Montag, 25. Oktober 2010

În sfârşit o veste bună

Când Horst Seehofer (CSU), premierul landului Bavaria, a cerut renunţarea la vărsta de pensionare de 67 de ani, în cazul în care industria germană nu este în stare să creeze locuri de muncă adecvate pentru oamenii mai în vârstă, a fost criticat din toate părţile. Hans-Peter Friedrich, şeful grupului parlamentar din Bundestag al partidului Uniunea Social Creştină, condus tocmai de Seehofer, s-a grăbit săptămâna trecută să declare într-un interviu: "Noi susţinem în continuare pensia la 67 de ani."

Nici cancelarul, doamna Angela Merckel, nu vrea să renunţe la vîrsta de pensionare de 67 de ani. Berlinul nu pare a fi impresionat de evenimentele din Franţa, unde un popor întreg luptă de săptămâni pentru păstrarea vârstei de pensionare la limita de 60 de ani. În Germania doar Partidul de Stânga şi sindicatele luptă pentru menţinerea vîrstei de pensionare la 65 de ani.

Astăzi Berthold Huber, preşedintele celui mai mare sindicat din Germania, IG Metall, cere în ziarul RHEINISCHE POST un referendum (Volksentscheid) pentru pensia cu 67. Omul are dreptate. De ce să hotărească politicieni, care în marea lor majoritate n-au văzut în viaţa lor o fabrică adevărată din interior, soarta a milioane de oameni care trudesc o viaţă întreagă, pentru ca la urmă tot statul, adică aceeaşi politicieni,  să le ia o mare parte din salar sub formă de impozite?

Anton Delagiarmata

Sonntag, 24. Oktober 2010

2. Musikantentreffen der Kaszner-Kapelle - DVD 1/2

Ich war heute Morgen in der Kirche. Nach langer, langer Zeit. Als zweifelnder praktizierender Christ ist das bei mir kein Wunder. Und doch grenzt es an ein Wunder: meine Gänsehaut, meine Freude, meine Erinnerungen. Ich war nämlich in der Jahrmarkter Kirche, beim Kirchweihfest-Hochamt anlässlich des 2. Musikantentreffens der Kaszner-Kapelle an Pfingsten diesen Jahres. Eine der zwei jetzt verfügbaren DVDs von diesem Treffen machten ihn möglich: meinen Sonntagmorgenkirchenbesuch in der katholischen Pfarrkirche zu Jahrmarkt. Dass dieses Hochamt vor heute genau fünf Monaten zelebriert wurde, wird von der Technik auf wunderbare Weise relativiert. Die Zeit scheint sich heute ihrer Irreversibilität nicht mehr sicher zu sein.

Das Vorspannbild der Scheibe deutet auf zwei Kapitel hin: Film und Fotos. Man kann die DVD natürlich auch einfach durchlaufen lassen und bekommt dann den Film und anschließend die Fotos präsentiert. Das ist besonders für ältere Herrschaften wie mich, die sich immer wieder die Ohren mit dieser Fernseh-Video-DVD-Computer-Technik fangen, von stressvermeidendem Vorteil.

Die Kamera schwenkt aus dem blauen Himmel, über das Kreuz, die Kuppel, den Glockenturm in die Kirche. Und die ist vollbesetzt. Die Glocken läuten. Strahlende Trompeten werden von einer klangmüden Orgel begleitet. Erstere stehen im bundesdeutschen Rampenlicht (Franz Tröster - Helmut Kassner), während Letztere (heute liebkost von Robert Bajkai) kaum noch von banatschwäbischen Organistenhänden berührt wird. Dumea Bonaventura, Pfarrer in Biled, Máthé Lajos, Pfarrer von Dumbrăviţa und gleichzeitig seelsorgerischer Betreuer der Filiale Giarmata/Jahrmarkt, sowie Diakon Dr. Radu Thuma, der aus Reutlingen angereist ist, zelebrieren den Festgottedienst. "Herzlich willkommen zu Hause", sagt Pfarrer Bonaventura und eröffnet eine Messe mit Lesungen und Gebeten in drei Sprachen: Rumänisch, Ungarisch, Deutsch. Die deutschen Antworten aus dem Kirchenschiff auf die Vorgebete der Priester sind an diesem Tag die kräftigsten und im Alleluja vereinigen sich dann alle drei Sprachen.

