Mittwoch, 9. März 2011

Kalter Krieg zwischen UDMR und FIDESZ

So sehen es zumindest rumänische Beobachter. Die ungarische Regierungspartei scheint sich mit ihrem rechten Kurs keine Freunde bei ihren ungarischen Landsleuten in Rumänien gemacht zu haben. Der Kongress der Demokratischen Union der Magyaren in Rumänien (UDMR) hat 500 Delegierte in Oradea zusammengeführt. Zurzeit sind die Ungarn noch Juniorpartner der rumänischen Liberaldemokraten (PDL) in der Regierung. Aber das Verhältnis ist getrübt.

Der Kongress brachte auch einen Führungswechsel an der Spitze der Ungarnpartei. Kelemen Hunor hat von Markó Béla die Stafette übernommen. Die internen politischen Probleme der ungarischen Ethnie in Rumänien kamen diesmal aber ausgerechnet durch eine zweitrangige politische Delegation der ungarischen Alleinregierungspartei des Viktor Orban an die Oberfläche.

Die Delegationsleiterin aus Budapest, Ildiko Gal, plädierte offen für eine Volkspartei der Ungarn aus dem Ardeal (Siebenbürgen) unter der Führung von Laszlo Tökes, gegenwärtig rumänischer EU-Abgeordneter. Damit hat die FIDESZ-Gesandte sich was eingebrockt. Ein szekler Abgeordnete gestand offen, dass er sich wunderte, "wieso sein Taschenmesser in der Hosentasche sich bei diesen Stellungnahmen nicht öffnete". Etwas diplomatischer, aber ebenso entschieden äußerte sich László Borbly, einer der neuen stellvertretenden Vorsitzenden der UDMR und Umweltminister: "Auch wenn jemand eine Zweidrittelmehrheit im Budapester Parlament hat, kann er uns keine Ratschläge geben."

Ungarische Freundschaft hört sich anders an. Die Ungarn aus Rumänien scheinen ihre jahrhundertealte Abneigung gegen die Rumänen auf ihre eigenen Landsleute im Mutterland übertragen zu haben. Die Rumänen werden das mit Genugtuung zur Kenntnis genommen haben.

Anton Potche

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