Montag, 24. Dezember 2012
Donnerstag, 20. Dezember 2012
Do kännst echt wehmiedich werre
Was kann’s forr e ehemaliche
Efonist schlimmres – odder schennres? – gewwe wie e zwaastimmiche
Basfliglhorn-Efonium-Satz? Aus! Alles is wech! Aue zu un zrick! Zrick in des
bissje Lewe, des wu norr der loonich gheert: dei Musikantelewe. Du warscht zwar
nie loonich, awwer die Zeit is gang, un die Geschichte hot uns all mitgholl.
All! Dich aah! Geblieb sin die Basfliglhorn-Efonium-Terze.
Wehmut tot weh. Do kann
ooner soon, was er will. Es schneet. De eerschte Schnee forr desjohr. Ich sin
loonich de Hoom un will schun noh’re Egerländer-CD greife – wu kummt norr der
verdammt Drang noh Blechmusik immer her? -, do fallt mei Blick uf e Scheib, die
wu ich schun des Friejohr kaaft hun, se awwer noch net in mei Register ufgholl
hun.
Mein Banater Land – Donauschwäbische Blasmusik der
Extraklasse von Josef Schmalz
haaßt die CD. Owwerflächlich hat ich schun mol ninghorcht. Awwer jetz: loonich,
Schnee, e Kaffee un … Was mache die Basfliglhärner un Efoniums do? Sie
verzähle, sie kreische … un ich fast mit. Wie gut, dass ich loonich sin. Norr
kärperlich, weil in meim Geist seit der, wu des do ingspillt hot, aah do – wann
ich eich aah gar net kenn. Awwer ich waaß – es kann jo gar net annersch sein -,
in uns schwinge dieselwe Gfielssate.
„Mein Banater Land, mein
Heimatland! // Leider war es nur ein Traum, // Zu schön, um wahr zu sein“,
singe es Hollich Rose un de Zippel Sepp. Na gut. Wann dehr moont.
Ich mach mei Aue wedder uf un sin glicklich, weil ich waaß, dass e Stick vun
dem Troom net vergehn muss, er dreht sich grad do in meim CD-Spiller. Un er
werd Wirklichkeit, er is Gegenwart, dorch die Musik, Blechmusik.
Die muss awwer so gspillt
sein wie uf der CD do, dass se bis zum Wehton glicklich macht. Die Sticker
selwer sin all vum Schmalze Veder Sepp
(Josef Schmalz) komponeert un vum Hollich Toni (Prof. Anton Hollich) arranscheert wor. Des
heert merr! Un merr heert aah, dass do beim Inspille norr Fachleit am Werk
ware, net norr mei Basfliglhorniste und Efoniste. Banater Studiomusiker Karlsruhe unter
der Leitung von Anton Hollich steht uf’m CD-Bichlche gschrieb. Des Ganze
is so fein ausgearwet, dass ich mer manchesmol gedenkt hun, muss des sin, dass
die grad do mit ehrem Gsang insetze. Un des obwohl die zwaa wirklich gut singe
un stimmlich zammpasse. Es is bloß so, dass ich beim Horche – jetz schun es
dritte Mol vun vorre – ab un zu de Eindruck hat ghatt, dass ich vu’me Konzert
–merr därfs wegen mer aah klassisch nenne – in e Volksmusikveranstaltung gerot
sin. Des hot etwas mit de fließende Grenze zwischen reiner Blechmusik un
Volksmusik zu ton.
Was ich net ganz verstann
hun, is, wieso dass merr uf des Booklet net schreibt, wu merr die CD aah
bstelle kann. Do steht e Zahl: LC03806. Ob de CD-Titel un die Zahl ausreiche,
forr se im Gschäft bstelle, waaß ich net. Ich hun mei Exemplar selwer unner der
Hand kaaft. Do steht noch „Mitglied im Freundeskreis Donauschwäbische Blasmusik
e. V.“. Wer mit Mitglied gemoont is, de Schmalz,
de Hollich odder die Studiomusikante,
waaß ich net. Jedenfalls hun ich uf der Homepage vun dem Verein ka Hinweis uf
die Schmalz-Hollich-CD funn. Es gebt awwer noch de Donauschwaben Musikverlag.
Do kann merr die CD bstelle.
