Montag, 30. Juni 2014

Juni 2014 – Giarmata in den Medien

RENAŞTEREA BĂNĂŢEANĂ, Timişoara / Temeswar, 03.06.2014
„Die Lokalpolizei ist entschlossen, den Kampf mit der Firma aus Giarmata fortzusetzen”, kann man in der Zetung lesen. Jetzt hat das Temeswarer Bürgermeisteramt sogar eine neue Verordnung veröffentlicht, die besagt, dass falsch geparkte Autos nur von von der Stadt bestellten Abschleppdiensten abgeschleppt und nur auf bestimmten Plätzen abgestellt werden dürfen.
+ + + Man versucht auf allen Wegen, den Aktionskreis der Gelben Engel aus Giarmata einzuengen. (Übrigens: Bei verunglückten Formulierungen wie "von von" sprechen die Rumänen von einer "cacofonie".) + + +

SPORTTIM.RO, Timişoara / Temeswar, 05.06.2014
Munizipalmeisterschaft – Serie I – 14. Spieltag
Ripensia II - Millenium Giarmata II  0:1
Tore: Răzvan Leucă (Spielertrainer)
Tabelle: 1 Millenium Giarmata  II  49 Pk
+ + + Millenium II wird ab der nächsten Saison in der Liga V spielen und dort auf Cerneteaz treffen. Ein echtes Lokalderby, weil Cerneteaz zu Giarmata gehört. + + +

SPORTTIM.RO, Timişoara / Temeswar, 06.06.2014
Liga III – Serie C4 – Playoff – 20. Spieltag
Vulturii Lugoj - Millenium Giarmata  2:0
Nuova Mama Mia Becicherecu Mic - FC Hunedoara  3:2
FC Caransebeş – Pandurii II Târgu Jiu  3:2
Tabelle
1
FC Caransebeş
40
2
Nuova Mama Mia Becicherecu Mic
39
3
FC Hunedoara
25
4
Pandurii II
24
5
Vulturii Lugoj
20
6
Millenium Giarmata
20
+ + + Diese Playoff-Runde ist wohl die schwärzeste Serie, die Millenium in seiner Vereinsgeschichte gespielt hat. + + +

SPORTTIM.RO, Timişoara / Temeswar, 14.06.2014
Liga V – Serie II – 24. Spieltag
Deta  - Unirea Cerneteaz   7:2
Tabelle: 4  Unirea Cerneteaz  52 Pkt.
+ + + Die Hitze scheint den Zornern nicht zu bekommen. + + +

RADIO TIMIŞOARA – DEUTSCHE SENDUNG, Timişoara / Temeswar, 17.06.2014        
Donauschwaben aus Kanada und den USA weilen zu einem Besuch im Banat. Die Gruppe hat auch Giarmata besucht.
+ + + In de 1920er Johre hat mei Oma aah schun de Pass forr uf Amerika fahre ghat. No is des Ganze iwer Naacht ingstellt wor. Schaad! Vleicht wär ich jetz aah bei dee Amerikoner dabei: de Antony aus Baltimore odder so ähnlich. + + +

GAZETA DE VEST, Timişoara / Temeswar, 18.06.2014
Die einzige Fußballmeisterschaft Rumäniens für Kinder bis 8 und 9 Jahre wird im Westen Rumäniens ausgetragen. Auch die Mannschaft von AS Leu Giarmata ist dabei. Die Tournierspiele finden in Temeswar statt und die Giarmataer spielen in einer U8 -Gruppe mit Unirea Sânnicolau Mare, AS Peciu Nou und CFR Simeria.
+ + + Hai Giarmata! + + +

SPORTTIM.RO, Timişoara / Temeswar, 23.06.2014
In Temeswar wurde der United Summer Cup für kleine Fußballer der Jahrgänge 2004, 2006 und 2007 ausgetragen. Auch AS Leu Giarmata stellte unter der Betreuung von Răzvan Leucă zwei Mannschaften der Jahrgänge 2007 und 2006. Besondere Vorkommnisse: Die Jahrmarkter Jungen des Jahrgangs 2006 besiegten LPS Banatul mit 3:0, verloren das Spiel aber am grünen Tisch, weil der Trainer von AS Leu drei Spieler einsetzte, deren Alter er nicht nachweisen konnte.
+ + + Früh übt sich, wer ein Meister werden will – auch im Schummeln. Die Buben habe das bestimmt ganz genau registriert. + + +

VOCEA TIMIŞULUI, Timişoara / Temeswar, 26.06.2014
Seit 2009 finden im Banat Fahrradtouren für Amateure und Profis statt, die unter der Losung „Grün für Fahrräder” veranstaltet werden. Die für den 29. Juni vorgesehene Fahrt ist bereits die dritte in diesem Jahr. Sie führt über folgende Strecke: Str. Circumvalaţiunii – Galeria 1 – Calea Lipovei – Dumbrăviţa – Giarmata – Pişchia – Lac Pişchia – Murani – Pişchia – Giarmata – Dumbrăviţa – Timişoara. Das sind um die 37 km.
+ + + Drum bun!  + + +

TION.RO, Timişoara / Temeswar, 27.06.2014
Die Temescher Polizei war mit ihren Radarfallen im Kreis unterwegs. Der dreisteste Autofahrer ging ihnen in Giarmata in die Falle. Ein 57-Jähriger fuhr mit 127 km/h durch die Ortschaft. Das brachte ihm eine fette Geldstrafe und drei Monate ohne Fahrschein ein.
+ + + Wie die Fizigoie noch gfahr sin, war so etwas gar net meeglich. + + +


RADIO TIMIŞOARA, Timişoara / Temeswar, 27.06.2014
In einer Sendung zum Fischereiwesen im Banat war zu erfahren, dass aus einem Betrieb in Giarmata jährlich 200 Tonnen Fisch, Störe und Forellen, auf den heimischen und internationalen Markt gelangen. Das ist für Rumänien einmalig und man spricht sogar von einer Produktionserhöhung auf 400 Tonnen.
+ + + Fisch vun der Marke „Giarmata” känne norr gut sein!  + + +

SPORTTIM.RO, Timişoara / Temeswar, 29.06.2014
Viele Gerüchte kursieren um Millenium Giarmata. Wird die Mannschaft noch in der C-Liga spielen können? Es soll noch immer Zahlungsrückstände an die Spieler geben. Auch von anderen Schulden ist die Rede. Sicher ist nur, dass die Mannschaft sich zum ersten mal am 4. Juli zum Training trifft.
+ + + Hat Becali schon vergessen, wer zu ihm stand, als man ihn eingelocht hat? Der könnte doch auch im Gefängnis einen Überweisungsschein an die Giarmataer ausfüllen. Vielleicht 1 Million Euro? Das würde ihn bestimmt nicht besonders schmerzen – ich meine den Verlust von einer Million.  + + +

FOAIA de GIARMATA, Timişoara / Temeswar, Juni  2014
In Arad wurde zum sechsten Mal die Gala zur Verleihung der vom Journalistenverband des historischen Banats gestifteten Preise abgehalten. Unter den Preisträgern befanden sich so bekannte Namen wie Helmuth Duckadam, Ion Marin Almăjan oder Petrică Moise. Der Giarmataer Bürgermeister Virgil Bunescu war als Ehrengast geladen.
+ + + Warum ihm diese Ehre zuteil wurde, wird nicht berichtet. + + +
Maria Daniela Tamaş wird als eine der Vorzeigeschülerinnen der Giarmataer Schule vorgestellt und mit dem Satz zitiert: „Giarmata ist meine Heimatgemeinde, dort wo meine Träume gewachsen sind und wo ich zum ersten Mal das blaue Himmelsgewölbe erblickte.”
+ + + Schön gesagt, aber nicht verwunderlich, denn Maria hat schon an mehreren Rumänischolympiaden teilgenommen. + + + 

Samstag, 28. Juni 2014

cameronwürste

- pamphlepigramm - 

lass extrawürste
aus dem topf
denn den geschmack
wirst niemals los

ingolstadt, 2014
anton potche


Montag, 23. Juni 2014

Den Georgiern über die Schulter geschaut

Eine Orchesterprobe kann sogar interessanter als ein Konzert sein. Das hat nicht nur etwas mit dem Eintrittspreisunterschied zwischen Hauptprobe und Aufführung zu tun. Man erfährt Feinheiten der gespielten Musikstücke, die einem im Konzert schon darum entgehen, weil doch kein Mensch mit einer Partitur in der Hand das Geschehen auf der Bühne verfolgt – falls er mit so einem Papier überhaupt etwas anzufangen weiß.

Das Georgische Kammerorchester Ingolstadt hatte mal wieder eine öffentliche Hauptprobe anberaumt, Donnerstagmorgen, 10 Uhr. Eine gute Zeit für ältere Semester wie meine Wenigkeit. Man ist einigermaßen ausgeschlafen und kann sich noch konzentrieren, zumal das in einem Klassikkonzert schon notwendig sein kann.

Das Thema des Konzertes war allerdings nicht sehr einladend: Musik zwischen Tod und Leben. Das sollte natürlich kein Bezug zu den ergrauten Köpfen im doch gut besetzten Saal sein, sondern war als Erinnerung an den 100. Jahrestag des 1. Weltkriegausbruchs und auch an 75 Jahres seit des Einfalls der Wehrmacht in Polen, also des Beginns des 2. Weltbrandes, gedacht.

Da war ich schon etwas irritiert, als ich das Programm überflog. Als erstes Stück lagen Béla Bartóks (1881 – 1945) Rumänische Volkstänze für Streichorchester auf den Notenpulten. Was, fragte ich mich, sollten Jocul cu bâtă, Brâul, Pe loc, Buciumeana, Poarga românească und Măruntel, mit dem Krieg zu tun haben? Diese temporeichen und verspielten Stücke verströmen eher Lebensfreude als Todesahnungen. Der noch sehr junge Dirigent Benjamin Shwartz, seit Anfang 2014 künstlerischer Leiter des Georgischen Kammerorchesters Ingolstadt, wird sich schon etwas dabei gedacht haben. Erstens sind diese Tänze in der Kriegszeit entstanden:1915 eine Klavierfassung und zwei Jahre später die Orchesterfassung für Streicher. Und zweitens bot sich Bartók auch als Rahmenprogramm an. Aber erst mussten die sechs – genau genommen sind es acht, da Allegro (6) nicht viel mehr als eine Tempoverschärfung des Polkarhythmus aus Poarga românească und Allegro vivace (8) der zweite Schnelltanz aus Măruntel ist – bewältigt werden. Das lief wie geschliffen. Die reiche Melodik liegt den Georgiern sowieso. Nur zwei Stellen wurden noch einmal kurz angespielt.

Dann war der Krieg da, falls man den überhaupt mit Musik ausdrücken kann. Paul Hindemith (1895 – 1963): Trauermusik für Bratsche und Streichorchester. Jennifer Stumm spielte die Viola. Auch dieses Werk mit vier Tempoangaben, Langsam, Ruhig bewegt, Lebhaft, IV Choral: Für deinen Thron tret ich hiermit” – Sehr langsam, hat keinen direkten Bezug zu den Weltkriegen. Es ist 1936 anlässlich des Todes von König Georg V. von England (1865 – 1936) entstanden. Klagende Geigen gehen dem Einsatz der Bratsche voraus. Die übernimmt ihren Solopart natürlich auch klagend, mal in der Wolke der Akkorde verschwindend, mal sich von dieser abhebend. Jennifer Stumm beherrscht dieses abwechselnde Spiel zwischen resignierender Hingabe und aufbrausender Empörung sehr gut. Ihr Ton kann besonders weich, ja sogar Mitleid heischend sein, aber auch aufbegehrend, wenn die musikalische Gefühlslage des Komponisten so und nicht anders aus der Partitur herauszulesen ist. Obwohl diese Musik nicht von technischen Raffinessen und verqueren Tempowechseln lebt, war Benjamin Shwartz nicht mit allem zufrieden, was er da gehört hatte. (Das Publikum schon, dem war kaum etwas Negatives aufgefallen.) Es gab mehrere Wiederholungen einzelner Stellen.

Und dieser Trend sollte sich verstärken, denn das nächste Werk stellte gleich mehrere Anforderungen an das Orchester und die Solistin: Ohne Tontechniker (guten!) und die entsprechende Technik im Saal geht da nichts. Die jüdische Komponistin Betty Olivero (*1954) hat das Stück Neharót Neharót für Viola, Akkordeon, Percussion und Streicher komponiert. Wunderschöne Musik, darf man vorwegnehmen. Aber auch sehr heikel, weil eine ein Klagelied (wahrscheinlich auf Jiddisch) singende Frauenstimme vom Band kam und mit Orchester und Solistin, Jennifer Stumm, harmonieren musste. Hier war das wesentlichste Qualitätssiegel eines guten Orchesters, das Aufeinenderhören, außer Kraft gesetzt. Es hat vieler Anläufe bedurft, bis dieses Technik-Mensch-Zusammenspiel geklappt hat. Am Abend im Konzert scheint es dann auch funktioniert zu haben, denn die Kritikerin des DONAUKURIER, Christine Engel, schrieb zwei Tage später: „Diese Komposition – mit afrikanischen Klageliedern vom Band unterlegt – beschreibt Eindrücke des Leidens, die der Krieg im Libanon im Jahre 2006 verursachte.“

Nach diesem die Nerven aller Beteiligten strapazierenden Stück – nur der Dirigent schien die Ruhe nicht zu verlieren – hatten sich alle eine Pause verdient, Musiker wie Zuschauer. Musik zwischen Tod und Leben.  Im zweiten Teil triumphierte das Leben, eindeutig. Es ging spritzig, hurtig, witzig los mit der aus irischer Volksmusik entstandenen Komposition Molly On The  Shore von Percy Grainger (1882 – 1961), ein in Amerika sesshaft gewordener Australier britischer Herkunft. Die Georgier hatten mit den technischen Finessen dieser rasanten Melodienfolge kein Problem. Man hätte ewig zuhören können.

Die Probleme kamen zum Schluss. Auslöser war das Divertimento für Streichorchester, mit dem Benjamin Shwartz den Rahmen seines Themenkonzertes zu schließen gedachte. Es hat mit dem jungen, reiselustigen Bartók (reiste durch viele Länder, um Volkslieder zu sammeln) begonnen und endete mit dem reisezwiespältigen (soll oder soll er nicht nach Amerika auswandern) Bartók. Das Stück ist 1939 in den Schweizer Alpen entstanden und hat einen von zwei Divertimento-Sätzen eingeschlossenen Trübsinn ausstrahlenden Mittelsatz. Eine Vorahnung? Nur einen Monat nach der Fertigstellung dieses Werkes ist der Zweite Weltkrieg ausgebrochen und Béla Bartók sollte seine ungarische Heimat (der Teil von ihr mit seinem Geburtsort war nun rumänisch) nie mehr wieder sehen. Hier standen sich zwei Gefühlswelten gegenüber: Depression und Vitalität. Rein quantitativ hat die Lebensfreude obsiegt, interpretativ stellten aber beide Gefühlslagen hohe Ansprüche ans Orchester. Und Benjamin Shwartz ist der richtige Magier am Pult, um ein hohes Vortragsniveau einzufordern – ohne Taktstock. Es wurde gefeilscht und gefeilt, auf Deutsch, Englisch, Georgisch, und einer behielt immer Recht. Jawohl, Sie haben es erraten: der Dirigent. Nutznießer dieses Ringens um jeden Einsatz und die geringste Dynamikverbesserung sind und bleiben letztendlich die Zuhörer im Saal.

Die hatten sich allerdings fast alle schon auf leisen Sohlen aus dem Staub gemacht. Mittag war längst vorbei und für Senioren spielt ein geregelter Tagesablauf eine wichtige Rolle. Für den einen oder anderen war die nicht zu erlahmen scheinende Mühe der Musiker dann vielleicht doch ein bisschen zu viel des Guten. Schöner Musik zu lauschen, kann so genüsslich sein, aber ihrem Entstehen beizuwohnen durchaus auch anstrengend.
Anton Potche

Montag, 16. Juni 2014

Deutsche Spieler bei der ersten Fußball-WM

Liest man in den Geschichtsbüchern der Fußballweltmeisterschaft nach, dann erfährt man, dass die Deutschen keine Mannschaft zur ersten WM nach Uruguay schickten. Es gab damals, 1930, noch keine Qualifikation. Der Franzose Jules Rimet, Präsident des Fußball-Weltverbandes Fifa von 1921 bis 1954, reiste vielmehr durch Europa und versuchte die Nationalverbände zu überzeugen, ihre Auswahlmannschaften über das große Wasser zur ersten Weltmeisterschaft zu schicken. Ein ermäßigter Erfolg ward ihm da beschert, könnte man aus heutiger Sicht sagen. In Anbetracht des damaligen Stellenwerts, den der Fußball aber in Europa und der Welt hatte, kann man sein Bemühen auch als Erfolg bewerten. Immerhin haben vier Länder ihre Nationalmannschaften nach Südamerika geschickt: Frankreich, Jugoslawien, Belgien und Rumänien.

Somit waren auch deutsche Fußballer bei der ersten Fußballweltmeisterschaft dabei. Liest man nämlich die Namen des rumänischen Aufgebots, so könnte man fast von einer deutsch-rumänisch-ungarisch-jüdischen Mannschaft reden, die sich am 19. Juni 1930 auf dem Luxusdampfer Conte Verde einschiffte: Rudolf Bürger, Adalbert Steiner, Alfred Eisenbeisser, Emerich Vogl, Peter Steinbach, Rudolf Steiner, Rudolf WetzerIon Lăpuşneanu, Corneliu Robe, Ştefan Barbu, Adalbert Deşu, Constantin Stanciu, Ilie SubăseanuIosif Czako, Ladislau Raffinsky, Alexandru Borbely, Nicolae Covacs, Elemer KocisSamuel Zauber, Andrei Glanzmann. Trainiert wurde die Mannschaft von Costel Rădulescu - aber nicht auch zusammengestellt. Die Auswahl soll der rumänische Monarch Carol II, ein Hohenzoller, höchstpersönlich getroffen haben. Diese Ehre wurde meines Wissens bisher noch keiner Fußballmannschaft der Welt zuteil. Es muss wohl eine der ersten Amtshandlungen des Königs gewesen sein, denn er bestieg erst am 8. Juni 1930 den rumänischen Thron.

Rumänien spielte in der Gruppe 3 mit Peru und Uruguay und schrieb im Spiel gegen Peru im Estadio Picitos in Montevideo vor 2549 Zuschauern schon mal Geschichte, denn Deşu schoss in der 1. Spielminute gegen Peru das schnellste Tor der ersten Fußballweltmeisterschaft. Die Rumänen siegten mit 3:1 (1:0) nach weiteren Toren von Stanciu (74.) und Kovacs (85.). Für die Peruaner war Souza in der 60. Minute erfolgreich. Das Spiel soll sehr körperbetont gewesen sein, was ein Grund für die folgende eindeutige Niederlage der rumänischen Nationalmannschaft gegen den Gastgeber und späteren Weltmeister Uruguay gewesen sein könnte. Die Gastgeber siegten mit 4:0. Das Spiel fand in Montevideo im Centenario-Stadion vor 70.022 Zuschauern statt. Auch diese Kulisse könnte die Südosteuropäer vor Ehrfurcht erstarren lassen haben.   

Bundespräsident Joachim Gauck schreibt in der WM-BILD (6. Juni 2014): „Zur Fairness gehört auch, dass wir Menschen respektieren und achten, gleichgültig woher sie kommen. Noch vor gar nicht langer Zeit hatten es Sportlerinnen und Sportler mit Einwanderungsgeschichte schwer, akzeptiert zu werden. Heute sind Spieler türkischer und afrikanischer Herkunft Leistungsträger in der Bundesliga und auch in unserer DFB-Auswahl.“  Zu dieser Einsicht war man in Rumänien bereits vor 84 Jahren gelangt. Und es hat schon damals den Rumänen nicht geschadet. Auch bei den folgenden Fußballweltmeisterschaften 1934 und 1938 war die rumänische Nationalmannschaft ethnisch reich besetzt. Das ist heute leider nicht mehr so, denn die deutschen und jüdischen Volksgruppen haben Rumänien verlassen und ungarische Namen sind in der rumänischen A-Liga auch eher selten.
Anton Potche


