Montag, 30. April 2012

April 2012 - Giarmata in den Medien

deBANAT.RO, Timişoara/Temeswar, 3. April 2012
Der Bürgermeister von Giarmata/Jahrmarkt war auf dem Weg nach Bukarest, als eine Polizeipatrouille ihn anhielt und sein Auto wie ehemals, ich meine zu Ceauşescus besten Zeiten an der rumänisch – ungarischen Grenze, filzte. Auch zwei DNA-Staatsanwälte (Nationale Antikorruptionsbehörde) waren zugegen. Man hat Bestechungsgelder für einen Mitarbeiter des Entwicklungsministeriums gesucht. Diese Aufmerksamkeit sollte, laut Pressemeldung, die nötigen Finanzmittel für Straßenreparaturarbeiten in Giarmata locker machen, noch vor den anstehenden Kommunalwahlen. In der Gemeinde geht das Gerücht um, „amici“, also Kumpel, Ioan Delvais hätten dem Gemeindechef einen Streich spielen wollen und die Polizei eingeschaltet.
+ + + Mit Staatsanwälten? Also wer die Giarmataer Verhältnisse einigermaßen kennt, wird sich nicht wundern. Möglich ist da alles. Nicht nur Schabernacks. Gefunden haben die Antikorruptionsspezialisten auf jeden Fall nichts. + + +

ADEVĂRUL.RO, Timişoara/Temeswar, 4. April 2012
Auf der Temeswarer Sportanlage des Politechnikums findet die Kreisphase des Hagi-Danone-Pokals für Kindermannschaften statt. Die Şcoala Generală Giarmata wird auch dabei sein. Auch Gheorghe Hagi soll angeblich mit Ratschlägen aufwarten, heißt es in der Zeitung.
+ + + Gut so. Eigener Nachwuchs ist wichtiger als teurer Einkauf. Das „sollte“ zumindest in den unteren Spielklassen noch die Regel sein. Ob bei Millenium auch ein Giarmataer spielt? + + +

ADEVĂRUL.RO, Timişoara/Temeswar, 15. April 2012
An den Osterfeiertagen hatte der Giarmataer Bürgermeister Ioan Delvai ungewöhnlichen Besuch. Bisher unbekannte Einbrecher haben ihn um 2000 Lei und einige Schmuckstücke erleichtert.
+ + + Vielleicht wollten die Burschen bloß ein paar Ostereier, aber wenn der Hausherr schon nicht da war... + + +

deBANAT.RO, Timişoara/Temeswar, 15. April 2012
Millenium Giarmata geht von Schlecht in sehr Schlecht“, heißt es auf der Website. Drei Niederlagen in Folge, die letzte bei CS Vladimirescu 2003. 3:1 haben die Gastgeber gewonnen. Für Millenium war Ţofei erfolgreich.
+ + + Vielleicht war der Bürgermeister bei diesem Auswärtsspiel. Er soll ja ein großer Fußballfan sein. Und zu Hause waren die Ratschenbuben unterwegs. + + +

deBANAT.RO, Timişoara/Temeswar, 18. April 2012
Nein, der Bürgermeister war nicht beim Fußball sondern schon wieder in Bukarest. Die Website schreibt dazu: „Der PD-L-Bürgermeister von Giarmata/Jahrmarkt (Demokrat-Liberale Partei), Ioan Delvai, hat gemeinsam mit dem ‚unabhängigen’ Kandidaten für das Temeswarer Bürgermeisteramt, Ioan Gârboni, das Heilige Feuer, in Jerusalem angezündet, mit einem Privatjet von Bukarest mitgebracht. Zu seinem Pech stellte er nach der Heimkehr aus der Auferstehung fest, dass die Einbrecher im Haus waren.”
+ + + Hut ab, des hot nemol unser Pastl gschafft. Ich moon des mi’m Heiliche Feier, net des mit de Raawre. Die hatte Glick ghat, dass de Herrgott grad uf’m Wech in de Himmel war un de Delvai zugschaut hot. So gottlose Gaunre! + + +

deBANAT.RO, Timişoara/Temeswar, 25. April 2012
Ex-Bürgermeister Gavril Roşian will für die Partei Großrumänien (PRM) den Bürgermeistersessel in Giarmata zurückerobern.
+ + + Der Mann ist doch Mitglied der Sozial Christlichen Volksunion (UPSC). Oder „war” er es?, ist es doch in Rumänien guter Brauch, dass vor Wahlen viele Politiker die Seiten wechseln – je nach Erfolgsaussichten auf gute Posten; ist ja klar. + + +


AGENDA.RO, Timişoara/Temeswar, 27. April 2012
Victor Dee von der Firma Louis Berger, die mit der Beaufsichtigung der Arbeiten an dem Autobahnabschnitt Giarmata – Timişoara betraut ist, hat bekanntgegeben, dass schon im Juni dieses Jahres eine Fertigstellung gefeiert werden könnte, statt wie geplant erst im April nächsten Jahres. Bei Giarmata soll eine Schallschutzwand gebaut werden. Die ausführende Baufirma des Autobahnabschnittes Giarmata – Lugoj heißt UMB. Laut Baustellenleiter Şerban Şerbu arbeiten zur Zeit 540 Arbeiter auf der Baustelle, alles „eigene Leute, die nicht nach Käufern für den bei den Bauausführungen ‚vergessenen’ Beton oder den Kraftstoff aus den Baufahrzeugen suchen”.
+ + + Sehr ungewöhnliche Nachrichten aus dem Balkanstaat. + + +

PROSPORT.RO, 27. April 2012
Fußball – Liga 3 – Serie C5 – 24. Etappe
FC Şcolar Reşiţa - Millenium Giarmata 0:0
Tabelle: 9. Millenium Giarmata   32
+ + + Klassenerhalt gesichert. Was will man mehr? + + +

Freitag, 27. April 2012

Veşti rele pe Internet şi veşti bune din Pământul de Mijloc

E cald, foarte cald, prima zi de vară în oraşul bavarez Ingolstadt – şi asta în luna aprilie. Mă plimb prin oraşul de pe Dunăre care se pregăteşte pentru semimaratonul de mâine, cu mii de participanţi. Nu prea departe de traseul alergătorilor se dispută de ieri un alt maraton, un maraton de literatură. Oficialităţi ale oraşului, artişti, oameni de cultură, nume cunoscute din mass-medii şi bineînţeles mulţi cetăţeni vor citi fără întrerupere romanul de fantezie Stăpânul inelelor de J.R.R. Tolkien – toate cele trei volume.