In ooner CD-Besprechung
hun ich kärzlich dee Satz geles: „Aber schön klingt es doch, was große alte
Ungarn schreiben.“ Es handelt sich um Violasticker vun de zwaa Györgys. Irgendwie scheint die Musik
vun dort unne die Welt zu beweje – ob im Große mit dem Lugoscher Kurtág un dem Târnăvener Ligeti odder im Kloone mit dee zwaa
Glogowatzer Schmalz un Hollich.
Berns Toni
Dienstag, 18. Dezember 2012
Seppi und Peppi reden über Zivilcourage und das allerallerletzte Konzert der Audi Bläserphilharmonie
Seppi und Peppi sitzen im Bahnhofscafé des nicht
mehr ganz so bedauernswerten Bahnhofs einer deutschen Großstadt. Glatteis.
Alles rutscht. Alles.
- Jetzt bin ich Bürger.
- Ich vielleicht nicht?
- Aber kein Wutbürger! Dafür musst du schon etwas tun.
- Da schau her. Muss man
als Bürger wütig sein?
- Nicht unbedingt, aber
engagiert. Verstehst du? Man muss etwas tun.
- Also rück endlich raus
damit. Was hast denn gemacht? Hoffentlich ist es nicht wieder ein Schmarrn.
- Ich war in der
Bürgergemeinschaft.
- Was ist denn das?
- Na eine Gemeinschaft.
Von Bürgern. Wutbürgern.
- Und was macht ihr dort?
- Der Verwaltung und dem
Stadtrat Feuer unter den Arsch.
- Das ist gut. Auch gegen
Glatteis. Feuer, mein' ich.
- Ich meine das ernst. Kein
Witz. Ich war dort. Und viele andere auch.
- Ja, ist das ein Verein?
- Nein, nur so, jeder kann
hingehen und sagen, was ihm nicht passt.
- Und was hast du gesagt?
- Nichts.
- Nur zugehört?
- Ja. Die haben sich jetzt
schon zum zweiten Mal getroffen. Zum ersten Mal am 11. November. Damals haben
sie elf Themen behandelt, die in Ingolstadt besser laufen müssten.
- Waren das Narrenthemen?
- Nein. Ernste Sachen. Ich
war ja nicht dort. Aber so stand es in der Zeitung.
- Und wann habt Ihr euch
jetzt getroffen.
- Am 12. Dezember.
- Vielleicht mit 12
Themen?
- Ja.
- Hm, hm. Und um was ging
es da?
- Sie wollen zum Beispiel
die Röss-Villa kaufen.
- Wer? Die
Bürgergemeinschaft?
- Nein, nicht so. Die
Bürgergemeinschaft will, dass die Stadt die Villa kauft.
- Das ist gut. Bei der
Wohnungsnot in Ingolstadt. Da könnte man Sozialwohnungen einrichten.
- Ja, aber die Stadt
scheint nicht zu wollen. Einer hat gemeint, man könnte das Ding mit Spendengeldern
kaufen.
- Was soll denn das Haus
kosten?
- Drei Millionen, hat
einer geschätzt.
- Peanuts! Na gut. Und was
habt ihr noch so beschlossen?
- Beschlossen nichts. Nur
diskutiert. Ob zum Beispiel, die Tagungsteilnehmer, die im neuen
Kongresszentrum tagen werden, auch ihre Frauen mitbringen werden, und ob die
dann das Geld ihrer Managermänner in der Altstadt ausgeben werden.
- Hoch interessant. Das
klingt ja schon fast nach philosophischer Wirtschaftanalyse.
- Ja. Ich habe mich auch
eingeschrieben.
- Wo?
- In die Liste. Ich bin
jetzt Wutbürger. Und ich werde zur nächsten nichtöffentlichen Sitzung
eingeladen. Die machen dann eine Partei. Weißt du? Und dann machen sie den
anderen Stadträten so richtig Feuer unter den Arsch.
- Ja, das hab' ich schon
gehört. Und weiter?
- Wir treten an. Weißt du?
Mit einer Liste. Du weißt schon. So echt Politik. Und wenn ich bei den Ersten
bin, komm' ich vielleicht auch auf die Liste.
- Na wenn du dich
eingetragen hast...
- Nein, nicht die Liste,
so eine andere, für den Stadtrat, eine Stadtratsliste. Für die nächste
Kommunalwahl. Dann kandidiere ich für den Stadtrat. Verstehst du?
- Ja, ja. Natürlich.
- Du kannst ja das nächste
Mal auch mitkommen. Dann bist du auch Bürger. Wutbürger.
