Mittwoch, 30. November 2011

November 2011 - Giarmata in den Medien

AGENDA.RO, Timişoara/Temeswar, 4. November 2011
Zwischen dem 20. und 31. Oktober fand in Rumänien eine Volkszählung statt. Das Resultat liegt vor. In Giarmata/Jahrmarkt wurden 6.045 Personen gezählt. Ob die Einwohner von Cerneteaz/Zorn mit inbegriffen sind, wird in dem Artikel nicht spezifiziert.
+ + + Wie die Auflistung nach Ethnien wohl aussieht? Deutsche wird es da, 21 Jahre nach dem Sturz der Diktatur, wahrscheinlich nicht mehr geben. + + +

 RENAŞTEREA BĂNĂŢEANĂ, Timişoara/Temeswar, 10. November  2011
Eine Volkszählung enthält natürlich sehr viele Erkenntnisse, die aus dem reinen Zahlenmaterial herausgelesen oder –gedeutet werden können. Die letzte Volkszählung ist abgeschlossen, berichtet auch diese Zeitung. Seit der vorletzten, im Jahre 2002, ist die Bevölkerung Rumäniens um rund 2 Millionen Menschen geschrumpft. Eine erfreuliche Ausnahme macht die Dorfbevölkerung, besonders jene aus den umliegenden Gemeinden von Temeswar. Die Einwohnerzahl Giarmatas ist seit 2002 von 5.407 auf 6.045 gestiegen.
+ + + Gar keine Frage. Das ist erfreulich. – Eine andere Statistik belegt, dass 40% der Einwohner in den Banater Dörfern verwandtschaftliche Verhältnisse bis zum dritten Grad in den anderen Landesteilen haben. Ja, das Banat ist endlich in Rumänien angekommen. Dazu haben auch wir mit unserer Aussiedlung einen kleinen Beitrag geleistet. + + +

 AGENDA.RO, Timişoara/Temeswar, 11. November 2011
Bis 2020 will oder soll die EU ihren CO2-Ausstoß um 20% verringern. Da sollen auch die rumänischen Kommunen ihren Beitrag leisten. Der Temeswarer Bürgermeister hat zu dieser Thematik die Bürgermeister der umliegenden Gemeinden zu einem Informationsaustausch eingeladen. Auch der Bürgermeister von Giarmata hat eine Einladung bekommen.
+ + + Die EU bringt auch Probleme mit sich. + + +

BANATERRA-PRESS.EU, Timişoara/Temeswar, 11. November 2011
Die Temeswarer Polizei hat in Giarmata den 29 jährigen Daniel B. verhaftet. Er ist Auto gefahren, ohne im Besitz eines Führerscheins zu sein. Das gleiche Missgeschick ist ihm schon mal vor einem Jahr passiert. Damals wurde er zu 9 Monaten Gefängnishaft verurteilt.
+ + + Das klingt nach deutschen Verhältnissen ziemlich drakonisch, bekommt aber einen neuen Anstrich, wenn man liest, dass der Gute schon mal für sieben Jahre verurteilt war und irgendwann frühzeitig freikam. + + +

PROSPORT.RO, România/Rumänien, 28. Oktober 2011
Fußball - 3. Liga -  Serie V: Millenium Giarmata –Timişoara II  0:0
Das war die letzte Etappe vor der Winterpause. Und das ist der Platz der Giarmataer:
1. ACS Recaş 15 9 4 2 26-9 31
2. Bihorul Beiuş 15 9 3 3 19-17 30
3. CFR Simeria 15 8 3 4 21-13 27
4. Hunedoara 15 7 4 4 18-11 25
5. Millenium Giarmata 15 7 4 4 21-17 25
6. Caransebeş 15 7 4 4 20-17 25
7. Jiul Petroşani 15 6 6 3 15-10 24
8. Şcolar Reşiţa 15 7 3 5 18-17 24
9. Timişoara II 15 6 3 6 28-20 21
10. Valea lui Mihai 15 6 3 6 15-13 21
11. Flacăra Făget 15 5 2 8 16-30 17
12. Naţional Sebiş 15 3 5 7 13-14 14
13. Becicherecu 15 4 2 9 18-20 14
14. CS Vladimirescu 15 4 1 10 18-31 13
15.
Gloria Reşiţa 15 2 5 8 8-21 11
16. Gloria Arad 15 2 4 9 9-22 10
+ + +Gar nicht so schlecht, würde ich sagen. + + +

