Samstag, 21. Dezember 2013

Frohe Weihnacht - 2013 - Crăciun fericit


Ich wünsche allen Besuchern meiner Blogs ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes Jahr 2014!
Anton Potche

Vă urez o sărbătoare de crăciun binecuvântată şi un an nou fericit!
Anton Delagiarmata

Ich winsch eich all e scheenes Weihnachtsfest un vill Glick im neie Johr!
Berns Toni



Mittwoch, 18. Dezember 2013

Verträumte und exaltierte Trompeten- und Orgelklänge

Franz Tröster (Trompete) & Dominik Axtmann (Orgel): concerto! – Konzerte und Suiten für Trompete und Orgel; Bella-Musica - Antes Edition, BM 31.9255, ISRC-DE-A 540804923-48; (zu erwerben auch über Amazon).

Wer diese 1,54-Minuten-Melodie noch nie gehört hat, kann mit klassischer Musik im Allgemeinen und mit Kirchenmusik im Besonderen nur wenig oder gar nichts anfangen. Ich meine das Rondeau aus  Jean-Joseph Mourets (1682 – 1732) Fanfares, seiner ersten Suite de Symponies. Das ist wahrlich ein Einstiegsstück für Neugierige auf klassische Musik. Der Ohrwurm hat einen sehr hohen Wiedererkennungswert. Wenn er dann auch noch auf allerhöchstem musikalischem Niveau – interpretativ und tontechnisch – daherkommt, ist die Voraussetzung geschaffen, dass man dieses liebliche Stückchen Musik ein Leben lang als Erinnerungsstück an seine Begegnung mit der Klassik oder zumindest einer ihrer unendlichen Facetten bei Gelegenheit wieder erkennen wird. Mir ging es so ähnlich, als ich dieses Rondeau, eigentlich die Spätform eines mittelalterlichen Tanzliedes, in einem Kirchenkonzert live hörte – damals, es ist jetzt auch schon mehr als 20 Jahre her, mit drei Trompeten, Pauken und Orgel.


Soeben habe ich es von einer CD vernommen, ja, ihm fast andächtig gelauscht und sofort ein zweites Mal laufen lassen, bevor ich mir die ganze Scheibe zu Gemüte geführt habe. Nein, das ist jetzt keine pathetische Übertreibung. Concerto – Konzerte und Suiten für Trompete und Orgel dreht sich noch immer im CD-Player.

Ich höre weitere Stücke von Leopold Mozart (1719 – 1787), Tomaso Albinoni (1671 – 1751), Giuseppe Torelli (1658 – 1709), Vincenzo Bellini (1801 – 1835), Georg Friedrich Händel (1695 – 1759) sowie Johann Sebastian Bach (1685 – 1750) und bin tief beeindruckt von der außerordentlichen Qualität dieser Musik. Ein Trompeter und ein Organist haben gemeinsam mit einem Toningenieur, Kai Schlünz, eine CD produziert, die jeden Ansprüchen, und mögen sie noch so anspruchvoll daherkommen, genügt: Franz Tröster & Dominik Axtmann. Ich ließ mir erzählen, dass die Einspielung in der St. Bonifatius-Kirche zu Karlsruhe in den frühen Morgenstunden, als die Stadt noch schlief und keinen Verkehrslärm verursachte, vorgenommen wurde. Das frühe Aufstehen hat sich voll und ganz gelohnt.

Wer sich davon überzeugen will, sollte sich diese CD nicht entgehen lassen. Sie bietet zu der hervorragenden Musik auch ein zweisprachiges (D, GB) informatives und graphisch gefälliges Booklet. Man erfährt Interessantes über die Komponisten und ihre Werke sowie über die zwei Musiker. Franz Tröster hat am Konservatorium in Klausenburg / Rumänien Trompete studiert und Dominik Axtmann hat an der Musikhochschule seiner Heimatstadt Karlsruhe das Orgelspiel perfektioniert. Beide Musiker haben eine eigene Homepage und man kann ihre Musik auch auf YouTube erleben.


Anton Potche

Montag, 16. Dezember 2013

Viel nackte Haut für die Senioren im Stadttheater Ingolstadt

24. November 2013., 11.00 Uhr, Vergabe des Marieluise-Fleußer-Preises an Rainald Goetz (*1954) im Foyer des Stadttheaters Ingolstadt. Der Preis wird seit 1981 vergeben. Zunächst in fünfjährigem Rhythmus, dann in dreijährigem und seit 2011 in zweijährigem. VW & Audi geht es gut.

Da bietet es sich natürlich an, dass man nur drei Stunden später ein Fleißer-Stück im gleichen Haus spielt, zumal man es sowieso im Programm hat: Leben müssen ist eine einzige Blamage. Es ist allerdings kein Stück von Marieluise Fleißer (1901 - 1974), sonder ein Stück über die Ingolstädter Schriftstellerin. Geschrieben hat es Christoph Klimke (*1959). Und er hat es gut gemacht: eine konzentrierte Handlung, in der sich Autoren – Brecht ist natürlich allgegenwärtig -, Kritiker und Figuren aus Fleißer-Stücken begegnen. Und ganz wichtig: Das Stück dauert nur 80 Minuten und hat keine Pause. Also kann niemand unbemerkt vor Schluss abhauen.

So mussten auch an diesem Nachmittag die vielen Senioren – es waren tatsächlich überwiegend ältere Semester im gut besetzten Saal – mit ansehen, wie Roelle, eine Figur aus Fleißers Fegefeuer in Ingolstadt, der aber auch wirklich existiert haben soll, sich vor der sterbenden Marieluise die Genitalien abschneidet und ihr „schon mal vorausgeht“. (Neben mir stöhnte eine noch ältere Dame als ich leise vor sich hin.) Tja, so ist es eben mit dem zeitgenössischen Theater. Ohne Schockwellen keine Kunst. Zumindest in der Vorstellung von Autoren und besonders Regisseuren.


Bettina Storm als Marieluise Fleißer
Dass Marieluise Fleißer an ihrer Zeit krankte, ist allseits bekannt. Das Verhältnis zu ihrer Stadt war nicht das beste. Auch in diesem Stück bekennt sie: „Ich kann meine sogenannte Heimat und ihre bigotten Bewohner nicht mehr sehen.“ Aus dem Mund von Bettina Storm, klang das schon sehr überzeugend; wie übrigens auch alle anderen Dialoge und Monologe, die die Schauspielerin führte und sprach. Sie ist übrigens die Einzige, die in dieser rundum gelungenen Inszenierung von Johann Kresnik nur eine Rolle, eben die Hauptrolle, spielt. Alle anderen, Ulrich Kielhorn, Ines Hollinger, Ingrid Cannonier, Enrico Spohn, Rolf Germeroth, Olaf Danner, Matthias Zajgier und Anna Hein (hervorragend als Choreografin und Tänzerin) spielen mehrere Rollen. Das ist hier in Ingolstadt zum einen ein eingespieltes Team und zum anderen war das schon die zehnte Aufführung dieses Stückes. Da klappte alles – zumindest für die Augen und Ohren des Publikums, was das Entscheidendste ist. Dazu trug auch das Duo Deborah Wargon (Geige) und Patrick Schimanski (Schlagzeug) in großem Maße bei. Es ist schon bemerkenswert, welch herrliche Klangfarben diese nicht alltägliche Instrumentalbesetzung hervorzaubern kann. Deborah Wargon hat die Musik geschrieben.

Das ganze Geschehen zwischen den einst real existierenden und fiktiven Personen spielt sich in einem von Berthold Brechts Konterfei dominierten, sich in die Tiefe verengenden Raum. Und es hat zu leiden, dieses Konterfei, denn Marieluise Fleißers Beziehung zu Bertold Brecht war alles andere als ungetrübt. Es ist mehr als die Lebensgeschichte einer unzufriedenen, mit den Widrigkeiten ihrer Zeit kämpfenden Schriftstellerin, die in diesen Kulissen von Marion Eiselé eine Darstellung findet; es ist auch ein Blick auf den deutschen Literaturbetrieb aus der Zeit der Weimarer Republik bis in die 1970er Jahre.

Das war ein informativer und genüsslicher Theaternachmittag. Auch für die Darstellerinnen und ihre Kollegen. Die saßen nämlich schon auf dem Viktualienmarkt bei einem Bierchen, als ich den nach dem Verlassen des Theaters passierte, um zu meinem alten Drahtesel zu gelangen, der am Rathaus angekettet war. Das war, zumindest aus meiner Sicht – Gusten und Ohrfeigen sind ja bekanntlich verschieden –, ein wohlverdientes Bierchen. Auch bei kaum vier, fünf Grad Celsius über Null.


Anton Potche

Mittwoch, 11. Dezember 2013

Geschichte, Geschichten und Informationen aus der Blasmusiklandschaft

MUCKE – Magazin für böhmische und mährische Blasmusik; November/Dezember 2013; DVO Druck und Verlag Obermayer GmbH; ISSN 2192-3302; 3,70 €; http://www.mucke-magazin.de/ 

Als Bläser im „musikalischen Ruhestand“ (Christine Engel) braucht man keine Mucken mehr. Umso mehr kann man sich aber darüber freuen, wenn eine neue MUCKE im Briefkasten liegt. Sie erst mal im Schnelldurchgang zu überfliegen, um sich dann den Inhalt in Ruhe zu Gemüte zu führen, ist für einen Ehemaligen mit südosteuropäischen Wurzeln wie mich immer eine hochemotionale Angelegenheit, denn er vergegenwärtigt sich eigentlich mit jeder Seite, dass sein ausgeklungenes Musikantenleben Teil einer geschichtlichen Entwicklung war und ist, die Mitteleuropa mit Südosteuropa über Grenzen und Zeiten hinweg verbunden hat und noch immer verbindet, trotz Kriegen, Blockbildungen und einem Eisernen Vorhang. Dieses auf den ersten Blick unscheinbare, aber stets unüberhörbare Bindeglied heißt schlicht und einfach Blasmusik.


Die MUCKE ist ein Magazin für böhmische und mährische Blasmusik und ein überzeugender Beweis dafür, dass Blasmusik fester Bestandteil der deutschen Kulturlandschaft ist und es trotz aller (immer leiser werdender) Unkenrufe auch bleiben wird. Dass einer so regen Kulturszene wie der Blasmusik – von der Kinderblaskapelle bis zum professionellen Bläserensemble – eine Orientierung gebende Zeitschrift wie die MUCKE gut zu Gesicht steht, dürfte außer Frage stehen.

Die Ausgabe November/Dezember 2013 ist in drei Teile gegliedert. Mit den Events – gemeint sind natürlich Veranstaltungen – wird man gleich dem Hauptzweck der Zweimonatszeitschrift gerecht: Blasmusik lebt durch Groß- und Kleinveranstaltungen, entwickelt sich dank Wettbewerben und Workshops – gemeint sind natürlich Fortbildungsmaßnahmen - immer weiter, gewinnt an musikalischer Qualität und dadurch an Akzeptanz in der Bevölkerung. Dass man auch in der Blasmusik nicht auf dem Platz tretet, zeigen schon die neudeutschen Benennungen, ohne die auch dieser Musikzweig – und auch die MUCKE – nicht auskommen. Vor allem staunt man als Leser aber über die Vielzahl und Verschiedenheit der Konzertangebote – und ahnt natürlich, dass es sich hier nur um einen kleinen Teil der landesweiten Blasmusikaktivitäten handeln kann. Und wie kann man besser – hier wäre auch wohl „bescheidener“ zulässig – auf die zwischenkulturellen Ebenen, auf denen sich viele Musiker schon immer bewegt haben, hinweisen: Oberstudienrat Peter Schad, der musikalische Leiter der Oberschwäbischen Dorfmusikanten, des Musikvereins Steinhausen sowie des Liederkranzes Alttann hat den historischen Roman Dann gehen wir halt nach Ungarn veröffentlicht. (Klingt das nicht nach Südosteuropakollonisation im 18. Jahrhundert?) Das erfährt man, nur so nebenbei, in einem ausführlichen Bericht von Christian Mayr zum Jubiläumskonzert der Oberschwäbischen Dorfmusikanten in Ravensburg. Sie wurden 30 Jahre alt! Vor vielen Jahren brachte eine deutsche Zeitschrift mal eine Serie mit der Überschrift Dreißigjährige haben die Welt verändert. Darin ging es um Leute wie Jesus, Beethoven u.v.a. Ein gutes Alter, kann man da nur sagen.

Wie kann man den der Szene vorbehaltenen Teil der Zeitschrift hoffnungsvoller beginnen als mit der Ankündigung Kapellengründung „Holzless – What a böhmisch“. Wie war das doch mit dem Neudeutsch? Eigentlich egal. Wichtig ist sowieso nur die Musik. Und das ist auch hier Blasmusik, junge Blasmusik.

Eine Zeitschrift, die etwas von sich hält, geht nicht ohne einen Kolumnenplatz an die Öffentlichkeit. Die MUCKE hat ihren MUCKER DES MONATS. Er ist in dieser Nummer dem Tiroler Blechbläserensemble Viera Blech vorbehalten. 2004 haben sich vier Tiroler gefunden und gemeinsam musiziert. „Der Name Viera Blech ging aber nicht etwa auf das Gründungsjahr der Gruppe zurück, sondern wirklich auf die ursprüngliche Anzahl der Musiker“, schreibt Christian Mayr. Wachstum ist aber nicht nur in der Wirtschaft das A und O des Erfolgs – trotz einiger warnender Stimmen -, sondern anscheinend auch in der Musik, speziell der Bläsermusik. Siehe nur Ernst Mosch (1925 - 1999) und Ernst Hutter mit ihren Egerländer Musikanten. Die vier von der Viera Blech sind heute zu siebent. Wie die Jungs so durchs Musikantenleben kommen, ist schon lesenswert. Das sind Profis durch und durch… und vergessen schon mal die Tuba auf der Autobahn. Wie das geht? MUCKE weiß darüber zu berichten.

Ein krasser Unterschied zu der 10-jährigen Geschichte des Viera Blech scheint der folgende Beitrag zu sein. Aber nur auf den ersten Blick, denn der Titel sagt schon Grundsätzliches über die Blasmusik aus: Vereint durch die Blasmusik. Die aus der Allgäuer Blasmusikszene kommende und in Oberbayern sesshaft gewordene Journalistin Christine Engel hat sich in Archivmaterial vertieft, Proben besucht und so manches Gespräch geführt, um aus einem immensen geschichtlichen Fundus das Wesentliche für einen Zeitschriftenbeitrag herauszuarbeiten. Sie ist auf den Spuren der Blasmusik im heutigen Rumänien gewandelt. Doch nicht um so berühmten Gruppen wie Ciocârlia nachzuspüren, sondern um den Wegen der böhmischen und mährischen Blasmusik nach Siebenbürgen und ins Banat, den einstigen Regionen Habsburgs, zu folgen. Von einem Blasmusikmikrokosmos ausgehend – dem Dorf Jahrmarkt (heute Giarmata), nordöstlich von Temeswar, – ist ihr das Gemälde einer einst sehr aktiven Blasmusikszene anschaulich gelungen, deren Ausstrahlung noch heute, nachdem sie längst aus ihren heimischen Gefilden verschwunden ist (wie das Leuchten eines längst erloschenen Sterns), in unseren Regionen Wirkung zeigt. Dass man dabei auf so sonderbare Wahrheiten stößt, wie dass es „zwischen den beiden Volksgruppen kaum Berührungspunkte gab“, ist nur einer der vielen interessanten Einblicke in eine verschwundene Blasmusikszene, deren ehemaligen Aktive noch heute in vielen Amateur- und Berufskapellen in Deutschland musizieren. Wie war das doch mit den Totgesagten? Sie leben vereint durch die Blasmusik länger. Zumindest so lange, wie die Musikanten der Erlebnisgeneration ihre Instrumente noch zu den Lippen führen können. Die Siebenbürger-Banater-Blaskapelle aus Ingolstadt, Leitung Hermann Mattes, ist der lebende Beweis dafür.

Die Blasmusik hat aber nicht nur Geschichte geschrieben, sie schreibt auch täglich viele und erhaltenswerte Geschichten. Dass sie längst auch als Handyklingelton Einzug ins IT-Zeitalter gehalten hat, erfährt man von Christian Mayer und freut sich über die Ehre, die der altehrwürdigen Hanna-Polka widerfahren ist.

Die letzten Seiten der MUCKE sind für den Service reserviert. Wenn auch der Mittelteil dieser und anderer Ausgaben eindeutig der lesenswerteste ist, so bleibt die Angebotspalette des letzten Teiles der genrespezifischste und besonders für aktive Musikanten sehr wichtig. Martin Hommer findet bei seinen Stückerezensionen den richtigen, auch für Nichtmusiker verständlichen – ein wahrlich nicht zu unterschätzender Aspekt – Ton. Mit Anzeigen aller Art klingt die MUCKE aus. Wie eine gelungene Polka kommt sie daher: mit einem schmissigen ersten Teil, etwas verträumten Trio (bei schönen Polkas gibt’s das) und einem zupackenden Schlussteil – mit vielen interessanten Mucken.

Berns Toni

Montag, 9. Dezember 2013

Zu Besuch bei meinen Ahnen

Die andere Heimat – Film von Edgar Reitz (Regie); mit Jan Dieter Schneider, Antonia Bill, Maximilian Scheidt, Marita Breuer u. a. 

Ich war in Schabbach. Es war in den Jahren des Herrn 1842 bis 1844. Schreckliche Jahre. Es gab nur arme Ernten. Der Winter 43/44 war einer der härtesten im Hunsrück. Dazu kam die Diphtherie. Der Tod hausierte überall.

Und Jakob Simon (Jan Dieter Schneider) träumte sich hinaus aus dieser Welt, in ein Land, in dem auch an Weihnachten Sommer ist. Und wo Indianer leben. Er wusste Bescheid über diese Urvölker Lateinamerikas, weil er lesen konnte - und sogar schreiben. Das konnten in jener Zeit bei Weitem nicht alle, auch in der Simon-Familie nicht. Er war seiner Zeit weit voraus.

Das Buch war in den Augen seines Vaters ein Teufelszeug. Und wer wie Jakobs Schwester einen Katholiken heiratete, wurde ausgeschlossen, durfte nicht mehr zurück in die Familie. Protestanten tun so etwas nicht. Das und vieles andere bedrückten den jungen Mann. Er träumte vom Auswandern.

Doch das Leben nahm seinen Lauf und es war nicht sein, Jakobs, Lauf. Viele andere wanderten aus – schon mit dem Heimweh im Herzen -, Jakob blieb. Er liebte ein Mädchen, Jettchen (Antonia Bill), sein Bruder Gustav (Maximilian Scheidt) nahm sie zur Frau. Alexander von Humboldt (Werner Herzog) bemühte sich nach Schabbach, um den begabten Jakob Simon kennen zu lernen, doch der lief einfach weg.