Ingolstadt, oraşul lui Frankenstein din romanul lui Mary Shelley şi al Ordinului Iluminaţilor, înfiinţat de Adam Weishaupt, are multe locaşuri potrivite pentru citirea non stop a renumitului roman. Este vineri, ora 17:00. Simt nevoia să las căldura şi zarva oraşului în urma mea şi intru în Bastionul Harder (Harderbastei) din strada Şanţul de Sus (Oberer Graben). Maratonul este în plină desfăşurare. Oameni, hobiţi, elfi, gnomi şi orci duc o luptă acerbă împotriva lordului întunecat Sauron. Atmosfera este ca atare.




Eroii şi antieroii trăiesc în vocile cititorilor. Am noroc. La intrarea mea citeşte un moderator al postului de radio din Ingolstadt, Thomas Tomaschek (video). Voce clară de microfon. Un profesionist în materie. „ Datoria mea e certă, şi anume de a merge mai departe”, citeşte acest maratonist al literaturii. 

Cuvintele lui Aragon se potrivesc şi pentru participanţii maratonului literar din Ingolstadt. 100 de entuziaşti de literatură s-au înscris pentru această cursă. Numai cu o disciplină de fier recordul râvnit va putea fi stabilit. Linia de sosire va fi depăşită probabil în cursul zilei de duminică, 29 aprilie 2012. Această serată literară maraton are loc în cadrul celei de-a 19-a ediţii a Zilelor de Literatură din Ingolstadt.


La părăsirea bastionului am zărit-o: o doamnă foarte nobilă, într-un scaun din lumea fantastică a lui Tolkien – o înfăţişare foarte potrivită pentru acest spectacol literar. Îi cer permisiunea pentru o fotografie. Acceptă. Îi mulţumesc şi îi spun că aş putea folosi fotografia împreună cu un text publicat pe Internet. Când a auzit noţiunea Internet doamna (trecută de prima vârstă) s-a speriat, m-a întrebat cine sunt şi mi-a cerut adresa – sigur e sigur. Veştile pe Internet sunt în ochii unor concetăţeni mult mai rele decât cele din Pământul de Mijloc.

Anton Delagiarmata
Video: Anton Potche

Montag, 23. April 2012

Wer "Herr der Ringe" lesen will, sollte nach Ingolstadt kommen

Und zwar in der Zeit vom Donnerstag, dem 26. April 2012, 19:00 Uhr bis zum Sonntag, dem 29.April 2012, 13:00 Uhr. In dieser Zeitspanne wollen die Ingolstädter nämlich „den kompletten Herr der Ringe von J.R.R. Tolkien am Stück lesen. Wer Lust hat mitzumachen, kann sich über folgende Anschriften bewerben: johannes.langer@ingolstadt.de oder Kulturamt Ingolstadt, Johannes Langer, Stichwort „Herr der Ringe“, Auf der Schanz 39, 85049 Ingolstadt. Dieser Versuch soll laut dem Informationsblatt INGOLSTADT LIEST! „noch nie dagewesen“ sein. Zumindest Tolkien betreffend, denn Karl May-Fans wissen, dass es solche Marathonlesungen schon gab. Gelesen wird rund um die Uhr, jeweils 30 Minuten pro Teilnehmer, in der Harderbastei, Oberer Graben 55.
Am Montag, 30. April 2012, kann man sich dann alle drei Filme Herr der Ringe von 15:00 Uhr bis Dienstag 2:30 Uhr im Kinosaal der Volkshochschule Ingolstadt, Hallstraße 5 ansehen. Karten zu 15 € gibt es nur für die Dreierpackung.

Der Rekordversuch findet im Rahmen der 19. Ingolstädter Literaturtage statt, die mit diesem Ereignis beginnen und bis zum 11. Mai dauern. Folgende Programmpunkte wurden bekanntgegeben:

- 2. Mai 2012, 19:00 Uhr, Harderbastei: Lesung mit Antje Wagner
- 3. Mai 2012, 19:00 Uhr, Club MAKI, Jesuitenstraße 3: Poetry Slam, Leitung: Bas Böttcher & Pauline Füg
- 4. Mai 2012, Unterrichtszeit, Gnadenthal-Gymnasium und Katharinen-Gymnasium: Lesung mit Bastian Bielendorfer
- 4. Mai 2012, 20:00 Uhr, Club MAKI: Lesung mit Sarah Kuttner
- 6. Mai 2012, 11:00 Uhr, Harderbastei, Preisverleihung des Schülerschreibwettbewerbs (heuer Fantasy-Geschichten)
- 9. Mai 2012, 20:00 Uhr, Stadtbücherei, Hallstr. 2: Lesung mit Ingo Schulze
- 10. Mai 2012, 20:30 Uhr, Altstadttheater, Kanalstraße 1: Lesung mit Josef Bierbichler
- 11. Mai 2012, 19:00 Uhr, Harderbastei, literarische Nacht mit Ingolstädter Autoren: Jens Rohrer, Michael von Benkel, Iris Koller, Elisabeth Willner, Susanne Feiner, Martina Funk, Paul Misch und Hildegart Wirthmüller.

Foto: Anton Potche


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Resonanz
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Kulturreferent Gabriel Engert hat  die 19. Ingolstädter Literaturtage eröffnet. Der DONAUKURIER zitiert ihn mit der ermutigenden Feststellung: "Wir sind von der Kraft der Sprache überzeugt."

