Samstag, 31. August 2013

August 2013 – Giarmata in den Medien

SPORTTIM.RO, Timişoara / Temeswar, 01.08.2013
Millenium Giarmata hat sein Spiel im Rumäniencup gegen Ripensia Timişoara mit 2:3 verloren, obwohl die Temeswarer zum Schluss in Unterzahl gespielt haben. Der Giarmataer Trainer Călin Cojocaru und sein Mannschaftskapitän Răzvan Leucă haben schweres Geschütz gegen die Schiedsrichter aufgefahren.
+ + + Aber auch in diesem Spiel zählten zum Schluss nur und nur die Tore. + + +

SPORTTIM.RO, Timişoara / Temeswar, 03.08.2013
Das Internetportal SPORTTIM.RO hat die Haltung der Giarmataer Verantwortlichen nach dem verlorenen Spiel gegen Ripensia Timişoara kritisiert. Die Giarmataer sollten „besser schweigen, den Kopf in den Sand stecken und Knochenarbeit leisten”.
+ + + Das ist ’ne Menge Zeug, mi’m Kopf im Sand schweigend schuften. + + +

PRESSALERT.RO, Timişoara / Temeswar, 09.08.2013
„Abnahme der Arbeiten an der 32 km langen Westautobahn“ titelt das Internetportal. Es geht um die Strecke zwischen Arad und Giarmata, die erst im Dezember 2011 für den Verkehr freigegeben worden war. Jetzt war der Asphalt so schlecht, dass die Geschwindigkeitsbegrenzungen stellenweise bei 60 km/h lagen.
+ + + In Deutschland produziert eine solche Situation schon lange keine Schlagzeile mehr. + + +

deBANAT.ro, Timişoara / Temeswar, 22.08.2013
Der Stromlieferant Enel hat für nächsten Donnerstag sein Stromunterbrechungsprogramm bekanntgegeben. In Giarmata wird der Strom von 9 bis 15 Uhr unterbrochen.
+ + + Nimmt die Vergangenheit denn nie ein Ende? + + +

SPORTTIM.RO, Timişoara / Temeswar, 24.08.2013
Liga V – Serie II – 2. Spieltag
Unirea Cerneteaz - Voinţa Biled  5:1
Tabelle: 8  Unirea Cerneteaz  3 Pkt.
+ + + Die Zorner! Do schau her. + + +

SPORTTIM.RO, Timişoara / Temeswar, 28.08.2013
Millenium Giarmata spielt auch in der neuen Saison in der Serie IV der dritten rumänischen Fußballiga. Also wie gehabt, sollte man glauben. Die Struktur der Serie hat sich allerdings geändert: 2011 traten noch 16 Mannschaften an. Heuer sind es nur noch 11. Die Giarmataer starten am Freitag (30. August) gegen AFCM Reşiţa in ihre fünfte Spielzeit in der dritten Liga. Sie haben eine Mannschaft mit einigen jungen Spielern, die von dem Routinier Leonard Toni Naidin (*1979), ehemaliger A-Liga-Spieler, auf dem Platz geführt werden soll. Das Stadion „Nicu Moraru“ wurde auf 500 Plätze ausgebaut. Und mit diesem Personal will man die Meisterschaft 2013/14 bestreiten: Sergiu Nariţa, Victor Dan Gârlea Domondi (*1995), Mihai Marian  (*1995) – Tor; Claudiu Mihălcean, Sorin Oneţ, Valentin Furdean, Flavius Gârba – Abwehr; Răzvan Leucă – Kapitän., Ionel Mihuţa, Cristian Dancia, Romică Corlăţeanu, Leontin Naidin, Ilie Stoican (auch Trainerassistent) – Mittelfeld; Gideon, Andrei Dobra, Marian Călin, Cristian Jichici, Emil Luca – Sturm;
Călin Cojocaru bleibt Trainer, Traian Dejeu kümmert sich um die Organisation und Virgil Bunescu  ist der Klubpräsident.
+ + + Hai Giarmata! + + +

FOTBALVEST.RO, Timişoara / Temeswar, 31.08.2013
Liga III – Serie IV – 1. Spieltag
Millenium Giarmata - AFCM Reşiţa 3:1
+ + + Guter Start. + + +

Mittwoch, 28. August 2013

Es muss jo net unbedingt perfekt sein

Ich moon, wann e Blechmusik spillt, muss des net unbedingt so klinge wie bei de Egerländer. Des geht doch gar net. Noh wäre die Egerländer jo aah net die Egeränder, ich moon halt etwas Außergewähnliches. Awwer wann die Sticker vun de Egerländer erklinge, no is des aah scheen, wann e annri Kapell spillt. Und des is so, weil do halt noch echti Blechmusik gspillt werd. Uf de Volksfeste is des oft nemmi so. Do werre sogar nammittachs, eigentlich die traditionell Blechmusikzeit, schun Kapelle angascheert, die wu meh Show wie Blechmusik mache.

Mei Fraa hot uf de Barthelmaark wolle. Do gebt’s angeblich Gwärz, dee wu’s im Gschäft net gebt. Gut, hun ich gsaat, ich kumm schun mit. Im Hinnerkopp hat ich die Blechmusik ghat. Es war jo noch Nammittach. Ich gehn do nin, hun ich gsaat, wannst dei Sach host, kummst aah. Mei Fraa kennt des schun. Ich sin in des Zelt gang, weil aus de annre hot’s schun gscheit gscheppert. Un wirklich: Do hot noch e echti Blechmusik gspillt, ohne Gittares un Keyboards un was waaß ich was net noch alles.

Die Hälft vum Zelt war schun reserveert forr Vereine. Do hun norr die Bänk un Tische zughorcht. Awwer de Leit im Rest vum Zelt hot die Musik gfall. Ich hatt wennichst dee Eindruck ghat. Es is un bleibt halt e Generationegschicht. Ich moon de Gschmack. Bei mer perseenlich hot des aah immer etwas mit meiner Biografie zu ton. Wer mit der Blechmusik ufgewachs is, so wie ich, der werd sich immer in sei Jugendzeit versetzt fiehle, wann Blechmusik gspillt werd, echti Blechmusik. Irgendwie klingt’s immer so wie selmols, wie ich noch jung war un aah e Blechmusikinstrument geblos hun. Es war aah selmols net alles so wie bei de Egerländer. Oft war’s sogar weit davun weg. Awwer es war scheen, immer scheen. Weil des war halt e Musik, die merr irgendwie intensiver gspeert hot, ohne zu wisse forrwas.

Des is aah heit net annerscht. Wichtich is, dass merr sich mit seiner Musik net scheemt. Weil des meecht haaße, dass merr e Stick, vleicht sogar es greeßte Stick, vun sich selwer verlaachne meecht. So vill Selbstbewusstsein sellt eigentlich e jeder hun. Des hun ich gspeert, wie die Musikante dort uf der Biehne gspillt un gsung hun. Blechmusik (Video uf YouTube). Mei Musik. Live, asso ganz unverfälscht.
Berns Toni

Montag, 26. August 2013

Peinlich

HNK Rijeka – VfB Stuttgart 2:1 nach 2:0. (22.08.2013)
Interviewer zu Bruno Labbadia: „Das war doch peinlich.“

Das war wirklich peinlich. Das ist peinlich. Es gibt kaum etwas Peinlicheres im deutschen Fußball. Das ist wirklich die Spitze der Peinlichkeit. Ich meine damit nicht nur diesen Reporter von Kabel 1, sondern viele, viel zu viele seiner Kollegen von allen möglichen Kanälen. (Es war nach dem ebenfalls mit 1:2 verlorenen Spiel der Schwaben in Augsburg nicht anders.)

Man sieht diesen Mikrofone schwenkenden Frauen und Männern förmlich an, wie sie sich bemühen, die Spieler und Trainer nach den Spielen mit peinlichen, meist an den Tatsachen vorbei gestellten Fragen in die Enge zu treiben, um ihnen selbstdemütigende Antworten zu entlocken.

Um bei diesem Spiel zu bleiben: Es gab schon bessere Fußballspiele. Aber so schlecht wie Stuttgart von dem Interviewer hier – man kann schon sagen, wie üblich – gemacht wurde, war die Mannschaft nicht. Diese Fußballjournaille scheint vergessen zu haben, dass eine verlierende Mannschaft nie allein auf dem Feld steht. Ja, man möchte fast sagen, im Felde steht, um von sensationsgeilen Journalisten abgeschossen zu werden. Nicht vom Gegner, der hat sie nur besiegt, weil auch in seinen Reihen Fußballer kicken, die gleichwertig sind, aber vielleicht schon morgen von den „peinlich“ Besiegten besiegt werden. So geht nun mal Sport, meine Damen und Herren aus der Sportreporterkaste. (Es ist nicht gut, zu glauben, dass man mit einem Mikrofon in der Hand einer anderen, womöglich auch noch besseren Gesellschaft angehört.)

Journalisten, die mit dieser abwertenden Rhetorik auf Spieler und Trainer losgelassen werden – mit Anweisungen der Fernsehanstalten? -, schaden dem Ansehen des deutschen Fußballs mehr als so manches schwache Spiel. Hoffentlich werden diese Interviews unserer ach so sachkundigen Reporter nicht auch noch von den ausländischen Fernsehsendern ausgestrahlt.

Anton Potche 

Mittwoch, 21. August 2013

Conflictul veşnic dintre libertate şi siguranţă

Nouă ore război de nerv” titulează ziarul local DONAUKURIER din Ingolstadt / Bavaria în ediţia sa de ieri, 20 august 2013. Pentru după masa zilei precedente (luni, 19 august) pe piaţa din faţa primăriei fusese planificată o manifestaţie electorală cu cancelarul german, doamna Angela Merkelmanifestaţie care nu mai avea loc. Dimineaţa la ora 8:30 un individ a pătruns în biroul unuia din cei trei primari ai oraşului şi a luat patru ostatici: primarul, secretara sa şi alţi doi angajaţi ai primăriei, o femeie şi un bărbat.

Tânărul înarmat cu un cuţit şi un pistol de jucărie – care însă părea foarte autentic – este cunoscut de poliţie ca fiind un hărţuitor obsedat. La ora 17.43 o unitate specială a poliţiei (renumita SEK) a reuţit să-l anihileze pe intrusul de 24 de ani, rănându-l cu două gloanţe. Cei patru ostatici au rămas nevătămaţi. Primarul Sepp Nißlbeck şi o angajată putuseră să părăsească locul faptei deja în cursul dimineţii şi după amiezii.

Imediat a pornit în Germania o discuţie despre înăsprirea legii pentru hărţuitorii obsedaţi şi a controalelor în incinta primăriilor. Şi astfel a apărut din nou întrebarea fundamentală privind relaţia între siguranţă şi libertate. O mărire a siguranţei înseamnă de multe ori, dacă nu chiar întotdeauna, şi o îngrădire a libertăţii personale. Doamna Merkel a declarat într-un interviu cu DONAUKURIER (realizat probabil mai demult, dar publicat tot ieri) privind problema cu organele de securitate americane: „Libertate şi siguranţă se află dintotdeauna reciproc într-un oarecare conflict.” Acest lucru se simte îndeosebi când se întâmplă ceva grav. Clasa politică reacţionează cu diverse propuneri. Şi chiar dacă se realizează de obicei numai câte una sau două din ele, libertatea oamenilor are de suferit. Aici o restricţie, acolo o restricţie, şi viaţa de azi nu mai seamănă cu cea de acum 10, 20 de ani.

Ministrul de interne al Bavariei, Joachim Herrmann, s-a arătat însă sceptic în privinţa unor controale corporale a cetăţenilor care vin la primării. Primăria unei comune trebuie să fie un loc deschis pentru toţi, unde oamenii vin cu plăcere şi încredere. Într-un mod asemănător a argumentat şi primarul principal al oraşului Ingolstadt, Alfred Lehmann. Şi sindicatul poliţiei s-a exprimat împotriva unor controale corporale. Nebuni există întotdeauna. Şi o siguranţă absolută nu va exista niciodată.

Anton Delagiarmata

Montag, 19. August 2013

Viaţa a fost generoasă cu mine

Fenomenul social cel mai statornic din istoria omenirii este migraţia. Scrierile cele mai vechi (inclusiv Biblia) vorbesc deja de mişcări de migraţie. Motivele fenomenului au rămas aceleaşi: războaie, foame şi asupriri sociale. Migraţia însăşi este azi mai prezentă ca niciodată. Ştirile zilnice o transformă însă într-un fenomen cu un periculos aspect de normalitate. Nimic nu este mai vechi ca ziarul de ieri, spune un proverb. Cu ziarul de ieri dispari din păcate şi ştirile de ieri, oricât de grave ar fi fost ele. Masa şi viteza informaţiilor nu mai permit o analiză aprofundată şi mai ales o păstrare mentală a fenomenelor sociale care ne înconjoară. 

Richard Kienberger
Cu atât mai importante sunt angajamentele unor jurnalişti ca Richard Kienberger. Expoziţia sa de fotografie alb-negru din Ingolstadt (Reithalle în parcul Klenze) este ce-i drept dedicată unui nume foarte cunoscut al emigraţiei, fotomodelul Zohre Esmaeli Kienberger o cunoaşte personal şi a lucrat cu ea -, dar fotografiile din multe zone de criză povestesc şi multe alte poveşti tragice şi nu chiar cu un happy end, ca în cazul lui Zohre Esmaeli. Expoziţia poartă titlul Zohre escaped – fugă, expulzare, migraţie, început nou, încercând să cuprindă deja prin cuvinte complexitatea fenomenului de migraţie. Lucru reuşit.

