Donnerstag, 28. Februar 2019

Februar 2019 - Giarmata in den Medien


Vorbereitungsspiele
aus SportTim.ro, Timişoara / Temeswar; 02.02.2019
ASU Politehnica Timișoara - CS Millenium Giarmata  7:1 (2:0)
aus SportTim.ro, Timişoara / Temeswar; 10.02.2019
CSU Universitatea de Vest din Timișoara – Millenium Giarmata  1:2 (0:0)
aus SportTim.ro, Timişoara / Temeswar; 14.02.2019
ACS Fortuna Becicherecu Mic – CS Millenium Giarmata  1-3 (0-1)

Einbruch und Diebstahl in Giarmata
aus BanatulAzi.ro, Timişoara / Temeswar; 08.02.2019
Zwei Jugendliche im Alter von 15 und 19 Jahren sind in ein Haus am Dorfrand eingebrochen und haben Gegenstände im Wert von 4390 Lei geklaut. Der ältere der zwei Langfinger wurde 24 Stunden von der Polizei festgehalten. Alle gestohlenen Gegenstände konnten sichergestellt werden.
+ + + Wenn die Burschen daraus lernen, ist das alles noch kein Beinbruch. + + +

Austritt & Eintritt & Neugründung
aus PrimăriaGiarmata.ro, Giarmata / Jahrmarkt, 22.02.2019
Für den 27. Februar ist eine Gemeinderatssitzung mit neun Tagesordnungspunkten anberaumt. Punkt 1 beinhaltet den Austritt des Abgeordneten Lingurar Călin-Florin aus dem Gemeinderat. Bei Punkt 2 wird Herr Adamescu Florinel als neues Gemeinderatsmitglied vereidigt. Beim Tagesordnungspunkt 7 wird die Gründung des Kommunalen Sportclubs Millenium Giarmata verhandelt.
+ + + Gründe über den Austritt und Parteizugehörigkeit des Scheidenden werden in der Disposition nicht bekanntgegeben. Auch zum neuen Sportclub gibt es keine Details. Handelt es sich um eine Neuorganisation des Drittligisten Millenium Giarmata oder um einen neuen (Konkurrenz)verein? + + +

Petition Giarmataer Bürger
aus BanatulAzi.ro, Timişoara / Temeswar; 27.02.2019
Bürger aus Giarmata und Timișoara haben eine Petition in Umlauf gebracht, die die Ausdehnung des Temeswarer öffentlichen Nahverkers bis Giarmata fordert. Obwohl die Initiative von Giarmata ausgeht, haben laut einem Artikel von Caterina Ledrer schon 250 Temeswarer unterschrieben.
+ + +Iwer e Echo in Giarmata selwer werd nicks bericht. – Ich sin vor 50 Johr noch mi’m Bus in die Stadt in die Schul gfahr, aah wann’s mi’m A … A … Adam manchesmol e bissje langsam gang is. + + +

Stimmen zum Ball für die Senioren
aus FOAIA de GIARMATA, Timişoara / Temeswar; Februar  2019
Diese Ausgabe ist eigentlich eine Ergänzung der November-Nummer von FOAIA DE GIARMATA und lässt Teilnehmer am Ball der Senioren im November vergangenen Jahres zu Wort kommen. Iuliana Crăescu vom Nationaltheater Timișoara hat Gedichte vorgetragen und hat das als „Ehre“ empfunden, weil die meisten der Teilnehmer der Generation ihrer Eltern angehören. Herr Vasile war jetzt zum dritten Mal dabei. „Von Mal zu Mal“ hat es ihm besser gefallen. Auch Herr Ilie, der 1968 aus der Nordbukowina eingewandert ist, hat es sehr gut gefallen. Und er meinte, berechtigterweise eingeladen worden zu sein, da das „gute Bürger, die einen Haushalt anständig führen und ihre Steuern zahlen“ verdient haben. Begeistert zeigte sich auch der 71-jährige Suciu Aron, von diesem Angebot der Gemeinde.
+ + + In den höchsten Tönen wurde, wie man es von dieser Rathauspostille kennt, Bürgermeister Virgil Bunescu gelobt. + + +

Mittwoch, 20. Februar 2019

Wenn Herzenstöne von Herzen zu Herzen fliegen ...

… dann geht das ins Ohr und durchs Ohr. Und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn die Herzenstöne aus Ingolstadt sind die Schöpfer musikalischer Schwingungen, die von den Herzen der Musiker/innen zu den Herzen der Zuhörer wandern. Seit 20 Jahren gehört diese Musikgruppe zur Musikszene in der Donaustadt. Und sie macht eine Musik, die viele Menschen mittleren und fortgeschrittenen Alters im Alltag vermissen. Und ich bin mir sicher, auch viele Junge würden sie vermissen, wenn sie sie nur kennen gelernt hätten. Aber wir leben nun mal in einer Zeit, in der etwas, das nicht über die Medien kommt, kaum eine Rezeptionschance bei jungen Menschen hat. Und dort ist leider senderauf und senderab Uniformität angesagt.

Der vergangene Sonntag war der erste gefühlsmäßige Frühlingssonntag dieses Jahres. Wie gut wird da ein Herzenstöne-Konzert in einem Pfarrgemeindesaal um 16 Uhr ankommen, war wohl eine berechtigte Frage. Die Antwort bekam ich gleich beim Betreten des Saals: rappelvoll.

Fotos: Anton Potche
Das in der Presse angekündigte Konzert lief unter dem Motto „Ein tierisches Vergnügen“. Das wurde es dann auch – aber noch mehr ein menschliches „Von-Herz-zu Herz-Programm“. Auf der Bühne agierten drei Berufsmusiker/innen – Annette Ledl (Akkordeon), Daniela Mayer (Violoncello) und Christian Ledl (Klavier) -, eine ehemalige Opern- und Konzertsängerin sowie Gesangspädagogin  (Lesung) – Emmy Seiltgen, ein Internist - Josef Wittmann (Kontrabass) und nicht zuletzt der Kardiologe Bernhard Kehrwald (Gesang & Präsentation), spürbar das Herz der Herzenstöne.   

Ihre Musik ist besetzungsgetreu arrangiert (vom Kirchenmusiker Christian Ledl) und die Gesamtkonzeption ihres Programms (diesmal das Tier als Partner) passgenau delegiert. Das hat man in jedem Lied, jedem Gedicht und jedem Orchesterstück gespürt und konnte es so auch im Publikum beobachten. Diese Stücke haben einen antiquierten Tatsch, klingen aber trotzdem zeitgenössisch und bekommen daher eine generationenübergreifende Wirkung. Johann Zeller (*1972), ein Maltry-Schüler und Virtuose auf dem Akkordeon, ist ein von den Herzenstönen gern gespielter Komponist. Seine Stücke sind eine moderne Fortschreibung der in Deutschland, Westeuropa und den USA in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gespielten Musik, eine geglückte Mischung von Stilen und Musikkulturen.

Herzenstöne
Kongenial diese Klangfarbenkombination aus Cello- und Akkordeontönen, sehr zurückhaltend, aber sicher von einem groovenden Kontrabass in der Rhythmusspur geführt und über den untermauernden Klavierakkorden oder unterstützenden -läufen schwebend. So verstehen und interpretieren die Herzenstöne die Musik Zellers, aber auch die von Peter Igelhoff (1904 – 1978), Reinhard Mey (*1942), Carlos Gardel (1890 -1935) und anderen.

Es erklangen Lieder wie „Es gibt Tage, da wünscht‘ ich, ich wär mein Hund“, „Probier’s mal mit Gemütlichkeit“ (aus dem „Dschungelbuch“) oder „Heut ist Spatzenkonzert“:  „Piep, piep, piep, / Ich hab' dich ja so lieb! / Wir feiern Hochzeitsfest, / Komm in mein Nest!“ Die meisten der Konzertbesucher waren allerdings aus der Piep-Piep-Zeit heraus, aber ihre Erinnerungszellen bestimmt umso aktiver. Der Herzdoktor Kehrwald weiß genau, was sein Publikum braucht, um glücklich zu sein. Und er kombinierte seine medizinischen Kenntnisse und musikalischen Talente auch dieses Mal so gekonnt, dass das Auditorium förmlich an seinen Lippen hing und jedes seiner Lieder mit tobendem Applaus quittierte. Ähnlich verhielt es sich bei der hochbetagten Emmy Seiltgen. Sie las zur Thematik passende Gedichte von Wilhelm Busch (1832 – 1908), Joachim Ringelnatz (1883 – 1934), Heinz Erhard (1909 - 1979) u.a. Und zum Schluss überraschte sie das begeisterte Publikum mit dem „Abendlied“ von Hanns Dieter Hüsch (1925 - 2005): „Die Lampen leuchten – der Tag ist aus“. Sie kann es immer noch: singen, dass es zu Herzen geht.

