Samstag, 31. Dezember 2016

Dezember 2016 – Giarmata in den Medien

Vier Menschen und sich selber erschossen
aus Tion.ro, Timișoara / Temeswar; 02.12.2016
Der mit Wohnsitz in Giarmata gemeldete Dragoș Cristian Furtună, 28 Jahre alt, ist erst kürzlich aus Deutschland zurückgekehrt. Er hat gleich danach seine Freundin in Palilula, ein Dorf in der Nähe von Craiova, besucht und ist mit den Nachbarn der jungen Frau in Streit geraten. Die Situation ist derart eskaliert, dass der Giarmataer mit einer Pistole drei Menschen tötete, einen schwer verletzte und sich schließlich selber richtete.

Literaturpreis für Aquilina Birăescu
aus ZIUAdeVEST.ro, Timișoara  / Jahrmarkt; 09.12.2016
Die Filiale Temeswar des rumänischen Schriftstellerverbandes hat ihre Preise für das Jahr 2015 vergeben. In der Kathegorie Prosa wurde die aus Cerneteaz stammende Schriftstellerin Aquilina Birăescu für ihren Kurzgeschichtenband Exerciții de matematică subiectivă  (Übungen subjektiver Mathematik) ausgezeichnet.
+ + + Herzlichen Glückwunsch! + + +

EU-Gelder für weitere Arbeiten an der A1 und dem Zubringer über Giarmata
aus Tion.ro, Timișoara / Temeswar; 12.12.2016
Bis zum 6. Juli 2017, 15:00 Uhr, müssen die Anträge für die Fördermittel der EU zwecks Ausbau der Straßeninfrastruktur in Westrumänien bei der Europäischen Gemeinschaft eingereicht sein. Zu den zur Förderung eingereichten Projekten sollen auch weitere Arbeiten an der Autobahn A1 auf der Strecke Arad – Giarmata und der Ausbau der Zufahrtsstrecke zur A1 zwischen Temeswar und Giarmata gehören.
+ + + Wer die rumänische Ministerialbürokratie kennt, weiß, dass diese Gelder noch lange nicht im Trockenen sind. + + +

Der Weihnachtsmann kommt auf dem Motorrad
aus Tion.ro, Timișoara / Temeswar; 15.12.2016
Auch heuer fährt der Weihnachtsmann in motorisierter Begleitung der Fahrer des Temeswarer Motorradclubs Timișoara Bikers durch banater Ortschaften und verteilt Geschenke an bedürftige Kinder. Am 17. Dezember soll der Biker-Tross auch in Giarmata haltmachen.
+ + + Eine nachahmenswerte Geschichte. + + +

Winterbräuche in Giarmata
aus RenaștereaBănățeană, Timișoara & Temeswar; 19.12.2016
Schon zum sechsten Mal fand auf der Bühne des Giarmataer Kulturheims das Festival der  Weihnachtslieder und Winterbräuche statt. Das Kulturheim war für den großen Andrang der Zuschauer zu klein. Organisiert wurde das Festival auch heuer vom Rathaus, dem Gemeinderat und dem Kulturverein Pro Datina (Pro Brauchtum). Neben der Giarmataer Tanzgruppe Sânziene Bănățene traten auch Ensembles aus den Kreisen Maramureş, Suceava, Sibiu und Sălaj auf. Einen wesentlichen Beitrag zum Gelingen des Abends trugen die Solisten Doriana Talpeş, Bogdan Toma, Ciprian Pop, Mihaela Lucia Piţigoi, Denisa Rolnic und Radu Goţa bei.
+ + + Hier kann man sich die erste Auflage dieses Festivals anschauen und hier die sechste, also die von heuer. + + +

Ein Pärchen auf Diebestour in Temeswar
aus Tion.ro, Timișoara / Temeswar; 21.12.2016
Die Frau, 21 Jahre alt, stammt aus Calafat und wohnt in Giarmata, der Mann, 24 Jahre alt, kommt aus Craiova. Beide bilden ein erfolgreiches Taschendiebduo. Bei einem ihrer Raubzüge durch Temeswar hatten sie letztens aber Pech: Polizisten beobachteten auf ihrem Bildschirm in der Polizeistation die beiden bei der Arbeit, begaben sich schnell zum Tatort und verdarben dem Diebespärchen den Spaß.
+ + + Überwachungskammeras können auch Sinn machen. Datenschutz hin oder her. + + +

Giarmata ist asphaltiert
aus RenaștereaBănățeană.ro, Timișoara / Temeswar; 29.12.2016
Claudiu Mihălceanu
Fotoquelle: RenaștereaBănățeană.ro
95 Prozent der Straßen in Giarmata sind jetzt asphaltiert”, freut sich Vizebürgermeister Claudiu Mihălceanu. In der Gemeinde und dem verwaltungsmäßig dazugehörenden Dorf Cerneteaz wurden heuer „über 25 km“ asphaltiert.
+ + + In diesem Sinne kann man den Verantwortlichen im Rathaus für 2017 nur wünschen: Bleibt gesund und macht weiter so! + + +

Nationalfeiertag in Giarmata
aus FOAIA de GIARMATA, Timişoara / Temeswar; Dezember 2016
„Der Dezembermonat kommt für die Rumänen, um ihnen mit Hingabe das Nichtvergessen in Herz und Verstand zu setzen. Das Nichtvergessen des Volkes, der Heimat und der Helden. Die Gemeinde Giarmata hat aus ganzer Seele den Nationalfeiertag Rumäniens gefeiert, was nur dank der Liebe, die wir für die Ahnenscholle und die rumänischen Brüder hegen, möglich war und ist.“  Mit diesem Satz beginnt die Journalistin Ionela-Flavia Fanu ihren Bericht zur Feier des Nationalfeiertages der Rumänen am 1. Dezember. Dieser pathetische Nationalpatriotismus durchzieht auch die Ansprache des Bürgermeisters Virgil Bunescu im Kulturheim. Für ihn ist Rumänien sogar „der Garten der Gottesmutter“. Die geschichtliche Bedeutung der Vereinigung der rumänischen Fürstentümer mit Siebenbürgen, der Bukowina, dem Banat und Bessarabien vor 100 Jahren hob Professor Octavian Luchin hervor und ging auch auf einen regionalen Aspekt der damaligen Ereignisse ein: „Zur Versammlung von Alba Iulia kamen 1228 Abgeordnete und über 100.000 Menschen aus allen rumänischen Dörfern des Ardeals und des Banats. An dem Großereignis haben auch Bewohner des Dorfes Cerneteaz teilgenommen: der Vorsitzende des lokalen Nationalrates, Chenta Popovici, und Lehrer Iosif Chișu als gewählter Delegierte der Dorfbewohner. Großrumänien wurde Realität.“ Das Kulturprogramm wurde von den Schülern der Allgemeinschule gestaltet. Einstudiert wurde ihre Darbietung von Frau Professor (die männliche Bezeichnung für von Frauen begleiteten und getragenen Berufen und Titeln ist ein Spezifikum der rumänischen postkommunistischen Sprachreform – früher durfte eine Frau auch schon mal eine Professorin sein) Tomiță Valentina, die es jedes Jahr als Erziehungsrat versteht „ihren  Schülern eine Dosis Patriotismus einzuflößen“. Die Mädchen Daiana Paul, Raluca Lascu und David Nica Vanesa haben mit ihren patriotischen Gedichten das Auditorium beeindruckt. Der Kulturverein Pro Datina (Pro Brauchtum), geleitet von Maria Petchescu, das Volksmusikorchester dieses Vereins unter der Leitung von Adrian Scorobete und die weit über die Dorfgrenzen hinaus bekannte Tanzgruppe Sânziene Bănățene, geführt von Veronica Kretten, konnten ebenso gefallen wie das ukrainische Duo Nicolae & Nicoleta Hrin (Vater & Tochter). Auch Vizebürgermeister Claudiu Mihălceanu hat Grußworte an die anwesenden Giarmataer (selbst nennen sie sich „germățeni“) gerichtet.
+ + + Wer in Deutschland mit so viel Patriotismus aufwartet, gerät schnell in die rechte Ecke. In Rumänien scheint dieses vom Nationalkommunismus auf die Spitze getriebene Erbe hoch in Ehren zu stehen, auch wenn der Präsident des Landes ein Siebenbürger Sachse und Protestant ist und die Beinahe-Regierungschefin eine mit einem Syrer verheiratete Turko-Tatarin und Muslimin. + + +