Bürgergemeinschaftsbürger.
- Wann ist denn das
nächste Bürgergemeinschaftstreffen?
- Am 1. Jänner.
- Und dann mit einem
Thema?
- Ja, so wird das sein.
Das wird man dann auch richtig vertiefen können. Kommst du mit?
- Natürlich. Wenn die Welt
nicht vorher untergeht.
- Am 21. Dezember? Glaubst
du daran?
- Auf jeden Fall glaubt
man in Ingolstadt daran. Und man wird das sogar mit Blasmusik feiern.
- Den Weltuntergang mit
Blasmusik?
- Ja, die
Bläserphilharmoniker von Audi spielen dazu im Festsaal des Stadttheaters.
- Ich hab doch gelesen,
das wäre ein Weihnachtskonzert.
- Schon, schon. Aber wenn
ab dann die Welt nicht mehr ist, gibt es auch keine Weihnacht mehr. Und die
Audianer haben ausgeblasen.
- Trinken wir noch was?
Es ist so rutschig, dass man am liebsten zu Hause
sitzen bleibt. Oder in seinem Bahnhofscafé.
Samstag, 15. Dezember 2012
Ob das für die Zukunft Rumäniens gut ist?
Laut Verfassung benennt in Rumänien der Präsident
den Premier. Diese Berufung muss aber dann vom Parlament abgesegnet werden.
Weil aber Präsident Băsescu und der jetzige Regierungschef Ponta sich in inniger Abneigung zugetan
sind, wartet das ganze Land auf die Nominierung des neuen Ministerpräsidenten.
Nachdem die Sozialdemokraten (PSD) in ihrem Bündnis mit den Nationalliberalen
(PNL) die Parlamentswahlen eindeutig gewonnen haben, geht man davon aus, dass
der Präsident auch deren Parteichef zum Regierungschef ernennen wird. Und das
ist nun mal Victor Ponta. Am
kommenden Montag um 10:00 Uhr soll aber, laut Präsidentenamt, noch nicht die
Nominierung, sondern nur die Beratung zur Nominierung stattfinden, im
Präsidentenpalast.
Dazu eingeladen sind alle im
Parlament vertretenen Parteien. Und das sind sage und schreibe zehn an der
Zahl: Sozlademokratische Partei (PSD) mit ihrem Chef Victor Ponta, Nationalliberale Partei (PNL) – George-Crin Laurenţiu Antonescu (gewesener Interimspräsident
während des im Sommer gescheiterten Amtsenthebungsverfahrens gegen Traian Băsescu), Liberaldemokratische Partei (PDL) - Vasile Blaga, Volkspartei Dan Diaconescu
(PP-DD) - Simona-Alice Man,
Demokratische Union der Ungarn aus Rumänien (UDMR) - Hunor Kelemen, Konservative Partei (PC) - Daniel Constantin, Nationale Union für den Fortschritt Rumäniens (UNPR)
- Gabriel Oprea, Bürgerliche Kraft
(FC) - Mihai-Răzvan Ungureanu (2012
für knapp drei Monate Regierungschef), Nationale Christdemokratische
Bauernpartei (PNŢCD) - Aurelian Pavelescu und die Fraktion der
nationalen Minderheiten - Varujan Pambuccian (Union der Armenen aus Rumänien).
Jeder Chef darf vier Mitglieder seiner Partei mitbringen. Normal müsste auch Ovidiu Ganţ vom Demokratischen Forum
der Deutschen aus Rumänien zu dieser Verhandlungsrunde gehören, hat er doch von
allen Kandidaten der 18 nationalen Minderheiten die meisten Wählerstimmen erhalten, nämlich 39.175.
Alle Parteien dürfen Vorschläge machen und der
Präsident wird sich dann für einen der Herren oder Damen (bisher nicht im Gespräch)
entscheiden. Die PP-DD und die FC haben angekündigt, dass sie mit je einem
Vorschlag in die Konsultation gehen werden. Da die Bürgerliche Kraft (FC) zu
den Wahlverlierern gehört, kann man davon ausgehen, dass dem Präsidenten auch
ein Prätendent der Opposition, mit der er sympathisiert, vorgeschlagen wird. Eine
solche Option gibt es natürlich, aber sie würde nur die politische Krise des
Landes verschlimmern und hätte bei der jetzigen Konstellation im Parlament
sowieso keine Chance. Also darf man davon ausgehen, dass der alte Premierminister
auch der neue sein wird. Er heißt Victor
Ponta und genießt in Brüssel kaum mehr Sympathien als Silvio Berlusconi. Ob das für die Zukunft Rumäniens gut ist?