Dar fotografiile (108 la număr) grăiesc o limbă şi mai clară decât cuvintele. „Mai degrabă temele mă caută pe mine, şi nu eu pe ele”, mi-a mărturisit Kienberger. Şi acest lucru se simte. Aceste fotografii nu sunt un product al vitezei mediale. Dimpotrivă, ele pari a opri timpul, cel puţin pentru perioada şederii în această expoziţie. Ba chiar mai mult: ne sugerează amintiri. Da, Srebrenica. Începe derularea unui film în care se amestecă trecutul cu prezentul: Afganistan, Libanon, Grecia (ţară de trecere spre vestul Europei), dar şi graniţa Mexico-SUA. Nu sunt toate aspecte cunoscute? Oameni fugind, oameni înspăimântaţi, oameni sperînd, oameni luptând, oameni, oameni. Da, da, dar ne-am fi amintit de ele fără această expoziţie?

Numărul impresiilor pe care le generează fotografiile expuse va fi egală cu numărul vizitatorilor. Fiecare va privi aceste lucrări prin prisma biografiei sale. Pe mine m-a apucat un sentiment de smerenie, smerenie chiar în faţa biografiei mele. Cu toate că am venit şi eu ca imigrant în această ţară (Germania), îmi dau seama cât de versificat este acest fenomen social. Chiar dacă Zohre Esmaeli este o vedetă, trecutul ei, mai precis, copilăria ei a rămas în Afganistan. Despre primii 14 ani de viaţă i-a rămas o singură fotografie. Fotografiile copilăriei mele din România au emigrat cu mine, legal, cu paşaport şi bilet de tren.

Această deosebire între mine şi Zohre Esmaeli este esenţială. Dar o gravitate existenţială capătă (deosebirea) abia când privesc fotografiile masei de necunoscuţi care şi-au primejduit viaţa pentru a scăpa. Nimeni nu ştie dacă au ajuns acolo unde doreau să ajungă. Şi cei care au ajuns stau (cel puţin pentru început) iar după ziduri şi sârmă ghimpată. Da, viaţa a fost generoasă cu mine. E bine, să simţi acest lucru. Danke (Mulţumesc), Richard Kienberger.

Richard Kienberger (*1958) s-a specializat pe fotografii de reportaje. A lucrat într-o redacţie de ziar şi în biroul de presă pentru o firmă producătoare de camioane din München. Din anul 1986 lucrează ca liber profesionist pentru diferite reviste de specialitate din Germania şi alte ţări. Jurnalistul bavarez din comuna Hohenwart a publicat mai multe cărţi de reportaje şi fotografii şi şi-a prezentat lucrările în multe expoziţii.


Expoziţia din Ingolstadt (Reithalle în Klenzepark) poate fi vizitată (intrare liberă) până la 1 septembrie 2013, de miercuri până duminică între orele 10:00 şi 18:00.

Ingolstadt, 18.08.2013
Anton Delagiarmata

Mittwoch, 14. August 2013

Wie stehen Sie zur Rente mit 67?

Ein Artikel vom Piraten Christian Doppler in der Ingolstädter Wochenzeitung BLICKPUNKT hat mich schon vor fast einem Jahr, genau am 14. Oktober 2012, auf die Idee gebracht allen Ingolstädter Politikern im Bundestag und im Bayerischen Landtag diese Frage zu stellen. Ich fand das damals einen sinnvollen Zeitvertreib für einen kühlen und bewölkten Sonntagnachmittag. Und es war ja nicht allzu schwer. Der Artikel enthielt den Hinweis auf die Internetplatformen http://www.abgeordnetenwatch.de und http://watch.piratenpartei-bayern.de und sollte eigentlich eine Anregung sein, die Wahlkandidaten der Piraten zu Themen des eigenen Interesses zu befragen. „Unser politisches Handeln ist offen für jeden, schauen Sie uns auf die Finger“, rief Christian Doppler die Leser auf. Also habe ich auch die Kandidaten für die Bundestags- und Landtagswahlen 2013 der Ingolstädter Piraten gefragt. Namentlich waren das parteiübergreifend: Dr. Reinhard Brandl (CSU), Andi Popp (Piraten), Gerd Fleischer (Piraten), Agnes Krumwiede (Grüne), Eva Bulling-Schröter (Die Linke), Christine Hadertauer (CSU), Achim Werner (SPD) und Markus Reichhart (FW).