Allen Besuchern meiner Blogs wünsche ich für 2017 Gesundheit und persönliches Wohlergehen!
Anton Potche

Donnerstag, 22. Dezember 2016

Frohe Weihnachten – Crăciun fericit - 2016

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Fotoquelle: St. Canisius-Kirche, Ingolstadt
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Mich wundert immer, dass wir noch dieselben Gesichter haben wie die vor dreitausend Jahren, obwohl soviel Hass und Leid durch sie gezogen sind.
Günther Weisenborn (1902 – 1969)
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Ich wünsche allen Menschen, die es bis hierher geschafft haben, ein friedliches Weihnachtsfest und weiterhin einen Lebensweg, der sie zufriedenstellt.
Anton Potche
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Doresc tuturor care au reușit să ajungă până aici un crăciun pașnic și în continuare un drum de viață care le satisface așteptările.
Anton Delagiarmata
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Ich winsch alle Leit, die wu’s bis doher gschafft hun, e friedliches Weihnachtsfest un weiderhin e Wech dorch's Lewe, der wu se zufriede macht.
                                                                               Berns Toni
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Montag, 19. Dezember 2016

Aus Giarmata / Jahrmarkt stammendes Opfer der antikommunistischen Revolution

Im Jahre 1989 war in Rumänien die Weihnachtszeit Revolutionszeit. Mit vielen Toten im ganzen Land. Und danach mit vielen Dossiers bei den Gerichten. Über die Art und das Resultat ihrer Aufarbeitung wird bis heute gestritten. Der Temeswarer Ingenieur  Marius Mioc (*1968) stand in Temeswar auf den Barrikaden. Er gehörte zu den Demonstranten, die am 16. Dezember 1989 vor dem Haus des Priesters László Tökés den Funken an die Lunte der antikommunistischen Revolution in Temeswar und einige Tage später in ganz Rumänien gelegt hatten. Noch am gleichen Tag wurde er verhaftet und eine Woche später, nach dem Sturz Ceaușescus, wieder freigelassen. Die Ereignisse von damals und besonders ihre umstrittene Aufarbeitung haben ihn bis heute nicht losgelassen. Ein beredtes Zeugnis dafür sind seine 13 verfassten Bücher und seine Mitarbeit an weiteren fünf Anthologien zum Thema der antikommunistischen Revolution in Rumänien. Sehr bemerkenswert ist sein Blog, wo er sich detailliert mit den Gerichtsakten der Revolution befasst.


Im Dossier 97/P/1990 hat Staatsanwalt Dan Voinea Reste von Akten gesammelt, die nach Meinung Miocs von einer gewissen „Oberflächlichkeit, mit der das Kapitel Timișoara“ behandelt wurde, zeugen. Wie auch immer, sie enthalten auch den Hinweis auf ein aus Giarmata / Jahrmarkt stammendes Todesopfer der Revolution. Nachdem Ceaușescu am 17. Dezember 1989 hochrangige Militärs aus den Innen- und dem Verteidigungsministerien zur Beruhigung der Lage nach Timișoara / Temeswar geschickt hatte, eskalierte die Situation in der Begastadt. Um 19:00 wurde der Befehl Radu cel Frumos Radu der Schöne ausgegeben und Kriegsmunition an die Militärs verteilt. Das Resultat war verheerend. Zwischen der Decebal-Brücke und dem Trajansplatz (Piața Traian) krachten die ersten Gewehrsalven und es gab 34 tote und verletzte Demonstranten.

Revolution in Temeswar
Fotoquelle: OpiniaTimișoarei.ro
Auch auf anderen Plätzen und an wichtigen Gebäuden wurde das Feuer auf die Demonstranten (unter ihnen laut Dossier auch viele Vandalen) eröffnet. In der ganzen Stadt stieg die Zahl der Verletzten und Toten. An der Oper waren an diesem Abend 14 Opfer, zu beklagen. Unter ihnen war auch Opre Gogu aus Giarmata. Im  forensischen Bericht Nr. 1003/31/89 wird die Todesursache mit Kopfschuss (plagă împușcată cranio-cerebrală) angegeben.

Ob das zuletzt in Giarmata / Jahrmarkt wohnende (ultimul domiciliu în com Giarmata, jud. Timiș) Opfer der rumänischen Revolution auf einem der zwei Gemeindefriedhöfe seine letzte Ruhestätte gefunden hat, wird auf dem Blog nicht vermerkt.

Anton Potche

Montag, 12. Dezember 2016

Vun Lothringen uf Ingolstadt

Gedicht im Johrmarker Dialekt

Maria Theresia hot Baure gebreicht,
Werbekommissare sin ausgschwärmt ins Reich:
„Im fernen Südosten,
Da liegen die Felder verlassen und brach
Und warten auf eure Saaten.
Hei-die-del-dum-dei, hei-die-del-dum-dei,
Und warten auf eure Saaten.“
  
Mei lothringer Urahn hot’s Bindel gepackt,
Is mit Fraa un Kinner uf Ulm nunner gfahr.
Die Donau stromabwärts
Sin mit Ulmer Schachtle sie tächlang noh gfahr
Ins fremde ungrisch Banat.
Hei-die-del-dum-dei, hei-die-del-dum-dei,
Ins fremde ungrisch Banat.

Vor hunnerte Johr war des Ostpolitik,
Was Maria un Josef in Wien dort getrieb.
Was nimand erfahr hot,
War’s Leide un Sterwe vun Bauersleit,
E stumm gebliebner Hoomwehschrei.
Hei-die-del-dum-dei, hei-die-del-dum-dei,
E stumm gebliebner Hoomwehschrei.

Vor paar Johr war des noch die Westpolitik,
Was e fruckter Diktator mit uns dort getrieb.
De Mensch war e Ware
Un nemmol de Herrgott hatt Platz in der Kerch.
Wer hätt sich do net gfärcht?
Hei-die-del-dum-dei, hei-die-del-dum-dei,
Wer hätt sich do net gfärcht?

