische Gemütswallung, sondern um ein Phänomen, das damals einer Lebensform entsprach, die einem erst jetzt, mehr als 30 Jahre danach, bewusst wird.

Wir lebten in einer Diaspora. Die Kapelle war für uns ein Papierschiffchen auf stürmischer See und es dauerte lange, bis es sank. Sein Geist steigt aber immer wieder aus den Tiefen und überzieht die Überlebenden mit einem Schauer, der oft auch den Hartgesottensten eine Gänsehaut über den Rücken jagt.

Die Traumata der kommunistischen Diktatur haben wir nur in abgeschwächter Form mitbekommen. Bespitzelung einerseits und Auflehnung andererseits waren politisch grundierte Vorgänge, die sich außerhalb des Diasporaschiffleins abspielten - obzwar man heute weiß, dass sie auch im nahen Umfeld stattfanden. Wenn ich jetzt versuche, mir diese Jahre (1970/80) in Erinnerung zu rufen - das ist insofern nicht schwer, als sie nur auf einen Abruf warteten -, dann leuchtet mir Walter Rosners Psychocouchtheorie ein.

In den Proben für die "Musikantenbälle" (Konzerte)  war der Alltag für Stunden, die oft erst um Mitternacht endeten, schlicht vergessen. Das galt natürlich, sogar verstärkt, auch für die vielen Auftritte. Bühnenpräsents ist eine Sucht. Wer dort oben steht, wird von einer seltsamen Entrücktheit befallen. Ich erinnere mich, dass selbst existentielle Versorgungsfragen - bekomme ich morgen Fleisch oder Brot, Milch oder Butter, Holz oder Heizöl usw? - einem kurzen Ausblendungsprozess als abgespeckte Form des Vergessens anheim fielen.

Echtzeit. Damals kannte ich das Wort noch nicht. Es gab ja auch keine EDV für den Hausgebrauch. Heute weiß ich, dass diese Realzeit unser Fühlen und Handeln passgenau beschreibt. Das Miteinander auf der Bühne - viel öfter harmonisch, als frustriert - war begrenzt, zeitbegrenzt. Meist war die Zeit angegeben, also Echtzeit, in der das Bühnensystem, in dem wir so glücklich und alltagssorgenfrei waren, funktionierte. In dieser echten Zeitspanne waren wir andere Menschen, bauten im Alltag aufgestaute Agressionen oder Depressionen ab und sammelten neue Kräfte der Sorglosigkeit für den Tag nach der Musik-Echtzeit. So konnte der Kommunismus mit all seinen negativen Erscheinungen uns nur bedingt etwas anhaben. Wir waren vom Alltagsgeschehen losgelöst wie der Patient auf der Couch des Psychiaters.

Heute, fast auf den Tag genau, vor 38 Jahren marschierten in Jahrmarkt Kirchweihpaare auf die Marschmusik der Kaszner-Kapelle durch die Dorfgassen. Ein beispielloser Kampf um die musikalische Gestaltung dieses Festets hatte das Dorf in seinen gesellschaftlichen Fundamenten erschüttert. Kaszner oder Loris war die lange und bange Frage. Kaszner, lautete die Antwort der Behörde. Wie es letztendlich dazu kam? Echt balkanisch, würde ich sagen. Wer den Jahrmarkter Dialekt versteht, kann es, dem folgenden Link folgend, im Detail nachlesen: So sin die Stumpiche in Johrmark zu der Kerweih kumm.