 ZIUA DE VEST, Timişoara/Temeswar, 29. November 2011
Der stellvertretende Vorsitzende der National Christlich Demokratischen Bauernpartei (PNŢCD) und Beauftragter des Temescher Kreisratsvorsitzenden für Österreich und Deutschland, Marius Popovici, ist kraft seines Amtes ein weitgereister Mann. Er soll mehr als eine Million Kilometer Autobahnstrecke hinter sich gebracht haben. Jetzt sind noch 32 km auf der neuen Autobahn Arad – Timişoara hinzugekommen. Angeblich hat er sie von Arad bis zur Ausfahrt Giarmata in 18 Minuten bewältigt.
+ + + Bei 130 km/h und allein auf weiter Strecke ist das wahrscheinlich machbar. Die Autobhan soll noch heuer ihrer Bestimmung übergeben werden. + + +

ZIUA DE VEST, Timişoara/Temeswar, 29. November 2011
Auch der Jahrmarkter Bürgermeister hat die Konvention der Bürgermeister zur Reduzierung des Schadstoffausstoßes unterschrieben. Das Zeremoniell fand in Anwesenheit eines Vertreters der EU statt.
+ + + In den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts hätte man einen Meşter oder Wagner noch aus dem Amt gejagt – wegen Kontakt mit imperialistischen Kräften. + + +


Dienstag, 29. November 2011

„Opa, dort, Kacka!“

„Das Hündchen Alba ist sehr bekannt bei den Temeswarer Einwohnern um den Take-Ionescu-Platz, weil es sich seit drei Jahren seinen Schlafplatz am artesischen Brunnen an der Hauptkreuzung eingerichtet hatte. Alba wurde von einer Rentnerfamilie aus einem deutschen Ostseekurort adoptiert. Alba spaziert jetzt jeden Tag mit seinen Herrchen am Strand und hat ein herrliches Leben.“ Das konnte man heute in der Onlineausgabe der rumänischen Zeitung ADEVĂRUL lesen. Es gibt in dem urbanen Zentrum des Banats eine Organisation namens Pet Hope, die unter anderem auch Adoptionen von herrenlosen Hunden – in Temeswar sollen 8000 durch die Stadt streunen – ins Ausland, namentlich nach Deutschland, vermittelt.

Wie schön, dachte ich mir. Und fast im gleichen Atemzug, oh Gott! War nicht erst kürzlich eine Delegation aus Temeswar in Ingolstadt? Sollten die vielleicht gar ein Hundeadoptionsabkommen geschlossen haben. Herrgott steh uns bei!

Wenn ich mit meiner zweijährigen Enkelin unterwegs bin, ruft sie meist schon nach wenigen Metern „Opa, Kacka“ und zeigt aus ihrem Kinderwagen auf einen oft ganz ansehnlichen (nur von der Größe her) Haufen Hundescheiße.

Ich weiß nicht, wie strandtauglich Albas Strandigehen ist, könnte aber von der Stadttauglichkeit so manches Ingolstädter Hundehalters ein wahres Lamento anschlagen. Zumindest in dem Viertel, in dem wir wohnen, scheint es an Hunde liebenden Zeitgenossen nicht zu mangeln. Leider haben viele von ihnen von den allgemeinen Anstandsregeln des Gassigehens mit ihren Lieblingen keine Ahnung oder ignorieren bewusst jede hygienischen und (un)appetitlichen Aspekte ihrer gemeinsamen Spaziergänge.