Diese Frage kann man eigentlich auch angesichts
eines anderen Ergebnisses dieser Wahl stellen. Vor dem Urnengang am 9. Dezember
hatte Rumänien 471 Abgeordnete im Parlament. Danach sind es plötzlich 588. Da
helfen alle Rechenkünste nichts: Es sind 117 Abgeordnete mehr. Und das, obwohl Băsescu seit einer gefühlten Ewigkeit
eine Verringerung der Abgeordneten auf 300 verlangt. Das hat etwas mit den
Direktmandaten zu tun. Die Parteien bekommen laut Wahlgesetz die ihnen nach dem
Wahlergebnis zustehenden Sitze plus die gewonnenen Direktmandate in den
Kreisen. Noch nie hatte Rumänien ein so aufgeblähtes Oberhaus. Nur 1937 saßen
501 Abgeordnete im Parlament in Bukarest. Arbeit genug für die kommende
Regierung, kann man da nur sagen.
ROMÂNIA
LIBERĂ versucht, der Sache trotzdem etwas Positives abzugewinnen, wenn sie
feststellt: „Der Anteil der Neulinge im Parlament ist auf 60% angestiegen. Wenn
wir die gefüllte
Hälfte des Bechers betrachten, können wir feststellen, dass doch viele
Gestalten, die das Ansehen der Legislative schwer beschädigt haben, nicht mehr
da sind.”
Anton Potche
Donnerstag, 13. Dezember 2012
pamflepigram 0076
mai bine holeră
decât ciumă
şi-a spus românul
mergând la urnă
dar ponta din teacă
sabia a tras
venind astfel
şi holerei de hac
anton delagiarmata
Dienstag, 11. Dezember 2012
Muzică de coarde la piaţa Copilul Isus din Ingolstadt / Bavaria
Este greu de imaginat un oraş german fără o piaţă de Crăciun, oricât de
mică ar fi ea. Oraşul bavarez Ingolstadt organizează anual chiar pe malul
Dunării piaţa de Copilul Isus. Este de fapt una din cele mai vechi pieţe de
Crăciun din Germania.
În anul 1570 ducele Albrecht al
V-lea a dat dispoziţii pentru organizarea unei pieţe de Sf. Nicolae. Au
fost preconizate două zile: 5 şi 6 decembrie. Dar deja în anul 1655 aşa numita piaţa
lui Nicolai a durat şase zile. Anul acesta Christkindlmarkt, piaţa Copilul Isus,
a fost deschis oficial de primarul principal al oraşului, dr. Alfred Lehmann, la 29 noiembrie, ora
17:00, şi va fi închis la 23 decembrie, ora 20:00.
În ultima zi va cânta o fanfară. Aproape în fiecare zi se prezintă pe scena
pieţei o formaţie de suflători sau corală. Corespunde unei tradiţii vechi ca,
la astfel de prilejuri, muzica instrumentală să fie interpretată de suflători
în cele mai diverse grupări, de la triouri sau cvartete până la fanfare.
Duminică, 9 decembrie, s-a prezentat însă pe scenă un sextet cu instrumente de
coarde. Die Streichhölzer, adică Chibriturile, se numeşte
această formaţie, nu chiar necunoscută în oraşul şi regiunea Ingolstadt.
Şi într-adevăr, muzica lor sună mai fină ca cea a suflătorilor. Au un
repertoriu foarte interesant, compus din prelucrări de folclor dar şi din piese
cu elemente de jazz şi muzică clasică. Tinerii cântă fără note şi crează o
atmosferă de voie bună, de uşurare sufletească care se potriveşte de minune cu
atmosfera unei pieţe de Crăciun – pieţe de Copilul Isus.
Anton
Delagiarmata
Freitag, 7. Dezember 2012
Adventskalender mit Eva Jauch
Wer den lyrisch-musikalischen Adventskalender des lokalen Fernsehsenders OK WORMS öffnet, trifft auch heuer auf ein bekanntes Gesicht und eine angenehme Stimme. Beide gehören Eva Jauch. Sie liest zurzeit zur Zeit passende Gedichte.