FotoQuellen: Archiv Kaszner-Kapelle

Morgen, am 23. Mai 2010, treffen sich viele Musikanten der Kaszner-Kapelle in Jahrmarkt. Die meisten werden ihre Lebensgefährtinnen dabei haben und so manche auch ihre Kinder. Auch andere ehemalige Dorfbewohner haben ihr Kommen gemeldet. Im "Kamin" wird ein Familienfest über die "Bühne" gehen, wie es das Dorf seit dem Auswandern der Deutschen nicht mehr gesehen hat. 38 Jahre, fast auf den Tag genau, nach der denkwürdigen "Kerweih" in Jahrmarkt sind viele Ehemalige aus der deutschen Leistungsgesellschaft ausgebrochen, um sich auf die wohltuende Psychocouch des Jahrmarkter "Kamins" zu legen - sprich, um zu erzählen, musizieren, tanzen, essen, trinken und um durch die Dorfgassen zu spazieren. Viele werden die Kirche und die beiden Friedhöfe besuchen, vielleicht auch die Schule, die Feuerwehr, das Probezimmer des Kaszner-Anwesens, falls es noch existiert, und, und, und... Eine bessere Therapie für Heimwehgeplagte hatte mit Sicherheit auch Sigmund Freud nicht anzubieten.

Und das war die "Kerweih" in Jahrmarkt im Mai 1972 (Video auf YouTube) oder anders gesagt, das ist das Kopfkissen meiner Psychocouch.


Anton Potche

Sonntag, 16. Mai 2010

Also doch die Anderen!

Das wird schwer. Am 1. Juni will Traian Băsescu die von ihm angekündigten Kürzungen der Gehälter, Renten und des Arbeitslosengeldes der rumänischen Staatsbeschäftigten bewerkstelligen. Geht nicht, sagen die Kritiker und gesetzeskundigen Betroffenen. Dazu müssen mindestens drei Gesetze geändert werden, sonst könnten Millionen von Klagen beim Verfassungsgericht eingereicht werden und der Staat würde in den meisten Fällen den Kürzeren ziehen.

So viele werden es schon nicht sein. Der Straßenkehrer aus Bukarest wird wohl kaum den Weg zum Verfassungsgericht einschlagen. Ihm bleibt nur das Schimpfen und Darben. Interessanter wird es bei den Damen und Herren aus den höheren Verwaltungsebenen der Gerichte, Ministerien und allen nur denkbaren Behörden, die es in Rumänien gibt. Diese Menschen sind mit einer Rundumversorgung verwöhnt, wie wir sie gerne unseren Bankern und Managern aus den Konzernen anlasten. Ja, vielleicht noch schlimmer. Und das in einem der ärmsten Länder der EU - zum Glück noch kein Euro-Land. Die erwähnten Damen und Herren haben erst kurz vor der Sparinitiative des Präsidenten ohne zu murren eine "Ferienprämie" von sage und schreibe 32,66% in Anspruch genommen. Das hat den Staatshaushalt mit immerhin 71,76 Millionen Euro belastet, weiß ROMÂNIA LIBERĂ zu berichten.

Und sie sind zahlreich, die gut bezahlten Posten im rumänischen Staatsapparat. Ja, mehr noch, sie sind oft doppelt und sogar dreifach besetzt. Wie das geht? Ganz einfach: nach jedem Regierungswechsel werden Posten mit der politischen Klientel neu besetzt und die Geschassten bleiben im verlängerten Krankenurlaub. Der organisatorischen Fantasie sind hier natürlich keine Grenzen gesetzt. In den letzten zwei Jahren wurden über 5.000 Chefs von verschiedenen lokalen Institutionen ausgewechselt, nach rumänischer Methode also verdoppelt, weil sie der verkehrten Partei angehörten. Zur Zeit sind die Gerichte diesbezüglich mit mehr als 1000 Prozessen beschäftigt.

Das erinnert mich alles an zwei vor Jahren in die Welt posaunten Restrukturierungsprozesse in der deutschen Automobilindustrie: Lean Management und Lean Production oder so ähnlich hieß das damals. Das mit der schlanken Produktion hat wirklich einwandfrei funktioniert, nur mit dem Management war das so eine Sache. Da wurden viele Kinder neu getauft.

Wen wundert's, wenn das in Rumänien anders laufen sollte. Die unteren Schichten werden die Zeche für die verschwenderischen Oberschichten zahlen müssen. Das will der IWF so. Und das will die EU so. Sonst gibt es keine neuen Kredite mehr für das Leben in Saus und Braus einerseits und bittere Armut andererseits. So sehen es die armen "reichen Betroffenen". Immer die Anderen sind schuld. Diese Mentalität der Rumänen ist nichts Neues.