Hoffentlich, hoffentlich haben Herr Lehmann und Herr Ciuhandu im Rathaus kein Hundeadoptionsabkommen unterzeichnet. Mir reichen die Haufen, die ich fast täglich umkurven muss – „Opa, dort, Kacka!“

Anton Potche

Sonntag, 27. November 2011

Târg Social de Crăciun pe Audi-Piazza

Firma Audi nu sponzorizează numai cluburi de fotbal, diferite discipline din sportul de iarnă sau festivaluri internaţionale de muzică clasică, ci sprijină şi foarte multe proiecte sociale din regiunea Ingolstadt  (sediul administrativ şi cel mai mare loc de producţie al concernului) dar şi din alte ţări, ca de exempu Brazilia. În aceste proiecte este ivolvat într-o măsură esenţială şi comitetul de intreprindere – la Audi fiind dominat de membri ai sindicatului IG Metall, cel mai mare sindicat din Germania -, ca reprezentant al angajaţilor.

Acum, în ajunul crăciunului, când pentru creştini începe timpul adventului, peste tot în Germania se deschid târgurile de crăciun. Pe unul din pieţele istorice ale oraşului Ingolstadt a fost inaugurat joi unul din cele mai vechi târguri, numit şi Târgul Copilul Isus, din Germania. Arhivele istorice menţionează anul 1570.

În aceeaşi zi şi-a deschis porţile un al doilea târg de crăciuni în oraşul de pe Dunăre, şi anume pe Piazza, centrul public al concernului Audi. Este tocmai unul din acele proiecte care a rezultat din iniţiativa sindicaliştilor, numit Târg Social de Crăciun.

O serie de intreprinderi şi asociaţii caritative, care au angajaţi handicapaţi psihic şi/sau fizic sau care îngrijesc oameni bătrâni, îşi prezintă cu această ocazie produsele fabricate şi activităţile caritative – şi ca gest de mulţumire pentru ajutorul financiar sau material (sub formă de maşini) primit de firma Audi. Ca exemplu am putea numi atelierul de prelucrare a lemnului Auhof-Werkstätten din  orăşelul bavarez Hilpoltstein. În această firmă lucrează oameni cu handicap care confecţionează diferite produse din lemn, cum ar fi mobilă pentru copii şi jucării. Aceste produse sunt expuse la căsuţa firmei de pe Piazza Audi şi pot fi cumpărate.

Bineînţeles că toate cheltuielile pentru organizarea acestui târg sunt suportate de Audi, inclusiv culisa muzicală. Ieri a cântat cvartetul de saxofon 4phones, constituit din membri ai Filarmonicii de Suflători Audi. Târgul de pe Piazza se deosebeşte de celelalte târguri de crăciun orăşeneşti şi prin timpul de funcţionare – doar patru zile, pe când târgurile tradiţionale vor fi deschise până la 23 sau 24 decembrie.
Anton Delagiarmata



Foto & Video: Anton Potche

Freitag, 25. November 2011

Gedichte für die innere Ruhe

Es muss wahrlich nicht immer Wetten dass...? sein. Dass es viel ruhigere Augenblicke vor dem Bildschirm geben kann, wissen wir alle. Nur suchen muss man sie im Riesenangebot der Fernsehanstalten. Dabei könnte uns der Volksmund vielleicht weiterhelfen, wenn er da weise fragt: Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? Goethes Original scheint mir diesbezüglich sogar zielführend zu sein: Willst du immer weiter schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah!

Es muss nicht immer die große Bühne mit den großen Stars sein. Das bekannte Gesicht, die vertraute Stimme aus der unmittelbaren Umgebung – sie wirken oft Wunder. Sie können aus der Stadt kommen, die sowohl der Mensch im als auch der vor dem Fernseher als Zuhause empfindet. Sie können uns aber auch aus weit entfernten Zeiten und Gegenden begegnen, die man als gemeinsame Heimat in Erinnerung hat.