Die Sehnsucht hot Generatione erhall:
Es geht irgendwann zrick ins Lothringerland!
Mei Herz hot des aah gspeert;
Ich hun frohgemut noo mei Kuppre gepackt
Un: Lebe wohl Banat!
Hei-die-del-dum-dei, hei-die-del-dum-dei,
Un: Lebe wohl Banat!

Stromaufwärts hun ich no e Kaste mol gsiehn,
Schänner un klenner wie Schönbrunn in Wien.
In Ingolstadt hun ich
Seit selmols mei Lager forr immer ufgschlaa
Un’s tot mer heit net laad.
Hei-die-del-dum-dei, hei-die-del-dum-dei,
Un’s tot mer heit net laad.


Uf der Schanz, 1994
Berns Toni

Worterklärungen:
- gebreicht = benötigt
- Ulmer Schachtel = Donaukähne, auf denen Siedler aus dem heutigen südwestdeutschen Raum nach Südosteuropa fuhren
- ungrisch = ungarische
- fruckter = verrückter
- nemmol = nicht einmal
- gfärcht = gefürchtet
- schenner un klenner = schöner und kleiner
- selmols = damals


Mittwoch, 7. Dezember 2016

Die Rumänen werden an die Wahlurnen gerufen

Abgeordnetenkammer
Fotoquelle: mondonews.ro
Am 11.11. um 11:11 beginnt in Deutschland die närrische Zeit. Das galt heuer auch für Rumänien. Am 11. November begann nämlich der Wahlkampf für die Parlamentswahl am 11. Dezember 2016. Wie närrisch diese Zeit für die Rumänen werden könnte, deutete sich schon am gleichen Tag an. Der ehemalige Premier und jetzige Abgeordnete von Gorj, Victor Ponta (PSD),  belehrte auf seiner Facebook-Seite Präsident Klaus Johannis, dass man auf dem Tisch des Schweigens in Târgu Jiu, der berühmten Skulptur von Constantin Brâncuși, keine „sächsische Salami verspeise“. Der Präsident hatte es zwei Wochen vorher tatsächlich gewagt, sich auf einen der Steinstühle des Gesamtkunstensembles zu setzen, obwohl es klare Hinweise gibt, die Werke nicht zu berühren. „Ich bin überzeugt, dass Sie uns mehr respektieren, wenn Sie mehr über Rumänien lernen“, fügte der geschasste Premier noch hinzu. 

Traian Băsescu
Fotoquelle: jurnalistii.ro
Nur einen Tag später schickte der Vorgänger Klaus Johannis’ im Amt des Staatspräsidenten und jetzige Chef der Volksbewegungspartei (PMP), Traian Băsescu, eine markige Botschaft in den Präsidentenpalais. Darin gab er Johannis zu bedenken, dass er nach der Wahl nur die Möglichkeit haben werde, zwischen „dem besten Premier“ und „einem Affen“ den zukünftigen Regierungschef zu bestimmen. Dass Traian Băsescu sich schon immer für den Besten hielt und auch weiterhin hält, mag menschlich sein, aber den jetzigen Premier Dacian Cioloș ungeniert als Affen zu apostrophieren, dürfte Außenstehende doch stark an Donald Trump erinnert haben.

Man findet im rumänischen Wahlkampfgesetz viele Einschränkungen, an die Politiker sich im Wahlkampf halten sollen. Wahlgeschenke in Form von Kugelschreiber, Plastikeimer, diverse Veranstaltungen, Feiern oder Feuerwerke sind verboten. Die Wahlplakate dürfen nur eine bestimmte Größe haben und an vorgegebenen Plätzen aufgestellt oder angebracht werden. Selbst das Budget, das ein Kandidat benutzen darf, ist reglementiert. Man ist auch wieder zur Listenwahl zurückgekehrt, um die Zahl der 466 angestrebten Abgeordneten und Senatoren nicht unverhältnismäßig zu überschreiten. Die letzte Personenwahl (2012) hatte Abgeordnetenkammer und Senat auf 585 Sitze aufgebläht. Jetzt will man sich nach dem Verhältnis „ein Abgeordneter auf 75.000 und ein Senator auf 168.000 Bürger“ halten. Weil es aber auch parteiunabhängige Kandidaten gibt, könnten es doch einige mehr als 466 Sitze werden. 6500 Kandidaten sind im Rennen. Inwieweit das Wahlgesetz den Damen und Herren Zügel anlegen kann, mag umstritten bleiben. Dass schon an den ersten Tagen der Staatspräsident harsch angegangen wurde, liegt an seiner verfassungsmäßigen Macht. Schließlich kann er den designierten Regierungschef nach der Wahl ablehnen oder im Amt bestätigen. Und das Johannis den Technokraten Cioloș weiterhin gerne als Regierungschef sehen würde, war eigentlich noch nie ein Geheimnis. 

Dacian Cioloș
Fotoquelle: inpolitics.ro
Um diesen parteilosen Politiker Dacian Cioloș, von 2010 bis 2014 Europakommissar für Landwirtschaft und seit dem 17. November 2015 rumänischer Premier, tobt eine wahre Schlammschlacht. Die Parteien haben sich für oder gegen ihn positioniert. Besonders die Nationalliberalen (PNL), die auch Johannis den Weg ins Präsidentenamt geebnet haben, sprechen sich klar für den Politiker mit viel Europaerfahrung aus.

Ein anderes Thema, das die rumänische Gesellschaft seit jeher prägt, ist die Korruption. Davon sind natürlich nicht einmal die Wahlen selbst verschont. Am 16. November meldeten die rumänischen Medien, dass die Vorsitzende der Permanenten Wahlautorität (AEP) – so etwas wie ein immer existierender Wahlausschuss -, Ana Maria Pătru, wegen Korruption verhaftet wurde. Es geht um die stolze Summe von 275.000 Euro, die sie während ihrer Tätigkeit als Vizevorsitzende dieses Staatsorgans durch illegale Machenschaften, die Rede ist von rechtswidriger Einflussnahme und Geldwäsche, in den Jahren 2008 bis 2011 eingeheimst haben soll.

Was sich nach den ersten Tagen als Wahlschlacht andeutete, verlor aber schnell an Dynamik und schon nach einer Woche schrieb Dan Tăpălagă vom „Tode der Leidenschaft“. Das Übereinanderherfallen der vergangenen Wahlkämpfe mit zum Teil abstrusen Sendungen auf parteiischen Privatsendern und Wahlkampfveranstaltungen mit Volksfestcharakter, also mit Würstchen und viel Bier, schien den Rumänen schon gewaltig zu fehlen. Der Wahlkampfchronist von HotNews.ro meinte nach der ersten Woche: „Wenn wir nicht Zeuge eines außergewöhnlichen Ereignisses werden, des Erscheinens eines sogenannten >Schwarzen Schwans<, der Schwung in die Kampagne bringen soll, wird der Tod der Leidenschaft die PSD (Sozialdemokratische Partei), ALDE (Allianz der Liberalen und Demokraten) und UDMR (Union Ungarn in Rumänien) bevorteilen. Eine schwache Wahlbeteiligung senkt dramatisch die Chancen der PNL und USR (Union Rettet Rumänien), eine zukünftige Mehrheit im Parlament zu erreichen. […] Wenn sie noch drei Wochen so weitermachen, schlafen wir alle ein.“

Liviu Dragnea
Fotoquelle: machiavelli.ro
Keine Sorge, soweit sollte es nicht kommen. Wie sagte doch Trump im Wahlkampf? „Sperrt sie ein!“ Und er meinte seine Rivalen Hillary Clinton. Für einen rumänischen Wahlkämpfer wie Liviu Dragnea, PSD-Vorsitzender, ist das ziemlich magere Kost für das sensationslustige Wahlvolk. Er will laut ROMÂNIA LIBERĂ vom 21. November bei einem Wahlsieg der Sozialdemokraten Präsident Johannis, Premier Cioloș, den Kulturminister, den Gesundheitsminister, den Landwirtschaftsminister und den Minister für Europäische Fonds vor den Kadi zerren. Na also, da ist doch Musik drin.