Pfarrer Bonaventura findet es schon bemerkenswert, dass an diesem Pfingstfest so viele ehemalige Jahrmarkter an der "Wallfahrt zur alten Heimatkirche" teilnehmen. Er war selbst Seelsorger in den Jahren 1966 - 1968 und 1986 - 1988 in Jahrmarkt und hat die Dorfbewohner von damals noch als "fröhliche, muntere Menschen" in Erinnerung. Er schildert ein reges Kirchenleben mit langen Kirchweih- und Begräbniszügen. Dass der damalige Pfarrer Sebastian Kräuter mit "Gelobt sei Jesus Christus" auf der Straße begrüßt wurde, worauf er mit "In Ewigkeit, Amen" antwortete, hat den Prediger von heute damals sehr beeindruckt. Aber auch die Gegenwart hallt in dieser Predigt wieder. Der heutige Pfarrer von Biled thematisiert die Vielsprachigkeit in den römisch-katholischen Gottesdiensten und will es nicht lassen, Herta Müller der Schlechtmachung katholischer Priester aus dem Banat zu bezichtigen. So findet auch die große Literatur Einzug in diesen Gottesdienst.

Ein gemischter Chor, unterstüzt von einem Bläserquartett, bildet den musikalischen Rahmen, und das in bemerkenswerter Qualität. Spätestens als sich "Die Glocken der Heimat" von der Empore in die Gemüter der Altjahrmarkter senken, trocknen Taschentücher so manche Träne und die Kirchenglocken tragen die Botschaft von einem emotionalen Gottesdienst über Dorf und Flur.

Der Schluss dieser Messe ist einem Übergang zum weltlichen Teil des Festes vorbehalten - mit einem wahrlich besonderen Gespür für eine würdevolle Besinnung auf diesen Kirchweih-Musikantentag. Und damit wären wir wieder bei der Literatur, der kleineren, der Heimatliteratur, die den Anwesenden aber zumindest an diesem Tag näher als die Nobelpreisliteratur sein dürfte. Vanessa Streitmatter (13) rezitiert  Marianne Ebners Gedicht Mei Heimat - mit einem kleinen dichterischen Kunstgriff versehen. (Was Musikarrangeuren erlaubt ist, muss auch Rezitatoren gestattet sein, ganz zu schweigen von modernem Regietheater.) Wo es bei der Heimatdichterin heißt, dort is mei Heimat, es Banat, rezitiert die Gymnasiastin in echtem Jahrmarkter Dialekt mit leicht oberbayerischem Einschlag: dort is eier Heimat, es Banat. Wie wahr!

Berthold Ebner, der Mann mit dieser verrückten, von vielen als unrealisierbar empfundenen Idee dieses Kirchweih-Musikantentreffens in der alten Heimat - ich zähle mich zu ihnen -, hält anschließend eine viel beachtete Ansprache. Er stellt fest, dass "die Musik in Jahrmarkt und das Kirchweihfest Teile unserer damaligen Kultur waren" und hinterfragt in einem philosophisch angehauchten Diskurs die Folgen unserer Entfremdung von dieser Kultur. Der bewusst wahrgenommene Schwund "unserer damaligen Kultur" führt bei einigen dazu, dass man sich nostalgisch umsieht, zurückblickt und erkennt, wo die eigenen Wurzeln liegen. Ebner weiß und versteht aber auch, dass "viele unserer Zeitgenossen oder Landsleute anders denken" und weist Anschuldigungen zurück, diese Veranstaltung würde die ehemalige Dorfgemeinschaft erneut spalten.

Mit einem Gebet für Hans Kaszner sen. und alle verstorbenen Mitglieder der Kapelle sowie alle Toten auf den beiden Dorffriedhöfen findet der Gottesdienst seinen Abschluss. Vom Chor, wie die Jahrmarkter die Kirchenempore nennen, erklingt "Großer Gott wir loben dich".

Beeindruckt, tief berührt und dankbar lehne ich mich in meinem Fernsehsessel zurück. Da sage noch einer, ich wäre kein guter Christ. Ich war heute tatsächlich in der Kirche und das mit ehrlicher und nicht geheuchelter Anteilnahme am Geschehen vor dem Altar und im Kirchenschiff.

