Donnerstag, 31. Mai 2012

Mai 2012 - Giarmata in den Medien


AGENDA.RO, Timişoara/Temeswar, 4. Mai 2012
 Der rumänische Transportminister Alexandru Nazare hat am 1. Mai die Autobahnbaustelle Giarmata – Lugoj besucht. Und wirklich, alle Baumaschinen waren im Einsatz – auch am Feiertag.
+ + + Das hat dem Minister nicht viel geholfen, denn mittlerweile ist er sein Amt los. Das Regierungskarussell dreht sich in Rumänien immer schneller. + + +

TION.RO, Timişoara/Temeswar, 6. Mai 2012
Ein 28-jähriger Moped-Fahrer war auf dem Weg nach Giarmata/Jahrmarkt, als er auf dem Sever-Bocu-Boulevard in Timişoara einem PKW auffuhr, der vor ihm unterwegs war. Laut Zeugenaussagen, stand der Motorradfahrer unter Alkoholeinfluss.
+ + + Der Alkohol ist nicht das Problem, aber die verdammtem Promillen. + + +

ZIUA DE VEST, Timişoara/Temeswar, 8. Mai 2012
Auf der Autobahntrasse Jahrmarkt – Remetea Mare wurden die ersten zwei Killometer asphaltiert. Marius Popovici, stellvertretender Vorsitzender der Nationalen Christlich Demokratischen Bauernpartei (PNŢCD), rechnet mit einer Fertigstellung der Strecke in drei bis vier Monaten.
+ + + Immer weiter, immer weiter – in die Tiefen des Balkans. + + +

RENAŞTEREA BĂNĂŢEANĂ, Timişoara/Temeswar, 11. Mai  2012
Prinz Eugen und sein „schweres“ Erbe – das ist der Titel einer traurigen Geschichte, der Marcel Sămânţă in Giarmata/Jahrmarkt nachgegangen ist. An einer Stelle des Artikels heißt es: „Irgendwann wurden hier die Kirchweihfeste der Schwaben gefeiert, damals die Mehrheit in der Gemeinde. Unser Begleiter aus der Ortschaft hat die vergangenen Zeiten und seine nostalgische Kindheit heraufbeschworen. Man kann alles auf die Aussage reduzieren: Es war ein herrlicher Platz. In den letzten sieben, acht Jahren wurde das Gelände aufgeschüttet, zwei Meter, mit dem Beitrag der Einheimischen, die ihren Müll und Bauschutt abgeladen haben.“ Weiter heißt es, dass die lokale Behörde im Jahre 2009 ein Umweltprojekt im Wert von einer Million Lei beim Umweltamt in Bukarest eingereicht habe, aber, „wie man sieht, erwies es sich nicht aussagestark genug, hatten die Geldgeber doch weder von Giarmata noch von Prinz Eugen von Savoyen, der 1716 die Hauptstadt des Banats eroberte und die damalige westliche Zivilisation in diese Gegend brachte, je gehört“.
+ + + Ja, es schaut net gut aus um unser Große Brunne. + + +

deBANAT.RO, Timişoara/Temeswar, 16. Mai 2012
Fußball – Liga 3 – Serie C5 – 27. Etappe
Millenium GiarmataNaţional Sebiş 0:3
Das Ergebnis kam am grünen Tisch zustande. Die Jahrmarkter hatten keinen Mannschaftsarzt. Millenium belegt einen sicheren Platz in der Tabellenmitte. Naţional blieb nach diesem Ergebnis der Abstieg erspart.
+ + + Ein Schelm, wer dabei etwas Böses denkt. + + +

RENAŞTEREA BĂNĂŢEANĂ, Timişoara/Temeswar, 16. Mai 2012
Der erste ländliche Rettungsdienst für den Kreis Timiş/Temesch wird zurzeit in Pişchia/Bruckenau eingerichtet. Das Gebäude steht schon. 24 Leute sollen dort im Dreischichtsystem arbeiten. Auch Jahrmarkt und andere Nachbargemeinden können von dort schneller als aus Temeswar versorgt werden, nimmt man in Behördenkreisen an.
+ + + Bruckenau liegt auf halber Strecke zwischen Temeswar und Lipova/Lippa. Also könnte man Krankenhäuser in zwei Richtungen anfahren. + + +