Wenn es einen positiven Punkt in dieser rumänischen Krisengeschichte gibt, dann kann man ihn aus einer Stellungnahme Traian Băsescus herauslesen: "Es wäre ungerecht, wenn jemand den IWF beschuldigen würde. Es ist ein Programm der rumänischen Regierung. Sollte es ein Fehlschlag werden, wird nicht der IWF verantwortlich sein, sondern die Institutionen des Staates, vom Präsidenten zur Regierung. Oder, in erster Reihe die Regierung."

Also doch die Anderen!

Anton Potche

Donnerstag, 13. Mai 2010

Wie entsorgt man einen Fötus?

Auf diese Frage könnte man das Thema des rumänischen Films 4 Monate, 3 Wochen und 2 Tage reduzieren. Der Film beantwortet diese Frage zwar auch, gibt aber noch weitere schockierende Einblicke in eine Welt, die junge Frauen überhaupt dazu veranlassten, sich diese schreckliche Frage zu stellen.

Der Film wurde 2007 von Cristian Mungiu gedreht und hat noch im gleichen Jahr drei Preise in Cannes, darunter "Palme d'Or" für die beste Regie, und zwei Preise beim Festival des Europäischen Films, darunter als bester Film, bekommen. Das war damals durchaus ein Thema im deutschen Feuilleton. Aber kein Thema für die Kinos. An diesem Wochenende kann ich in Ingolstadt und Umgebung aus einem Kinoangebot von 122 Filmen wählen. Das war 2007 nicht anders, im Gegenteil, damals gab's in der Donaustadt sogar noch Altstadtkinos und die Auswahl war noch größer. Wochenlang, ja monatelang habe ich damals gewartet. Nichts! Meist nur Hollywood-Kitsch bis zum Abwinken.

Aber es gibt Gott sei's Dank noch Fernsehsender wie ARTE. Gestern Abend war der Film dort zu sehen und man konnte sich überzeugen, dass die erzielten Preise ihre Berechtigung haben. Eine der dunkelsten Seiten des Ceauşescu-Regimes - wenn man Dunkelheit überhaupt steigern kann - kommt hier zum Vorschein, sofern Nachtaufnahmen ohne oder mit sehr eingeschränktem elektrischem Licht dies ermöglichten. Was sich in einem beleuchteten Hotelzimmer hingegen abspielt ist von einer menschlichen Schwärze geprägt, die das Dunkel der Nacht überbietet. 

Zwei Studentinnen, Otilia und Găbiţă, haben ein billiges Hotelzimmer angemietet, in dem sie sich mit einem Herrn Bebe treffen. Der versteht sein Handwerk Er verhilft dem 4 Monate, 3 Wochen und 2 Tage alten Fötus aus dem Leib seiner blutjungen Mutter Găbiţă ans Tageslicht  und frühzeitig zu Tode zu kommen.  

Anamaria Marinca (Otilia) und Laura Vasiliu (Găbiţă) sind eine ideale Besetzung für diese dramatischen Rollen. Sie spielen sehr unauffällig, natürlich, ohne Pathos. Ihre Dialoge klingen unaufgeregt, obwohl es um existentielle Fragen des Lebens geht und die Angst - diese dauernd vorhandene Obsession des Entdecktwerdens - drückt sich überwiegend in Schweigen aus. Es wird viel geschwiegen in diesem Film. und man braucht auch keine Musik, keine Filmmusik zumindest. Nur im Hintergrund darf schon mal Hochzeitsmusik erklingen, doch für andere, nicht für die Protagonisten.

Triste Bilder, triste Gesichter von Jugendlichen, trist wie das Kulturverständnis der deutschen Kinobetreiber. Ich fand kein deutsches Kinoplakat für diesen Film. Ein Trauerspiel ohne Gleichen, schließlich handelt es sich um einen Film der mit der Goldenen Palme ausgezeichnet wurde. Tristesse allerorts.