Und das waren ihre Antworten in der Reihenfolge ihrer Veröffentlichungen auf den jeweiligen Internetsites. Dort stehen sie auch heute noch, also kurz vor den Wahlen, woraus man schlussfolgern darf, dass die Damen und Herren ihre Gesinnung seit einem Jahr nicht geändert haben.

Antwort von Achim Werner vom 15.10.2012
Sehr geehrter Herr Pochte,
ich bin gegen die Rente mit 67 zum gegenwärtigen Zeitpunkt. So lange der Arbeitsmarkt die Beschäftigungsmöglichkeiten nicht hergibt, ist die Rente mit 67 nichts anderes als ein Rentenkürzungsprogramm. Davon haben wir schon zu viele, siehe die Absenkung des Rentenniveaus auf von mehr als 50 auf 43 Prozent. Ich will angesichts der demographischen Entwicklung aber nicht ausschließen, dass irgendwann einmal auch länger gearbeitet wird als bis zum 65. Lebensjahr.
Ich stelle mir dabei aber eine flexible Regelung vor, die Rücksicht nimmt auf die körperlichen und seelischen Beanspruchungen der verschiedenen Berufe. Warum nicht einen Korridor von meinetwegen 63 bis 68 Jahren schaffen, innerhalb dem man in Rente gehen kann. Wer allerdings länger arbeitet, muss auch Anspruch auf eine höhere Rente haben. Der Zeitpunkt, zu dem man in Rente geht, sollte dann für den Einzelnen frei wählbar sein. 
Mit freundlichen Grüßen
Achim Werner MdL

Antwort von Eva Bulling-Schröter vom 15.10.2012
Sehr geehrter Herr Potche,
Meine Partei, die LINKE, lehnt die Rente mit 67 ab.
Aus eigenem Erleben weiß ich, dass es nicht viele Menschen gibt, die wirklich bis 67 arbeiten können. Wie Sie sicher wissen, bin ich von Beruf Schlosserin und habe auch bis zu meiner Wahl in den Bundestag in diesem Beruf gearbeitet. Auch nach 8 Jahren Bundestag bin ich wieder in den Betrieb zurück und habe dort bis zu meiner Wiederwahl wiederum 3 Jahre gearbeitet. Ich kenne die Sorgen und Nöte der KollegInnen und weiß, dass es einfach unmöglich ist bis zum 67. Lebensjahr diese Arbeit zu verrichten.
Inzwischen habe ich auch einige Praktika im Gesundheitswesen gemacht und auch hier fühlen sich viele KollegInnen nicht in der Lage diese Arbeiten bis zum Erreichen der Rente unter diesem Stress und Hektik aus gesundheitlichen Gründen zu leisten.
Was bleibt ist vorzeitig in Ruhestand zu gehen, bei allen Problemen, die hierbei vor allem bei der Anerkennung entstehen oder eben vorzeitig mit hohen Rentenabschlägen in Rente zu gehen.
Und dann die Frage: Gibt es wirklich Arbeitsplätze für über 60-Jährige?
Arbeitssuchende können ein Lied davon singen, wie die Reaktion darauf ist, wenn sie sich mit 60 Jahren noch irgendwo bewerben.
Eine Veränderung des Gesetzes zurück zu den 65, würde allen BeitragszahlerInnen exakt 0,5% mehr Rentenbeitrag kosten, also Arbeitgeber und Arbeitnehmer müssten jeweils 0,25% bezahlen. Und ich frage Sie dann: Ist das nicht bezahlbar?
Wenn wir bedenken, dass die Rentenkassen über Jahre durch prekäre Jobs, Leiharbeit und Billigjobs ausgeblutet wurden, weil eben viele Beschäftigte gar nicht mehr oder wenig einbezahlen, dann sollten wir hier dringend etwas ändern und damit wären auch zukünftige Renten finanzierbar. Stattdessen sollen die Renten weiter gekürzt werden und die "private Vorsorge" gestärkt werden, d.h. Allianz und Co sollen neue Profitchancen eröffnet werden. Nur - wer von den GeringverdienerInnen kann sich eine private Vorsorge leisten? Also auch hier der falsche Weg.
Sinnvoll wäre, alle Einkommen (auch die von Abgeordneten) in eine Rentenversicherung mit einzubeziehen, dann wäre Geld in der Kasse.
Die jetzige Koalition, aber auch die SPD Fraktion sehen als einzige Alternative zum demografischen Wandel und zur Finanzierbarkeit die Rente mit 67. Ich denke, damit wird Altersarmut weiter befördert und löst man die Probleme der Zukunft in keiner Weise.
Mit vielen Grüßen
Eva Bulling-Schröter MdB