Die erste Kerze wird angezündet – von Eva Jauch. Und mit ihr erklingt das erste Gedicht – ebenfalls von Eva Jauch: Wege. Diese Botschaft kann keiner ignorieren: Jeder muss seinen eigenen Weg gehen; es kommt nur auf das Wie an.
Und wie ist das mit dem Weihnachtswunder Weihnachtsmann? Es tut mir leid, aber „ein Opa hat da Schweigepflicht“ - laut Arnold Kirchner. Also kann ich jedem nur wärmstens empfehlen, selber nach den Rätseln der Advents- und Weihnachtszeit zu suchen.
Das hervorragende Team um Eva Jauch, Lars Olbrisch (Fotos, Kamera und Schnitt) & Jürgen Franzky (Fotos), zaubert eine Besinnlichkeit auf den Bildschirm, von der sich große Fernsehanstalten eine Scheibe abschneiden könnten. Nein, bitte nicht! Denn die Sendung der Wormser ist sowieso nur immer um die drei Minuten lang. Wer da reinschaut, will von diesen knappen drei Minuten Einkehr nichts abgeben, auch nicht die kleinste Scheibe. Soviel Egoismus ist sogar an Advent erlaubt.
Was gibt es Spannenderes als ein Adventskalender – für Kinder wie für Erwachsene?! Wer einen Internetzugang hat, kann bestimmt wählen. Den Wormser Kanal sollte er dabei aber nicht übersehen. Einen Blick in alle geöffneten Tage kann man auch via FACEBOOK werfen.
Anton Potche
Donnerstag, 6. Dezember 2012
Mensch, Helmuth!
Do unlängst hun ich mich
mol bei YouTube rumgetrieb. Do sieht un heert merr jo alles Meegliche un
Unmeegliche. Un wie ich noh bei de Sachse - die vun drunne, net die vun do -
ningschaut hun, is mer do so e Band, asso e Musikkapell ufgfall. Net schlecht,
hun ich mer gedenkt. E Show-Band. Die sin aah zimlich fleißich rumghuppst un
hun vill Gaudi gemach, awwer ich hat schun de Eindruck, dass die Männer ehre Sach
ernst holle. Un des hot mer imponeert.
Eerscht wie ich schun e
Weil zugschaut hatt ghat, is mer do e Gsicht vun dee Musikante bekannt vorkumm.
Ich war mer awwer net ganz sicher. Die paar grooe Zelle, die wu mer noch
geblieb sin, hun awwer gearwet, wann’s aah schun korz vor Mitternaacht war. Ich
hun doch mol gheert, de Boschkos Helmuth
spillt in’re Sachsekapell. Aha! Jetz hot’s geklingelt. Ja, des is er, de Rennert Helmuth aus der Neigass. Dort
war doch es Boschkos-Haus.
Ich hun mer glei sei
Musiker-Seit uf’m Amazonas-Express ongschaut. Na gut, sei Spitznome is do nemmi Boschko – er haaßt jetz Keymann.
Ich moon, des is so e deitsch-englisches Zwitterwort odder, besser gsaat,
Homowort. Macht jo nicks. Spitznome is Spitznome. Do muss merr jo net immer
wisse, wu der herkummt. Wer waaß, wu der Nome Boschko herkummt. Die Rumänre hun iwwer die Ungare „bozgor“ gsaat.
Des war net immer freindlich gemoont. Vleicht hot in der Neigass in dem Eckhaus
an der Barons-Gass mol e Ungar gewohnt. Odder einfach norr e Bosch. Vun dee hot’s jo in Johrmark
gewwe. „Naa“, hot de Boschkos Vedder
Josep, de Feierwehrkommandant, mer jetz gsaat, „der Nome kummt aus’m
Serwische“. Wie die eerschte deitsche Leit uf Johrmark kum sin, des war im 18.
Johrhunnert, hun dort Serwe gelebt. Un vun dee is de Nome Boschko iwrichgeblieb. Des kann schun sein.
Des annre aus’m Helmuth seiner Biografie passt schun so
einigemaßen zu’me Johrmarker Musikant – asso zu’me Musikant aus Johrmark. Ich
moon, wann ooner net soon will, wie alt dass er is, no soll er’s halt sein
losse. Liewer saat merr, in de friehe odder späde Sibzicher odder Achzicher, wie
dass merr sich e paar Johr jinger macht, wie des jo vun
Volkstümliche-Musik-Sterncher schun verzählt is wor. Un dass e’me Musikant, der
wu aus Johrmark stammt, die Egerländer gfalle un de Ernst Mosch sei Vorbild is, des is doch
es Normalste uf dere Welt, ganz gleich, ob der Musikant in ooner Philharmonie
spillt odder in ooner Tanzkapell wie de Helmuth.