ARTE zeigt den Film wieder in der Nacht vom 16. auf den 17. Mai um 1.05 Uhr. Die DVD des Films kostet bei Amazon.de 9,99 Euro

Anton Potche

Dienstag, 11. Mai 2010

Un lebervurst ofensat

Nemţii cunosc locuţiunea "beleidigte Leberwurst", adică "lebervurst ofensat", pentru un om care se retrage frustrat dintr-un motiv sau altul. Exact aşa s-a comportat duminică seara Jürgen Rüttgers, preşedintele de miniştrii al landului Renania-de-Nord-Vestfalia. La tradiţionala masă rotundă a liderilor celor mai importante partide care au candidat pentru un nou parlament Jürgen Rüttgers care este şi preşedintele creştin-democraţilor din Renania-de-Nord-Vestfalia şi din nou candidatul acestui partid pentru postul de premier al landului a strălucit prin absenţă, fiind reprezentat de Armin Laschet (CDU).

Cu două ore înainte, posturile de televiziune anunţaseră cea mai spectaculoasă înfrângere a creştin-democraţilor din acest land din istoria Republicii Federale Germania. Pierduseră peste 10%, în comparaţie cu alegerile de acum cinci ani, şi social-democraţii erau temporar chiar în frunte. Noaptea, după numărarea tuturor voturilor, rezultatul final al alegerilor 2010 pentru parlamentul Renaniei-de-Nord-Vestfalia era următorul: CDU 34,6% - 67 de mandate, SPD 34,5 % - tot 67 de mandate, GRÜNE (partidul ecologist) 12,1% - 23 de mandate, FDP (liberalii) 6,7% - 13 mandate şi LINKE (partidul de stânga) 5,6% - 11 mandate. Pentru stabilirea unui guvern oarecum stabil sunt necesare 91 de locuri în parlament. Deci, vom asista la tratative interesante pentru formarea unei coaliţii parlamentare, dar şi la o luptă acerbă pentru postul de premier.

Şi asta mai ales datorită domnului Rüttgers, care iată că a apărut deodată din scufundare, anunţând că vrea să rămână premier şi să conducă tratativele pentru partidul său. Aşa ar suna sarcina primită de la consiliul de conducere al CDU-ului din Renania-de-Nord-Vestfalia. Doar a primit partidul său 6000 de voturi mai multe decât SPD-ul. Bazându-se însă pe acelaşi număr de mandate, Hannelore Kraft, candidata principală a social-democraţilor, se consideră câştigătoarea alegerilor şi vrea să ocupe şi ea postul de premier şi să formeze un guvern stabil.

Pe locuitorii landului german cu cea mai mare populaţie - aproape 18 milioane de locuitori - îi aşteaptă deci zile, săptămâni şi poate chiar luni de frământări politice interesante. Şi nu este exclus ca până la urmă să se trezească cu "un lebervurst ofensat" pe postul de Ministerpräsident - preşedinte de miniştrii (premier).


Anton Delagiarmata

Sonntag, 9. Mai 2010

Aus fünf mach vier

Sie sind eigentlich gar nicht so schlecht, diese Wochenendblättchen, die einem da mit der Werbung samstags oder sonntags mehr oder weniger regelmäßig in den Postkasten flattern. Sie finanzieren sich von Werbung und sind auch dementsprechend voll davon, transportieren aber auf den ersten Seiten immer auch lokale Themen. Das ist besonders für Leute interessant, die eine regionale Zeitung nicht abonniert haben und sie aus welchen Gründen auch immer nicht täglich am Kiosk erwerben. In Ingolstadt erscheinen gleich drei solcher Minizeitungen. BLICKPUNKT WOCHENENDE ist eine von ihnen. Sie erhebt den Anspruch, "die Wochenendzeitung für die Region Ingolstadt" zu sein.