Antwort von Markus Reichhart 19.10.2012
Sehr geehrter Potche,
meine Meinung ist, dass die Altersentwicklung in Deutschland uns in den kommenden Jahren zwingen wird mit einer längeren Lebensarbeitszeit zurechtzukommen.
Bitte entschuldigen Sie, dass die Beantwortung Ihrer Frage etwas gedauert hat.
Mit freundlichen Grüssen
Markus Reichhart, MdL

Antwort von Dr. Reinhard Brandl 22.10.2012
Sehr geehrter Herr Potche,
vielen Dank für Ihre Frage vom 14. Oktober 2012. Die finanzielle Absicherung im Alter ist für die meisten Menschen von höchster Relevanz und ich nehmen ihre Sorgen hierzu sehr ernst. Ich beteilige mich daher selbst aktiv an der derzeitigen Rentendebatte, um das zukünftige Rentensystem nachhaltig und gerecht zu gestalten.
Die Altersstruktur der deutschen Bevölkerung wird sich in den nächsten Jahrzehnten erheblich wandeln. Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes wird die Zahl der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter bis zum Jahr 2060 um bis zu 34 Prozent sinken. Die Zahl der über 67-Jährigen hingegen wird weiter steigen, weil in den kommenden Jahren die Lebenserwartung – und damit die Rentenbezugsdauer – kontinuierlich steigt. Diese Entwicklungen haben zur Folge, dass in Zukunft die Zahl der Rentner je 100 Beitragszahler weiter ansteigen wird. Liegt sie heute bei 29, so wird sie bis 2060 auf bis zu 59 anwachsen.
Mir sind eine gerechte Lastenverteilung zwischen Jung und Alt und die finanzielle Stabilisierung der gesetzlichen Rentenversicherung sehr wichtig. In der Rente mit 67 sehe ich einen angemessenen, gerechten und notwendigen Schritt, um den Herausforderungen zu begegnen, die aus der demografischen Entwicklung resultieren. Meiner Meinung nach ist es zusätzlich von großer Bedeutung, dass geeignete Maßnahmen zur Verbesserung der Beschäftigungschancen und Möglichkeiten der Qualifizierung für ältere Arbeitnehmer ergriffen werden. Durch die schrittweise Anhebung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahren können höhere Beitragssätzen für jüngere Menschen und Rentenkürzungen vermieden werden.
Mit freundlichen Grüßen
Reinhard Brandl

„Bisher ist noch keine Nachricht eingetroffen“, (zu meiner Anfrage) kann man auf den Profil-Sites von Agnes Krumwiede (Grüne) und Christine Hadertauer (CSU) lesen. Gut, man sollte auch mal Verständnis für seine Abgeordneten mitbringen. Schließlich können sie sich nicht nur um die banale Frage eines von jahrzehntelanger Schichtarbeit mit x Wehwehchen gesegneten Industriearbeiters kümmern. Frau Krumwiede ist junge Mutter – Glückwunsch und viel, viel Glück mit dem Sprössling – und Frau Hadertauer kann natürlich bei soviel negativer Medienpräsents schon mal ein soziales Themchen eines Unterschichtmenschen übersehen. (Trotzdem bleiben auch keine Antworten Antworten. Und oft aufschlussreichere als geäußerte.)

Leider scheint es den Link Piraten-Watch (Befrage unsere Kandidaten) auf der Homepage der Piratenpartei nicht mehr zu geben (zumindest nach meinen vergeblichen Klickversuchen), so dass ich nicht mehr nachprüfen kann, ob die Antworten der kontaktierten Piraten noch online stehen. Also habe ich sie hier auch nicht aufgenommen.

Wem werde ich nun im September meine Stimmen geben? Wer meine Biographie kennt, weiß auch, wen ich wählen werde. Dabei muss ich gar nicht mehr erwähnen, dass meine bessere Hälfte fast täglich mit Muskelschmerzen und oft todmüde und frustriert aus der Firma kommt: „Wie soll ich das bis 67 aushalten?“

Und meine Gewerkschaft, die IG Metall? In ihrem Faltblatt Kurswechsel lese ich dazu: „Die Rente mit 67 ist nichts weiteres als ein Programm zur Rentenkürzung. [...] Die Rente mit 67, die Kürzung des Rentenniveaus und die Streichung der Altersteilzeit-Förderung waren schwere Fehler der Sozialpolitik. [...] Jede Regierung, die ab Herbst 2013 die Verantwortung übernimmt, muss sich daran messen lassen, wie sie mit der Rente mit 67 umgeht.“ Zufall oder nicht, mein Computer hat das Wort Rente in diesen Zitaten immer klein geschrieben. Ich musste korrigieren. Lippenbekenntnisse? Ich habe den Eindruck, dass auch die Gewerkschaften das Thema längst ad acta gelegt haben. Schuld daran sind aber keineswegs die Funktionäre, sondern vor allem die rund 2,3 Millionen Mitglieder.

