Freitag, 30. September 2016

September 2016 – Giarmata in den Medien

SportTim.ro, Timişoara / Temeswar; 02.09.2016
C4 (Liga III – Serie IV) – 1. Spieltag
ACF Unirea 1924 Alba Iulia - CS Millenium Giarmata  2:2 (1:1)
Torschützen: Ștef (9) und Oprea (86) für die Hausherren sowie Marius Călin (45) und Stoica (52) für die Gäste.
Aufstellung CS Millenium: LucaFlorin Olariu, Soare, Artimon, Ciobănică, Stoica (Min. 65, Codrea), Maghici, Corlăţeanu (Min. 68, Mihai Olariu), Marius Călin (Min. 85, Domşa), Ghighilicea, (Min. 55, Mihălceanu), Trifu.
Trainer Răzvan Leucă zeigte sich zufrieden, meinte aber dann doch, dass man es „noch besser“ hätte machen können.
Tabellenplatz:
7 - CS Millenium Giarmata  1
+ + + 14 Mannschaften spielen in dieser Gruppe der 3. Liga. + + +

Sozialwohnungen im Reihenhausstil
aus RenaștereaBănățeană.ro, Timişoara / Temeswar; 04.09.2016
Sozialwohnungen in Giarmata
Foto: Renașterea Bănățeană
Dieses Wohnprojekt gibt es nur zweimal in Rumänien, heißt es in dem Artikel von Silviu Florescu. In diesen Tagen soll in Giarmata an hilfsbedürftige Menschen eine neue Wohnanlage mit 15 Einheiten übergeben werden. Es handelt sich um Zweizimmerwohnungen mit Küche, Bad und Abstellraum. Die Größe der Wohnungen beträgt ca. 38 m². Finanziert wurden sie zu 80% von der Regierung und zu 20% aus dem Gemeindebuget. Bürgermeister Virgil Bunescu hat bereits ein neues Sozialprojekt angekündigt. Ein Wohnblock mit 16 Junggesellenwohnungen (garsoniere) soll ab Herbst gebaut werden – wenn über den Antrag seitens der Behörden positiv entschieden wird.

Rugă-Kerweih in Giarmata Vii / Überland
aus Radio Timișora & Deutsche Sendung, Timişoara / Temeswar; 08.09.2016
42 Personen aus Deutschland haben in ihrem Heimatdorf Überland / Giarmata Vii neben Temeswar ein „rumänisch-deutsches-orthodoxes-katholisches Kerweih-Rugă-Fest“ mit der einheimischen Bevölkerung gefeiert. Helmine Buxbaum, Organisatorin seitens der Ausgewanderten, stand einer Journalistin des Temeswarer Senders Rede und Antwort. Auf die Frage nach einer HOG-Überland in Deutschland antwortete sie: „Wir gehören zu der HOG Jahrmarkt. Wir gehören zusammen und sind trotzdem manchmal auch allein.“
+ + + Wann ich mich gut erinner, werre die Iwerlänner doch immer zum Johrmarker Treffe ingelad. Vleicht sällt merr mol aah e Iwerlänner odder e Iwerlännerin in de HOG-Vorstand wähle. Des wär doch was noh guder rumänischer Tradition. Seit em Eerschte Weltkriech hun Vertreter vun der deitsch Minderheit immer unner irgend ooner Form im rumänische Parlament Sitz un Stimm ghat – sogar in der kommunistisch Zeit, wie’s Parlament Mare Adunare Națională ghaaß hot. Dort hun sogar Johrmarker drin gsitzt. Awwer schaue mer liewer, wie des war uf der Iwerlänner Kerweih. Do un do kann mer des siehn. + + +

SportTim.ro, Timişoara / Temeswar; 10.09.2016
- C4 (Liga III – Serie IV) – 2. Spieltag
CS Millenium Giarmata - CSM Lugoj  0:2 (0:2)
Torschützen: Bozian  und Eduard Olariu (86)
Aufstellung CS Millenium: LucaMihălceanu, Soare, Artimon (Min. 77, Codrea), Ciobănică, Domşa (Min. 46, Corlăţeanu), Maghici, Stoica (Min. 71, Popa), Călin, Florin Olariu (Min. 61, Ghighilicea), Trifu.
Tabellenplatz:
9 - CS Millenium Giarmata  1
Trainer Răzvan Leucă: „CSM war um nichts besser als wir.“
+ + + Der Heimkomplex aus der letzten Saison scheint weiter zu leben. + + +
- Liga V Timiș – Serie II – 4. Spieltag
Millenium II Giarmata – Jebel   9:1
Unirea Cerneteaz – Inter Foeni  3:0
Tabelle: 3 Millenium II Giarmata  9
           8 Unirea Cerneteaz  6