Außer den Kleinanzeigen ist die Minizeitung -31,5 cm x 23 cm, ca. 30 Seiten -, mit einer Auflage von 92.500 Exemplaren, seitenweise thematisch strukturiert. Die Themenseiten tragen Überschriften wie Stadtgeschehen, Gesundheit, Mittendrin, Firmenporträt, Bayerns Bestes, Sportzeitung, Ratgeber, Verlosungen. Eine Seite ist für die Fraktionen im Stadtrat reserviert. "Aus dem Rathaus" kommen so interessante Informationen, Standpunkte, Kritiken, Erläuterungen usw. aus verschiedenen Blickpunkten auf den Frühstückstisch des kommunalpolitisch interessierten Bürgers.

Die Ausgabe von diesem Wochenende lässt wie immer, die CSU, FW, BÜNDNIS 90 DIE GRÜNEN und die SPD zu Wort kommen. Nicht zum ersten Mal vermisse ich als politisch interessierter Mensch ohne politische Bindung auf dieser Seite DIE LINKE. Immerhin sitzen zwei Linke im Stadtrat und ich kann mir schlecht vorstellen, dass sie nichts zu sagen haben. Besonders in Haushalten, die sich einen DONAUKURIER nicht leisten können, dürften Themen zu sozialen Fragen der Kommune interessant sein.

Und gerade hier, in einer Zeitung, die jeder kostenlos bekommt, kommen die Linken, die sich vor allem die soziale Gerechtigkeit in einer immer unsozialer werdenden Marktwirtschaft auf die Fahne geschrieben haben, gar nicht oder nur selten zu Wort. Mir wäre es lieber, ich könnte das jetzt eher den zwei Stadträten in die Schuhe schieben, als einer parteilich denkenden Redaktion.

Allein, mir fehlt der Glaube zu dieser Annahme. Ich wäre froh, eines Tages von der Redaktion des Blattes BLICKPUNKT WOCHENENDE widerlegt zu werden.

Anton Potche

Freitag, 7. Mai 2010

Mei Arwetskulleger waaß Bescheid

De Leitartikelschreiwer Berthold Kohler hot heit in der FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG  zum Thema Griechenland aah folgende Sätz gschrieb: "Es sind Generationen herangewachsen, für die das, wofür Kohl und seine Weggefährten kämpften und arbeiteten, eine Selbstverständlichkeit ist. Die Nachgeborenen mussten keine Toten mehr aus zerbombten Häusern heraustragen. Europa ist - so kann aus einem historisch unerhörten Erfolg ein Fluch werden - für sie keine Frage von Krieg und Frieden mehr. Für sie muss das Projekt Europa neu begründet werden. Ob dafür die Reisefreiheit, der Wegfall der Gebühren beim Geldwechsel und der Hinweis auf den Exportüberschuss reichen, für den Deutschland von seinen Nachbarn kritisiert wird wie insgesamt für seine angeblich verbissene preußisch-schwäbische Art?"

Naa, es reicht vorre un hinne net, wann's um's Verständnis forr e vereintes Europa geht. Un schun längst net, wann's drum geht, annre aus der Patsche zu helfe. Zu dee zähl ich mich eigentlich aah, wann ich siehn, wie die mit de EU-Gelder umgehn. Awwer mei Arwetskulleger geht do noch vill weider. Er is ooner, der wu wirklich etwas vun der "preußisch-schwäbisch Art" an sich hot. Ich will jetz gar ka Langes un Braades mache un ufzähle, wer bei dem, meim Arwertskulleger, so alles nomol aus'm Grab ufstehn misst, um Ordnung zu schaffe. Un wann's um's Kaafe geht, no heerscht norr, es muss, nei, gut, scheen un billich sein odder am Beste glei gar nicks koste.

Er hot gsaat, do gebt's norr oone Wech: Die Mark muss nomol her. Er hot schun immer gewisst, dass des e Schmarre, e große Mist mit dem Euro is. Des is doch unser Stolz, hot er sinngemäß gsaat, unsrem Volk sei ganzes Selbstbewusstsein ruht norr in der Mark, der Deitsch Mark, un die is jetz weg.

Ich hun versucht mit Wirtschafts- un Reiseargumente dageh zu halle un er hot mer aah zughorcht. Awwer der Schlawiener hot norr uf e Stichwort gewart, mit dem er mich fertich mache kann. Un in die Fall sin ich no aah wirklich ningetappt.