ZIUA DE VEST, Timişoara/Temeswar, 17. Mai 2012
Der 31-jährige Autofahrer S. Sorin aus Fibiş/Fibisch war mit 1,22 Promille an Bord unterwegs und fuhr bei Jahrmarkt auf seinen Vordermann auf. Es folgte nach dem Blasen die übliche Prozedur: Blutabnahme und Anklage.
+ + + Tja, dass Alkohol den Körper etwas vorzieht ist allgemein bekannt. Autos auch. Do schau her! + + +

deBANAT.RO, Timişoara/Temeswar, 21. Mai 2012
3.758 Menschen aus 41 Banater Ortschaften haben sich an einer Großreinigungsaktion im Dienste einer sauberen Umwelt beteiligt. Auch Jahrmarkter Bürger haben Müll gesammelt.
+ + + Ramadama! Gut so! + + +

RENAŞTEREA BĂNĂŢEANĂ, Timişoara/Temeswar, 21. Mai 2012
Das Foklorefestival Die Trachtentruhe wird immer beliebter. Nach den Zonenfasen in Moşniţa Nouă, Recaş, Giarmata und Pesac war jetzt Chişoda als Ausrichter dran. Im Herbst soll es weitergehen.
+ + + Das Brauchtum gehört zu den Charakterzügen eines Volkes. Wichtig ist, dass es nicht politisch instrumentalisiert wird, wie es in europäischen Diktaturen oft der Fall war. + + 

BANATER ZEITUNG, Timişoara/Temeswar, 23. Mai 2012
Die Zeitung berichtet auf ihren Seiten für Wirtschaft und Umwelt von einer Zusammenarbeit dreier technischer Schulen aus Spanien, Deutschland und Rumänien. Bei der rumänischen Schule handelt es sich um das technische Kolleg „Henri Coandă“ aus Temeswar. Der Vorschlag zur Partnerschaft kam seitens der Heinrich-Wieland-Schule aus Pforzheim, und zwar auf Anregung des Lehrers Bruno Weber, der das Henri-Coandă-Kolleg absolviert hat und jetzt in Pforzheim unterrichtet. Die Initiative ging auch von einem zweiten Lehrer an der „größten Berufsschule in Baden-Württemberg“ aus: Robert Kerker, „der ursprünglich aus Jahrmarkt/Giarmata im Verwaltungskreis Temesch/Timiş stammt“. Schüler und Lehrkräfte aus Spanien und Rumänien trafen sich im Oktober in Pforzheim und jetzt weilten 15 Schüler und sechs Lehrer der Heinrich-Wieland-Schule in Temeswar.
+ + + Ich gehöre zwar nicht zu dem Menschenschlag mit einer sehr ausgeprägten nostalgischen Ader, aber beim Lesen dieses Artikels wurde es mir trotzdem sonderbar warm ums Herz. Erstens freut es mich, dass Menschen ihre Vergangenheit nutzen, um den europäischen Dialog abseits der großen Politik in Gang zu halten – wenn dann noch ein Jahrmarkter dabei ist, steigt die Temperatur dementsprechend – und zweitens bahnen sich bei mir angenehme Erinnerungen an meine Schulzeit einen Weg, drückte ich doch fünf Jahre lang die Schulbank im Colegiul Tehnic Henri Coandă Timişoara. Damals hieß die Schule allerdings noch Liceul Industrial pentru Construcţii de Maşini. – Also doch Nostalgie? + + +

ADEVĂRUL.RO., Timişoara /Temeswar, 24.Mai 2012
Die Zeitung kündigt eine Rally für Polizeiwagen an. 25 Teams aus Temeswar sollen an den Start gehen. Auch eine Geschicklichkeitsprobe soll abgehalten werden, und zwar in Giarmata/Jahrmarkt.
+ + + Eine gute Idee! Hoffentlich macht sie die Polizisten schneller als die Verbrecher. + + +