Auto- und Kartrennen in Giarmata
aus TimișPlus.ro, Timişoara / Temeswar; 13.09.2016
Die 7. Etappe der Kreismeisterschaft im Auto- und Kartrennen wird zwischen Giarmata und Pișchia ausgetragen. Drei Sonderproben stehen auf dem Programm: zwei in Giarmata und eine zwischen Bencecul de Jos und Bencecul de Sus.

Niederlage im Timiș-Derby
aus PressAlert.ro, Timişoara / Temeswar; 16.09.2016
- C4 (Liga III – Serie IV) – 3. Spieltag
Mama Mia Becicherecu Mic - CS Millenium Giarmata  3:0
Torschützen: Dumiter (25), Mihai Stancu (64) und Sturz (68)
Aufstellung CS Millenium: RusuMihălceanu (46, Ștefănescu), Soare, R. Artimon (46, M. Călin), CiobănicăMaghici, M. OlariuS. Stoica, Popa (46, Corlățeanu), Ghighilicea (65, Fl. Olariu) – Trifu
Tabellenplatz: 12  CS Millenium Giarmata  1
Trainer Răzvan Leucă: „Wir vergeben aus allen Positionen. Es fehlen die erfahrenen Spieler, die jede Mannschaft hat. Das ist das Niveau der 3. Liga, wo die Spieler nicht vom Sport leben können. Darum bauen wir auf junge Spieler, die auf eine bessere Zukunft hoffen.“
+ + + Eine sehr ehrenhafte Einstellung. Es muss sich zeigen, ob man damit auch die Klasse halten kann. + + +

Entsorgung von Elektrogeräten
aus BanatulMeu.ro, Timişoara / Temeswar; 17.09.2016
Die Firma Ro Rec entsorgt gebrauchte Elektrogeräte und richtet dazu am 17. September in drei Ortschaften, Ghiroda, Dumbrăvița und Giarmata vorübergehend Sammelstellen ein. In Giarmata kann man seine Geräte im Hof des Kulturheims von 10 bis 16 Uhr abgeben.

Die zweite Mannschaft schlägt sich gut
aus SportTim.ro, Timişoara / Temeswar; 17.09.2016
- Liga V Timiș – Serie II – 5. Spieltag
Ripensia II Timișoara - Millenium II Giarmata  3:5
Cornești - Unirea Cerneteaz  2:2
Tabelle: 3  Millenium II Giarmata  12
            7  Unirea Cerneteaz  7

Das leidige Infrastrukturproblem
BanatulAzi.ro, Timişoara / Temeswar; 18.09.2016
Giarmata hat fast 8000 Einwohner, schreibt Ioana Tudosi in ihrem ausführlichen Artikel, und die Infrastruktor der Ortschaft lässt weiterhin viel zu wünschen übrig. Bürgermeister Virgil Bunescu hält fest, dass es nicht am Geld liegt, sondern an der Unzuverlässigkeit der mit den Arbeiten beauftragten Firmen.
+ + + Das sind alles alte Hüte. Wie der Bürgermeister sie sich aufsetzt, kann man auf einem von BanatulAzi  geposteten 
YouTube-Video sehen. + + +

Endlich zu Hause gepunktet
au SportTim.ro s, Timişoara / Temeswar; 23.09.2016
- C4 (Liga III – Serie IV) – 4. Spieltag
CS Millenium Giarmata – Ripensia Timișoara  0:0
Aufstellung CS Millenium: RusuFlorin Olariu, Soare, Artimon, CiobănicăMaghici, CodreaCorlățeanu (Mihai Olariu, 90+3), Stoica (G. Popa, 90+1), Călin (Ghighilicea, 70), Trifu (Petri, 89).
Tabellenplatz: 14  CS Millenium Giarmata  2
Trainer Răzvan Leucă zeigte sich nach dem Spiel zufrieden mit dem Punkt: „Wir haben wahrscheinlich gegen eine der stärksten Mannschaften der 3. Liga gespielt.“
+ + + Bei Ripensia (viermal rumänischer Meister und zweimal Pokalsieger) versucht man an die glorreichen Zwischenkriegsjahre anzuknüpfen. Damals spielten dort Leute wie  Zombory, D. Pavlovici, Burger, Hoksary, Chiroiu II, Deheleanu, Kotormany, Lakatos II, Bindea, Beke, Ciolac, Al. Schwartz, Dobay u. a. + + +