Awwer hoppla! Sellt ich
mich doch geirrt hun? Do steht jo "Herkunftsort: Temeschburg". Gut in de Sibzicher
sin die Johrmarker Kinn schun in der Stadt uf die Welt kumm un nemmi im Grawe - so wie ich. Die Herkunft is awwer doch meh wie des bissje Uf-die-Welt-Kumme.
Mensch, Helmuth! Des is doch e
Qualitätssiegel vun’re Extragüte – uf echt Hochdeitsch gsaat -, aus’me Musikantedorf
zu stamme. Dass du in Temeschburg bei Johrmark uf die Welt kumm bist, werd
schun stimme, awwer des is norr dei Geburtsort, irgendwu in Südosteuropa. Wer
kennt dee schun. Vun Temeswar hot der oon odder anner vleicht schun gheert, vun
Temeschburg redde norr die Iwrichgebliebne vun vor em Kriech, un die net all...
Awwer Johrmark, Mensch, Helmuth, des
kennt doch e jeder ziviliseerter Mensch uf der Welt. Un heit, heit esst merr dort
sogar "Mămăligă Brânzali" (Video auf YouTube).
Berns Toni
Dienstag, 4. Dezember 2012
Jede Epoche mit ihrer Hymne
Bukarest, 1. Dezember 2012 |
Unter den Kommunisten haben die Rumänen ihren
Nationalfeiertag am 23. August gefeiert. Es war der Tag der Befreiung vom
Faschismus (1944). Große Militärparaden gehörten wie selbstverständlich zu
diesem Tag. Stärke wollte man dem imperialistischen Feind im Westen
signalisieren. Die Zeiten haben sich geändert, die Gepflogenheiten sind
geblieben. Am vergangenen Samstag haben die Rumänen ihren neuen – seit 1990 –
Nationalfeiertag gefeiert. Ziua Unirii, Tag der Einheit, nennen sie ihn. Am 1.
Dezember 1918 entstand das Großrumänien, mit der Bukowina und Bessarabien, von
dem viele Rumänen heute noch träumen. Und es gab selbstverständlich auch
diesmal Militärparaden.
Nicht so konsequent wie bei den Aufmärschen sind die Rumänen
im Umgang mit ihrem Hymnus. Seit 1866 hatten sie drei Nationalfeiertage
und sechs Hymnen. Die Kommunisten allein haben ihnen drei verschiedene patriotische Tongefüge verpasst: bei der
Machtergreifung, der Erneuerung des Freundschaftsbundes mit den Sowjets und
beim Bruch mit dem Freund und Befreier aus dem Osten.
Zur Zeit des Königs Karl I. aus dem Hause Hohenzollern-Sigmaringen (Regentschaft: 1866 - 1914) wurde
Es lebe der König erst mal nur instrumental gespielt.
1881 hat Vasile Alecsandri einen
Text dazu verfasst. Am 30. Dezember 1947 war Schluss mit der Monarchie. Die
Kommunisten haben ihre eigene Hymne mitgebracht: Zdrobite cătuşe în urmă rămân – Gesprengte Ketten bleiben
zurück. 1953 war das Jahr
des Beginns der Kollektivisierung und der vollzogenen ideologischen
Gleichschaltung mit der UdSSR. Die Rumänische Volksrepublik bekam auch eine
neue Hymne. Ceauşescu propagierte
dann ab 1965 die Distanzierung von Moskau. Auch dazu gehörte eine passende Hymne (die ich selber oft in einer Großwardeiner Militärkapelle spielte).
Seit dem Sturz
des kommunistischen Regimes singen die Rumänen Deşteaptă-te, române! – Erwache, Rumäne! – ein
Revolutionslied, das sie schon 1848 anstimmten. Am kommenden Sonntag, 9.
Dezember 2012, wählen die Moldauer, Walachen, Dobrudschaer, Banater,
Siebenbürger usw. ein neues Parlament. Ob sie da schon wach
sind? ... Doch selbst wenn sie es wären, bleibt ihnen nur die Wahl zwischen Pest
und Cholera. Schade eigentlich!
Anton Potche
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