Für die zweite DVD vom 2. Musikantentreffen der Kaszner-Kapelle, die es doch gar nicht mehr gibt - so schön kann Esoterik sein -, stelle ich mir schon mal ein paar Flaschen Bier kühl.
Anton Potche

Dienstag, 19. Oktober 2010

Der Peppi war in der Betriebsversammlung

- Das war gut, hörte ich den Peppi zum Seppi sagen, das war wirklich gut. (Sie haben den Seppi also nicht abgeholt und das freut mich.) Saugut, wirklich O.K.. Und er streckte den rechten Daumen von der geballten Faust weg, gen Himmel. Saugut!
- Was denn?, wirkte Seppi jetzt schon fast ungeduldig.
- Die Seehars, Kollegin Seehars, die immer auf dem Podium sitzt in der Betriebsversammlung. Oben, weißt schon.
- Und was ist mit der?
- Sie hat den Bericht des Betriebsrats gehalten. Gut, sag' ich dir. Den Herren Manager eins ausgewischt. Aber so gründlich, eine Watschn. Das hat geklatscht.
- Oh!
- Bei Managerkonferenzen wäre alles langweilig schwarz ... oder so ähnlich. Nur da und dort ein Farbtupfer und das wären dann Frauen, hat sie gesagt. Ja, genau so ... oder so ähnlich. Also sinngemäß so. Mehr Frauen müssen in Führungspositionen, hat sie verlangt. Sogar die Zeitung hat am nächsten Tag geschrieben, dass ein Thema "die bessere Frauenförderung im Unternehmen" war.
- Na ja, so schlimm ist das nun auch wieder nicht. So was wird immer wieder mal von Feministinnen verlangt. Du schwärmst ja so, als ob das nur deine Kollegin Seehars könnte.
- Kann auch nur sie, da kannst du Gift drauf nehmen.
- ??
- Sie ist seit Jahren nämlich die einzige Frau in dem 10-köpfigen Betriebsratsgremium auf dem Podest.

Samstag, 16. Oktober 2010

Militärmusik im Bayerischen Armeemuseum zu Ingolstadt

"Militärmusik in der Dürnitz" kündigte der DONAUKURIER an. Zum Glück wurde weiter präzisiert: "am kommenden Freitag, 15. Oktober um 19 Uhr in der Dürnitz des Armeemuseums im Neuen Schloss". Also war mir der Ort vertraut, obwohl der neueste Duden - wahrscheinlich auch ältere Ausgaben - das Wort "Dürnitz" nicht mehr führt. Veraltet. Ein Wörterbuch von Dr. Lutz Mackensen aus dem Jahre 1977 half mir auf die Sprünge: der Dürnitz ist der Wohnbau der Burg. Zum Unterschied der Konzertankündigung im DONAUKURIER ist Dürnitz hier männlich. Was wären wir ohne Wikipedia? Also: Die Dürnitz (von slawisch dorniza „beheizbare Stube“), auch Dirnitz oder Türnitz genannt, ist der heizbare Bereich einer mittelalterlichen Burganlage, der meist einen einzigen großen Raum im Erdgeschoss des Palas umfasste. Oft war dieser aufwändig ausgestattet und besaß ein dekoratives Gewölbe. Gelegentlich wird auch die Kemenate oder ein ganzer Saalbau damit bezeichnet."

Die Definition und Geschichte der Militärmusik ist um nichts einfacher als der Raum, in dem sie an dieserm Abend erklungen ist. Ein "Jahrbuch der Tonkunst für Wien und Prag" aus dem Jahre 1796 verkündet: Die Militärmusik ist entweder die gewöhnliche Feldmusik, oder die türkische Musik. Die Feldmusik, die sogenannte Harmonie, welche man auch Bande nennt, besteht aus zwei Waldhörnern, zwei Fagotten und zwei Oboen; diese Instrumente kommen auch bei der türkischen Musik vor, wozu aber noch zwei Klarinetten, eine Trompete, eine Triangel, eine Oktavflöte und eine sehr große Trommel und ein Paar Cinellen gehören. Beim Aufziehen der Burgwache und der Hauptwache hört man die Feldmusik. Die türkische Musik wird in den Sommermonaten abends bei schönem Wetter vor den Kasernen, bisweilen auch vor der Hauptwache gegeben. Das sämtliche Offizierskorps erhält das zur türkischen Musik gehörige Personale.

Heute wissen wir, dass die Militärmusik und in ihrem Schlepptau die Blasmusik im Allgemeinen aus der Verschmelzung der Feldmusik mit der türkischen Musik hervorgegangen ist. Bereits die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts sollte zu einer Blütezeit der Militärkapellen in Europa führen. 1885 einigte man sich beim Kammerton a' auf die Höhe von 442 Hz. Nur die Österreicher kaprizierten sich auf ihre um einen halben Ton höhere "Wiener Stimmung". In altösterreichischen Enklaven wie etwa im Banat (heute großteils Rumänien) hielt sich diese Stimmung bis weit ins 20. Jahrhundert. Irgendwann versuchte man die alten Instrumente mit verlängerten Mundstückrohren oder Hauptzügen an die neuen Instrumente, mit der sogenannten "Pariser Stimmung", anzupassen. Das Resultat war für empfindliche Ohren oft recht schmerzlich.