Rugă in Giarmata
aus FOAIA de GIARMATA, Timişoara / Temeswar; August 2016
Am 8. September hat Giarmata seine rumänische Kerweih, die „ruga“, gefeiert. Die Journalistin Ionela-Flavia Fanu schreibt dazu: „Die Gläubigen haben sich am Morgen in der Kirche versammelt, mit dem Herr Bürgermeister, um an der Heiligen Messe teilzunehmen, ein feierlicher Akt von tiefer Vereinigung mit der Heiligkeit und mit den Ahnenwurzeln des menschlichen Geistes.“ Nach dem Gottesdienst wurde die traditionelle Hora vor der Kirche mit Bürgermeister und Pope getanzt. Die Feierlichkeiten fanden am Nachmittag ihre Fortsetzung im Kulturheim. Bei Felician Ciolea liefen alle organisatorischen Fäden zusammen. Auch diesmal waren namhafte Volksmusikanten und Volkstanzgruppen aus der Gemeinde und anderen Landesteilen am kulturellen und unterhaltsamen Teil des Festes beteiligt. Erwähnt werden in dem Beitrag die Vokalsolistinnen und –solisten Maria Petchescu, Maria Florea, Cristian Teodora, Marius Bodea, Domnica Titieni und Alexandru Felciuc. Natürlich war auch das ortseigene Ensemble Sânziene Bănățene auf der Bühne und als Gast die Tanzgruppe Bârzava aus Reșița. Abends gehörte die Bühne dann „Stars der rumänischen Volksmusikszene“ wie: Petrică Miulescu Irimică, Felicia Stoian, Andreea Haisan, Maria Băndoiu, Denisa Rolnic und Bogdan Tom.

Montag, 19. September 2016

Manuel Junginger - Ein Poet und seine Welt

Manuel Junginger: Zu Füßen Edens – Die Chroniken (Gedichtsammlung); Engelsdorfer Verlag, 2010, ISBN 978-3-86268-044-3; 141 Seiten, 10,-- EUR0 (D); (auch online bestellbar)

Wer liebt, wird lyrisch, titelte die Kulturseite des Ingolstädter DONAUKURIER zum Welttag der Poesie (2015). Das mag so sein. Und wohl dem, der seine hoffentlich auch erwiderte Liebe so ausdrücken kann, aber besonders auch dem, der seinem Liebeskummer mit Hilfe der Lyrik alle oder wenigstens einige Ventile öffnen kann.

Wenn die Seele rebelliert, sich gegen die Last des Alltags stemmt, kann Literatur entstehen, vorwiegend Lyrik. Dann sprießt jene Poesie der schwermütigen Innerlichkeit, mit der uns schon Novalis in seinen Hymnen an die Nacht mehr oder weniger beglückte.

Das war in der Frühromantik so, als August Wilhelm Schlegel und sein Bruder Friedrich die Richtung für eine Aufhebung der Spannungen zwischen Endlichkeit und Unendlichkeit zu markieren versuchten, und ist bis heute so geblieben. Der Mensch hat seine geheimen Rückzugswinkel in seinem Ich, in denen sich jene Gefühlswallungen austoben, die in der gängigen Kommunikation mit Mitmenschen, und seien sie einem noch so nah, nicht ans Tageslicht kommen. Aber in der Schrift und besonders im Gedicht brechen sie aus. Der Leser kann dann den Grund dieser Gefühlswallungen nur erahnen, er kann sie deuten und entsprechend dem eigenen Gemütszustand umdeuten. Und er hat es in diesem Moment bereits mit einem aus den Gefühlswallungen auferstandenen Kunstwerk zu tun – nämlich mit einem Gedicht.

Vor sechs Jahren erschien im Engelsdorf Verlag ein Gedichtband, der diesem Entstehungsprozess von poetischer Kunst sehr gut nachvollziehbar Rechnung trägt. Zu Füßen Edens ist eine Gedichtsammlung, die in vier Chroniken aufgeteilt ist und mit zwei Widmungen (James Douglas Morrison und An den Nazarener) endet. Der Autor dieser Gedichte, Manuel Junginger, ist ein junger Mann, 1981 im rumänischen Timişoara / Temeswar geboren und in Landshut zu Hause. Was er da gedichtet hat, ist reine Poesie der Auseinandersetzung  mit dem Schicksal.

Der Poet sitzt schon im ersten Gedicht Zu Füßen Edens und lässt uns rätseln, ob er am Ufer des Flusses Eden (als Sorgenhalde) mit seinem Schicksal oder vielleicht sogar mit dem biblischen Wonne-Garten Eden hadert: „Zu Füßen Edens will ich einkehren, / Wenn der Abschied kommt im schwarzen Gewand.“

Wie auch immer, der Ausdruck der Gefühle muss ja schlussendlich zu etwas führen, und wenn’s nur die Unsterblichkeit ist. Im Poetenduktus: „Um zu bleiben für die Ewigkeit.“ (Botschaft an den Dichter). Die Ewigkeit hat leider auch immer etwas mit Endzeitstimmung zu tun. Und daran mangelt es Manuel Jungingers Lyrik wahrlich nicht. Das ist zwar nicht besonders erbaulich für den Leser, aber auch nicht deprimierend. Und Letzteres könnte an der Form der Gedichte liegen, die zurück in die Zeit der deutschen Klassik und Romantik weist. Junginger bleibt dem Kreuz- und Paarreim treu und bedient sich sogar in einem Sonett der Strophenform des 16. Jahrhunderts, um seine ambivalente Gefühlswelt – Hoffnung in den Quartetten und Enttäuschung in den Terzetten – in Poesie zu gießen. Mit Der müde Priester ist Junginger hier ein Meisterstück der Dichtkunst gelungen. Dabei bleibt er in der Quartett-Strophe Petrarca und Shakespeare treu (abab, cdcd), wählt in den zwei Terzetten aber dann die Reimform cde, cde und nicht efef, gg.

Die Gedichte in diesem Band haben die Gabe, auch wenn viele sehr düster klingen, Bilder im Kopf des Lesers zu generieren, was dazu führt, dass sie nicht vor übermäßiger Introvertiertheit ins Unverständliche gleiten. Dieser Gefahr hat Manuel Junginger bewusst entgegengewirkt, weil er erkannt hat, dass „Es ist als, als könnten Worte malen, / Sie bringen dich an jeden fernen Ort.“ (Weit weg von allem).

Obwohl für einen noch jungen Dichter da schon ziemlich viel Hoffnungslosigkeit durch die Verse mäandert, gibt es auch bei ihm ein Licht am Ende des Tunnels. Dabei wird es niemand wundern, dass dieser Schein zuerst mal gewaltig irrlichtert, bevor er so etwas wie ein Herantasten an Gegenwart und Zukunft, sogar im Imperativ, spüren lässt: „Die Ahnen flüstern im Morast der Zeit, / Fürchterliche Dinge haben sie uns zu sagen. / [...] / Wir sollten leben, lasst uns endlich leben, / Uns sollte bewusst werden, dass wir existieren.“ (Im Morast der Zeit). Vielleicht hilft es dem Leser, wenn hier erwähnt wird, dass die Eltern des Autors aus den ehemals deutsch geprägten Dörfern des Banats Bruckenau / Pişchia (Mutter) und Jahrmarkt / Giarmata (Vater) stammen.

Verzweifelt hier ein Dichter an seiner Welt? Nein. Er ist nur ehrlich. Zumindest so kommt seine Lyrik rüber. Und zum Schluss erklingen sogar sozialkritische Töne. Natürlich wäre Junginger ein schlechter Dichter, könnte er nicht überhöhen – auch in seinen dunkelsten, von Sarkasmus geprägten Visionen: „Es wird Frieden sein auf Erden, / Weder Hass noch Lüge werden flüstern; / es wird eine neue Erde werden, / Nur vom Menschen wird sie nichts mehr wissen.“ (Es wird Frieden sein).

Das ist aber eine verdammt schöne Vorahnung. Auch wenn wir Menschen nichts mehr von ihrer (eventuellen) Verwirklichung haben werden. Deswegen dem Dichter zu zürnen, wäre trotzdem grundfalsch; sich hingegen seiner Fantasiewelt mit Dämonen, Tod, Gefangenschaft, Misstrauen, Todessehnsucht, aber auch mit Demut vor der Natur und Liebe zu nähern, kann durchaus eine erbauliche Angelegenheit sein.

„Ich bin nur ein Poet, doch du bist Poesie - / Leben, ohne dich fänd' ich diese Worte nie.“ (Dem Leben).
Anton Potche

Montag, 12. September 2016

Seppi und Peppi unterhalten sich über Tennis im Fernsehen

Es ist angenehm kühl im Bahnhofscafé an diesem heißen Spätsommertag.