Immerhin scheint der Sozialdemokrat mit seiner lockeren Zunge gut bei seinen Landsleuten anzukommen. Bei einer von EVENIMENTUL ZILEI am 23. November veröffentlichten Umfrage lagen die Sozialdemokraten mit 40% einsam an der Spitze. Es folgen die Retter Rumäniens (USR) mit 19% und die Nationalliberalen mit 18%.

Wahlkampf macht man längst nicht mehr nur im eigenen Land. Die Zeitung GÂNDUL berichtete am 27. November von einem Besuch Traian Băsescus in der Republik Moldau. Dabei konnte der ehemalige Präsident Rumäniens es nicht lassen, dem neu gewählten Präsidenten des Nachbarlandes, Igor Dodon, die richtige Richtung für sein Land vorzugeben: „spre vest“, also „gen Westen“. Der reagierte ziemlich verschnupft und meinte: „Ich brauch weder seine Ratschläge noch seine Erfahrungen als erfolgloser Unionist.“ Ob Băsescu so den sich anbahnenden Zweikampf Dragnea - Cioloș (obwohl Letzterer gar nicht kandidiert, aber von den Nationalliberalen auch weiterhin als Premier gerne gesehen würde) noch stören kann, darf bezweifelt werden. 

Klaus Johannis
Fotoquelle: cancan.ro
Der Traum eines „Großrumänien“ kommt in der Republik Moldau besonders in einigen Strukturen der Macht nicht unbedingt gut an. Das ist eigentlich nicht neu. Daher mag es schon ein wenig verwundern, dass Klaus Johannis, der rumänische Präsident, in seiner Ansprache vor geladenen Gästen zum Nationalfeiertag Rumäniens, 1. Dezember, eben auch von „Großrumänien“ sprach: „Wir feiern heute gemeinsam den Nationalfeiertag Rumäniens mit Anerkennung für die Weitsicht und Opferbereitschaft unserer Vorfahren, die Großrumänien ermöglicht haben, aber auch mit Zuversicht und Hoffnung in die Zukunft, die wir selber, als Nation, im Wertekontext von Demokratie und Freiheit aufbauen wollen.“ Dass damals vor 98 Jahren nicht nur Siebenbürgen und das Banat, sondern auch die Bukowina und Bessarabien zusammen mit den seit 1859 zu Rumänien vereinten Fürstentümern Moldau und Walachei (die Rumänen sprechen diesbezüglich von der Kleinen Vereinigung) das kurzlebige Staatsgebilde „România Mare – Großrumänien“  möglich machten, birgt auch heute noch politischen Sprengstoff, unter den in Wahlzeiten immer wieder mal die ein oder andere Lunte gelegt wird. Welchen politischen Wert die Große Vereinigung vom 1. Dezember 1918 für die Rumänen heute noch hat, zeigt die Wahl dieses Tages nach dem Sturz des Kommunismus zum Nationalfeiertag. Für Wahlkampfrhetorik war auch am diesjährigen 1. Dezember kein Platz. Da träumten viele Rumänen ihren großen Traum, auch heuer mit pompösen Militärparaden. Nationalstolz hat in diesen Regionen noch einen anderen Stellenwert als bei uns in Deutschland, auch wenn er sich aus Traumgebilden speist.

Wenn persönliche Angriffe und Scheindebatten über bereits Geschichte gewordene Ereignisse eine gewisse Rolle spielen, müssen sie aber noch lange nicht wahlentscheidend sein. Das können in Rumänien durchaus auch sachliche Themen sein, die den Alltag der Rumänen prägen. Zum Beispiel die Gesundheitspolitik. Da ist in den letzten Tagen Gesundheitsminister Vlad Voiculescu in die Kritik der Öffentlichkeit geraten, was den Scheinkandidaten der PNL und USR sowie amtierenden Premier Dacian Cioloș dazu veranlasste, sich zu einer spezifisch rumänischen Gesellschaftsproblematik zu äußern: „Das Couvert aus den Krankenhäusern, denke ich, kann eine Form von Korruption sein, weil es ein Entlohnungssystem der Ärzte reflektiert, das außer Kontrolle gerät. Ich hatte keine Gelegenheit, so etwas zu machen, aber, ja, mir nahestehende Menschen haben es getan. Was soll ich ihnen sagen? Das war die Praxis. Wenn du kurzfristig an die Gesundheit deines Angehörigen denkst, analysierst du in einer gewissen Weise, und wenn du die Situation aus dem Blickwinkel eines Verantwortlichen, der das System reformieren soll, betrachtest, analysierst du ganz anders. Das ist eindeutig keine mittelfristige Lösung.“ (aus HOTNEWS.ro; 04.12.2016). Aber eine Bankrotterklärung für das desaströse Gesundheitswesen Rumäniens und eine klare Angriffsfläche, für alle, die mit den Sozialdemokraten und anderen politischen Gegnern der Nationalliberalen sympathisieren, ist dieses Geständnis allemal. 

Die politische Lage ist eine Woche vor der Wahl schlicht und einfach verfahren. Während die Nationalliberalen und die Retter Rumäniens (USR) ihre Option für einen Premier außerhalb ihrer Reihen klar und deutlich bekundet haben, wissen die Sozialdemokraten noch immer nicht, wen sie sich als zukünftigen Premier wünschen. Das ist umso unverständlicher, als sie in den Umfragen vorne liegen, hat aber seine Erklärung in der rumänischen Verfassung. Dort ist nämlich verankert, dass der Staatspräsident nach Konsultationen mit den Parteien den Premier bestimmt. Und Klaus Johannis hat öffentlich klargemacht, dass er „auf keinen Fall einen strafrechtlich verfolgten oder verurteilten“ Politiker zum Regierungschef ernennen wird. PSD-Chef Liviu Dragnea hat aber diesbezüglich – wie so viele Politiker in diesem Land – keine reine Weste mehr und erfreut sich zurzeit einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren. Es zirkulieren zwar auch andere PSD-Namen, aber so richtig scheint sich keiner aus der Deckung zu wagen. Geeignet für den kommenden Premier halten sich aber in aller Bescheidenheit Traian Băsescu (PMP) und Călin Popescu Tăriceanu, der ALDE-Vorsitzende. Dass auch ihre Westen nicht makelloser als die ihrer politischen Kontrahenten sind, gehört zur rumänischen Normalität. Tăriceanu gelüstete es in der letzten Wahlkampfwoche sogar nach Grundsatzfragen, die wohl die wenigsten Wähler interessieren werden. Er rief die Nationalliberalen zu einer Diskussion über die „authentischen Werte des Liberalismus“ auf. 

Alina Gorghiu
Fotoquelle: obiectiv.info
Die Vorsitzende der PNL, Alina Gorghiu, die das Amt des Regierungschefs gar nicht anstrebt, will hingegen lieber öffentlich über Regierungsprojekte nach der Wahl diskutieren, aber mit Liviu Dragnea. Doch der ziert sich, was die Chefin der Nationalliberalen auf die Palme bringt. „Ich denke, das ist ein Zeichen von Respektlosigkeit gegenüber all jenen, die sich mehr oder weniger im rumänischen Wahlkampf engagieren“, schimpfte sie bei einer Wahlveranstaltung in Timișoara / Temeswar.

Senat
Foto: Mediafax
Themen, die in westlichen EU-Staaten Wahlkämpfe prägen - wie etwa Flüchtlingskrise, Populismus oder Rechtsradikalismus -, spielten im rumänischen Wahlkampf bisher kaum eine Rolle, es sei denn, in der letzten Woche ändert sich noch etwas. Viele Kandidaten ziehen regionale Probleme vor. Im Kreis Timiș / Temesch etwa wirbt Univeritätsprofessor Radu Șumălan für eine bessere Infrastruktur. „Wir wollen im Parlament nicht nur eine Statistenrolle spielen, sondern die Interessen der Temescher im Parlament wirklich vertreten“, wird der Akademiker in einem auf der Homepage BANATULMEU.RO veröffentlichten Werbetext zitiert. Dabei denkt er an den Senat. In den will er nämlich einziehen. Die Legislative stützt sich in Rumänien auf zwei Kammern: Abgeordnetenkammer und Senat. Und beide werden am kommenden Sonntag neu besetzt. So gesehen, geht es doch auch gesittet im rumänischen Wahlkampf zu. Aber nicht überall und am wenigsten an der Spitze der Politikerpyramide.

Wie auch immer, die Hauptprotagonisten dieser Wahl bleiben zwei Politiker, die gar nicht zur Wahl stehen: Klaus Johannis und Dacian Cioloș. Über diese Konstellation würde sich der in Berlin ruhende Ion Luca Caragiale (1852 - 1912) diebisch freuen. Klar ist, dass die Rumänen auch nach Auszählung der Wahlzettel noch lange nicht wissen werden, wer sie in Zukunft regieren wird. Denn Johannis kann ganz schön stur sein und gesetzestreue Politiker sind in Rumänien schwer zu finden.

Anton Potche

Mittwoch, 30. November 2016

November 2016 – Giarmata in den Medien

Kostenlose Grundbucheintragungen
aus PrimăriaGiarmata.ro, Giarmata / Jahrmarkt; 01.11.2016
Für den 3. und 4. November ist im Kulturheim eine Veranstaltung des Grundbuchamtes angekündigt. Wer Unregelmäßigkeiten in seinem Grundbuch vermutet, kann sein Eigentum frisch ausmessen lassen und bekommt eine korrekte Grundbucheintragung. Und das alles kostenlos. Gegen den neuen Eintrag kann man innerhalb von 60 Tagen im Rathaus Giarmata Einspruch erheben. Auf der Homepage der Gemeinde ist auch ein Plan mit den infrage kommenden Flächen veröffentlicht.
+ + + Wer moont, er hätt noch was dort unne, sällt sich jetz uf de Wech mache, bevor’s zu spät is. + + +

SportTim.ro, Timişoara / Temeswar; 04.11.2016
Niederlage in Deva
C4 (Liga III – Serie IV) – 10. Spieltag
CNS Cetate Deva - CS Millenium Giarmata  2:0  
Torschützen: Ousmane N’Doye (32), Alexandru Sahru (53)
Tabellenplatz: 13 - CS Millenium Giarmata  9
Aufstellung CS Millenium: RusuFlorin Olariu, Soare, Maghici, CiobănicăDomșa (46, Mihai Olariu), Corlățeanu (72, Călin), Stoica (76, Popa), Codrea, GhighiliceaTrifu (80, Mihălceanu).
Trainer Răzvan Leucă zu dem Spiel: „Wir haben gut gespielt, verlieren aber immer, wenn wir gut spielen.“
+ + + Das zu ändern, dürfte ja wohl keine große Kunst sein. + + +

Erfolgreiche Handballjuniorinnen
SportTim.ro, Timişoara / Temeswar; 09.11.2016
Handball-Kreismeisterschaft für Juniorinnen der Altersgruppe 4 – Etappen I & II
Diese Meisterschaft wird im Tourniermodus ausgetragen. Im Banu-Sport-Saal des Temeswarer Vereins LPS Banatul spielten am Wochenende acht Mannschaften um die Punkte.
Die Mädchen aus Giarmata waren sehr erfolgreich.
AS Leu Giarmata – Diniășanca Diniaș  38-7 (18-3)
Unirea Sânnicolau MareAS Leu Giarmata 11-20 (4-12)
+ + + Mit diesem Torverhältnis haben die Juniorinnen aus Giarmata das beste Ergebnis dieser zwei Etappen erzielt. + + +

Wahllokale für die Parlamentswahl festgelegt
aus PrimăriaGiarmata.ro, Giarmata / Jahrmarkt; 09.11.2016
Es gibt vier Wahllokale in  der Gemeinde Giarmata: im Kulturheim (für 1560 Wahlberechtigte, deren Familienamen mit den Buchstaben A bis E beginnen), in der Schule (1687, F – O), im Kindergarten in der Strada Gării (1553, P – Z) und im Dorf Cerneteaz (1033, A – Z). Es wurden auch klare Vorgaben für die Standorte der Wahlplakate  festgelegt.
+ + + Iwer Ordnung steht nicks uf, haaßt’s immer. Am 11. Dezember werd gewählt. Ich hun mei aldi Staatsbürgerschaft nomol zrickverlange wolle, dass ich aah wähle kann, awwer mei Aldi is wie immer dagee. So misse die Rumänre des jetz ohne mich mache. + + +

Den Tabellenführer besiegt
SportTim.ro, Timişoara / Temeswar; 11.11.2016
C4 (Liga III – Serie IV) – 11. Spieltag
CS Millenium Giarmata - Naţional Sebiş  2-1 (1-0)
Torschützen: Dorin Codrea (4) und Patrian Trifu (94) sowie Ionel Mihuţa (76) für die Gäste
Tabellenplatz: 12 - CS Millenium Giarmata  12
Aufstellung CS Millenium: RusuMihălceanu, Soare, Maghici, CiobănicăCodrea, CorlăţeanuStoica Călin, Florin OlariuTrifu.
„Der Lider wurde von den >Fohlen< Leucăs gebeutelt“, schreibt Iosif Canea in seinem Kommentar zu dem Spiel.
+ + + Und einen Platz in der Tabelle haben die Jungs auch gutgemacht. + + +

Wieder zwei Siege
SportTim.ro, Timişoara / Temeswar; 14.11.2016
Handball-Kreismeisterschaft für Juniorinnen der Altersgruppe 4 – Etappen III & IV
Zwei weitere Runden wurden in der Sporthalle von Dumbrăvița ausgetragen. Die Mädchen aus Giarmata haben sich auch dieses Mal gut geschlagen.
AS Leu Giarmata – A.S Cîtu  24-12 (10-8)
L.P.S. BanatulAS Leu Giarmata 12-22 (7-12)

Nach einem schwachen Spiel
SportTim.ro, Timişoara / Temeswar; 18.11.2016
C4 (Liga III – Serie IV) – 12. Spieltag
Lunca Teuz Cermei - CS Millenium Giarmata  1-0
Torschützen: Coșa (79)
Tabellenplatz: 12 - CS Millenium Giarmata  12
Aufstellung CS Millenium: O. RusuMihalceanu, Soare, Maghici , ŞtefănescuCodrea (55, Stoica), M. OlariuFl. Olariu (65, Corlăţeanu), Ghighilicea, SemeneaPopa
+ + + 150 Zuschauer waren zu diesem Spiel gekommen. + + +

Mahnung vom Umweltamt
aus PrimăriaGiarmata.ro, Giarmata / Jahrmarkt; 23.11.2016
Die Agentur für Umweltschutz Timișoara hat die Gemeindeverwaltung von Giarmata daran erinnert, dass sie das „Modernisierungsprojekt für 10,655 km Straßen“ innerhalb von drei Tagen öffentlich machen muss, damit Bürger der Gemeinde eventuelle Reklamationen einbringen können.
+ + + Die Verwaltung ist dieser Aufforderung nachgekommen und hat den Aushang einen Tag später auch im Internet veröffentlicht. + + +

Ein guter Ausklang
aus SportTim.ro, Timişoara / Temeswar; 25.11.2016
C4 (Liga III – Serie IV) – 13. Spieltag
CS Millenium Giarmata - Performanţa Ighiu  3-1 (3-0)
Torschützen: Marius Călin (24), Claudiu Ghighilicea (29) und Patrian Trifu (37) für die Giarmataer sowie Souleymane Keita (86) für die Gastmannschaft
Tabellenplatz: 11 - CS Millenium Giarmata  15
Aufstellung CS Millenium: RusuFlorin Olariu, Soare, Maghici, CiobănicăCodrea, CorlățeanuStoica (72, Popa), Ghighilicea (84, Mihai Olariu), Călin (60, Semenea) – Trifu (84, Mihălceanu).
+ + + Damit ist die Herbstmeisterschaft in dieser Gruppe beendet. Im Frühjahr 2017 startet Millenium zu Hause in die Rückrunde gegen Unirea Alba Iulia. + + +

Viele Tore in Cerneteaz
aus SportTim.ro, Timişoara / Temeswar; 26.11.2016
Liga V Timiș – Serie II – 15. Spieltag
Millenium II Giarmata – AS Liebling  1:1
Unirea Cerneteaz – Fortuna Covaci  4:3
Tabelle: 4 Millenium II Giarmata  24
          6 Unirea Cerneteaz  19

Der Winter kann kommen
aus PrimăriaGiarmata.ro, Giarmata / Jahrmarkt; 29.11.2016
Die Verwaltung im Giarmataer Rathaus hat mit den Kommunalbetrieben der Gemeinde, S.C. Gospodărie Comunală Giarmata S.R.L., einen Vertrag für die Wintertüchtigkeit der Ortsstraßen geschlossen: Schneeräumen und Streumaßnahmen bei Glatteis. Der Vertrag hat eine Gültigkeit für den Zeitraum 21. November 2016 – 15. März 2017. Unterschrieben ist er von Bürgermeister Virgil Bunescu und dem Chef der Giarmataer Kommunalbetriebe, Farkaș Ioan Vasile.

Zum dritten Mal Rentnerball in Giarmata
aus FOAIA de GIARMATA, Timişoara / Temeswar; November 2016
Foto: FOAIA DE GIARMATA
Am 12. November fand im Kulturheim Giarmata der sich langsam zur Tradition entwickelnde Rentnerball (balul pensionarilor) statt. Bürgermeister Virgil Bunescu hat die Gäste begrüßt und dabei nicht vergessen, zu versichern, dass diese Seniorenveranstaltung nichts mit der laufenden Wahlkampagne zu tun hat. Es gab ein Kulturprogramm, das von der über die Grenzen Girmatas hinaus bekannten Kulturgruppe Sânziene Bănățene gestaltet wurde. Neben der Tanzgruppe zeigten die jungen Künstler - ob Sänger, Instrumentalsolisten oder Rezitatoren wird in dem Artikel nicht festgehalten - Alexandru Felciuc, Maria Florea, Cristian Spoeală und Marius Bodea ihr Können. Als Überraschungs- und gleichzeitig Ehrengast trat Nelu Unguruşan auf. (Auch hier fehlen nähere Angaben.) Moderiert wurde der Abend (Beginn 17:00 Uhr) von Maria Petchescu. Über 200 Senioren aus Giarmata waren der Einladung gefolgt und laut Redakteurin Ionela-Flavia Fanu rundum zufrieden und dankbar.
+ + + Wie ich mei Aldi gfroot hun, ob mer aah dorthin gang wäre, wann mer jetz noch in Johrmark wäre, hot’s mich schief ongschaut. Mein Gott, ich hun’s doch norr gut gemoont. + + +

Montag, 21. November 2016

Mit gutem Wille an die Sache herangehen

Schönherr-Mann/Jain/Beilhack (Hg.): Rumford 11A – Der philosophische Rau(s)chsalon 2008-2012; „edition fatal“ Verlagsgesellschaft bR, München, 2012; ISBN 978-3-935147-24-8; 284 Seiten; 21,-- EUR. (bei Amazon am 28.10.2016)

Der Salon ist tot. Es lebe der Salon. Die Zeiten, als ein Geza von Czifra viel Zeit in den Berliner Salons der 20er Jahre des 20. Jahrhunderts verbrachte, sind nur noch anekdotenreiche Geschichte. Aber nicht die Salons. Zumindest einen dieser Debatiersalons gibt es heute noch in München. Er befindet sich in der Wohnung des Philosophen Hans-Martin Schönherr-Mann, und es würde ihn in dieser Form nicht geben, hätte die bayerische Staatsregierung nicht im Jahre 2007 ein von den Bürgern erzwungenes Rauchverbot eingeführt. Im philosophischen Rau(s)chsalon des Herrn Schönherr-Mann darf man nämlich rauchen und philosophieren, wahrscheinlich sogar in einem Rausch, denn laut Initiator „fließt der Wein […] von Anfang an“. Dort werden Vorträge „von den Teilnehmern gehalten“, wobei „Zuschauer, also Touristen nicht zugelassen“ sind.

Also hätte ich, dessen berufsbezogenes Denken sich zeitlebens um Quantität und Qualität von ZKGs (Zylinderkurbelgehäuse oder schlicht und einfach Motorblocks) drehte, dort keinen Zugang. Umso neugieriger war ich natürlich, was Quantität und Qualität in der berufsmäßigen Philosophie bedeutet. Diese wird nämlich im Rau(s)chsalon in der Rumfordstraße hergestellt. Oder nur gedacht und eventuell niedergeschrieben, denn bis zum Herstellen kommt man in den rauch- und weingeschwängerten „Smalltalks“ nicht. Macht nichts. Auch wenn ich mich mit meinem Zwischenprodukt (das Endprodukt rollt über die Straßen dieser Welt) auf einer höheren Herstellungsstufe als die philosophierenden (anscheinend berufsmäßig, wo es sich doch um Professoren und Studenten handelt) Salonbesucher wähne, schlug ich den Sammelband Rumford 11A – Der philosophische Rau(s)chsalon 2008-2012 mit einem schon fast voyeuristischen Eifer auf – aber bitte, ganz vorurteilsfrei, ohne jedweden geringschätzigen Abwehrmechanismus. In dem Buch sind die (oder einige) Beiträge dieser Salonarbeit abgedruckt. (Man kann sie auch online bei www.edition-fatal.de lesen.)