Der lokale Fernsehsender Offener Kanal Worms bietet auch heuer den Menschen die Chance, im Advent zur inneren Ruhe, zum ureigensten Ich zu finden, wenn auch nur für die Zeit eines Gedichts. Dass so etwas in unserer hektischen Welt überhaupt noch möglich ist, hat Eva Jauch uns vor einem Jahr auf diesem Fernsehkanal eindrucksvoll vorgeführt.  

Auch heuer wird sie am ersten Advent, dem 27. November, und danach täglich vom 1. bis zum 24. Dezember für uns, stressgeplagte Alltagsgetriebene, lesen. Die Sendezeiten sind jeweils 0.30 Uhr, 5.30 Uhr, 8.30 Uhr, 13.30 Uhr, 16.30 Uhr und 21.30 Uhr“, ist dem Programm des Senders zu entnehmen. Da ergibt sich sogar die Möglichkeit, das eine oder andere Gedicht, zwei oder gar dreimal anzuhören. Darob mag jetzt der eine oder andere lächeln. Das kann er gleich auch über mich, denn ich habe es Vorgesjahr wirklich getan und werde auch heuer mit Sicherheit den Link von Offener Kanal Worms anklicken.


Anton Potche

Mittwoch, 23. November 2011

Ingolstadt ändert sich, Kronstadt bleibt – Ingolstadt se schimbă, Kronstadt rămâne

Ingolstadt ist eine der wirtschaftlich potentesten Regionen Deutschlands. Hier ist sehr viel in Bewegung, sowohl im kommunalen als auch im privaten Sektor. Da kommt es natürlich auch vor, dass dem einen oder anderen Wirt der Pachtvertrag schon mal gekündigt wird. Davon können auch die Wirtsleute des Restaurants Kronstadt ein Lied singen. Das Gebäude, in dem sich das Restaurant mit rumänischer Küche befand, wird abgerissen. 

Ingolstadt este una dintre cele mai potente regiuni economice ale Germaniei. Aici este foarte mult în mişcare, atât în sectorul comunal cât şi în cel privat. Astfel se mai întâmplă că unui sau altui hangiu se rezilează contractul de arendă. Un astfel de cântec pot cânta şi hangiii restaurantului Kronstadt. Casa care a adăpostit restaurantul cu bucătărie românească va fi demolat.
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Însă familia lui Marius Ciocoi nu a resemnat. Braşovenii au preluat birtul clubului sportiv al feroviarilor din Ingolstadt, un club cu o veche tradiţie în oraşul de pe Dunăre. Doamna Maria Maios stă şi aici în bucătăria restaurantului, ca şi până acum. Da, a restaurantului, fiindcă din birtul de club, familiile Ciocoi şi Maios au făcut un restaurant care merită acest nume. Ce s-a schimbat, este ambianţa. Stilul tradiţional românesc al interiorului a făcut loc unui interior lejer, sportiv, fără decor cu caracter naţional, nici românesc şi nici nemţesc.
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Aber Marius Ciocois Familie hat nicht resigniert. Die Kronstädter haben die Gaststätte des Ingolstädter Eisenbahner Sportvereins übernommen, ein Verein mit alter Tradition in der Stadt an der Donau. Frau Maria Maios steht auch hier in der Küche des Restaurants, wie bisher auch. Ja, des Restaurants, denn aus der Vereinsgaststätte, haben die Familien Ciocoi und Maios ein Restaurant gemacht, das diesen Namen verdient. Was sich geändert hat, ist das Ambiente. Der traditionelle rumänische Stil des Interieurs hat einem legeren, sportlichen Innenraum, ohne Dekor mit nationalem Charakter, weder rumänisch noch deutsch, Platz gemacht.

Seit dem 12. November kann das Restaurant Kronstadt in der ESV-Gaststätte, an der Geisenfelder Straße 1, 85053 Ingolstadt besucht werden; Montag bis Freitag von 12:00 bis 23:00 Uhr, Samstag, Sonntag und an Feiertagen von 10:00 bis 24:00 Uhr. Dienstags ist das Restaurant geschlossen. Die Küche des Hauses bietet gutbürgerliche deutsche Speisen und rumänische Spezialitäten an.