- Schön angenehm da herinnen.
- Ja.
- Bei der Septemberhitze kann man es da wirklich aushalten.
- Ja.
- So könnte es bis Weihnachten bleiben, dann darf es schöner werden.
- Ja.
- ...
- ...
- Sag mal, ist dir eine Laus über die Leber gelaufen?
- Ja, eine Expertenlaus. Nein, genauer eine Expertinnenlaus.
- ? ? ?
- Ja, ja, gestern Abend.
- Wo?
- Zu Hause.
- Und woher kam die Laus.
- Sie saß im Fernseher.
- Ah ja.
- Hast du sie nicht gesehen?
- Die Laus?
- Nein, verdammt, die Kerber. Wenn die Experten beim Fußball ins Bild kommen, geh’ ich schnell auf’s Klo oder hol mir was zum Kauen oder Trinken oder drück’ einfach weg. Wenn das Spiel dann wieder läuft, schalt’ ich mich wieder dazu. Das war bei der Kerber gegen die Pliskova nicht möglich.
- Warum nicht?
- Weil der Sender, Eurosport war’s, während dem Spiel eine Expertin und einen Experten, oder Journalisten oder, was auch immer der war, mit ihrem Gequassel in einem zweiten Fenster zuschalteten.
- Und das hat dich gestört?
- Ja, ich bin extra aufgeblieben wegen dem Match und nicht wegen irgendeinem Expertenquatsch. Das musste ich mir aber anhören, während der Ball flog.
- Warum hast du den Ton nicht abgeschaltet?
- Weil ich dann das Stöhnen von der Kerber nicht gehört hätte und manchmal auch von der Pliskova.
- Sag mal, aber ehrlich jetzt, bist du ...?
- Nein, bin ich nicht. Das Stöhnen, besonders im Frauentennis, gehört zur Ball-Schläger-Konnotation. Verstehst du? Das ist der Moment, der Höhepunkt, der über den Punktgewinn oder –verlust entscheidet.
- Das Stöhnen?
- Ja, zusammen mit dem Klang des Schläger-Ball-Impactes. Das ist Musik. Harmonie pur.
- Und dieses Gefühl aller Gefühle hat dir eine Expertin verleidet.
- Ja, ja, ja. Das ist perfide. Stell dir doch mal vor: US Open. Grand-Slam in New York. Arthur Ashe Stadion. Weist du was das ist? Ein Tempel, sag’ ich dir, eine Kathedrale. Da herrscht Ruhe. Da beten alle. Alle, sag ich dir. Entweder für die eine oder die andere. Ruhe herrscht da. Und die Experten oder Expertinnen von Eurosport schwatzen. Verstehst du? Sie schwatzen. Das sind Atheisten. Die haben keinen Glauben. Da wunderst du dich, dass Tennis bei uns nicht den Stellenwert vom Fußball hat. Ich nicht, nein, nicht mehr. Die Fußballexperten begnügen sich wenigstens mit der Pause, während die Tennisexperten das Spiel vernichten. Wie der Teufel im Gotteshaus drängen sie sich dem deutschen Fernsehzuschauer auf.
- Ich denke, da hilft nur Weihwasser. Was meinst du?
- Ja, absolut.
- Bedienung, zwei Wodka Gorbatschow bitte, aber doppelt und bis zum Rand gefüllt.

Wenigstens das Wetter scheint in diesen Frühherbsttagen noch göttlich zu sein.

Montag, 5. September 2016

Tradiţie meşteşugărească

Cea mai statornică tradiţie a meşteşugarilor este drumeţia. Cu scopul de a-şi perfecţiona meşteşugul, calfele au bătut drumurile în lungul şi latul Europei. Deja din evul mediu sunt cunoscuţi meseriaşi care şi-au absolvit anii de drumeţie – germanii folosesc expresia Walz, adică călătoria de perfecţionare a meseriei – în ţări îndepărtate.

Pomul breslelor
la Timişoara
Foto: Mapio
Şi Timişoara are un vestigiu al acestui obicei străvechi: trunchiul în fier. Este vorba despre un trunch de copac în care, cum ştiu povestirile din strămoşi, calfele, trecând în drumeţia lor pe acolo, au bătut câte un cui. Astfel de monumente istorice sunt cunoscute şi în alte oraşe ale fostului imperiu habsburgic. Cel mai cunoscut „pom de cuie“, cum i se mai spune, se poate vedea şi azi la Viena în faţada unei clădiri la intersecţia străzilor Kärntner Straße şi Graben. Pomul breslelor de la Timişoara poate fi admirat la intersecţia străzii Proclamaţia de la Timişoara Nr. 3 cu strada Francesco Griselini. La Arad trunchiul a dispărut, doar platbanda care l-a consolidat a rămas. Oricum, legendele care învăluie aceste dovezi ale istoriei călfiei trăiesc mai departe.

Calfele care şi-au absolvit anii de drumeţie departe de meleagurile natale au avut şi un rol social-politic însemnat. August Bebel (1840 – 1913), una dintre figurile cele mai proeminente ale socialdemocraţiei germane, a îmbrăţişat meseria de strungar în materiale nemetalice şi şi-a început anii de drumeţie meşteşugărească în anul 1858. Născut în apropiere de Köln, l-a dus drumul călfiei în sudul Germaniei la Freiburg, Regensburg München, în Austria la Salzburg şi de acolo în landul german Saxonia, la Leipzig, unde s-a căsătorit, a înfiinţat un mic atelier meşteşugăresc şi a început să se angajeze tot mai intens pe plan politic.

August Bebel a scris şi multe lucrări pe teme sociale şi politice. În anul 1910 au apărut memoriile sale în trei volume Aus meinem Leben – Din viaţa mea. Acolo se pot citi şi însemnări despre anii drumeţiei sale: „Trebuia să dorm într-un pat în colţul atelierului. Pe atunci calfele mai locuiau şi mîncau la meşteri, mîncarea fiind de multe ori deplorabilă. Salariul a fost şi el mic. Când m-am plâns, meşterul mi-a spus că nici el nu a primit mai mult în străinătate. Asta o fi fost cu cincisprezece ani în urmă. […] Ceea ce mi s-a părut în viaţa mea de mai târziu ca un mister, a fost faptul că în ciuda acestor marşuri, la care am fost de multe ori ud până la piele şi tremuram de frig, nu m-am ales cu o boală serioasă. Hainele mele nu erau nicidecum pe măsura unor astfel de spetele, lenjeria de corp din lână era un lux necunoscut. De multe ori am îmbrăcat dimineaţa hainele încă umede din ziua precedentă. […] Salariile erau şi la Salzburg mici. A economisi ceva a fost greu. Toamna îmi cumpărasem pe rate prima haină de iarnă; ca om conştiincios, am îndurat mizeria pentru a plăti ratele săptămânale.“

Acestea sunt aspecte sociale de la începutul epocii de industrializare. Necesitatea unor informaţii vitale pentru calfele călătoare este evidentă. Numai aşa aveau posibilităţi de a se apăra de diversele metode de exploatare a meşterilor. Deja în jurul anului 1900 organizaţii sindicale au încercat să coopereze pe plan internaţional pentru a asigura condiţii de viaţă oarecum acceptabile pentru calfele de pe drumurile şi din centrele industriale ale Europei. Astfel Organizaţia Strungarilor în Materiale Nemetalice din Germania şi Organizaţia Germană a Tâmplarilor au convenit cu organizaţii similare din Austria, Danemarca şi Elveţia să lupte pentru o tratare egală a calfelor din alte ţări.

Calfe la Ingolstadt / Germania
în anul 2011
Foto: Anton Delagiarmata
Şi azi mai întâlnim pe străzile sau şantierele din Germania şi alte ţări europene - şi în România, cum se putea vedea anul trecut în unele emisiuni de limba germană ale Televiziunii Române – calfe în hainele lor tradiţionale. Anul trecut acest obicei vechi al drumeţiei calfelor a primit în Germania sigiliul Immaterielles Kulturerbe (în lb. engleză: intangible cultural heritage), adică Moştenire Culturală Imaterială.

Calfă pe un şantier
din Ingolstadt în anul 2016
Foto: Anton Delagiarmata
Ziarul celui mai mare sindicat din Germania şi chiar din lume, cu 2,27 milioane de membri, IG Metall, publică în acest an, cu ocazia îndeplinirii a 125 de ani de existenţă a sindicatului care între timp nu reprezintă numai interesele muncitorilor din industria de prelucrare a metalelor, constructoare de maşini şi electrotehnică, ci şi din industria textilă şi de prelucrare a lemnului, articole din istoria sindicatelor germane. În numărul din august 2016 un articol este dedicat obiceiului de drumeţie al calfelor.  

Anton Delagiarmata