PROSPORT.RO, 26. Mai 2012
Fußball – Liga 3 – Serie C5 – 29. Etappe
Millenium Giarmata - Unirea Valea lui Mihai 3:2
Tabelle: 9. Millenium Giarmata   38
+ + + ACS Recaş steigt auf in die 2. Liga. Da – in Rekasch - gibt’s guten Wein. + + +

Freitag, 25. Mai 2012

Was gibt es Schöneres, als mitzuerleben, wie Töne sich gegen ihr Ausklingen wehren?

Musik ist auch ein Sterben, ein immerwährendes Sterben von Tönen. Manchmal, ja meistens, verklingt ein Ton bereits in Bruchteilen von Sekunden nach seiner Entstehung. Nur in Ausnahmefällen gewähren akustische Gegebenheiten den Musiktönen eine längere Verweildauer im Raum - auch nur von ein oder zwei Sekunden, aber schon wegen der Seltenheit des Phänomens vom Zuhörer als kleine Ewigkeit wahrnehmbar. Und wenn diese Töne dann auch noch aus meisterhaft gespielten Instrumenten kommen, dann darf man ein Klangerlebnis genießen, das man gerne in Erinnerung behält.

Große Kirchen sind der geeignete Ort für diese zauberhaften Klangspektren. Auch das Münster „Zur Schönen Unserer Lieben Frau“ in Ingolstadt gehört zu diesen Toncluster ermöglichenden Kirchenbauten. Wer samstags um die Mittagsstunde das immense Kirchenschiff betritt, wird in Klangwolken gehüllt. Orgeltöne: beruhigend, entspannend, besinnlich.

SamstagOrgel im Münster nennt sich die Konzertreihe im Liebfrauenmünster und das Programmfaltblatt verspricht 30 Minuten Orgelmusik an der Großen Klais-Orgel – jeweils am Samstag um 12 bei freiem Eintritt – 12. Mai bis 28 Juli. Es kommen aber auch Bläser zum Einsatz. Dann ist das Ringen um die Lebensdauer der Töne noch viel interessanter. Köstlichste, aber oft auch sehr ungewöhnliche Harmoniegebilde entstehen, wenn ein langer Ton der Oboe noch auf dem Weg zum weit entfernten Hauptaltar ist – vom Zuhörer klar vernehmbar – und der Orgel oder dem Blasinstrument bereits die nächsten Harmonien oder Einzeltöne entspringen. Kein Komponist kann Pausen für akustische Raumverhältnisse komponieren. Sie, die Pausen, sind lediglich dem Thema und dem Rhythmus zugeeignet. Im Hall des immensen Kirchenschiffes werden Pausen zur Makulatur. Sie existieren nur noch auf dem Notenblatt. Im Kirchenraum scheint immer irgendein Ton unterwegs zu sein. Und wenn er noch so leise verklingt, er hat bereits im Sterben einen oder auch mehrere Leidensgenossen an seiner Seite.