De la 12 noiembrie restaurantul Kronstadt poate fi vizitat în hanul ESV din strada Geisenfelder, nr.1, 85053 Ingolstadt; de luni până vineri de la ora 12:00 până la ora 23:00, sâmbătă, duminică şi de sărbători de la 10:00 până la 24:00. Marţi restaurantul este închis. Bucătăria casei oferă mâncăruri germane şi specialităţi româneşti.

Ce am mâncat noi, adică nevasta şi cu mine? Partea mea mai bună îşi comandase sărmăluţe cu mamaliguţă şi smântână, iar eu am mâncat o tochitură braşoveană. Da, aşa e cu nostalgia asta.

Was wir, meine Frau und ich, gegessen haben? Meine bessere Hälfte hatte sich Krautwickel mit Sauerrahm und Polenta bestellt und ich habe einen Kronstädter Fleischtopf gegessen. Ja, so ist das mit dieser Nostalgie.


Anton Potche alias Anton Delagiarmata

Sonntag, 20. November 2011

Guj Nacht Deitschland!

„Jetzt war Frau Hete auch über das Zittern des Körpers hinaus. Sondern sie dachte nur daran, wie es damals mit ihrem Walter gegangen war, und diese Erinnerungen gaben ihr Kraft. Sie wusste, diesen Leuten gegenüber half kein Zittern, Klagen, Anrufen des Mitleids, sie hatten kein Herz, diese Henkerslieferanten von Hitler und Himmler. Sondern wenn eines half, so war es Mut, Nichtfeigsein, Nieangsthaben. Die glaubten, alle Deutschen seien feige, wie es jetzt der Enno war, aber sie war es nicht, Frau Hete, verwitwete Häberle, war es nicht.“ (aus Hans Falladas Roman Jeder stirbt für sich allein).

E jeds Dorf  hat friejer im Banat sei Original ghat, haaßt’s immer. Awwer e jeds Dorf hat aah sei Securitatespitzl ghat. Sunst hätte die Bajdasche doch net alles iwwer uns gewisst. Un die IMs, asso herrisch die Inofizielle Mitarbeiter, hatte all e Spitznome un hun ne heit noch. Ich bleib doch aah e Bernche bis an mei Enn. Mittlerweil kennt merr se jo, de Gruia, Matei, Mayer, Voicu, Barbu, Marin, Moga un wie se all haaße. Un die richtiche Nome vun dee Spitzlbuwe un die Därfer odder Städt , aus de wu se kumme, kennt merr aah.

Vun Johrmark stammt aah ooner un ich sin richtich stolz uf mei Landsmann. E Mann mi’me ufrichtiche Gang, muss merr schun soon. Bis jetz hot merr em so manches nohgsat. Ich aah. Forr des will ich mich jetz do in aller Form entschuliche. Bevor’s zu spät is un ich noch uf der Anklagebank i’me deitsche Gerichtssaal land. Es tot merr jo so lad, dass ich gsaat hun, dass der un der e Securitatespitzl war. Awwer bittscheen glaabt mer’s: Ich war schlecht informeert, in die „Irre geführt“, wie merr des uf Hochdeitsch richtich saat.

Jetz hot e Kolumnist in der BANATER ZEITUNG – des is net die BANATER POST un kummt aah net mit der Post, sie leit in de Bohnhofsbuchhandlunge – gschrieb, dass e Gericht in München geurteilt hot, dass merr oone vun dee sächsische Spitzlbuwe – jo, jo, die hatte net norr mer Schwowe – nemmi als Securitatespitzl benenne därf. Dem sei Securitatespitznome – der soll sogar zwaaa ghat hun - sin angeblich norr Fantomnome, die wu ohne Figur in Fleisch un Blut in der Welt rumirre un mit dem gute Mann aus’m Sachseland, der wu in Bukarest gelebt hot, iwwerhaupt nicks zu ton hun.

