Das Sportliche ist eigentlich immer schnell erzählt. Die
Gewinner der am letzten Aprilwochenende in der Mehrzweckhalle der
Lindenkreuzschule Manching ausgetragenen Deutschen Tourenwagen Indoor Meisterschaft im Modellrennsport heißen in den
Klassen Hobby – Oliver Günther vom ORC-B
Göttingen e.V., Sport - Valentin
Hettrich vom MCG-Strohgäu und Modified (die schnellste) – Dominik Fleischmann, der Lokalmatador
vom SLR-Ingolstadt
06 e.V. Letzterer erreichte im dritten Finallauf der Modified-Klasse
eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 35,5 km/h, was auf der Geraden Höchstgeschwindigkeiten
im Bereich der 75 km/h vermuten lässt. Es gab aber auch noch viele andere
Preise wie etwa für die Jugend, Junioren und die Altersgruppe 40+.
Die Rennen der Elektro-Modelltourenwagen scheinen ihr
Nischendasein verlassen zu haben. Dafür spricht nicht nur der gut besuchte
zweite Renntag, als die Finals ausgetragen wurden; die Fahrer mit ihren kleinen
Flitzern werden in den letzten Jahren verstärkt von den Medien, zumindest von
den lokalen, wahrgenommen. Auch der DONAUKURIER in Ingolstadt brachte einen
detaillierten Vorbericht und einen ebenso aufschlussreichen Artikel von den
Rennen in Manching. Zur Siegesehrung war auch der Manchinger Bürgermeister Herbert Nerb gekommen. Er hielt eine
kurze Ansprache und ließ die Audienz wissen, dass er selber mal im Fahrzeug-
und Flugzeugbau gearbeitet habe, also die Technik, die in den kleinen Rennautos
stecke, durchaus zu schätzen wisse. Eine ebenso große Wertschätzung gebühre aber
den Organisatoren um den Rennleiter Hans-Peter
Bopp vom Ausrichterverein SLR- Ingolstadt 06. e.V.
Foto: Delagiarmata |
Es ist ja nicht nur mit dem „Autofahren“ getan. Man braucht
schon Leute, die von den Regeln dieses Sports etwas verstehen, um überhaupt ein
Meisterschaftsrennen zu ermöglichen. Erich
Fleischmann ist einer dieser Sachkundigen. Er ist seit vielen Jahren dabei
und steht an dem Tisch, auf dem die Spannung der Batterien, die den kleinen
Rennwagen die nötige Kraft und Schnelligkeit verleihen, gemessen werden – mehr
als 8,40 Volt dürfen es nicht sein. Auf diesem Tisch kommt auch eine Waage zum
Einsatz – die Fahrzeuge der Hobbyklasse dürfen nicht leichter als 1400 g sein und
die der Sport- und Modifiedklasse nicht weniger als 1350 g wiegen. Jedes Auto
wird vor seinem Einsatz vermessen – die Spoilerhöhe darf zum Beispiel nicht höher
als die höchste Stelle des Daches sein. Zum Schluss wird die Bodenplatte des Fahrzeugs
markiert – alle Rennen müssen mit ein und demselben Chassis ausgetragen werden.
Zu diesem Personal kommen noch Leute, die alle Rennen
überwachen, sich drum kümmern, dass die Streckenposten besetzt sind und
Regelwidrigkeiten auf der Strecke geahndet werden. Die sitzen an einem anderen
Ende der Halle an einem mit Monitoren bestückten Tisch und meistens mit einem
Mikrofon in der Hand, nicht nur um den Start freizugeben und die Zeitnahme zu
sichern, sondern auch um ab und zu die Situation auf der Rennstrecke zu
kommentieren, denn bei diesen Geschwindigkeiten kann man auf der
Zuschauertribüne schon mal den Überblick verlieren. Diese Aufgabe hat bei der
Deutschen Meisterschaft 2014 in Manching Frau Nicole Börs aus Elsdorf sehr
überzeugend gelöst. Und weil zwei Tage lang Rennen auf Rennen
folgte, hat Hans-Peter Bopp ihr
öfter zu einer Verschnaufpause verholfen und sie am Bildschirm und Mikrofon
abgelöst.
Foto: Delagiarmata |
Um sich in einer Pause stärken zu können, muss im
Hintergrund, sprich in einer Küche und hinter einer Theke, ein emsiges Personal
tätig sein. Dass dieses sich aus Gattinnen, Eltern, Geschwistern, Verwandten und
Freundinnen von Mitgliedern des Gastgebervereins rekrutiert, weiß jeder, der
etwas vom deutschen Vereinsleben versteht. Nicht nur Frau Börs gönnte sich einen Kaffe und Kuchen, auch die 59 zum Teil aus
weiten Landesteilen angereisten Sportler mussten sich immer wieder für ihre
Klassifizierungs- und Finalrennen stärken. Das alles und noch viel mehr hatte
der Bürgermeister der Marktgemeinde Manching im Blick, als er von dem Aufwand
sprach, eine Deutsche Meisterschaft auszurichten. Und als Dankeschön gab es
neben den vielen Pokalen, Krügen und Tassen auch Blumen.
Der Speed League Racing Club Ingolstadt 06 e.V. hat laut einer
vom DONAUKURIER veröffentlichten Aussage von Hans-Peter Bopp, dem Vorsitzenden des Vereins, „bereits sieben
Deutsche und zwei Europameisterschaften hier in unserer Region veranstaltet“. Jetzt
ist noch eine dazu gekommen. Eine grandiose Erfolgsgeschichte
dieses Ingolstädter Vereins, kann man da nur
sagen, die sich diesmal in einem Deutschen Meister und einem 6. Platz (Bernhard Bopp) in der Modified-Klasse sowie in den Plätzen 5 (Stefan Strung),
8 (Christian Landinger), 13 (Christian Drießle), 15 (Jan Dietmar), 16 (Robert Klier), 20 (Harald
Kornprobst), 22 (Sebastian Ott)
und 23 (Marco Landgraf) in der
Sport-Klasse widerspiegelt.
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