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Der INGOLSTÄDTER ANZEIGER vom 2. Mai 2012 berichtet, dass "die Komplettlesung der Tolkien-Trilogie Der Herr der Ringe 55 Stunden dauerte". 90 Mitwirkende "haben es in dieser Zeit geschafft, das bekannte Werk ohne Unterbrechung Tag und Nacht dem teils mehr, teils weniger zahlreich anwesenden Publikum vorzulesen".
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60 Zuhörer hatte Antje Wagner bei ihrer Lesung in der Harderbastei, schreibt der DONAUKURIER in seiner Ausgabe vom 4. Mai 2012. Eigentlich wollte die Schriftstellerin vorwiegend aus ihrem neuesten Buch Schattengesicht lesen, weil aber 4/5 der Zuhörer Jugendliche waren, grieff "die Potsdamer Autorin bald zu der Geschichte der Ich-Erzählerin Franka" aus dem ihrem Jugendbuch Unland
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"Dichten in der Diaspora - Bei den Literaturtagen feiern zehn Nachwuchsautoren im schummrigen Licht des Maki-Club Premiere", titelt der DONAUKURIER in seiner Samstagsausgabe vom 5./6. Mai 2012. Der Organisator der Literaturtage, Johannes Langer, wird mit der Aussage zitiert. "Poetry Slam ist ernstzunehmende Kultur." 10 Interpreten standen auf der Bühne - neun Schülerinnen und ein Schüler. Auch ihre Mentoren Pauline Füg und Bas Böttcher, "der als Begründer der Poetry-Slam-Szene in Deutschland gilt", trugen Gedichte vor.
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Der Herausgeber und Chefredakteur der Wochenzeitung BLICKPUNKT, Michael Schmatloch, nähert sich der Ingolstädter Der-Herr-der-Ringe-Lesung mit feiner Ironie und erinnert in einer Kolumne in der Ausgabe der KW 18 daran, dass Organisator Johannes Langer eigentlich ursprünglich davon ausging, "der Herr der Ringe sei die Autobiografie von Rupert Stadler und bestens dazu angetan, durch eine öffentlichkeitswirksame Würdigung das Verhältnis zwischen Stadt und Audi zu vertiefen".
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Vor 120 Zuhörern hat Sarah Kuttner im ingolstädter Club MAKI gelesen. Es war angeblich "eine muntere Stunde mit einer quirlig-flippigen Plaudertasche". Und dass die Autorin aus ihrem Roman auch wirklich gelesen hat, deutet Walter Buckl im DONAUKURIER (07.05.2012) an, wenn er berichtet, dass "Sarah Kuttner tatsächlich das Lesen unterbrach, bis die Besucherin wieder da war". Die hatte nämlich mal kurz austreten müssen.
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Die Kulturredakteurin Anja Witzke vom DONAUKURIER (11.05.2012) zeigt sich beeindruckt von Ingo Schulzes Lesung bei den Literaturtagen in Ingolstadt. Schon "das Selbstlesen" bereitet beim Erzählband Orangen und Engel "großes Vergnügen". "Das Zuhören jedoch gestaltet sich als regelrechtes Abenteuer."
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Die Literarische Nacht der Ingolstädter Literaturtage ließ anscheinend nur einen Wunsch offen: Zuhörer. Diese waren wahrscheinlich, laut DONAUKURIER-Berichterstatter Lorenz Erl, von Biergärten und Straßencafés angelockt worden. Trotzdem wurde gelesen. Zuerst lasen die "Siegerinnen des Schanzer Schülerschreibwettbewerbs": Jasmin Balz und Elisabeth Haug. Sodann begaben sich die Mitglieder des Ingolstädter Autorenkreises ans Mikrofon und lasen "in einem interessanten Mix" (DONAUKURIER, 14.05.2012) aus ihrem literarischen Schaffen. Und dies waren: Michael von BenckelSusanne Feiner, Elisabeth Willner, Gisela Geiseler, Jens Rohrer, Martina Funk, Paul Misch und Aribert Ebert. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von Annette Berger (Akkordeon), Daniela Mayer (Violoncello) und Christian Ledl (Klavier).
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Freitag, 20. April 2012

Das Landgericht Hamburg senkt den Daumen über YouTube

Als YouTube–User will ich gar kein Urheberrecht verletzen. Ich will auch YouTube nicht in die unangenehme Lage versetzen, für mich geradestehen zu müssen. Wenn ich also ein eigenes Video, meinetwegen drei Minuten Donaulandschaft, mit Musik untermalen will, muss ich wissen, ob die von mir gewählte Musik GEMA-frei ist oder nicht. Es soll ja wirklich noch Stücke geben, über die GEMA keine Verfügungsgewalt hat.

Also ist es nur recht und billig, dass die  Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte eine Veröffentlichung aller, aber auch wirklich aller und auf die Minute aktualisierten, von ihr urheberrechtlich geschützten Titel vornimmt. Und dieser Zugriff muss für jeden gutmeinenden Benutzer mit einem Klick zu bewerkstelligen sein. Titel, oder Interpret, oder Komponist eingeben und die Antwort „Zugelassen“ oder „Nicht zugelassen“ muss eine klare, von jedermann ausführbare Angelegenheit sein.

Erst dann sollte die GEMA ahnungslose YouTube-Aktivisten kriminalisieren. Ich kenne einen Benutzer, dem hat man ein wirklich hervorragendes Video  (sowohl mit geschichtlichem als auch kulturellem Wert) gesperrt, nur weil er ein paar Minuten GEMA-Musik dazumixte, die ihm einfach gefallen hat und auch wirklich zu seinem Werk passt. Natürlich hatte er keine Ahnung, dass er angeblich etwas Rechtswidriges begangen haben sollte. Da bleibt mir nur die Frage: Wer hat von dieser Sperrung profitiert? Am wenigsten die Kultur! Denn dieses Video hatte wirklich etwas zu erzählen. Im schlimmsten Fall, hätte dieser Musikausschnitt jemand gefallen und er hätte sich eine CD mit dem ganzen Stück gekauft.