Leit, ich soon eich, mei ganzes Gstell hot ongfang zu schloddre, vor Angst, un gschwitzt sin ich wie in der Sauna, aah vor Angst. E deitsches Gericht kann net irre. Des hot’s noch nie gewwe, net vor’m Kriech, net unnrem Kriech un net noh’m Kriech. Wie hun ich norr so leichtglaawich sein kenne. Gut, friejer war ich jung un dumm, hot mei Potches-Oma immer gsaat, awwer heit sin ich doch owwergscheit, wie mei Fraa manchesmol saat. Dabei hätt doch grad ich dee Lauskerle vun der Aktionsgruppe Banat net uf de Leim gehn därfe. Weil ich hun se selwer erlebt, die Securitate. Wie ich in Oradea bei der fanfara militară ingerickt war. Die trupe de securitate ware bei de Militärparade immer die Beste. Ooner wie ooner. Wie aus der Schachtel. Un e pas de defilare hun die gschlaa – ich krien heit noch Gänsehaut. Wann ich jetz aah nicks meh rauskrien aus meim Efonium, awwer de marsch de defilare kann ich sogar noch im Troom pheife.

Un jetz kumme die doher, die Lauskerle vun der Aktionsgruppe un ehre Mädche, un mache mer mei Jugenderinnerunge kaputt. Die Securitate war schlecht, hun se die letzte Johre die Welt voll gemach. Un die Leit, die wu der Securitate gholf hun, ware aah schlecht, asso de Gruia, Matei, Mayer, Voicu, Barbu, Marin, Moga un wie se all haaße.

Lüge, gemeini Lüge, hot des deitsch Gericht jetz gsaat, de Moga un de Marin hot’s gar net gewwe. Des haaßt doch, dass es die „bees Securitate“ aah net gewwe hot. Des Ganze war norr e Hirngspinst vun de Aktionsgruppe-Bucher. So e moderni rumäniendeitschi V-Männer-Gschicht. Mei Securitate, die mi’m pas de defilare, die hot’s awwer gewwe, des soon ich eich, un die war gut. Sie hot uns gschitzt vor’m imperialistische Feind, uns, es Volk, un unser geliebte Führer in Bukarest.

Jetz sin ich beruicht. Die wirkliche Helde, de Gruia, Matei, Mayer, Voicu, Barbu, Marin, Moga un wie se all haaße, sin endlich rehabiliteert, wann se aah gar net existeere – wie halt echte V-Männer - un die wirkliche Unruhstifter stehn am Pranger, die, die wu immer do rumlamenteere, jemand hät se bespitzlt.

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Foto: Berns Toni
Es werd schun frieh dunkel. Die Sunn geht langsam iwer der Donau unner. Un jetz kummt aah noch e schwarzi Reenwolk. Ich speer, wie se sich uf mei Seel leet un mer fast die Luft abdrickt. Ich gehn liewer glei schlofe, wanns aah e langi Nacht werd. Guj Nacht Deitschland!

Berns Toni

Montag, 14. November 2011

Beatrix Eitel, Ausstellung: 19.11.2011 - 04.12.2011

"In meiner Kindheit wurde ich mit Nicht-Überfluß in einem totalitären Staat konfrontiert, in meiner Jugend erlebte ich Überfluss und Konsum in einer Demokratie. Zwei sehr gegensätzliche Lebensumstände, die mich beide in gewisser Weise geprägt haben. Ein Spannungsfeld, aus dem heraus in den letzten Jahren die meisten meiner Arbeiten entstanden sind."


So erklärt die vielseitige Künstlerin Beatrix Eitel (*1964 Braşov/Kronstadt, Rumänien) Rhytmus und Struktur  in ihrem Werk. War man bisher von ihren Raumfantasien begeistert, so kann man ab dem kommenden Samstag ihre schwarz / weiss-Zeichnungen im Atelier Guenter Lang, am Salzstadel 1 in der Bischofsstadt Eichstätt besichtigen.