Der Tag neigte sich wahrlich dem Ende zu. Aber zum Glück nicht, bevor sich die an den Ausgängen des Ingolstädter Pfarrheims St. Anton postierten Spendenkörbchen füllten. Das Konzert der Herzenstöne diente einem wohltätigen Zweck. Die gesammelten Spenden kamen der Ingenium Stiftung und der Schwarzachhaus GmbH zugute.
Anton Potche

Montag, 11. Februar 2019

Vergoldete Kammerspiele in Ingolstadt?

Das ist kein Ribéry-Steak auf dem Modell im Bild nebenan. Es könnte noch um einiges teurer sein als der kulinarische Happen des alternden Bayern-Stars, oder besser gesagt, werden. Denn während des Fußballstars Goldsteak längst verzehrt ist, könnte das Goldstück auf dem Modell den Ingolstädter Stadträten noch einige spannende Debatten bescheren.

Dieses vergoldete Modellstück stellt die Kontur der Ingolstädter Kammerspiele dar. Das zweite Domizil des Ingolstädter Stadttheaters soll nämlich den Betrieb des Theaters für die kommenden Jahre sichern, wenn der in die Jahre gekommene Hämer-Bau, also das seit 1966 an der Donau existierende Theatergebäude, generalsaniert wird. Dass das Haus saniert werden wird, steht außer Zweifel. Nur eben wann. Schon vor 12 Jahren opponierte sich der damals 85 Jahre alte Hardt-Waltherr Hämer über Reparaturarbeiten, die ohne sein Wissen in Angriff genommen werden sollten. Er fühle sich „wie ein dummer Lackl“, wurde Hämer (1922 - 2012) von BauNetz zitiert, und das besonders, weil man seine Anwesenheit auf dem Dach seines Entwurfs zu einem Pressetermin missbraucht habe. Damals war in Ingolstadt noch Baureferent Pögl federführend für die auf viele Jahre anberaumten Arbeiten am Stadttheater. Das Theater auf dem Theater sorgte damals für einige Aufmerksamkeit in den Medien.

Heute ist Stadtbaurätin Renate Preßlein-Lehle in vorderster Frontreihe für dieses nicht enden wollende Projekt in Ingolstadt tätig. Sie war es auch, die gestern noch einmal durch die Ausstellung der Wettbewerbspläne und Modelle zum Architektenwettbewerb „Neubau Kammerspiele“ führte. Diese Kammerspiele – wohlgemerkt, kein Konzertsaal für das Georgische Kammerorchester, wie ich das mittlerweile von einigen Zeitgenossen als deren Vermutung vernahm – wurden notwendig, weil die Sanierungsarbeiten im Hämer-Bau jetzt langsam an die innere Bausubstanz gehen sollen, was einen regulären Theaterbetrieb nicht mehr möglich macht. Also Kammerspiele sind nicht mehr und nicht weniger als ein etwas kleineres Theater. Dort soll der Betrieb weiter gehen. Allzu klein, darf das neue Haus in Ingolstadt aber auch nicht werden, wenn man bedenkt, dass der große Aufführungssaal im alten Bau, genannt Großes Haus,  mit seinen 663 Plätzen sehr oft ausverkauft ist.

Kammerspiele müssen also her. Der Startschuss für dieses Bauvorhaben wurde im Februar 2017 – für Ingolstädter Verhältnisse bis heute eine sehr kurze Zeit – mit einer Auftaktveranstaltung inklusive Bürgerbeteiligung gegeben. Im Sommer des gleichen Jahres fanden weitere öffentliche Informationsveranstaltungen statt, an denen sich neben Architekten, Stadtplanern, Theaterschaffenden und Politikern auch die Ingolstädter Bürgerschaft beteiligte. Und es ging gleich hoch her. Jeder wollte das neue Theater an einer anderen Stelle sehen. Dass es gleichzeitig irgendjemand irgendwie im Wege stand ist wohl nicht verwunderlich. Im Herbst 2017 wurden 15 Architekturbüros eingeladen, um ihre Vorstellungen zur Standortfrage zu präsentieren. Die Entwürfe wurden öffentlich präsentiert und wie üblich akzeptiert und zerrissen.

