Montag, 29. November 2010

Seppi und Peppi unterhalten sich über Geheimprotokolle aus Amerika

Peppi und Seppi in ihrem Bahnhofscafé. Es ist angenehm warm. Draußen schneit es. Sie trinken Kaffee und schauen abwechselnd zum Fenster hinaus auf eine ewige Baustelle und auf die vor ihnen liegende BILD.

- Verstehst du das?
- Was?
- Angela Merkel: selten kreativ, Guido Westerwelle: arrogant, Horst Seehofer: begrenzt, Günther Oettinger: lahme Ente, Wolfgang Schäuble: neurotisch und, und, und.
- Nein, verstehe ich nicht.
- Das sagen die Amerikaner.
- Klar.
- Ich dachte, du verstehst das nicht.
- Was die sagen schon, aber dass so etwas schlagzeilentauglich ist, nicht.
- Heißt das, du gibst den Amerikanern Recht?
- Also wenn ich mit vom Schmalz gesäuberten Ohren durch den deutschen Alltag gehe, Arbeitsplatz, Biergarten, Verein, private Feiern usw., dann kommen mir diese Zitate wie speicheltropfende Lobhudeleien vor.
- Da muss ich dir zustimmen. Nur wissen die Damen und Herren da oben das nicht. Die vor ihnen aufgebauten Schutzschilder sind zu 100 Prozent schalldicht. Solche Fenster könnte ich an meiner Straßenseite wahrlich gut gebrauchen.
- Tja, von oben herabschauen und nichts hören, wie auf einen emsigen Ameisenhaufen, das würde auch mir passen. So könnte ich mit diesen Ami-Charakterisierungen gut leben.
- Es ist schon merkwürdig, mit was man alles Zeitung machen kann.

Leise rieselt der Schnee. Die ewige Baustelle ist zugedeckt. Aber dieser Frühschnee wird nicht liegen bleiben. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen