Montag, 12. August 2013

Von Blattkrise keine Spur

Über den Zeitungsblätterwald wird wieder mal viel diskutiert. Die bislang letzte Debatte wurde vom Axel Springer Verlag ausgelöst. Der Konzern beabsichtigt einige Tageszeitungen und Zeitschriften zu veräußern. Das hat die Frage nach der Zukunft der Printmedien wieder für zwei, drei Tage ins Rampenlicht gerückt. Dass dabei nichts Gescheites herauskam, dürfte nicht verwundern, denn wer kann schon in die Zukunft blicken.

Mich hat das zu der Frage veranlasst, was es an Druckmitteln in meinem unmittelbaren Umfeld so alles gibt, sprich, im Postkasten, beim Bäcker, im Getränkemarkt oder in einer der unzähligen Kneipen Ingolstadts. Also habe ich die letzten Tage einfach zugegriffen, wo „Zum Mitnehmen“ draufstand und den Postkasteninhalt vom letzten Wochenende aufbewahrt. Wohlgemerkt, dafür habe ich keinen Cent ausgegeben.

Da kam eine ganze Menge mehr oder weniger Lesens- und Anschauungswertes zusammen. (Meine abonnierte Tageszeitung zählt hier natürlich nicht.) Also fielen mir auffallend viele Mädels und Buben in Tracht auf. Die Fotos in den Glanzhäftchen gehen in die Hunderte. Okay! Schließlich schlägt das Herz Bayerns in Ingolstadt, zumindest aus geographischer Sicht. Dann sieht man viele bekannte Gesichter aus Wirtschaft, Kultur und Politik (alle mit dem Prefix „Lokal“ versehen). Es wird natürlich viel geworben in Bild und Schrift. Und ja, es gibt auch das Eine oder Andere zu lesen: Artikel und Essays. 

Summa summarum ist in der Stadt an der Donau von Zeitungskrise nichts zu spüren. Ärgerlich ist nur, dass ein Blatt, an das man sich gewöhnt hat, nicht wie erwartet im Postkasten liegt – selbst wenn darin nur wiederholt wird, was die Tageszeitung schon wochenübers berichtet hat. Wo ist der BLICKPUNKT an diesem Wochenende nur wieder geblieben? Sind die Austräger im Urlaub? Könnte schon sein. Das Ausbleiben dieses Wochenendblattes ist zwar kein großer Verlust, aber Gewohnheiten wollen nun mal bedient werden. Und die angebliche Krise der Printmedien bleibt bei den Anderen – wie die Wirtschafts- und Finanzkrise in den anderen Staaten.

Anton Potche

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