Vier Stunden war ich in Schabbach, in den Jahren 1842 bis 1844. Und ich war selten so bewegt. Wieso? Weil mein Urahn in zehnter Generation schon 70 Jahre früher Jakobs Traum träumte, doch ohne Indianer, aber mit verheißungsvollen Versprechungen kaiserlicher Werber aus dem fernen Wien. Und weil auch ich diese Sehnsucht Jakobs verspürte – 140 Jahre später. Aber in umgekehrter Richtung: Die Mosel wollte ich sehen und den Rhein.


Das waren vier harte Stunden. So lebten meine Vorfahren, so sprachen sie – mit allen mir so vertrauten Dialektidiomen -, so glaubten sie, so starben sie. Und so gingen sie weg. Immer wieder. Im 18. Jahrhundert nach Ungarn – vielleicht ein weiteres Reitz-Thema? - und im 19. nach Übersee. Wie schwer das war, welche ungeheuren Überwindungen das Auswandern sie trotz der großen Not kostete, zeigt dieser Film von Edgar Reitz: Die andere Heimat.

Das hätte ein monumentaler Kinofilm werden können, wenn… ja wenn diese Farbtupfer die Schwarzweißwelt nicht stören würden. Wenn man einen Film in historischem Schwarzweiß dreht, sollte man die Geschichtsaura, die er ausstrahlt, nicht mit Farbklecksen stören, selbst wenn es die schwarz-rot-goldene Fahne ist. Mir zumindest wurde durch diese gekünstelten Farbtupfer während der vier Stunden immer wieder in Erinnerung gerufen, dass ich eigentlich nur im Kino und nicht in Schabbach bin. Aber gerade dort wollte ich bleiben, so schwer das manchmal auch war, ungestört vom gegenwärtigen Zeitgeist, denn schließlich weilte ich zu Besuch bei meinen Ahnen. Schade, jammerschade!

Anton Potche

Mittwoch, 4. Dezember 2013

Ceartă între muzicienii georgieni din Ingolstadt

Ţigănie curată! Cine se ceartă necontenit? Lumea spune că ar fi cei 18 muzicieni ai Orchestrei Georgiene de Cameră Ingolstadt. Şi asta în loc să se bucure de şansa pe care au primit-o în 1990 de a rămâne în Germania, pe când în ţara lor bântuia un război civil. Până anul trecut lucrurile mergeau destul de bine, cu toate că salariile muzicienilor nu sunt chiar strălicitoare. Un muncitor în industria de automobile câştigă cu siguranţă mai bine decât un „georgian”, cum sunt numiţi muzicienii din Ingolstadt. Problema este însă una generală în Germania. Dacă sponsorizarea nu funcţionează ca lumea, orchestrele sinfonice primesc probleme. Georgienii sunt sponsorizaţi de banca Sparkasse şi de firmele Audi şi Media-Saturn, ambele cu centralele administrative la Ingolstadt. Orchestra primeşte şi bani din bugetul oraşului, dar şi din bugetul landului Bavaria. Într-o şedinţă recentă a comisiei de finanţe a consiliului municipal s-a vorbit de o posibilă majorare a bugetului orchestrei pentru cheltuieli de personal. Este vorba de 790.000 de euro. Dacă va fi aprobată această sumă se vor majora şi salariile muzicienilor.

Dar se pare că banii nici nu sunt cauza certei din sânul orchestrei. (Mulţi, sau toţi, sunt şi profesori de muzică la diferite şcoli şi cântă şi în alte formaţii.) Cercuri bine informate susţini că declanşatorul problemei ar fi fost dirijorul Lavard Skou Larsen. Acesta fusese ales în anul 2011 de marea majoritate a membrilor orchestrei. Între timp au apărut însă disensiuni între dirijor şi muzicieni. Dar nu toţi au fost impotriva dirijorului, aşa că a început o ceartă şi în rîndul muzicienilor. Şi aceasta consistă până azi. Cotidianul local DONAUKURIER vorbeşte de o „criză culturală şi omenească” a Orchestrei Georgiene de Cameră Ingolstadt. Ziarul scrie chiar de „duşmănii între muzicieni”.