So war das erlebbar auch beim Konzert am vergangenen Samstag. Evi Weichenrieder an der Orgel und Georgi Kobulaschwili mit der Oboe und dem Englischhorn zauberten fühlbare Engführungen in den Raum, die den Zuhörer das Treiben der lebhaften Innenstadt schnell, sehr schnell, vergessen ließ. Ihr Programm begann mit England’s Glory von Nigel Ogden, setzte sich fort mit Alessandro Marcellos (1669 – 1747) Concerto d-Moll für Oboe und Orgel, Joseph Hector Fioccos (1703 – 1741) Arioso für Oboe und Orgel, Théodore Dubois’ (1837 – 1924) Fiat lux, um schließlich im sehr getragenen Musikstück Pavane. Variationen über einen Tanz aus El Maestro (1536) von Luis de Milán für Englischhorn und Orgel einen musikalischen, den akustischen Bedingungen in jeder Hinsicht gerecht werdenden Höhepunkt zu erreichen. (Video). Enjott Schneider (*1950) hat diese Pavane komponiert, und wie die zwei Konzertprotagonisten spielten, konnte man sich gut die Würde vorgaukelnde Schrittgemächlichkeit an den europäischen Adelshöfen des 16. und 17. Jahrhunderts vorstellen. Man konnte aber auch wie in keinem Werk zuvor den Lebenswille der von dem Duo in den Raum gezauberten Töne spüren: dieses faszinierende Kommen, Sein und Verhallen. Ein Genuss, nicht nur für Konzertbesucher, sondern auch für so manchen Touristen, der im kühlen und im wahrsten Sinne des Wortes  klangvollen Kirchenschiff einige Minuten – es waren mehr als 30 - Ruhe und einen kurzen Weg zu sich selbst suchte und wahrscheinlich auch fand. Das Konzert endete mit einer Toccata h-Moll von Eugéne Gigout (1844 – 1925).

Anton Potche



Mittwoch, 23. Mai 2012

linke fragestellung

pamphlepigramm


muss es denn immer oskar sein
erich kennt sich doch
viel besser aus
im dunkelroten totenreich

ingolstadt, 2012
anton potche

Freitag, 18. Mai 2012

Ein kläglich gescheitertes Vorhaben


Und das hatte ich mir vorgenommen. Ganz fest. Du fährst zu diesem Konzert ohne Fotoapparat, Videokamera, Notizblock und Bleistift. Leider war es schon nach dem dritten Titel um mich geschehen. Ort des Geschehens war das Kongresszentrum in Augsburg, das seit kurzem unter dem naturnahen Namen „Kongress am Park“ firmiert. Tatzeit: Christi Himmelfahrt, 16:00 bis 18:50 Uhr. Schuld an meinem beschämenden Versagen war eine Musikbanda – 20 Mann und eine Dame. Sie nennen sich Die Egerländer Musikanten.

Ich saß da. Hatte Gänsehaut. Und spürte das Bedürfnis, festzuhalten, mitzunehmen, zu konservieren, für alle Ewigkeit. Doch hatte ich nichts dabei. Ich spürte meine Nacktheit und das mit dieser Musik so kontrastierende Unbehagen. So muss ein Raucher sich fühlen, wenn er keine Zigaretten hat.

Das Programmheft für die Tournee Lebensfreude lag auf meinen Knien: Egerländer Marsch, „Lebensfreude“-Medley I – Andulka, Böhmerwald-Walzer, Wir sind Kinder von der Eger. Ich beugte mich zu meiner Frau und flüsterte: Hast du einen Kugelschreiber? Ein kurzer Griff in ihre Handtasche und ich hatte einen Kugelschreiber. Ein Chef sagte mal in einem Workshop: Wenn du nervös bist bei einem Vortrag, nimm doch einen Bleistift in die Hand, zum Festhalten. Jetzt hatte ich einen, war ruhig, sehr ruhig. Und ich spürte, wie sie in mich drang, von mir Besitz ergriff, mich aus der realen Welt riss: die Musik, diese Musik. 

Der Kugelschreiber begann über das Papier zu gleiten. Wenn der Tag erwacht und Der Abendstern. „Gesang“, lese ich jetzt in meiner Handschrift. Das Duo ist seit Jahren eingesungen: Katharina Praher und Nick Loris. Weiter unten steht bei einem Gesangstitel meine Anmerkung, „könnte aus einer guten Operette stammen“. Montana Marsch und dazu der spontane Einfall: „Vorschlag, Unisono, stechende Trompeten“. Und was gibt es Schöneres, als Stunden nach diesem grandiosen Konzert über sich selbst zu lachen? Da steht nämlich tatsächlich hingekritzelt – es war natürlich halbdunkel im Saal -: „Einstimmigkeit zur Unnachbarmachkeit gesteigert“. Doch, doch, auch wenn der sogenannte Vatertag gefeiert wurde, entsinne ich mich, was mir bei diesem Marsch, der „zu uns gehört“, wie der nie langweilig oder gar gezwungen wirkende Moderator Edi Graf sagte, durch den Kopf ging: Dieses perfekte Unisono kann nicht nachgemacht werden. Das wundersame Wort „Unnachbarmachkeit“ steht hinter dem Astronautenmarsch.