Nicht ganz so schlimm war es beim Konzert der Zandter Blasmusik unter der Leitung von Franz Zäch in der Dürnitz des Neuem Schlosses zu Ingolstadt - obwohl auch hier eine Es-Klarinette als unverzichtbares Holzinstrument der Militärmusik ihr mehr oder weniger gelungenes Unwesen trieb. Vom musikalischen Wettstreit bis zum Zapfenstreich - Konzert mit Kompositionen bayerischer, preußischer und württembergischer Musikmeister lautete die Überschrift des Programmzettels. Das Publikum hatte an diesem Abend zwar keine Militärkapelle - die heutzutage ausnahmsweise mit Profis besetzt sind - vor sich, sondern eine bestens disponierte Amateurkapelle (bestückt mit einigen Musiklehrern), die sich ihrem kulturellen Auftrag voll bewusst war.

Um die Botschaft dieser Musik einem Publikum informativ zu vermitteln, braucht ein solches Konzert unbedingt einen Moderator. Das wollte Edmund J. Hausfelder aber anscheinend nicht sein, denn das Programm kündete ihn lediglich als Überbringer "verbindender Worte" an. Dies wiederum gelang ihm recht gut. Wir hatten es eben nicht mit Komponisten wie Wagner, Brahms, Liszt, Rossini, Verdi, Rimski-Korsakov u. a. zu tun, die sich nachweisbar alle um "die Blasorchester-Bearbeitung ihrer Werke durch Militärkapellmeister bemühten" (Wolfgang und Armin Suppan: Das Neue Lexikon des Blasmusikwesens, Blasmusikverlag Schulz GmbH, Freiburg-Tiegen, 1994) und deren Lebensläufe und Werke im Großen und Ganzen bekannt sind.

Vielmehr ging es an diesem Abend um Komponisten wie Christian Kolb (1826 - 1871), Gottfried Piefke (1815 - 1884), Peter Betz (1868 - 1945), Carl Ludwig Unrath (1818 - 1908), Carl Carl (1830 - 1898), Peter Streck (1797 - 1864), Adolf Scherzer (1815 - 1864), Rudolf Kropp (1858 - 1933), Georg Fürst (1870 - 1936), Max Högg (1854 -1933) und Kaspar Aiblinger (1779 - 1867), um deren Gunst sich obige bekannte Klassikgrößen zwecks Popularisierung ihrer Musik bemühten. Die Biographien dieser Musikmeister entbehren wahrlich nicht der Spannung und lassen Raum für so manche Anekdote.

Die Militärmusik ist eindeutig ein selbstständiges Musikgenre, das es verdient, gepflegt zu werden. Es gibt einen Verein, der sich um die Förderung dieser Musik (auch außerhalb der Bundeswehr) kümmert. Leider ist er auf dem Konzertprogramm nicht vermerkt, wurde aber von Edmund J. Hausfelder in seinem Dank an alle, die diesen interessanten, unterhaltsamen und vor allem lehrreichen Konzertabend ermöglicht haben erwähnt.

Mit dem Einzugsmarsch von Christian Kolb (Video) wurde das Programm eröffnet und mit dem Bayerischen Zapfenstreich nach den Dienstvorschriften von 1822/23 beendet. Das dankbare Publikum erklatschte sich noch eine Zugabe. Das Schicksal der Dürnitz hat anscheinend die Militärmusik noch nicht ereilt: Sie ist noch nicht veraltet.
Anton Potche

Foto & Video: Anton Potche


Mittwoch, 13. Oktober 2010

Ehrendoktorwürde für Angela Merkel

Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel ist Dr. h. c. der Hebräischen Universität Jerusalem. Seit gestern ist sie auch Ehrendoktor der Universität Babeş-Bolyai aus Cluj-Napoca/Klausenburg. Die Verleihung des Ehrentitels fand anlässlich der Eröffnung eines Instituts für deutschsprachige Lehre und Forschung an dieser Hochschule statt.