Also, los geht’s! Philosophie pur! Eine fast schon abenteuerliche Entdeckungsreise für einen pensionierten Schichtarbeiter konnte beginnen:
1.) Hans-Martin Schönherr-Mann (1.Salon, 31 Januar 2008): Das Dionysische als das gute Böse. Ein Zitat: „Ohne Rausch keine Individualisierung, die des Trüben bedarf, immer dorthin abgeleitet! Ohne Rausch keine ökonomische Effektivität! Keine soziale Liberalität! Ohne Rausch gibt es nur Null-Tolleranz.“ Unter dem Text meine Bleistiftnotiz – also zu jeder Zeit ausradierbar: „Hilfloses und nicht überzeugendes Plädoyer für das Rauchen im Speziellen und den Rauschzustand im Allgemeinen. Nein, damit kann ich nichts anfangen“, auch wenn der Verfasser Essayist und Professor für Politische Philosophie an der Ludwig-Maximilian-Universität in München ist. Als ich noch Tanzmusik machte, gab es noch kein Rauchverbot. In jener Zeit hatte meine Frau mir beigebracht, meine Musikantenkleider immer gleich in den Keller vor die Waschmaschine zu werfen und erst dann in die Wohnung zu kommen – weil ich angeblich so gestunken habe. Ob ich damals mit philosophischen Raucherrechtfertigungen besser gefahren wäre, bleibt zu bezweifeln.
2.) Hans-Martin Schönherr-Mann (3. Salon, 17. April 2008): Kein gutes Leben ohne Verrat: Ergo verratet alle eure Götter! Beim Lesen habe ich mich gefragt, warum ein Perspektivwechsel, eine Meinungsänderung ein Verrat sein sollte. Versteht man unter „verraten“ nicht „ausliefern“? Man kann seine Meinung doch auch ändern, ohne diese (oder sich) gleich dem Galgen auszuliefern.
3.) Mario Beilhack (4. Salon, 12. Juni 2008): A Space Odyssey – Die mediale Verfasstheit der Welt. Wir erfahren unter anderem, dass „medial“ keine „Festlegung auf die Medien, die wir heute als Informations-, Kommunikations- oder Unterhaltungsmedien bezeichnen“, ist, sondern bedeutet, „dass etwas mit uns und unserer Umwelt geschieht, wenn wir Medien nutzen“. Wie wahr!
4.) Matthias Hofmann (6. Salon, 3. Dezember 2008): Die Ausnahmeschutzverletzung als Destabilisierung der Lebenswelt – Der lahmende Computer als Krise der Rationalität. Es sind zwar acht Jahre seit dem Entstehen oder Vortragen dieses Essays vergangen. Das ist in der IT-Welt eine kleine Ewigkeit, aber mein heutiges Erleben mit diesem „Monster des Zauberlehrlings“ (Computer) ist auch heute das Gleiche wie hier geschildert.
5.) Michael Löhr (7. Salon, 11. Februar 2009): Wa(h)re Schönheit – von Kant zurück zu Platon und Laotse: François Chengs „unkritische“ Meditationen über Schönheit. Zitat: „Die Einmaligkeit eines jeden kann sich nur im Angesicht und dank der Einmaligkeit der Anderen ausbilden, behaupten und einen Sinn bekommen.“ Wenn doch alle Menschen diese Wahrheit beherzigen könnten. Wir hätten keine Konflikte auf unserer Erde.
6.)  Hans-Martin Schönherr-Mann (8. Salon, 1. April 2009): Die wahre Schönheit als ein Oberflächenphänomen oder Von der unmöglichen Innerlichkeit der Schönheit. Schönherr-Mann behauptet in diesem Essay, dass Schönheit „nichts mit Liebe zu tun“ hat, „wiewohl sie gelegentlich in dieser Hinsicht anregend wirkt.“ Ich habe diesen Satz mit einem Fragezeichen versehen. Er wirft wahrscheinlich nicht nur aus meiner Sicht mehr Fragen als Antworten auf.
7.) Anil K. Jain (9. Salon, 26. Mai 2009): Capitalism Inc. – Der „phagische“ Charakter des Kapitalismus. Obwohl ich dankbar bin, im Kapitalismus leben zu dürfen, scheue ich mich nicht, fast alles, was in diesem systemkritischen Text steht, zu unterschreiben, auch dass der Kapitalismus „unermessliche Gier“ und „Trieb nach unbegrenzter, unaufhörlicher Expansion“ bedeutet.
8.) Michael Löhr (11. Salon, 23. September 2009): Der Traum ist mehr als bloße Wunscherfüllung! Christoph Türcke über die Geburt des Menschen aus dem Schrecktraum. Ziemlich schwere Kost, was der Autor hier serviert. Es zeigt sich schnell, wie schwimmend die Grenzen zwischen Philosophie und Psychologie sind. Dem Kern des Problems dürfte aber jeder schon im Leben näher gekommen sein: durch einen schlechten Schlaf, garniert mit einem bösen Traum.
9.) Michael Ruoff (12. Salon, 8. Dezember 2009): Ein Physiker plaudert aus dem Nähkästchen. Das ist ein Beitrag über das Innenleben der wissenschaftlichen Institutionen. Achtung! Auch dort arbeiten Menschen – solche und solche. Und es geht zu wie einst bei uns an den Produktionsanlagen. Das ist ein beruhigendes Gefühl. Mensch bleibt eben Mensch.
10.) Anil K. Jain (16. Salon, 29. September 2010): Die kontingente Gesellschaft und die Notwendigkeit der Utopie. Zitat: „Kontingenz bedeutet, wie ausgeführt, ja immer zugleich auch Begrenztheit, da Möglichkeit erst durch Begrenzung hervortritt.“ Das ist nur einer der unzähligen Begriffe, die erklärt werden müssen. Hier macht das der Autor selber. In vielen anderen Fällen hilft nur der Griff zum Duden oder Fremdwörterbuch.
11.) Stefan Bolea (18. Salon, 23. Februar 2011): Gedichte. Erfreulich: Auch die Lyrik hat Zugang zum Rau(s)chsalon. Das hat vielleicht auch damit zu tun, dass der Dichter in diesem Fall auch Doktor der Philosophie an der Babeş-Bolyai-Universität in Klausenburg (Cluj Napoca) / Rumänien ist.
12.) Michael Löhr (19. Salon, 7. April 2011): Versuche über Gleichgültigkeit. Also dieser Text transportiert schon Thesen, denen man nur schwer folgen kann. Auch wenn es da zum Beispiel heißt: „Da alles Denken für Pessoa Zerstören heißt, ist eigentlich derjenige am glücklichsten, der gar nicht denkt.“ Wie heißt es doch im Volksmund: „Überlass das Denken den Pferden, die haben einen größeren Kopf.“
13.) Michael Ruoff (20. Salon, 8. Juni 2011): Die retteritorialisierte Theorie. Um es kurz zu machen: Theorie ist weitgehend alles, was es in dieser Aufsatzsammlung zu lesen gibt. Das hier ist ein Versuch, Philosophie über den Dialog zu vermitteln. Man muss halt mit gutem Willen an die Sache herangehen, dann kommt man auch bei diesem Text unbeschadet zum Schlusssatz, der da lautet: „Schalten Sie lieber den bewährten Nachbrenner ein: Odysseus im Luftkissenboot – das ist sicher.“
14.) Michael Löhr (22. Salon, 26. Oktober 2011): Zeit und Bild – Heidegger, Benjamin und Mitchell über das Wesen des Bildes. Beim Lesen dieses Essays lag die Digitalkamera vor mir auf dem Tisch. Ein Alltagsgerät mit einem Chip voller Bilder. Zum Glück haben sie keine Symbolkraft. Andernfalls würden sie der in diesem Beitrag angestellten philosophischen Betrachtung unterliegen: „Hier wird die Symmetrie deutlich, die zwischen Ikonokasmus und Idolatrie besteht, und zwar, dass schöpferisches Zerstören sekundäre Bilder erzeugt, die auf ihre Weise nun Formen von Idolatrie darstellen, die unter Umständen noch mächtiger sind, als die zerstörten Idole.“ Mir fielen spontan die IS-Milizen in Syrien beim Zerstören antiker Kunst ein und ich fragte mich, ob die ihrer Zerstörungswut auch dann freien Lauf gelassen hätten, wenn sie ihr Vernichtungswerk nicht hätten filmen und via Internet in die Welt schicken können. Aber wie sagte schon mein Großvater: „Nobel geht die Welt zugrunde.“
15.) Linda Sauer (24. Salon, 25. Januar 2012): Das Böse – Glanz und Abglanz einer diabolischen Versuchung. Der Facettenreichtum des Bösen ist hier zu erkennen. Es ist schon merkwürdig (oder auch nicht?): Ich zog beim Lesen dauernd Parallelen, stellte Vergleiche an, zog Fäden zu diesem und jenem, stellte mir Fragen … und vergaß dabei, mich selber zu hinterfragen. Das ist ein böser Essay. Aber wie könnte er auch anders sein, wo er doch vom Bösen handelt.
16.) Michael Bräustetter / Maximilian Hartung (25. Salon, 29. März 2012): Wer denkt wen? Von diesseitigen Gedanken, Geständnistieren und Autoren. Die Fragestellung formulieren die Autoren so: „Taugt die Biographie zur Erhellung des Werks oder gar das Werk zur Erhellung der Biographie?“ Die Antwort unterliegt natürlich auch hier der philosophiespezifischen Ambivalenz. Man kann den Autoren und den von ihnen zitierten Sommitäten mal folgen und mal nicht. An einer Stelle heißt es zum Beispiel: „Aber folgt man Foucault, dann ist es falsch, den Autor beim wirklichen Schriftsteller oder beim fiktionalen Sprecher zu suchen – der Autor ist eben nicht im Personenstand des schreibenden Menschen zu lokalisieren.“ Das schließt doch jeden autobiographischen Bezug eines Romans aus. Und das wiederum ist mit Sicherheit nur bedingt so.
17.) Bernd Mayerhofer (16. Salon, 10. Mai 2012): Wovon man nicht sprechen kann … Über das Schweigen im Allgemeinen und das bestimmter Personen im Besonderen. Zitat: „Die Frage nach dem Sinn des Lebens – um nur diese eine zu nennen – behält auch für Wittgenstein ihre existenzielle Berechtigung, beantworten muss sie freilich jeder für sich und darf dabei weder auf die Hilfe der Wissenschaften noch auf die Tröstungen der Philosophie hoffen.“ Na, so was! Dabei glauben doch sehr viele Menschen, dass die Philosophie gerade auf diese Frage eine oder mehrere Antworten anzubieten hat. Und wie steht es mit dem Schweigen? Das hat oft etwas mit verborgenen Schuldgefühlen zu tun. Hier dreht sich viel um Heidegger. Und mich erinnert die Thematik an einen ehemaligen Arbeitskollegen, der partout nie über diese Nichtbewältigungszeit seiner Schuljahre (so um die Zeitspanne 1965 - 1970) mit mir reden wollte, wo ich als Deutscher mit Migrationshintergrund doch so neugierig war und ihn regelrecht mit Fragen durchlöcherte. Erfolglos. Mein Exkollege stammt aus einem Dorf im Allgäu.
18.) Christoph M. Cegla (27. Salon, 10. Juli 2012): Warum Guido Knopp der beste deutsche Historiker ist – Einige theoretische Überlegungen zur Narration in der Geschichtsschreibung. Es gibt in der Beurteilung der Arbeit des Fernseh-Historikers naturgemäß zwei Lager: die Anhänger der rein akademischen Geschichtsschreibung, des sogenannten Historismus, und die Befürworter einer allgemein verständlichen Geschichtsvermittlung, der narrativen. Guido Knopp gehört zweifelsfrei zu Letzteren. Kritiker werfen ihm vor, ein Einschaltquotenjäger zu sein. Wie auch immer, wäre mein Geschichtelehrer Hans Speck kein guter Erzähler gewesen, hätte Geschichte es bestimmt nicht zu meinem Lieblingsfach in der Grundschule geschafft. Und weil ich im letzten Beitrag dieser Anthologie für mich ganz persönlich einen wahren Schatz für die Seele fand – die Seele eine Karl-May-Fans seit Kindertagen -, will ich ihn (den C. M. Cegla-Satz) zum Schluss dieser kurzen Buchvorstellung zitieren: „Karl May oder J. K. Rowling liefern für meine Überlegungen ebenso relevante Geschichtsdarstellungen wie Umberto Eco oder Jules Verne.“ Danke Christoph M. Cegla!

In einem Nachwort, das Anstelle eines Nachworts steht, erläutert Linda Sauer, warum man eine Einladung zu diesen Salons bei der Adresse Rumford 11A nicht ausschlagen sollte: „Die Treffen sind eigensinnig und trotzig, sie bedienen sich keiner vorgefertigten Klischees, sind ungehorsam und befreiend.“ Die Autoren der in diesem Buch vorgestellten Salontexte werden zum Schluss mit einer bio-bibliographischen Skizze vorgestellt.

Für einen ehemaligen Audi-Schichtarbeiter war das im wahrsten Sinne des Wortes eine erfrischende und manchmal sogar erbauliche Lektüre. Es muss ja nicht immer Unterhaltung sein. Ja was war das hier denn? Na klar, auch Unterhaltung!

Anton Potche