Die Vernissage ist für den 19. November 2011 um 18:00 Uhr anberaumt. Dr. Isabella Kreim wird mit der Künstlerin ein Gespräch - natürlich über Kunst - führen.

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Resonanz


So titelte die Eichstätter Ausgabe des DONAUKURIER am 22. November. In dem Artikel zur Vernissage wird die Künstlerin mit der Aussage zitiert: "Andere reihen Noten aneinander, bei mir sind es Formen und Linien".
Zu ihren Inspirationsquellen zählt sie so (kunst)ungewöhnliches Anschauungsmaterial wie "Stoppelfelder" und sogar "Regenpfützen". 
Leider ist der Artikel online nicht verfügbar.

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Sonntag, 13. November 2011

Lesung am Volkstrauertag

Damit hatte ich heute Morgen nicht gerechnet, dass nämlich Volkstrauertag ist. Demzufolge war der von mir anvisierte Parkplatz gerammelt voll. Die Folge konnte nur eine sein: Zeitdruck, Stress und Parken im Parkverbot.

Am Aufzug ins Dachgeschoss des Herzogskastens zu Ingolstadt, lächelte ein Mann mir verständnisvoll zu. Sie stehen zwar im Parkverbot, aber heute ist Sonntag, da schaut vielleicht keiner vorbei, bemühte er sich, mich zu beruhigen. Er dürfe dort parken, weil er einen Sonderausweis habe. Wir hatten das gleiche Ziel, trotz ungleicher Startbedingungen: die Lesung und Buchpräsentation mit dem Dichter, Maler und Komponisten Klaus W. Sporer sowie dem  Musiker Georgi Kobulashvili, einziger Bläser des Georgischen Kammerorchesters.

Diese Kombination war nicht neu. Neu war Sporers Gedichtband spätherbst, der neunte übrigens seit 1991,alle in diszipliniertem Zweijahresrhythmus erschienen. Neu war auch das Werk der musikalischen Umrahmung: 5 Fantasien für Oboe Solo, op. 35 (2011), eine Komposition von Klaus W. Sporer. Alles neu macht nicht nur der Mai, in Ingolstadt auch der Herbst.


Wer Sporers Worten lauschte, musste dem Kulturreferenten der Stadt Ingolstadt, Gabriel Engert, recht geben. Der studierte Germanist hat drei Bauelemente ausgemacht, die das lyrische Bauwerk des Ingolstädter Dichters zusammenhalten: "musikalisches Bauprinzip, Expressivität und Genauigkeit, Reduktion und Abstraktion". Sporers Gedichte entstünden als Kontinuum, er habe immer Zettel und Schreibzeug bei der Hand. 

"Das Leben ist eine Bewegung", sagte der Dichter und der Zuhörer konnte ihm zustimmen, wenn er die Themenvielfalt, die ihm hier vom Lesepult entgegenflog, in Betracht zog. Natur, Beziehungen, Vergangenheit und gebliebene oder wiederaufkommende Erinnerungen, Krankheit, Altern - hat der Dichter an einen alternden Automanager gedacht ? -, ganz (ab)normaler Alltag, und noch einiges mehr bilden und ergeben diese Lebensbewegungen des Allroundkünstlers - er ist auch Konzertmeister des Ingolstädter Kammerorchesters (nicht zu verwechseln mit den Georgiern) - Klaus W. Sporer

Und für diese thematische Allumfasstheit seines dichterischen Schaffens findet er auch Ausdrucksmöglichkeiten in der Musik. "Die Hand auf die Klinke legen und das Tor offenhalten, das ist genug", hat der Poet rezitiert und den Interpreten zum Eintritt in seine kompositorischen Fantasien eingeladen. Der Georgier hat die Einladung des Deutschen gerne angenommen und mit seiner Virtuosität, wo immer das Notenblatt es erlaubte, ad libitum künstlerische eigene Akzente gesetzt. Und dass der Dichter den Freiheitsdrang des Musikers zu schätzen weiß, zeigen die zwei "ad lib." notierten Sätze seiner Fantasie.