Dem Besuch der Kanzlerin in der nordrumänischen Stadt gingen Gespräche in Bukarest mit dem rumänischen Premier Emil Boc, mit Präsident Traian Băsescu und einer Delegation der deutschen Minderheit in Rumänien unter der Leitung des Bürgermeisters von Sibiu/Hermannstadt Klaus Johannis voraus. Die Kanzlerin mahnte die Fortsetzungen der Reformen in Rumänien an. Der Beitritt zum Schengener Raum hänge in bedeutendem Maße davon ab, schrieb die Kanzlerin den Rumänen ins Stammbuch.

Die ausgesiedelten Deutschen hingegen könnte der Hinweis der Kanzlerin auf Rückerstattungsansprüche interessieren. Sie wieß in ihrem Gespräch mit Emil Boc darauf hin, dass man von bundesdeutscher Seite eine Beschleunigung der Rückerstattungsverfahren für enteignetes Eigentum der Deutschen erwarte. Unklar blieb dabei, ob es sich um das Eigentum der verbliebenen deutschen Minderheit handelt oder um das der Aussiedler. Wessen Einfluss ist in dieser Stellungnahme zum Tragen gekommen: der der Landsmannschaften in Deutschland oder der der Rumäniendeutschen um Klaus Johannis?
Anton Potche

Donnerstag, 7. Oktober 2010

Zu spätes Vorbild für Köhler

Beide Kammern des rumänischen Parlaments haben nach langem Ringen das neue Rentengesetz verabschiedet. Bisher gingen die Männer mit 62 und die Frauen mit 58 Jahren in Rente. Das Renteneintrittsalter wurde auf 65 Jahre angehoben. Allein, der Präsident Rumäniens, Traian Băsescu, will das ihm heute vorgelegte Gesetz nicht unterschreiben.

Er verkündete vor den Kameras: Wir müssen zugeben, dass die soziale Realität in Rumänien uns zeigt, dass eine im privaten oder staatlichen Sektor beschäftigte Frau auch zu Hause noch einen Arbeitsdienst hat, ist sie doch die wichtigste Verwalterin der Hausangelegenheiten. Also die Frauen in Rumänien erbringen doppelte Leistung. [...] So schlage ich dem Parlament vor, die Möglichkeit zu prüfen, das Renteneintrittsalter für Frauen von 65 auf 63 Jahre herbazusetzen.

Nur zur Erinnerung: Die Regelaltersgrenze für Frauen wird in Deutschland ab 2012 schrittweise auf 67 Jahre angehoben. Um wieviel fauler, nachlässiger, interessenloser, familienfeindlicher, rabenmütterlicher etc. müssen da deutsche Frauen gegenüber rumänischen Frauen sein. Wäre Horst Köhler noch im Amt, müsste man ihm den rumänischen Präsidenten als leuchtendes Beispiel einfacher, gefühlter Menschlichkeit präsentieren. (Diesbezüglich über die deutschen Gesetzgeber zu reden, lohnt sich eh nicht.)

Auch bayerischen Politikerinnen, die in diesen Tagen das politische Quotenspielchen zu ihrem Lebensinhalt gemacht haben, wäre jetzt ein Blick in das wirtschaftlich daniederliegende Rumänien zu empfehlen. Ein politischer Einsatz für eine menschenwürdige Regelaltersgrenze der Millionen doppelt belasteter Frauen in Deutschland stände ihnen bedeutend besser zu Gesicht, als die eigene Profilierungs- und Karrieregeilheit. Wenn selbst Frauen in der Politik ein Engagement für ihre Geschlechtsgenossinen vermissen lassen, was soll man dann von Müntemachos erwarten?

Komisch ist, dass in den Talkshows immer nur von den benachteiligten muslimischen Frauen gesprochen wird. Da gäbe es vor der eigenen Haustür so viel zu kehren. Der 67-Rentendreck müsste als Erster weg.
Anton Potche