Ich hun zwar net so wie de Herr Kohler vun der FAZ vum "Wegfall der Gebühren beim Geldwechsel" geredd, des Argument is mer gar net ingfall. Awwer ich hun gsaat, dass es doch vill einfacher is, in e annres Land zu Reise un dabei ka Geld wechsle zu misse.

Un do hot mei Arwetskulleger sei Totschlagargument wie e dakische Streithammer, so e echte Buzdugan, uf mich sause geloss. De Euro vernicht iwwerall norr Arwetsplätzer, hot er gsaat, des sieht merr doch schun an dem Geldumtausch, dee wu's jetz nemmi gebt. Die Leit wu in de Wechselstuwwe odder de Bänk - vun de Bischnizars hot er nicks gsaat - unser Mark in ehre eigni Währung umgetauscht hun, die hun doch mi'm Euro aah all ehre Arwet vlor. Do druff hat ich beim beste Wille ka Antwort meh ghat.

Berns Toni

Donnerstag, 6. Mai 2010

Ist Rumänien ein zweites Griechenland?

So sieht es zumindest an diesem Tag aus. Traian Băsescu, Rumäniens Präsident, hat einschneidende Sparmaßnahmen angekündigt. Die Gehälter im Staatssektor sollen um 25% und die Renten um 15% gekürzt werden. Die Reporter in Bukarest hatten heute keine Mühe, verzweifelte Menschen vor die Mikrofone und Kammeras zu bekommen.

Die Oppositionsparteien machen den Präsidenten und die von ihm gestützte Regierung für die Misere verantwortlich. Es ist eindeutig, dass auch Rumänien wie Griechenland vor einem Staatsbankrott steht. Das Schlimmste an der Geschichte scheint die Rentenkürzung zu sein. "Wir werden verhungern", rief ein Mann heute Nachmittag in das Aufnahmegerät eines Reporters.

Und die Gewerkschaften kündigen schon Proteste an. Man sollte nicht vergessen: Die Rumänen haben es am längsten unter der Knute des Kommunismus ausgehalten. Als ihre Leidensfähigkeit aber am Ende war, ist Blut geflossen, viel Blut. Das ist jetzt gut 20 Jahre her und die Herrschenden in diesem Land haben anscheinend nichts aus der Massenspsyche ihres Volkes gelernt. Die Ärmsten sollen auch hier die Folgen der Wirtschaftskrise, gepaart mit Misswirtschaft und ausufernder Korruption, ausbaden. Wenn nur das nicht mal daneben geht!

Anton Potche

Cultura parlamentară în Bundestag

Vin de la lucru. Nevasta mi-a pregătit o cafea şi cornuleţe. Le savurez în faţa televizorului. Dezbateri în Bundestag, parlamentul Germaniei. Social-democraţii (SPD) au întrodus o moţiune simplă - germanii o numesc "Aktuelle Stunde", adică "oră actuală" - pe tema "Consecinţe din evaluarea fiscală". Mestec, înghit, mă uit, ascult şi mă mir.

Deja după primul vorbitor am impresia că sunt singurul care îi acordă o oarecare atenţie. Rândurile sunt aproape goale şi cei câţiva parlamentari prezenţi discută între ei. Trebuie să fie o situaţie foarte frustrantă pentru vorbitorii la microfon, mai ales pentru cei tineri. Un vorbitor creştin-democrat a spus la adresa blocului social-democrat - şi el destul de subţiat - că această moţiune n-ar avea nici un rost. Sub aceste auspicii - într-adevăr.

Dar nu era să rămână aşa. După "ora actuală" a urmat dezbaterea la o nuvelă legislativă, privind promovarea curentului solar. O temă destul de interesantă şi o dezbatere mai vie, la care a participat şi ministrul federal pentru mediul înconjurător Norbert Röttgen (CDU). Cearta s-a iscat în primul rând de iniţiativa legislativă a creştin-democraţilor, creştin-socialilor (CSU) şi a liberalilor (FDP) - deci partidele din coaliţia guvernamentală -, care vor să anuleze onorarea curentului solar. Până acum furnizorii mari de curent trebuiau să plătească producătorilor particulari de curent fotovoltaic, care întroduceau curentul produs pe acoperişurile caselor proprii în circuitele concernelor (RWE, E.on, Vattenfall ş.a.), o sumă stabilită prin lege.

