Montag, 20. Januar 2025

Ein fremdes Zuhause oder Warum ich keine Bücher mehr schreibe

 
Ein fremdes Zuhause

Im Jahre 1923, tief in den Weiten des Banats, lag das kleine Dorf Kleinhof, dessen Häuser sich wie Perlen entlang einer staubigen Straße reihten. Hier lebten die Banater Schwaben, Nachfahren deutscher Siedler, die vor über 200 Jahren in dieses fruchtbare, aber fremde Land gerufen worden waren.

Katharina, eine junge Frau mit einem Gesicht, das vom Leben gezeichnet war, stand an ihrem kleinen Gemüsebeet hinter dem Haus. Ihre Hände waren rau, ihre Haare von der Sonne ausgeblichen, doch ihre Augen trugen einen Glanz, den keine Mühsal löschen konnte. Heute war ein besonderer Tag. Der erste Sonntag nach der Erntezeit – Kirchweihfest.

Das ganze Dorf war in Bewegung. Die Männer zogen ihre besten Westen an, die Frauen trugen handbestickte Trachten, und die Kinder rannten mit roten Wangen durch die Gassen. Katharina hatte ihr Kleid in der Truhe aufbewahrt, sorgsam gefaltet zwischen Tüchern, die nach Lavendel dufteten. Es war das einzige Kleid, das sie von ihrer Mutter geerbt hatte, und jeder Stich darin erzählte von einer anderen Jahreszeit, die gekommen und gegangen war.

In der Kirche, umgeben von den mächtigen Eichenbalken, spürte Katharina die Kraft der Gemeinschaft. Die Lieder, die auf Deutsch gesungen wurden, trugen die Sehnsucht nach einer Heimat, die niemand von ihnen je gesehen hatte. Sie hatten die Geschichten gehört, von den Feldern entlang des Rheins und den dunklen Wäldern, die ihre Vorfahren verlassen hatten. Doch das Banat war nun ihr Zuhause, so fremd es manchmal auch erschien.

Nach der Messe zog der Festzug durch das Dorf. Katharina hielt sich im Hintergrund, beobachtete die bunten Bänder und die jungen Leute, die tanzten. In ihrer Brust pochte ein Gefühl, das sie nicht benennen konnte. Sie liebte dieses Land – die endlosen Felder, die im Sommer wie Gold glänzten, und die weiten Himmel, die nachts voller Sterne hingen. Doch manchmal fühlte sie auch die Wurzeln, die in der Ferne lagen, wie eine leise Stimme, die sie rief.

Am Abend, als das Fest seinen Höhepunkt erreichte, setzte sich Katharina auf eine Bank am Dorfrand. Neben ihr saß Herr Franz, der älteste Mann im Dorf, dessen Augen so klar waren wie ein Herbstmorgen.

Katharina“, begann er, „weißt du, warum wir hierhergekommen sind?“


Sie schüttelte den Kopf.

Unsere Vorfahren suchten ein besseres Leben. Aber egal, wo wir sind, wir tragen unsere Heimat in uns. Die Erde hier mag anders sein, aber wir haben sie zu unserem eigenen gemacht. Das Banat ist unser Zuhause – weil wir es dazu gemacht haben.“


Katharina sah hinüber zu den leuchtenden Fenstern des Dorfes. Sie spürte die Wärme der Worte des alten Mannes. Ja, dachte sie, das Banat war nicht nur ein fremdes Zuhause. Es war ihr Zuhause geworden.

In der Ferne erklang ein letztes Festlied, und Katharina wusste, dass auch sie ein Teil dieser Geschichte war – eine Brücke zwischen den Wurzeln ihrer Vorfahren und der Erde, die sie heute nährte.

Anton Potche

Warum ich keine Bücher mehr schreibe


Wir saßen am zweiten Weihnachtstag zusammen, eine Lehrerin, ein Lehrer, ein IT-Fachmann und ich. Irgendwann kam das Gespräch auf die in letzter Zeit allgegenwärtige KI, also Künstliche Intelligenz. Während der Computerfachmann mehr den technischen Aspekt dieser neuen Technologie in den Vordergrund stellte, klammerten die zwei Lehrer sich an der Texttauglichkeit und besonders an der möglichen Textschummelei der KI fest. Beide Lehrkräfte (Gymnasium) kannten schon Fälle von KI-Texten, die ihnen von Schülern als eigene Arbeiten vorgelegt wurden. Die Texte, ja zum Teil ganze Referate, waren so gut, dass sie als Lehrer Mühe hatten, diese als das Produkt eines Sprachmodells zu entlarven, und letztendlich froh waren, dass die Schüler nach intensiven Gesprächen sich geständig – aber nicht reumütig – zeigten.