Mittwoch, 6. Oktober 2010

De Seppi, de Peppi und die Schwowesecuritate odder Wedder mol net gut hingheert

- Mensch Seppi, hot de Peppi gsaat, wie schaust'n du aus? Merr moont jo grad, du meechst die Last vun der ganz Welt uf'm Buckl troon.
- Ich moon, jetzt krien se mich, hot de Seppi mit ohnmächticher Stimm geantwort un sich meh uf de Barhocker falle geloss wie hingsitzt.
- Wer kriet dich?
- Die Securitate.
- Du spinnst doch, die gebt's doch schun seit 20 Johr nemmi.
- Doch, do in Deitschland, die Schwowesecuritate.
- Saa mol, host du heit schun was getrunk?
- Naa, awwer jetz brauch ich was. Bedienung! Einen Brandy bitte!
- Ja, saa mol, bist du i'me Westernfilm?
- Ich soon der, des is noch vill schlimmer.
- ? ? ?
- Mei Arwetskulleger is heit morjet mit're sehr, sehr wichticher Miene zu mer kumm un hot gsaat: Jetz hun se dich. Dei Fall is schun beim Vorstand. Ich war perplex un hun gsaat, des muss e Fehler sin, ich mach doch mei Arwet onstännich - so weit's halt noch in meine Kräfte leit. Net der Vorstand, der anner, der vun der Landsmannschaft, hot er no druf gsaat, un sei Stimm hot ufmol ganz geheimnisvoll geklung. Ich awwer sin eerscht recht aus alle Wolke gfall. Awwer er war so, ja wie soll ich soon, direkt ufgeregt, un es is wie e Wasserfall aus seim Maul kumm: Jetz stoppe se der's Maul! Wie er gsiehn hot, wie ich no selwer vor Staune un Entsetze es Maul bis an die Ohre ufgeriss hun, un ka Wort meh rausgebrung hun, was merr jo vun mer net grad geweent is, muss er jo doch bemerkt hun, dass ich vleicht jo wirklich net waaß, vun was er do redd, un hot mit're Frage nohgholf: Was host'n wedder Schlechtes iwer die Schwowe im DONAUKURIER gschrieb? Ich hat die vorrich Wuch e Anzeige drin ghat, dass ich mei Basfliglhorn verkaaf, hun ich noh doch rausgebrung. Des is doch nicks Schlechtes. Na dann geht's halt um was annres, hot er druf geantwort un nochmol betont, dass se mich jetz krien.
- Saa mol, hot deim Kulleger e Spatz in's Hern gschiss? Bedienung! Ich glaube, ich vertrage jetzt auch einen Brandy.
- Naa, naa, des is ganz ernst, hot de Seppi mit ziddricher Stimm gsaat. Mei Arwetskulleger is Deputat in der Organisation un waaß, was dort abgeht.
- Jetz spinnst awwer wirklich. Der hot norr sei Gaudi mit der gemach. Was hot'n dei Landsmannschaft, odder wie der Verein haaßt, mit der Securitate zu ton.
- Du kannst des net wisse, wie schlimm die sin. Wann du ehne net noh'm Maul reddst, mache se dich fertich.
- Wer macht dich fertich, die Securitate odder die Landsmannschaft?
- Des hun ich mei Arwetskulleger jo aah gfroht, awwer er hot norr immer gsaat: Du werscht schun siehn! Un ich waaß, die drehe de Spieß jetz rum. Ooner hot in der Zeidung sogar gsaat, die friejer Verfollichte sin jetz die Staliniste. Des haaßt doch, dass die Spitzel vun friejer jetz die Opfer, die Rächer vun heit sin. Jo, so hun ich des verstann. Die schloon wedder zu, des soon ich der, du werscht schun siehn.
-Mensch Seppi, jetz reiß dich zamm. Du verschlapperscht jo dei Brandy. Was genau, awwer ganz genau, hot dei Spezi doch gsaat?
- Nicks Genaues. Er hot jo norr gewisst, dass die mer jetz de Garaus mache werre.
- Wer, die Securitate odder die Landsmannschaft?
- Vleicht alle zwaa. Waaß merr, was do laaft?

Ich waaß nateerlich net, was an der Gschicht do dron odder aah net dron is. Ich war im Bohnhfscafé - e integreerter schwowischer Migrant macht aah so etwas ab un zu - un dort hun ich newer dee zwaa, em Seppi un em Peppi, an der Bar gsitzt un nolens volens hun ich des alles gheert, obwohl ich jo vun Natur aus gar net so neigeerich sin. Leider hat ich e Termin ghat - aah des gheert zu'me integreerte schwowische Migrant -, so dass ich fort hun misse un jetz net waaß, wie des Ganze ausgang is - ob de Seppi de Peppi odder de Peppi de Seppi homgebrung hot, weil gelallt hun se zum Schluss schun alle zwaa. 

Uf jede Fall versprech ich Eich, dass ich mich bei meiner nächst Einkehr im Bohnhofscafé noh dee zwaa umschaue werr. Un vleicht verwisch ich jo e Platz in ehrer Näh - net weil ich so neigeerich sin, sondern forr Eich, weil Dehr jo jetz mit're halwer Gschicht auskumme misst. 

Un wann de Peppi noh norr loonich dort sein sellt - ja, noh hun se de Seppi tatsächlich abgholl.