Păcat. Mare păcat, fiindcă melomanii din oraşul de pe Dunăre şi-au iubit georgienii şi îi admiră şi acum pentru arta lor muzicală. Au creat chiar un Freundeskreis (cerc de prietenie), cu menirea de a-i sprijini pe muzicienii de dincolo de Marea Neagră. Acest cerc de suţinători, în jur de 500 – destul de mare, comparat cu alte iniţiative de genul acesta din Germania –, a alocat orchestrei în ultimii 14 ani peste 330.000 de euro. Preşedintele acestui cerc, Friedemann Götzger, a nimerit şi el în linia de tragere a combatanţilor. El este citat de DONAUKURIER cu remarca, în orchestra de cameră s-ar afla două grupări opozante: modernişti şi conservatori. Friedemann Götzger şi-a anunţat retragerea, ca de altfel încă 53 de membri.

Şi totuşi, când instrumentele sunt aduse în poziţia de cântare, ai impresia că toate diferenţele au dispărut ca prin minune. Am fost deunăzi la o probă cu public. Dirijorul Martin Lukas Meister a repetat cu Orchestra Georgiană de Cameră Ingolstadt piese de Gaetano Donizetti, Johann Sebastian Bach şi Robert Schumann. Am văzut o orchestră foarte angajată, atentă şi disciplinată. (Vezi video-ul de jos.) Repetiţia a decurs într-o atmosferă de muncă concentrată. Unele pasaje au fost discutate, s-au făcut însemnări cu creionul în foile de notă, pasajele au fost repetate, întrerupte şi din nou reluate, până dirijorul a fost mulţumit cu rezultatul muzical. Şi colaborarea cu solistul Firmian Lermer, care a interpretat la violă Concertul pentru violoncel şi orchestră în la-minor op. 129 de Robert Schumann (1810 - 1856), a fost marcată de înţelegere reciprocă şi respectul cuvenit.

Anul viitor Orchestra Georgiană de Cameră Ingolstadt va sărbători 50 de ani de la înfiinţarea orchestrei la Tiflis, pe atunci sub numele Orchestra Statală Georgiană de Cameră. Bagheta a fost încredinţată – numai pentru anul viitor – tânărului dirijor american Benjamin Shwartz. El va dedica ciclul de concerte a georgienilor memoriei primului război mondial. Astfel Orchestra Georgiană de Cameră Ingolstadt va interpreta la 5 iunie 2014 şi Dansuri populare româneşti de Béla Bartók (1881 - 1945). Ar fi bine dacă georgienii dunăreni şi-ar da seama cel puţin atunci că muzica poate să ofere mult mai mult decât adversităţi şi duşmănii cu leziuni personale inutile – şi anume reconciliere, realizări de compromisuri, dans şi voie bună. Sau poate georgienii o ţin cu de acum legendarul Bob Ross, două premii ECHO Klassik cu ansamblul de suflători Blechschaden, care scrie în cartea sa Pfiffe & Applaus (Fluierături şi aplauze): „Cu cât muzicienii înaintează în vârstă, cu atât mai sârguincioşi începi să lupte pentru poziţia lor în orchestră [...]. Prin această luptă permanentă cei mai mulţi muzicieni mai în vârstă îşi pun pe umeri o blană groasă – câteodată singurul lucru oportun. [...] Cu timpul muzicienii învaţă să se descurce în situaţii dificile şi nu întotdeauna corecte.” Iată deci sfatul unui muzician scoţian pentru colegii săi georgieni de breaslă.

Rămâne speranţa că de data asta săptămânalul BLICKPUNKT din Ingolstadt, care scrie în ultima sa ediţie că unii jurnalişti fac în această problemă din ţânţar armăsar, are dreptate. Postul crăciunului este oricum prielnic pentru a nu-şi băga capul sănătos sub evanghelie, cum spune românul.

Anton Delagiarmata