Im Februar 2018 entschied sich  dann der Stadtrat  für einen europaweiten Wettbewerb. Am ausgelobten Realisierungswettbewerb „Neubau Kammerspiele“, der mit der 2017 diskutierten Standortfrage nicht verwechselt werden darf, haben sich dann 14 Büros beteiligt. Eine Jury „zusammengesetzt aus externen Fachpreisrichtern, Stadträten und Vertretern der Verwaltung sowie Sachverständigen, Beratern, z.B. aus dem Bereich der Akustik, aber auch vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege“ (Mitteilung der Stadt Ingolstadt) haben die Arbeiten begutachtet und den Sieger gekürt. Es sind die Architekten und Landschaftsgestalter von blauraum Architekten GmbH, Hamburg mit Adler & Olesch Landschaftsarchitekten GmbH, Nürnberg. Ihr Model beinhaltet auch das sofort in die Augen stechende Goldstück.

Ob es den Ingolstädter Stadträten allerdings so gut schmeckt wie ein Gold-Steak, wird sich bei ihrer Entscheidung in einer der nächsten Stadtratssitzungen herausstellen. Vergoldet ist das geplante Kammerspiel-Vorhaben in Ingolstadt aber allemal, denn kein Geringerer als Landesvater Markus Söder persönlich hat den Ingolstädtern versprochen, das Sanierungsprojekt des Hämer-Baus', einschließlich der neuen Kammerspiele, mit 75 Prozent aus der Landeskasse zu fördern – auch wenn das Gesamtprojekt die Summe von stolzen 80 Millionen Euro übersteigen sollte.

Fotos: Anton Potche
Wenn der Ministerpräsident dieses Mal nur nicht zu voreilig gewesen war. Man denke nur an die Kostensteigerungen beim Bau des Museums für Konkrete Kunst. Aber gut, man sollte bei allem Ärger das Glas halb voll lassen und davon ausgehen, dass der Volksmund Recht hat, wenn es heißt, aus Alt Neu machen, kommt fast immer teurer als gleich Neu machen. Das Goldstück auf dem blauraum-Modell für die Ingolstädter Kammerspiele ist immerhin neu. Und das Interesse der Bürgerschaft ist groß. Man scheint dieses Haus zu wollen, trotz aller Unkenrufe, die aus den politischen Parteien vor Ort an die Öffentlichkeit gelangen.
Anton Potche

Montag, 4. Februar 2019

Hat ein literarisches Aushängeschild der DDR auch Autoren aus Rumänien eine Veröffentlichungsplattform geboten?


Diese Frage stellte ich mir kürzlich ganz spontan, als ich in der Ingolstädter Bücherei saß und einen Artikel von Michael Braun las: «Sinn und Form»: Das literarische Aushängeschild der DDR wurde den Machthabern schon bald suspekt. (NEUE ZÜRCHER ZEITUNG, 29.01.2019). Als Untertitel war zu lesen: Vor siebzig Jahren wurde in der DDR die Zeitschrift «Sinn und Form» gegründet. Sie hat allen historischen Umbrüchen getrotzt.

Der Autor dieses Beitrages hat das Erscheinen der Nr. 1/2019 von SINN UND FORM zum Anlass genommen, etwas weiter auszuholen und über die Geschichte dieser Zeitschrift einige Worte zu verlieren sowie die Hauptprotagonisten des „letzte[n] Ankerpunkts einer einst überaus lebendigen Kultur der Literaturjournale, das  letzte klassische Organ der literarischen Öffentlichkeit, das den Imperativen der Digitalisierung noch widersteht“, zu würdigen. Und wir begegnen wahrlich keinen Unbekannten: Johannes R. Becher, Peter Huchel, Sebastian Kleinschmidt und Matthias Weichelt. SINN UND FORM war von 1949 bis 1990 eine DDR-Literaturzeitschrift und ist seit 1991 eine gesamtdeutsche Literaturzeitschrift – also rein geographisch gedacht. Inhaltlich ist eine gute Literaturzeitschrift immer global, sowohl die Autoren der Beiträge betreffend als auch ihre Themenfelder.