Die Störer-Haftung YouTubes dürfte somit erst dann wirken, wenn GEMA seiner Klarstellungspflicht (die es ja per Gesetz nicht zu haben scheint) auch nachkommt. Aber von so etwas kann ja wohl zurzeit nicht im Entferntesten die Rede sein. Würde man in diesem Streit auch auf verantwortungsbewusste YouTube-Nutzer (es soll sich ja nur um uns Deutsche handeln) setzen, könnte die GEMA ruhig auf ihren Liedern sitzen bleiben und der Streit mit der Video-Plattform wäre nicht erwähnenswert. Aber genau das scheint gar nicht angestrebt zu werden. Strafgelder bringen wahrscheinlich mehr ein.

Und ein solches Gebahren erinnert doch stark an Wegelagerei. Jedenfalls habe ich auf der Internetseite von GEMA keinen konkreten Hinweis auf gebührenpflichtige Musikstücke gefunden. Hier hätte das Landgericht Hamburg auch GEMA in die Verantwortung nehmen können. Es reicht eben nicht, dass nur YouTube für seine Filter erfährt, was GEMA-gebunden und was frei ist. Immerhin fühlen sich durch dieses Urteil auch Millionen deutsche Nutzer kriminalisiert – für ihre so lieb gewonnene Freizeitbeschäftigung.

Anton Potche

Donnerstag, 19. April 2012

Seppi und Peppi führen ein sinnvolles Gespräch über die Zertifizierung

Sie sitzen im Bahnhofscafé des bedauernswertesten Bahnhofs einer deutschen Großstadt.

- Wie siehst denn du aus?
- Wieso? Sieht man das?
- Was?
- Na dass ich zertifiziert bin.
- ??
- Also prozessfähig.
- ??
- Also, dass ich das, was ich mache, überhaupt machen kann.
- Aha! Du machst das doch schon seit...
- ... über 40 Jahren.
- Und wer hat das beurteilt, dass du...
- Ein Mann, mit einer Gefolgschaft von etwa weiteren zehn Leuten, deren Anwesenheit ich keinen Sinn beimessen konnte.
- Wie alt?
- Um die 35.
- Ah, ja, hm.
- Und wie sehe ich jetzt aus?
- Gut, gut. Zertifiziert eben.
- Soll ich noch was bestellen?
- Ja, bitte. Aber einen Doppelten.

Montag, 16. April 2012

Theaterbesuch an einem Dreizehntenfreitag

Es gibt Tage, da steht man am besten morgens nicht auf, heißt es. Umso mehr, wenn ein Dreizehnter auf einen Freitag fällt. Also aufgestanden bin ich am Freitag, dem 13. Februar 2012 schon. Ich musste zwar wie jeden Freitag die Wohnung putzen, aber Schlimmeres als an anderen Freitagen ist mir dabei nicht widerfahren. Gott sei’s gedankt! Doch sollte auch dieser Tag erst mit dem Abend enden… und ich hatte am Vortag eine Theaterkarte gekauft: für Winterreise von Elfriede Jelinek. Meiner Angetrauten hatte ich in weiser Voraussicht erklärt, dass Frau Jelineks literarische Werke nicht unbedingt Glückshormonauslöser seien.

Die Hauptfrage zu einem Theaterstück ist ja heute nicht mehr, wie gut das Stück vom Autor X geschrieben wurde oder wie gut ein Ensemble es umgesetzt hat, sondern es geht nur noch darum, was ein Regisseur draus gemacht hat. Viel zu oft Schreckliches. Verstümmelte, umgedeutete, seinem Genre schändlich entrissene Theaterstücke sind heute keine Seltenheit mehr. Das nennt man dann modernes Theater oder Regietheater und erwartet, dass vom Arbeitstag stressgeplagte Bürger, Regenerierung im Versuch finden, die Symbolgeilheit eines Regisseurs zu entschlüsseln, statt sich an einer nachvollziehbaren Handlung zu delektieren und zu erholen. Ich denke wahrlich nicht nur an Komödien oder Musicals.

So könnte ich jetzt einfach sagen, Obiges trifft auch auf die Inszenierung von Elfriede Jelineks Winterreise am Stadttheater Ingolstadt (eigentlich eine Produktion des Badischen Staatstheaters Karlsruhe) zu, und damit wäre alles gesagt. Ja, wenn es sich nicht um ein „Stück“ von der österreichischen Nobelpreisträgerin handeln würde. Also muss man zur Entlastung des Regisseurs und Bühnenbildners in Personalunion, Michael Simon, ein ganz entscheidende Tatsache anführen, nämlich, dass die öffentlichkeitsscheue Autorin gar keine Theaterstücke im üblichen Sinne des Wortes schreibt. Wie man in einer Einführung in das Stück – eine sehr löbliche Einrichtung – vom Dramaturgen des Hauses, Donald Berkenhoff, erfahren konnte, handelt es sich bei diesem Stück nicht um eine übliche Handlung mit Rede und Widerrede, sondern um Textflächen, aus denen der Regisseur sich dann das Stück zusammenschustert. Wer aber die Jelinek-Prosa kennt, kann sich unschwer vorstellen, welche Arbeit da auf einen Regisseur zukommt. Man muss sich das so vorstellen: Die Jelinek schickt einfach ca. 100 dicht beschriebene Seiten an Theaterhäuser und versieht diese Texte dann auch noch mit sinngemäßen Anmerkungen wie: „Macht damit, was Ihr wollt.“ oder „Die Regisseure machen ja sowieso, was sie wollen.“ Es heißt, sie würde sich um das Schicksal ihrer Stücke auch gar nicht mehr interessieren. Mit der Warnung des Dramaturgen, dass in Winterreise bis zur Pause nicht gesprochen wird – nur zur Erinnerung: es handelt sich um ein Theaterstück –, durfte wohl die Neugierde der Theaterzuschauer zur Genüge angestachelt worden sein.

Wie gesagt, so getan. Vorhang auf. Szenisches Bild. Vorhang zu. Vorhang auf. Szenisches Bild. Vorhang zu. Und das geht 35 Minuten lang so. Fast ohne Bewegung, mit Ausnahme eines dementen Mannes und einer dem Veiztanz zum Opfer gefallenen Frau. Die assoziativen Bilder sind musikalisch von einem ununterbrochenen Melodiereigen umrahmt, Contrabass & Klavier, eine sehr tiefgehende, ja zum Teil berückende Musik (Bearbeitung Nina Wurman), die auf die mythologischen und manchmal sehr düsteren Szenenbilder einen Verstärkungseffekt ausüben.

„Was war denn das jetzt?“, hörte ich eine Frau ihren Mann in der Pause fragen. Ob beide nach der Pause noch im Saal waren, weiß ich nicht. Alle Zuschauer waren auf jeden Fall nicht mehr da. Sollte das an der fehlenden Sprache gelegen haben?

Die sollte im zweiten Teil zu ihrem Recht kommen. Und was vermittelte sie? Einsamkeit, Sehnsucht, Hoffnungslosigkeit, Orientierungslosigkeit und was es an unglücklich machenden Gefühlen noch so alles gibt. Aber gerade das ist Elfriede Jelineks Stärke. Auch in diesem Text. Und Michael Simon hat diese Grundmotive, eigentlich aus Franz Schuberts Liederzyklus Winterreise, in eine fulminante Textcollage gegossen, die dann vier DarstellerInnen in einem schier endlosen Wortschwall umsetzen. Patricia Coridun, Teresa Trauth, Sebastian Kreutz und Thomas Schrimm sind eine gute Besetzung für diese Aufgabe.

Was auf die Zuschauer zukam, war alles andere als leichte Kost. Es geht philosophisch los. Zwei zierliche Frauengestalten parlieren über die Irreversibilität der Zeit und allem damit verbundenen Ungemach. Drei Frauen erhoben sich drei Reihen vor mir und verließen den Theatersaal. Sie schienen ihren Glauben auch ans Sprechtheater verloren zu haben.

So blieb ihnen das von klaren und dunklen Geistesblitzen angetriebene Umherirren eines von Frau & Tochter verlassenen und demenzkranken Mannes erspart. Da werden die Gewissenszellen der Zuschauer richtig strapaziert: „Die haben mich abgeschoben. … Ob im Mai noch etwas für mich blühen wird? … Es war ihnen ein Anliegen, mich nicht zu mögen. … Meine zwei Menschen, die nicht mehr meine sind, haben mich weggebracht.“ Im Saal stockt so mancher Atem. Man könnte selbst so werden. Man hat alte, gebrechliche Eltern. Man muss Verantwortung übernehmen, ob man will oder nicht. Niemand, niemand auf der Welt wird sie dir abnehmen. Der Arme sucht das Klo und findet es nicht. Schrecklich! Ich konnte es nachvollziehen, hatte ich in der Pause doch auch eins gesucht. Ja, ein WC. Und das im Stadttheater einer Großstadt. „Im Theaterrestaurant ist auch eins.“ Eine Frau sprach es und hastete die Treppe hinauf. Ein altes Ehepaar stand vor den verschlossenen Theatertoiletten. Bevor ich in die Tiefgarage hinabstieg, um qualfrei den zweiten Teil der Winterreise mitmachen zu können, sah ich, wie die zwei alten Leute das Theater verließen. Hoffentlich sind sie gut nach Hause gekommen.

Zumindest der Tod blieb ihnen erspart. Der gesellt sich nämlich in Gestalt eines Clowns zu dem bedauernswerten Demenzkranken und rockt auf einer E-Gitarre Texte wie „Dass man einmal tot sein kann, weiß jeder, auch wenn er es nicht wissen will.“ Die zwei im Internet nach sexueller Befriedigung suchenden Frauen kümmert das wenig: „Danke liebes Netz. … Ich bin jetzt in die Warteschleife gelegt worden.“ Klage und Ekstase wechseln sich ab und der Tod singt im Sinne des orientierungslosen und jetzt auch sprachlosen Mannes: „Nun merk ich erst, wie müde ich bin. Alles ist an mir vorbeigegangen, hab’s gar nicht gemerkt.“

Müde. Wer müde kam, ist bestimmt nicht entspannt gegangen. Das wäre auch nicht im Sinne Elfriede Jelineks gewesen. Höflicher Applaus. Ich konnte mich des Eindrucks nicht erwähren, dass alle froh waren, als diese Winterreise zu Ende war, Zuschauer und Darsteller, auch 20 Statisten. Der nur zur Hälfte gefüllte Saal leerte sich schnell und auch in der Tiefgarage hatte sich kein Stau bei der Ausfahrt gebildet. Wie gut! Zu Hause haben wir eine Toilette, nicht von außen verschlossen wie die im Stadttheater Ingolstadt.

Verrückt! Genauso unwirklich und trotzdem real wie Elfriede Jelineks Winterreise und anderes aus ihrer Feder. Man sollte an einem Dreizehntenfreitag doch lieber zu Hause bleiben.

Anton Potche

Samstag, 14. April 2012

Offener Brief an M. Bernard-Henry Lévy

Wertester Herr Bernard-Henry Lévy,

leider hat WELT ONLINE  die Kommentarfunktion zu Ihrem bemerkenswerten „Essay“ Butt, zerlegt - Was war Günter Grass jemals anderes als Poseur und Betrüger? Der Moral-Prediger ist die Inkarnation jener Immoralität, die er früher anprangerte. Ein Debakel am Ende dieses Lebens (DIE WELT, 12.04.2012) deaktiviert. Das veranlasst mich, Ihnen meine grenzenlose Bewunderung via eines offenen Briefes kundzutun.

Sie haben in allem, was Sie hier festhalten, recht. Ich bin mir sicher, dass Sie lediglich aus Platzmangel Ihre bemerkenswerte Es-gibt-Liste nicht mit dem Satz „Es gibt das Israel mit seinem unbekannten konventionellen & atomaren Waffenarsenal“ fortgesetzt haben. Und damit ist die Liste natürlich noch lange nicht geschlossen.

Auch mit den „sich gehen lassen(den) und dabei den aufs Übelste verpesteten Mief ihrer Gedanken freisetzen(den)“ Kretins haben Sie mehr als recht. Ihr Mut, das anzuprangern, ist sehr lobenswert. So etwas tut man nicht. Ich meine, die vielen quälenden Fürze auf einmal in die Freiheit zu entlassen. Jetzt haben wir den Salat, wegen dem moralischen Gestank, der durch die Lande weht.

Seien Sie trotzdem unbesorgt. In den hiesigen Feuilletonstuben bleiben die Fenster dicht. Nichts von draußen, ich meine aus der Masse des kretinen, political-correctnes-unmündigen Volkes, wird dort eindringen. Und die mit viel Selbstbeweihräucherung einhergehende Häutung des Nobelpreisträgers wird als, von den Kretins eh nicht wahrgenommene, Noblessetat des deutschen Feuilletons in die Geschichte eingehen.

Sie sind ein Großer, Monsieur Lévy, wie Grass eben auch. Zwischen Ihnen und diesem „Faschisten, ohne es zu wissen, heimgesucht, ohne es zu wollen,“ gibt es nur einen kleinen, aber feinen Unterschied: Günter Grass hat eine politische Kritik geschrieben – für ein Pamphlet, also Schmähschrift, reicht das gar nicht aus -,  die zwar nie und nimmer ein Gedicht ist, aber immerhin zum Nachdenken anregt, während Sie eine Hasstirade verfasst haben, die nie und nimmer ein Essay ist und jedes Nachdenken überflüssig macht. Aber bleiben Sie trotzdem guter Dinge. Sie befinden Sich in bester deutscher Feuilleton-Gesellschaft.

Mit besonderer Wertschätzung
Anton Potche

Donnerstag, 12. April 2012

Zusätzliche Kopfbilder aus der eigenen Vergangenheit

Was würde unsereins wohl bewegen, wenn wir unverhofft in dem Ort unserer Kindheit landen würden? Eine höchst individuelle Frage, die auch nur absolut personenbezogen beantwortet werden kann. Würden wir uns heimisch fühlen, oder fremd, oder würden wir eine vertraute Fremde vorfinden? Ausschlaggebend dürfte dabei die Situation des Zurückkehrens sein. Sind wir allein oder in Gesellschaft? Um das Verschmelzen mit der Örtlichkeit und den unvermeidlich dabei aufsteigenden Erinnerungen in seiner maximalen Wirkung erleben zu können, muss man wohl allein sein.

Der Comic-Zeichner Thomas ist allein, als der Zufall ihn in seine fast schon vergessene Heimat führt. Es ist natürlich nichts mehr so, wie es war. Und die Bilder der Vergangenheit pochen auf ihr Recht. Sie kommen. Und so lässt Sam Garbarski dem heimgekehrten eine Vertraute Fremde im gleichnamigen Film angedeihen. Der in Deutschland geborene und in Belgien lebende Regisseur hat einen sehr ruhigen, melancholischen Film gedreht, der 2010 in die Kinos kam und als DVD erhältlich ist. Auch beim Drehbuch zeichnet er neben Jérôme Tonnerre und Philippe Blasband als Verfasser.

Dass der Hauptheld ein Comic-Zeichner ist, kommt nicht von ungefähr. Als Inspirationsquelle zu diesem Film diente dem Drehbuchteam der Manga Haruka Na Machi He, zu dt. Vertraute Fremde, des Japaners Jirō Taniguchi. Das Comic-Buch ist 2007 bei Carlson erschienen.

Der unter einer Schaffenskrise leidende Comic-Zeichner (Pascal Gréggory) taucht am Grabe seiner Mutter (Alexandra Maria Lara) in seine Teenagervergangenheit, jene schwere Zeit der Pubertät, in der Freud und Leid ein schier unentwirrbares Gefühlsknäuel bilden. Thomas (Léo Legrand) findet zwar Verständnis bei der fürsorglichen Mutter – einfach ergreifend der Gefühlsausbruch des Jungen beim Wäscheaufhängen im Hof -, leidet aber unter der Kälte des Vaters (Jonathan Zaccaï).

Sam Garbarski lässt in einigen Szenen Vergangenheit und Gegenwart nebeneinander einherschreiten, so als könnten sie ohne die Existenz der jeweils anderen nicht existieren. Sie brauchen sich gegenseitig, suchen Stütze, denn weder die Jugend- noch die Erwachsenenzeit des Haupthelden sind glücklich verlaufen. Es herrschte fast immer eine gedrückte Stimmung in der Familie. Das Vertrauen zueinander fehlte einfach zwischen den Ehepartnern, und das übertrug sich auf die Gemütslage der zwei Kinder, Thomas und seine kleinere Schwester Corinne (Laura Moisson).

Dementsprechend sind auch die Dialoge. Es herrscht ein leiser Grundton im ganzen Film. Eine vertraute Fremde teilt sich nun mal Vertrautheit und Fremde. Und in der Fremde agiert man eben zurückhaltender, da fehlt schon etwas an der heimischen Selbstsicherheit, und wenn die Vertrautheit der zurückfliegenden Gedanken dann auch noch überwiegend bedrückende Bilder transportiert, dann kann ein Film nur so und nicht anders gedreht werden. Wer sich diesen Streifen zu Gemüte führt, gewinnt 90 Minuten Ruhe und – individuell bedingt – vielleicht sogar zusätzliche Kopfbilder aus der eigenen Vergangenheit.