Dienstag, 10. Juni 2014

Kunst von BBK-Mitgliedern

BBK steht für Berufsverband Bildender Künstlerinnen und Künstler Oberbayern Nord und Ingolstadt e.V., eindeutig ein Name, der ohne Initialbuchstaben nicht auskommt. Genauso schwer fassbar wie dieser Name wäre auch eine Gruppenausstellung mit Werken von allen Künstlern, die diesem Verband professioneller Künstler angehören: zurzeit 87. Daher galt es auch hier, in der Ausstellung Aktuell 2014, eine Auswahl zu treffen, Initialen zu setzen, um einen repräsentativen Querschnitt der Kunstszene im Raum Ingolstadt zu präsentieren.

46 Künstler aus der Region haben je ein bis zwei ihrer Werke in der Harderbastei, Oberer Graben 55, 85049 Ingolstadt, ausgestellt. In Gruppenausstellungen dieser Größenordnung ist vor allem für Abwechslung gesorgt. Schon die Material- und Technikvielfalt ist beeindruckend: Holzskulptur, Holzschnitt, Tusche auf Bütten, Stahl, Öl auf Leinwand, Acryl auf Leinwand, Mischtechnik, Ton, Pappel imprägniert, Keramik Steingut, Gibs bemalt, Holzschnitt auf Stoff, Öl und Acryl auf Textil kommen neben Holz, Wachs und Filz zum Einsatz.

Man trifft auf schon seit Jahren bekannte Namen wie etwa Konrad Risch (Frau mit Kind – Holzskulptur), Karin Roth (Paternoster – Holzschnitt), Sieglinde Bottesch (Sich öffnende Blüte – Tusche auf Bütten), Klaus W. Sporer (Impressionen 1+2 – Öl auf Leinwand), Max Biller (ohne Titel – Öl auf Leinwand), Tita Heydecker (Mondo Cane – Acryl auf Leinwand), Fredrik Lindqvist (Das Fest – Holzschnitt auf Stoff), Hans Jürgen Moos (Am Strand bei Warnemünde – Öl auf Leinwand), Elisabeth-Anna Jung (Der Schnellste I – Acryl auf Leinwand). Der BBK schreibt auf seiner Homepage über seine Mitglieder: „Alle besitzen durch ihre künstlerische Arbeit hohe Akzeptanz und beeinflussen das kulturelle Leben der Region und darüber hinaus in verschiedenen Kunstfunktionen. Mit ihren langjährigen Erfahrungen, ihrer künstlerischen Verantwortung und Kompetenz unterstützen sie die Verbandsarbeit.“
Das deutet auf Beständigkeit auch im künstlerischen Sinn hin und ruft zugleich die Kunstkritiker auf den Plan. Karin Derstroff bemängelt im DONAUKURIER, „dass experimentelle Techniken, Stile und Medien“ in dieser Ausstellung nicht zum Einsatz kommen. Sollte vielleicht auch das mit ein Grund dafür gewesen sein, dass ich an diesem Samstagnachmittag fast eine Stunde lang der einzige Besucher war? Das hat wie alles Vor- und Nachteile. Ich habe die Ruhe genossen. So manches Kunstwerk erschließt sich einem ganz anders als in dem Hin-und-Her vieler Besucher.
Die Ausstellung ist bis zum 15. Juni 2014 zu sehen. Öffnungszeiten: Do-So von 11.00 bis 18.00 Uhr.
Anton Potche



Mittwoch, 4. Juni 2014

tegernsee

bergesruh’
lebenselexier
hier oben
mit dir
und den vögeln
dem gipfelkreuz
im fernrohr
den unsichtbaren
millionären
und dem see
im tal
hinter den villen

tegernsee am tegernsee, 2014
anton potche