Und dann rufe ich mir anhand meiner nicht immer einwandfrei zu entziffernden Anmerkungen ein Gesamtbild dieses Konzertes ins Gedächtnis. Ja, das hat man wahrlich die ganze Zeit gespürt: „Bei aller Lebensfreude => eine tiefe Ernsthaftigkeit = absolute Professionalität.“ Mit dem Tourneetitel Lebensfreude ist natürlich die bestechende Leichtigkeit gemeint, mit der diese Musiker in jeder Note ungewöhnliche Virtuosität und beneidenswerte Sicherheit ausstrahlen. Im Königsregister klang es stellenweise sogar übermütig. Wen wundert’s bei soviel Herz? Doch auch ihre szenische Präsents, die kleinen Gesten, das visualisierte musikalische Dialogieren. „Bewegungen nach einer zurückhaltenden und trotzdem ausdrucksstarken Choreographie“, fiel mir in diesem Augenblick ein.

Man könnte fortfahren, immer nur schreiben über das Erlebte, so lange das Herz voll ist, mit böhmischen Klängen, aber auch wahren Big-Band-Sounds und berückenden Solostücken. Dazu allerdings entziffere ich jetzt, kurz vor Mitternacht, meine fast wie eine vorausgeeilte Mahnung klingende Niederschrift (man kennt sich Gott sei’s Dank noch einigermaßen selbst): „Eigentlich gebührt jedem Stück eine eigene Besprechung, um nicht zu sagen Würdigung.“ Aber das würde natürlich den Rahmen sprengen. Man ist mit seinem bescheidenen Sprachwerkzeug sowieso machtlos gegen die, Emotionen generierende, Musik im Allgemeinen und der des eigenen Geschmacks im Besonderen.

Auch wenn ich gestern (der große Zeiger ist schon im neuen Tag und der kleine schickt sich an, ihm zu folgen) wieder mal mit meinem Vorhaben, nur Musik zu hören, zu genießen und als Lebenskraft für die nächsten Tage aufzusaugen, kläglich gescheitert bin, und dem vergeblichen Versuch, Melodie und Rhythmus in Wortschrift zu bannen, nicht widerstehen konnte, will ich nicht nachträglich sein. Ernst Hutter & Die Egerländer Musikanten sind nun mal unbarmherzig. Sie veranlassen so manchen, der sich dem Zauber ihrer Musik hingibt, Dinge zu tun, die er vorher um jeden Preis vermeiden wollte. Trotz meiner schmerzhaften Niederlage gab es nach dem Konzert doch noch eine freudige Entschädigung in Form eines angenehmen Gesprächs in kleiner, vertrauter, vergangenheitsgeschwängerter Runde mit Franz, Helmut, Nick und „unserem Oss“ - Täter in dieser Musikbanda.

Anton Potche

Dienstag, 15. Mai 2012

pamphlepigramm - pamflepigram


pamphlet und epigramm
siamesisch geboren
spielen als pamphlepigramm
mit den göttlichen horen

pamflet şi epigram
gemeni siamezi nemţeşti
numiţi pamflepigram
joacă cu horele zeieşti




ingolstadt, 2012
anton potche - anton delagiarmata

Freitag, 11. Mai 2012

Două ore de sâmbătă în oraşul bavarez Ingolstadt – 2


În drum spre casă n-am reuşit să nu poposesc câteva minute pe Adenauerbrücke, podul peste Dunăre care poartă numele primului cancelar al Republicii Federale Germane. Fluviul curge liniştit şi apa lui reflectă razele soarelui. Două adolescente în apropierea mea fac fotografii cu un celular.

În evul mediu Dunărea curgea mult mai spre sud şi avea multe braţe şi pârâuri care s-au şerpuit în meandre printr-o zonă întinsă de lunci împădurite. Resturi ale acestei suprafeţe, în acele vremuri foarte slab populată, se mai pot vedea şi azi în lunca Dunării între oraşele Neuburg şi Ingolstadt. În anul 1363 Dunărea a primit albia de azi, deci a fost adusă prin forţa umană mai aproape de oraş.

Apa liniştită şi peisajul încă natural îmi îndreaptă gândurile înapoi în secolul XVIII. Poate a trecut şi strămoşul meu pe aici, plutind pe o Ulmer Schachtel (Cutie de Ulm) spre meleagurile sudesteuropene , pentru a ajunge pe cine ştie ce drumuri aventuroase în Banat, la Timişoara, la Giarmata.

Dunărea este ca o venă principală pentru oraşul Ingolstadt. Patru poduri şi două pasarele o traversează. În cei 28 de ani, de când trăiesc aici, aproape că n-a trecut o săptămână fără ca Dunărea să nu fie tematizată în presă, societatea civilă sau consiliul local. Acum se vorbeşte mult despre un muzeu al Dunării care ar urma să fie instalat într-o clădire istorică, chiar pe malul fluviului. „Să vedem” este una din cele mai des folosite expresii în Bavaria. (Se atribuie lui Franz Beckenbauer.)


Clopotele bisericilor încep să bată. Este ora 12:00 la Ingolstadt, 30° C, şi eu pedalez spre casă. Ce repede au trecut două ore ale unei dimineţi de sâmbătă.

Anton Delagiarmata
Video: Anton Delagiarmata

Dienstag, 8. Mai 2012

Două ore de sâmbătă în oraşul bavarez Ingolstadt – 1 ½

După atâtea porturi populare, istorice şi motorizate mi-am căutat de drum – spre casă, dar nu înainte de a săvura un late machiato şi de a răsfoi o carte la librăria Thalia din zona de pieton. Ajuns pe Rathausplatz (Piaţa Primăriei) am auzit muzică – de sus, din cerul bavarez, albastru ca niciunde în lume.

Pe Pfeifturm (Turnul fluierarilor) aşa numiţii Pfeifturmbläser (suflătorii turnului fluierarilor) au cântat piese scurte din literatura muzicală sacrală. Acest turn are o construcţie oarecum ciudată pentru o biserică catolică, este mai degrabă un foişor. Biserica Sf. Moritz (de la Sf. Mauritius) mai are un alt turn, de fapt turnul principal care poartă crucia. Sf. Moritz este cea mai veche biserică din Ingolstadt. A fost sfinţită în anul 1234. Dar săpături arheologice indică spre existenţa unei biserici mult mai vechi pe acest loc.

Turnul fluierarilor  a fost construit mult mai târziu, circa 1500, şi avea un rol pur profan – de pază. Azi îl frecventează muzicanţii şi turiştii, privirea peste oraş de la această înălţime fiind fascinantă. 


Pentru noi, imigranţii din Banat, biserica Sf. Moritz are şi o conotaţie istorică interesantă. În incinta bisericii se află două table funerare de bronz care amintesc de generalul Franz de Mercy (1597 – 1645) şi de fiul său, colonelul Peter Ernst de Mercy (1641 – 1686). Este vorba de bunicul şi părintele mareşalului imperial Claudius Florimund Contele de Mercy (1666 - 1734), guvernatorul Banatului după alungarea turcilor în anul 1716.
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În biserica Sf. Moritz din Ingolstadt a slujit şi un preot din rândul şvabilor dunăreni: Martin Pauli .
Anton Delagiarmata

Freitag, 4. Mai 2012

Două ore de sâmbătă în oraşul bavarez Ingolstadt – 1

La capătul celălalt al aceleiaşi pieţe, numită Paradeplatz (Piaţa Paradelor), a fost instalat un post de înregistrare a maşinilor participante la raliul DK-Regio-Sprint. Acest raliu de autovehicule-oldies este organizat anual de ziarul local DONAUKURIER.

Mai ales pentru un spectator ca mine, care şi-a trăit copilăria şi anii adolescenţei într-un sat bănăţean în anii 1960/70, această paradă a porturilor motorizate este de fiecare dată foarte interesantă. Ceea ce pentru băştinaşi este o trăire nostalgică, o întoarcere în anii copilăriei şi a tinereţii, este pentru un migrant din sudestul Europei renaşterea unei lumi care a existat cândva dincolo de Cortina de Fier şi de care auzise doar la radio sau citise în ziarele sau revistele, destul de rare, din occident.

225 de maşini – unele cu adevărat istorice - au participat la acest raliu, în care de fapt predomină numai o singură dorinţă – şi anume de a trece linia de sosire fără pană. Doar trebuiau să parcurgă o distanţă de circa 300 de km prin oraşul Ingolstadt şi împrejurimile sale, pe alocuri foarte frumoase – mai ales în valea rîului Altmühl care în orăşelul Kehlheim se varsă în Dunăre. 


Spectatorii pe străzile oraşelor şi satelor sau pe marginea şoselelor puteau admira maşini din anii 1950, ’60, şi ’70. Cel mai vechi autovehicul din rândul participanţilor a fost construit în anul 1930 şi are 15 cai putere: un BMW Dixi DA 2. Până la urmă a ajuns şi el la locul de unde plecase înainte cu câteva ore, redacţia şi tipografia ziarului DONAUKURIER.


Anton Delagiarmata
Video: Anton Delagiarmata

Mittwoch, 2. Mai 2012

Două ore de sâmbătă în oraşul bavarez Ingolstadt – 1/2

Pe 28 şi 29 aprilie s-a sărbătorit la Ingolstadt Ziua lui Georgi, sau mai precis ziua Sfântului Gheorghe. Pe data de 23 aprilie aproape toate bisericile creştine îl pomenesc pe Sfântul Mare Mucenic Gheorghe (*275/280 - †23 aprilie 303). Şi biserica catolică. Însă în Germania pomenirea Sfântului Gheorghe a luat de mult caracterul unei sărbători lumeşti, aspectul bisericesc jucând doar un rol secundar.

Pentru Ingolstadt coloritul folcloric al acestei sărbători are chiar o însemnătate deosebită. La 23 aprilie 1516 Ducele de Bavaria de Sus şi de Jos, Wilhelm al IV-lea, a anunţat public Porunca Purităţii, cea mai veche lege alimentară din lume. Conform acestei legi, ţăranii care în acei ani erau producătorii de bere aveau dreptul să fierbe berea, folosind doar următoarele componente: apă, hamei, malţ – şi nimic altceva. Această lege a fost necesară, fiindcă la sfârşitul evului mediu berarii – pe atunci producerea berii era o îndeletnicire casnică, astăzi Ingolstadt are două berării – „îmbunătăţeau” berea şi cu rozmarin, răşină sau nebunariţă. Pentru obţinerea unei culori mai închise – berea neagră este şi astăzi foarte apreciată în Bavaria – s-au folosit pur şi simplu de ceva funingine. Porunca Purităţii stabileşte şi „perioada principală” a anului în care se poate consuma berea: 23 aprilie – 29 septembrie (ziua lui Sf. Mihai).

Care din regulile acestei legi se mai respectă şi azi, stă pe o altă hârtie. Cert este că oraşul Ingolstadt nu uită de importanţa istorică a Poruncii Purităţii şi sărbătoreşte în fiecare an cu multe grupe folclorice, fanfare şi bineînţeles destulă bere proclamarea documentului chiar în curtea Castelului Nou, unde Wilhelm al IV-lea a lansat public instrucţiunea sa către popor. (video)

Anton Delagiarmata


Video: Anton Delagiarmata