Bestellung bei Amazon: Vertraute Fremde

Freitag, 6. April 2012

Frohe Ostern - Paşti fericite

ausDie Auferstehungvon Mihai Eminescu 

Durch von Feuchtigkeitsmoder geschwärzte Wände,
Schlich des Todes kalter Odem in die Stille;
Honigworte sprach halblaut eine einzig’ Stimme,
Worte aus des ehrwürdigen Evangeliums Bände.

aus dem Rumänischen von Anton Potche

din „Plimbarea de paşti – Faust I” de Johann Wolfgang Goethe

Deja aud un vuiet în sat,
Aici e al poporului cer adevărat,
Satisfăcuţi jubilează mari şi mici:
Ca om am dreptul să exist aici.

din germana de Anton Delagiarmata


„De Osterhas“ vun Alexander Roda Roda

De Has hot mol zum Kokosch - höflich awwer e bissje gereizt - gsaat: „Dehr seit jo wedder mol unglaublich populär. Ich meecht endlich des Johr erlewe, wu net Millione vun Postkarte mit Eirem Bild verschenkt werre.“

Em Has sin Wutträne in die Aue kumm, un er hot geantwort: „Dankscheen forr die Popularität. Jo, ich pheif uf die Popularität. Wie stehn ich do vor de annre Waldbewohner mi’me Nist voll scheckliche Osteroier. Du, Kokosch, ich sin norr e oonfacher Feld- un Waldbewohner un beliebt bei vill Tiere. Awwer ich hun mei Mission in der Natur, un zwar die Fortpflanzung vun meiner Art. Do erfind irgend e Mensch des Märche vum Osterhas. Dehr wisst doch, dass do dron ka Wort wohr is. Awwer mei Ruf is weg un ich sin forr ewich lächerlich gemach. Mei Lewe werd net ernst gholl. Jeder bringt des Märche mi’m Osterhas un dem scheckliche Osteroi mit meim Nome in Verbindung.

Awwer de Kokosch hot gsaat: „Was wollt Dehr? Die Mensche sin nun mol owwerflächlich. Die Sarah is net dorch ehre Kunst berühmt wor, sondern dorch ehre Magerkeit, un werd heit noch als Urbild vun der Magerkeit verstann. Gorbatschow is e Raki un ka russischer Staatsmann odder Henry Clay e Zigari. Dorch e Oi is de Kolumbus berühmter wie dorch sei Entdeckunge. Denkt dron, liewer Has, es hot was Gudes, schlecht verstann odder verschennt zu sein, weil es is besser wie vergess zu werre.“

aus’m Hochdeitsche vum Berns Toni

Donnerstag, 5. April 2012

Fotbal feminin - Un meci între două adversare ale României

Echipa naţională de fotbal feminin a Germaniei a întâlnit în deplasare echipa Elveţiei în cadrul preliminariilor Campionatului European. Meciul a început cu o uşoară dominare a elveţienelor care s-a materializat în două ocazii foarte bune.

După vreo cincisprezece minute naţionala germană a pus însă stăpânire pe joc, începând să-şi domine adversarul tot mai clar. Şi la prima acţiune mai insistentă a echipei germane balonul s-a oprit în poarta adversarului.

În minutul 16 Anja Mittag a pasat de pe linia de fund în centrul careului de 16 metri unde Celia Okoyina da Mbabi a stat foarte bine şi a marcat din apropiere. Echipa elveţiană a fost şocată şi nemţoaicele au ştiut să se folosească de această ocazie, marcând încă două goluri.

În minutul 24 rolurile în atacul german au fost schimbate: Celia Okoyina da Mbabi a pasat şi Anja Mittag a marcat. Al treilea gol a căzut în minutul 37 după un pas în adâncime, valorificat tot de Okoyina da Mbabi. Aceeaşi atacantă, de la echipa SC 07 Bad Neuenahr, a mai ratat două ocazii de gol foarte bune în minutele 40 şi 41.

În repriza secundă condiţia fizică a echipei germane a cauzat un joc pe o singură poartă. Acest scenariu a fost intrerupt doar de contraatacuri rare ale elveţienelor. În minutul 58 Fatmire Bajramaj a ratat o şansă foarte bună de a majora scorul, dar a eşuat în încercarea de a dribla şi portăreasa elveţiană. Dar numai cinci minute mai târziu atacurile furibunde ale germanelor au dus la un autogol elveţian, marcat de Marie Andrea Egli.

Celia Okoyina da Mbabi după meci
În minutul 70 Bajramaj a pasat excelent şi Okoyina da Mbabi a stat din nou foarte bine, marcând al treilea ei gol în acest meci, al cincilea pentru echipa germană. Şi după diferitele schimbări efectuate în cele două echipe, balanţa de forţe pe teren nu s-a schimbat. În minutul 84 aceeaşi Okoyina da Mbabi a marcat printr-o lovitură de cap în urma unui corner.

Meciul s-a terminat cu un şut năpraznic al Isabellei Meyer din echipa elveţiană în bara transversală a porţii germane. Rezultatul este însă fără comentarii: 6:0 pentru echipa germană. Meciul s-a jucat la Aarau într-o atmosferă de campionat judeţean. Păcat, fiindcă fotbalul feminin a făcut în ultimii ani enorme progrese calitative. Şi acest meci, transmis de postul german de televiziune ZDF, s-a jucat la un nivel tehnic şi tactic foarte ridicat.

Următorul adversar al echipei germane va fi România. Meciul se va juca la Bielefeld, în data de 31 mai 2012, ora 18, şi va fi transmis în direct de ARD. În grupa a 2-a a preliminariilor conduce Germania înaintea Spaniei şi României. În această grupă mai joacă Elveţia, Kazahstan şi Turcia.
Anton Delagiarmata

Mittwoch, 4. April 2012

Seppi und Peppi unterhalten sich über ein Fußballspiel

Seppi und Peppi sitzen im Bahnhofscafé des trostlosesten Bahnhofs einer deutschen Großstadt und reden über ein Fußballspiel.