Von dieser Prämisse ausgehend, habe ich mich auf die Suche nach Autoren und Themen mit rumänischem Bezug gemacht, deren Präsenz in dieser Publikation für die jeweiligen Herausgeber einen «Sinn» ergab. Und so sieht das Resultat einer leicht zu führenden Recherche im Internet dank einer guten Homepage (SINN UND FORM) aus: Gabriela Adameșteanu (mit Veröffentlichungen in den Jahren 2008 und 2016), Aharon Appelfeld (2003, 2018), Tudor Arghezi (1956, 1958, 1972), Rose Ausländer (1988), Ștefan Bănulescu (1974), Eugen Barbu (1965), Béla Bartók jun. (1983), Ana Blandiana (1991, 1993, 2005, 2017), M. Blecher (2014), Edit Boda (2014, 2016), Geo Bogza (1953, 1974), Ion Luca Caragiale (1952), Mircea Cărtărescu (2012), Paul Celan (1962), Constantin Ciopraga (1974), Emil M. Cioran (1999), Oskar Walter Cisek (1957, 1965 – mit einem Beitrag über Mihail Sadoveanu), Andrei Ion Deleanu (1965), Ștefan Augustin Doinaș (1974, 1989), Mircea Eliade (1996), Franz Hodjak (1990, 1995, 1998, 2001, 2013), Nora Iuga (2007, 2010, 2014), Alexandru Ivasiuc (1978), Eugen Jebeleanu (1960), Elfriede Jelinek (1990, 2004), Sándor Kányádi (2006), Jan Koneffke (1996), György Ligeti (1993), Valentin Lupescu (1974 – Gespräch mit Nina Cassian und Alfred Kittner, 1978), Norman Manea (1996 – Gespräch mit Marta Petreu, 1997, 1998, 1999, 200, 2001, 2003, 2006, 2007 – „Saul Steinberg - ein Dadaist?“, 2010 – „Begegnung mit Cioran“, 2017), Georg Maurer (1952, 1955, 1956, 1957, 1959, 1965, 1966, 1968, 1970, 1971, 1972, 1987, 1992), Herta Müller (2004), Fănuș Neagu (1974), Gerhard Ortinau (2000), Miron Radu Paraschivescu (1974), Florin Constantin Pavlovici (2017), Carmina Peter (2014 – über M. Blecher), Alexandru Philippide (1974), Dumitru Radu Popescu (1974), Marius Daniel Popescu (2018), Petru Popescu (1974), Dana Ranga (2009, 2010, 2018), Mihail Sadoveanu (1953), Horst Samson (2014), Eginald Schlattner (2010), Dieter Schlesak (1993, 1996, 1999), Gheorghe Schwartz (2008), Mihail Sebastian (1998), Werner Söllner (1991, 1997), Nicolaus Sombart (1998), Marin Sorescu (1998), Zaharia Stancu (1951, 1974), Stelian Tănase (2010 – „Cioran im Visir der Securitate“), Vladimir Tismănianu (1996 – „Rumäniens mystische Revolutionäre”), Tristan Tzara (1956), Vasile Voiculescu (1974), Alexandru Vona (2003) und Richard Wagner (2011).

Das ist schon eine bemerkenswerte Liste. Also ist sie präsent, die rumänische Literatur, im Alltag des deutschen Literaturbetriebs, und das nicht nur während der zwei großen Buchmessen in Deutschland. Dabei könnte es sein, dass ich den einen oder anderen Namen vielleicht noch übersehen habe, oder von den Beziehungen anderer zu Rumänien nichts weiß. Nicht übersehbar ist jedenfalls, dass die Herausgeber ihr Augenmerk sowohl auf die literarischen Produktionen von in Rumänien stets sesshaften Schriftstellern als auch von Exilschriftstellern geworfen haben. Bei Letzteren handelt es sich neben rumänischen auch um jüdische und rumäniendeutsche Literaturschaffende. Nicht uninteressant sind auch jene Namen mit oft schon dem Verblassen nahen familiären Ursprungsbande in diese südosteuropäische Region, nicht mehr Mitteleuropa, aber auch noch nicht Balkan. Zudem kommt in der „rumänischen“ Auslese nicht nur der Generationenproportz zum Tragen, sondern, wie Michael Braun treffend für die Gesamtauflage von SINN UND FORM bemerkt, auch die „unterschiedlichsten Denktraditionen und literarischen Gegensätze – postmarxistische Ansätze ebenso wie Denkfiguren einer konservativen Intelligenz“.

Anton Potche