Anton Potche

Montag, 12. August 2013

Von Blattkrise keine Spur

Über den Zeitungsblätterwald wird wieder mal viel diskutiert. Die bislang letzte Debatte wurde vom Axel Springer Verlag ausgelöst. Der Konzern beabsichtigt einige Tageszeitungen und Zeitschriften zu veräußern. Das hat die Frage nach der Zukunft der Printmedien wieder für zwei, drei Tage ins Rampenlicht gerückt. Dass dabei nichts Gescheites herauskam, dürfte nicht verwundern, denn wer kann schon in die Zukunft blicken.

Mich hat das zu der Frage veranlasst, was es an Druckmitteln in meinem unmittelbaren Umfeld so alles gibt, sprich, im Postkasten, beim Bäcker, im Getränkemarkt oder in einer der unzähligen Kneipen Ingolstadts. Also habe ich die letzten Tage einfach zugegriffen, wo „Zum Mitnehmen“ draufstand und den Postkasteninhalt vom letzten Wochenende aufbewahrt. Wohlgemerkt, dafür habe ich keinen Cent ausgegeben.

Da kam eine ganze Menge mehr oder weniger Lesens- und Anschauungswertes zusammen. (Meine abonnierte Tageszeitung zählt hier natürlich nicht.) Also fielen mir auffallend viele Mädels und Buben in Tracht auf. Die Fotos in den Glanzhäftchen gehen in die Hunderte. Okay! Schließlich schlägt das Herz Bayerns in Ingolstadt, zumindest aus geographischer Sicht. Dann sieht man viele bekannte Gesichter aus Wirtschaft, Kultur und Politik (alle mit dem Prefix „Lokal“ versehen). Es wird natürlich viel geworben in Bild und Schrift. Und ja, es gibt auch das Eine oder Andere zu lesen: Artikel und Essays. 

Summa summarum ist in der Stadt an der Donau von Zeitungskrise nichts zu spüren. Ärgerlich ist nur, dass ein Blatt, an das man sich gewöhnt hat, nicht wie erwartet im Postkasten liegt – selbst wenn darin nur wiederholt wird, was die Tageszeitung schon wochenübers berichtet hat. Wo ist der BLICKPUNKT an diesem Wochenende nur wieder geblieben? Sind die Austräger im Urlaub? Könnte schon sein. Das Ausbleiben dieses Wochenendblattes ist zwar kein großer Verlust, aber Gewohnheiten wollen nun mal bedient werden. Und die angebliche Krise der Printmedien bleibt bei den Anderen – wie die Wirtschafts- und Finanzkrise in den anderen Staaten.

Anton Potche

Mittwoch, 7. August 2013

Mensch, K!

Mer schenne immer iwer die Securitatespitzle. Zu Recht! Weil so etwas macht merr net, annre Leit verpetze. Awwer wann merrs genau hollt, ware mer doch all Securitatespitzle. Ich meecht mol soon, Securitatespitzle aus zwatter Hand. Weil die Spitzle aus eerschter Hand, die ware doch unner uns: im Dorf, uf der Arwet, in der Schul, uf der Hochschul un im schlimmste Fall sogar in der Verwandtschaft odder der eigne Familie. Jo, jo, des hot’s alles gewwe. So is es nun mol i’me totalitäre Staat mit Gestapo, Stasi, Securitate, KGB odder wie se selmols all ghaaß hun.

Do wär ich gar net drufkumm. Awwer do unlängst hun ich so e Schriftstick funn, des wu de Vermerk „strict secret“ ufgedruckt hot. Es is eigentlich e Brief, dee wu die Securitate vun Yassy uf Temeswar gschickt hot. In dem Schreiwes steht drin, dass „sursa noastră Filip“, asso unser Quelle Filip, in Temeswar war un sich dort mit de Schriftsteller Eduard Schneider, Richard Wagner un William Totok getroff hot. Un de gut Filip hot halt seim Führungsoffizeer, wie die Profisecuriste ghaaß hun, scheen brav verzählt, was die drei Autore ehm so alles in gutem Glaawe verzählt hun. Asso gut, normales Spitzelgeplapper. Des alles hätt mich noch net uf die Idee gebrung, dass mer jo all Spitzle ware. Gut, Güteklasse zwei, meecht merr do vleicht uf herrisch soon, awwer immerhin Spitzle.