- Hast du das gesehen.
- Nein, es war doch sowieso alles klar.
- Ja, aber doch. Ich denke schon, dass du da was verpasst hast.
- Also ich hab am Radio ein bisschen zugehört und hatte nicht den Eindruck, dass da etwas Besonderes passiert wäre. Zweinull ist Zweinull. Nichts anderes war doch auch nicht zu erwarten.
- Ja, schon, aber Sehen ist doch etwas anderes. Dieser Olic, wie der sich da in typischer Manier durchs Unterholz geräumt hat.
- ??
- Und diese Umschaltprozesse bei den Münchnern. Also wirklich, das ist moderner Fußball, keine Frage. Und von wegen nichts los. Der Müller musste schon vor der Pause raus. Oberschenkelverletzung. Da waren die Blutegel in Alarmbereitschaft, das sag ich dir. Für ihn kam Rafinha. Der stand ja in dieser Saison zumeist neben den Schuhen. Und den Luiz Gustavo, da hast du gar nicht geschaut, wie schnell ein Franzose den umgehauen hat, Zweikampf für Erwachsene, das lass dir sagen, und kein Foul, nein, kein Foul. Und der Ribéry, ja der Franck, ein Genuss, ja das hat man gespürt, der hat mit den internationalen Vereinswettbewerben noch eine Rechnung offen. Aber du hast schon recht, schon nach dem Einszunull von Olic war ruhe im Karton.
- Sag mal...
- In der zweiten Hälfte ging’s so weiter. Bullig dieser Gegenspieler von Ribéry. Franck ist da voll gegen’s Gebirge gerannt. Und schwups war er unten. Dann hat er Pranjic für Kroos gebracht. Der wird ja den Verein vermutlich im Sommer verlassen, ich meine Pranjic, und hat gestern Abend noch eine Schaufensterfläche bekommen. Die Franzosen haben zum Schluss noch Gignac gebracht, im Sturm für Brandão. Der war bedient. Hat man ihm angesehen. Ist gleich auf der anderen Seite des Spielfelds runter, durch die kalte Küche. Nicht schlecht, das sag ich dir. Aber es wird bestimmt besser, wenn es jetzt bald heißt Ronaldo, Özil, Khedira und die Schnick-Schnack-Brüder aus München.
- Sag mal, hasst du heute schon was getrunken?
- Nein, wie kommst du da drauf?
- Was ist denn das für ein sinnloses Palaver, das du hier von dir gibst.
- Ist doch cool. Fußballsprache des 21. Jahrhunderts, würde ich sagen. Musst bloß ab und zu Fußballspiele bei SAT. 1 verfolgen. Und natürlich auch die Ohren spitzen, dann lernst du diese Fußballsprache. Dass ist nicht leicht, gebe ich zu, du brauchst schon einen gewissen Intelligenzquotienten. Aber wenn du diese Sprache mal beherrschst, sag ich dir, dann bist du jemand.

Der Barmann hatte sich zu ihnen gesellt und mitgehört. Jetzt zog er die Augenbrauen hoch, sehr hoch, wie Seppi und Peppi es bei ihm nicht kannten, und ging hinter den Tresen. Dort schenkte er sich einen Whisky ein und schüttete ihn sich mit einer hastigen Bewegung in die Gurgel.

Montag, 2. April 2012

Eine vertane Chance

Das leidige Thema Bebauungsplan des Gießereigeländes stand mal wieder auf der Tagesordnung des Ingolstädter Stadtrats. Dass jetzt plötzlich das gesamte Gremium dank der Zauberformel "Audi" mit der Bebauungsart des Geländes einverstanden ist, nach Zeitungsberichten zum Teil sogar euphorisch, macht die Klotzhaftigkeit des gegenüber dem Neuen Schloss vorgesehenen Baukörpers – es fällt einem schwer, es Gebäude zu nennen – nicht erträglicher. Da können die Befürworter, in diesem Fall auch die alleinigen Entscheidungsträger, noch so inbrünstig von ansprechender Fassadengestaltung reden.

So wie alle bisher in Zeitungen zu sehenden Fotomontagen zeigen– zuletzt in der Wochenzeitung BLICKPUNKT (Foto) –, wird hier nur mit Masse geklotzt, was zu einer bedauernswerten Weiterverschandelung des Stadtbildes führt. Die mit Bausünden verwöhnten Ingolstädter werden auch damit leben (müssen).

Schleierhaft bleibt mir die fortschrittsfeindliche Philosophie, dass ein Gebäude aus dem 15. Jahrhundert das höchste Gebäude Ingolstadts bleiben muss. Statt eines unschönen, seine Umgebung erdrückenden Bauklotzes könnten zwei oder drei schlanke, grazile Skyline-Türme in den blauen bayrischen Himmel ragen, die, verbunden mit Übergängen in luftiger Höhe, eher einem modernen Stadtbild gerecht würden als ein bunkerhafter, sich vor dem greisen Schloss duckender Würfel.

Und das Neue Schloss selber? Es würde sich bestimmt über seine endlich groß gewordenen Kinder freuen, wie wir es doch auch als stolze Eltern tun, wenn wir sehen, wie unsere Sprösslinge uns zu Hause über den Kopf wachsen. Groß sind sie geworden, die jungen Menschen der neuen Generation, und das nicht nur im übertragenen Sinne. Ihnen soll die Zukunft gehören und, wenn sie morgen – viele heute schon – von Geschäftsreisen aus den Metropolen dieser Welt heimkehren, sollen sie nicht das Gefühl haben, in einem trägen Provinznest zu leben.

Größenwahn? Nicht wenn man bedenkt, wie einfach das alles zu verwirklichen wäre: mit einer zukunftsorientierten Bebauung des Gießereigeländes. Dazu benötigt man Visionen, die sich an Machbarem orientieren. Nicht dass es in Ingolstadt an Visionen fehlen würde. Die gab’s hier schon zuhauf. Vom Museum über der Donau bis zum Café unter der Donau war schon alles dabei. Jetzt hat man ein seit Jahrzehnten brach liegendes Grundstück und damit endlich die Chance, Visionäres mit Realisierbarem zu verbinden. Aber zum Schluss wird es wieder mal heißen... eine vertane Chance.
Anton Potche