Es ist unglaublich, wie schnell die Zeit vergeht, wenn man einem fünfsätzigen Lese-und Musikvortrag lauscht. Ich nahm mir keine Zeit zum Schlangestehen, um den spätherbst zu erwerben, denn mein Auto stand draußen im goldenen Spätherbst und im ... Parkverbot. Ohne Strafzettel. Gott sei's Dank. Der freundliche Herr im Aufzug hatte recht behalten - auch 75 Minuten später.

Anton Potche

Videos & Foto: Anton Potche

Mittwoch, 2. November 2011

Audi Bläserphilharmonie, 10. November 2011

Das menschliche Gemüt und das Wetter haben sich schon immer zueinander wie indirekt proportionale Größen verhalten. Je rauer das Klima, je milder die Herzen. Herbstzeit ist Benefizzeit, auch in Ingolstadt, Jahr für Jahr. „Vorweihnacht der guten Herzen“ heißt das vor Ort. Diese DONAUKURIER-Initiative ist längst Normalität in der Donaustadt geworden.


Heuer geht’s los mit den Audi-Bläserphilharmonikern. Sie geben am Donnerstag, dem 10. November 2011, ein Benefizkonzert im Festsaal des Stadttheaters Ingolstadt. Konzertbeginn ist 19:30 Uhr.

Dirigent Christian Lombardi hat sich ein ahnspruchsvolles wiewohl spektakuläres Programm vorgenommen. Die Lokalzeitung berichtet seit Wochen von ungewöhnlichen Instrumenteneinsätzen wie etwa einer Schreibmaschine oder, nicht gerade undenkbar aber immerhin für ein Bläserensemble dieser Größenordnung ungewöhnlich, einer Geige. Auch die Bläser selbst sollen nicht geschont werden. Das erwartet man von einem Bläser wie Christian Lombardi (Oboe) auch nicht. Er soll es diesmal auf die Trompeter abgesehen haben. Von „Doppelzunge“ und gefährlichen „Knoten in der Zunge“ ist zu lesen. Diese Vorbericherstattung steigert natürlich die Erwartungshaltung der Konzertbesucher.

Und das wird gespielt:
Leroy Anderso / Hans van der Heide (Arr.): Belle of the Ball
Alfred Reed: El Camino Real
Leroy Anderson / Hans van der Heide (Arr.): The Typewriter – Solo für Schreibmaschine   
                                                                                                        und Orchester
Leroy Anderson / Murschinski (Arr.): Concerto in C – Klavierkonzert
Pause
Leroy Anderson: Buglers Holiday
Alfred Reed: Second Suite for Band „Son Montuno”  und „Tango”
Alfred Reed: Second Suite for Band „Guaracha” und „Paso Doble”
Leroy Anderson / Philip J. Lang (Arr.): The Walzing Cat – Solo für Katze
Arturo Marquez / Oliver Nickel (Arr.): Danzon Nr. 2

Karten für das Konzert gibt es bei TICKET REGIONAL sowie den Vorverkaufsstellen des DONAUKURIER.

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Resonanz

Der DONAUKURIER hat seinen Rock-Pop-Jazz-etc.-Spezialisten Karl Leitner zu diesem Konzert geschickt. Dem Programm entsprechend, muss man feststellen.

Durch den Abend unter dem Motto Von Nord bis Süd - Klangvolles Amerika führte Marlen Reichert vom Bayerischen Rundfunk. 

Und der Kritiker war angetan, von dem, "was das Ensemble unter der Leitung des Dirigenten Christian Lombardi leistete". Er "zieht den Hut" vor der Art und Weise, wie das Orchester "die teils verzwickten Arrangements" meisterte.

Diese amerikanischen Wohlklänge gefielen auch dem Ingolstädter Publikum, das sich zwei Zugaben erklatscht hat.

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Video auf YouTube


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