Des is mer eerscht kumm, wie ich de letzte Absatz vun dem Brief geles hun. Do steht’s nämlich so: „Tot în legătură cu posibilităţile de trecere a frontierei, K. din com. Giarmata, studentă anul II germană – engleză la Univ. ‚Al. I. Cuza Iaşi a afirmat: ‚Din comuna Giarmata pleacă foarte mulţi locuitori în R.F.G., nu numai cei de naţionalitate germană ci şi români. În schimbul unei sume de bani (cca.40.000 lei) s-ar putea obţine paşaport pentru plecare definitivă din ţară. Locuitorii din comună cunosc persoane de la Serviciul de Paşapoarte din Timişoara sau chiar din Bucureşti, care, în schimbul unei sume de bani, le aranjează plecarea din ţară.‛“

Asso ich waaß nateerlich net, wer die Person aus Johrmark is. Ehre Nome is in dem Brief dorchgstrich. Awwer net gut genuch, so dass merr de eerschte Bustawe lese kann. Des is e K. Un wann ich mer noh onschau, wie die annre net dorchgstrichne Nome gschrieb sin, no kännt ich mer vorstelle, dass des e Vornome is. Vleicht Katharina. Des kännt zu ooner Deitsch-Studentin passe. Awwer des is jetz alles nor hypothetisch un aah net so wichtich.

Vill intressanter is, dass merr do sieht, wie die Spitzle, in unsrem Fall de Filip, alles was se so in ehrer Umgebung gheert hun, der Securitate weiderverzählt hun. (Aah wanns noch so banal war un etwas, wu e jeder Spatz uf’m Boom gephiff hot – wie in dem Fall do.) Merr därf jo heit in Deitschland nemmi soon, der un der war e Spitzel. Asso werr ich mich hiede, do zu schreiwe, dass e gewissi Person de Filip war. Awwer ich kann soon, dass anre Leit behaupte, de Filip war zu dere Zeit, wie der Brief vun Yassy uf Temeswar gschrieb is wor, im Summer 1981, Hochschullehrer in der Hauptstadt vun der Moldau. Irgendwie passt des schun alles zamm, weil mei Wenichkeit is net mit Schriftsteller un Studente zammkumm, norr mit Schichtarweter in der Fawrik. Was net haaße soll, dass unner dee net aah Leit ware, die wu alles, was ich odder annre verzählt hun – die Täch sin jo lang, – der Securitate getraa hun. Uf jede Fall kann merr soon, mer hun jetz aah e aktenkundiche Johrmarker Spitzel, odder e Spitzelin, vun der „categoria a 2-a”, asso so wie du un ich wahrscheinlich aah.

Un das des System besonders uf de Hochschule gut funktioneert hot, kann merr i’nre Artikelserie vum Ernest Wichner in der BANATER ZEITUNG / Temeswar (Fewer 2012) nohlese. Do haaßt’s nämlich vun ooner Temeswarer Hochschullehrerin, die wu aah forr die Securitate gearwet hot: „Diese Hochschullehrerin war eine sogenannte Residentin: Sie stand im Dienst der Securitate und verfügte über ein Netz von Zuträgern – in der hauptsache Studentinnen und Studenten ihrer Fakultät – um an ihre Informationen zu gelangen. Für die Securitate hatte dies einen großen Vorteil, denn die Zuträger wurden ihr bekannt, ohne dass das Amt selbst mit ihnen in Kontakt treten musste. Die eifrigsten von ihnen, der oder jene, die erpressbar waren, labile oder karrierebewusste Studenten, konnten anschließend bei Bedarf als Ims rekrutiert werden.”

Jawoll, so un net annerscht is wahrscheinlich aah unser Johrmarker K. Zuträger vun der Securitate wor - so wie vill vun uns aah, ohne dass mer’s gewisst hun.

Berns Toni

Montag, 5. August 2013

hanwerkerpräsidentenphilosophie

pamphlepigramm

für einen der
nur vom anschaffen
lebt ist jedes
rentenalter obsolet
nach kentzler
können deutsche recken
schuften bis
zum verrecken


ingolstadt, 2013
anton potche