Acum această retribuire să fie desfiinţată, prevede nuvela de lege discutată. Ecologiştii au vorbit despre "pierderea avantajului tehnologic" pe care îl deţini la ora actuală producătorii de elemente fotovoltaice din Germania. Ministrul Norbert Röttgen a replicat că de acum încolo vor fi ajutaţi financiar cei care folosesc curentul de pe propriul acoperiş şi pentru propria casă şi nu-l vor mai întroduce în circuitul concernelor. Asta nu va duce la o reducere a producţiei de elemente fotovoltaice, cum argumentează opoziţia, din care mai fac parte pe lângă partidul ecologist Die Grünen (Verzii) şi Partidul de Stânga şi SPD.

După dezbaterea acestei nuvele legislative a urmat votarea (vot secret) pentru modificarea legii. Deci partidele şi-au strâns batalioanele. Un moment foarte greu pentru ultima vorbitoare, doamna Maria Flachsbard de la CDU. Parlamentarii care veneau în grupe tot mai mari în sala plenară erau atât de gălăgioşi, încât doamna de la microfon trebuia aproape să ţipă pentru a se face auzită.

Rezultatul votului? Nu l-am aşteptat, fiindcă m-am enervat de atâta incultură în parlamentul german. Deci şi aici se găteşte numai cu apă, ceea ce nu înseamnă că trebuie să le urmeze şi alţii exemplul - în caz că la ei ar exista moravuri mai bune.

Anton Delagiarmata

Dienstag, 4. Mai 2010

Mă mir

Mă mir că se miră acum toată lumea. Antrenorul naţionalei de fotbal nu-l ia pe Kevin Kuranyi la campionatul mondial din Africa de Sud. Atacantul lui Schalke a marcat în Bundesliga nici mai mult nici mai puţin de 18 goluri. La mondiale vor juca în atacul german probabil Lukas Podolski de la FC Köln şi Miroslav Klose de la Bayern München.

Unii sunt consternaţi, alţii susţini cu un subton sarcastic în titluri de comentarii: "Löw este curajos". Antrenorul federal Joachim Löw a declarat că Kuranyi nu corespunde pentru conceptul "tactic şi personal", prevăzut de echipa de antrenori pentru acest campionat mondial. Se naşte impresia că numărul golurilor marcate nu mai contează pentru nominalizarea unui atacant într-o echipă naţională. Podolski şi Klose au marcat în acest campionat, care se sfârşeşte sâmbătă, 5 goluri ... împreună.

Şi totuşi mă mir că se miră acum toată lumea. Nu că n-ar putea Löw să socotească. O poate foarte bine, dar tot atât de bine nu poate să uite. Şi anume că Kuranyi a părăsit acu doi ani, în timpul meciului Germania - Rusia, supărat stadionul, fiindcă nu era nominalizat nici ca jucător de rezervă şi trebuia să urmărească partida din tribună. Un gest de indisciplină, deoarece Kuranyi era membru al lotului lărgit de jucători pentru echipa naţională.

Dacă Joachim Löw s-a comportat acum profesional sau nu, va rămâne un subiect de discuţie în lumea fotbalistică din Germania. Cert este că decizia lui este pur omenească, deci dominată de un puternic factor emoţional. Pe de altă parte, riscul lui de a eşua cu Klose şi Podolski nu este prea mare, deoarece în echipă vor mai fi probabil trei atacanţi de clasă mondială: Mario Gomez, Thomas Müller (ambii Bayern München) şi Stefan Kießling de la Bayer Leverkusen. Cam aşa stau cărţile, după părerea lui Delagiarmata - care nu se consideră microbist.
Anton Delagiarmata