Während der IT-ler die Diskussion ganz gelassen führte, konnten die Lehrer eine gewisse Gereiztheit nur schwer verbergen. Irgendwann könnten sie die Kontrolle über ihre Schüler verlieren, und das, obwohl besonders einer der beiden eher positiv zur Einführung der KI in den Unterricht stand. Auch der Buchwissenschaftler Christoph Bläsi mahnt zu Gelassenheit bei diesem Thema. Er denkt aber zum Unterschied der zwei Lehrkräfte eher aus marktwirtschaftlicher Sicht. Und da kann er noch nicht erkennen, dass es ein Problem ist (oder wird), wenn KI-Werkzeuge voraussagen können, welches Buch sich besser und welches sich schlechter verkaufen wird. Die Geschäftsführerin des Marktforschungsunternehmens Media Control, Ulrike Altig, spricht von Tools, die innerhalb von Sekunden taugliche Absatzprognosen für verschiedene Warengruppen, also auch Bücher, erstellen können. Eigentlich befinden wir uns immer noch im Bereich der Ökonomie. Und es geht nur um „Effizienz und Daten – nicht um die Inhalte“, wird Frau Altig im DONAUKURIER vom 3. Januar 2025 in einem Artikel zitiert.

Wirklich? In dem Gespräch meiner drei KI-Protagonisten vom zweiten Weihnachtstag gab es eine plötzliche Wende. Natürlich hatten alle drei wie heute üblich ihre Smartphones vor sich auf dem Tisch liegen. Einer der Lehrkräfte griff zu seinem Gerät, tippte etwas ein und reichte es mir über den Tisch. Eintippen und Weiterreichen des Smartphones dauerte weniger als 5 Sekunden. Und was konnte ich dort lesen? „Ein fremdes Zuhause“. Alle drei KI-Streiter haben zwar Banater Wurzeln, aber keiner wäre in der Lage, einen nur ansatzweise emotionalen Text über diese südosteuropäische Region zu schreiben. Und das auch noch über einen Volksstamm, den es im Gedächtnis der dort lebenden Rumänen kaum noch gibt.

Wo kommt der Text her?“, habe ich spontan gefragt.
Von ChatGPT“, bekam ich als Antwort.
Und was hast du eingegeben?“
Schreibe eine Kurzgeschichte zu den Banater Schwaben.“

So viel zum Thema „Inhalte“. Ich wurde erst ab jetzt wirklich hellhörig. Vier Bücher habe ich in meinem Leben geschrieben – zu einer Zeit, als Intelligenz noch reine Menschensache war. Wie einfach das heute geht. Du lässt dir einen Text schicken, suchst ihn nach grammatikalischen Ungereimtheiten ab und textest ihn nach deinem Geschmack um, unterschreibst ihn mit deinem Namen, und schon bist du ein Schriftsteller – vielleicht irgendwann sogar ausgezeichnet mit einem Nobelpreis. Nicht mehr und nicht weniger ist obige Kurzgeschichte „Ein fremdes Zuhause“– inklusive gefälschter Unterschrift. Das hier ist nur die Entstehungsgeschichte dieser „Kurzgeschichte“. Aber ich kann mir gut vorstellen, sie als Grund dafür herzunehmen, keine Bücher mehr zu schreiben – ganz abgesehen von meinem dafür sowieso schon fortgeschrittenen Alter.
Anton Potche

Montag, 13. Januar 2025

Ein lyrisches Lebenswerk in Miniatur

Ana Blandiana: Geschlossene Kirchen – Biserici închise / Gedichte Deutsch & Rumänisch; POP-Verlag, Ludwigsburg, 2018; ISBN: 978-3-86356-185-7; 209 Seiten, € [D] 19,90, € [A] 20,50.

Schreibt man über einen Roman, eine Erzählung oder ein Theaterstück, hat man einen Plot, also einen Erzählstrang oder auch mehrere Stränge. Das fehlt im Gedicht, dieses Gerüst, an dem man sich hocharbeiten kann, zu einem Dach oder gar einer Turm- oder Kirchenspitze.

Jetzt habe ich das letzte Gedicht dieses Lyrikbuches der Geschlossene[n] Kirchen hinter mir und schon versuche ich, mich zu erinnern, wie es losging mit den Versen. Nichts. Also heißt es, aufschlagen.

Es geht erst mal um Räume. Um sakrale Räume. Um das, was in ihnen und um sie herum existiert und passiert. Und es ist, weiß Gott nicht alles heilig, ob diesseits oder im „Change-Office im jenseitigen Leben“. Alles passiert oder existiert zweimal in diesem Buch: auf der linken Seite rumänisch und auf der rechten deutsch. Für die linke Seite ist allein Ana Blandiana verantwortlich, während die rechten Seiten je mit einer Initiale versehen sind: [H. S.], [M. H.] und [K. K.]. Sie stehen für Horst Samson, Maria Herlo und Katharina Kilzer. Sie sind nicht lang, diese Raum-Gedichte. Und sie – oder die meisten von ihnen - benötigen sehenden Auges weniger Platz als ihre deutschen Übersetzungen. So sind Sprachen. Man kann sie sogar nach ihrem Flächenanspruch auf Buchseiten voneinander unterscheiden. Das funktioniert bei Gedichten besonders gut. Transparență – Transparenz heißt das letzte der Raumgedichte. Übereinander geschichtete Flächen ergeben raumfüllende, geschlossene, kompakte geometrische Figuren. Und Landschaften. Und Heimat. So kann man Ana Blandiana verstehen: „Ce minunate priveliști ascunse / Simte nevoia să îmi arate țărâna, / În timp ce mă privește voluptuos / Coborând.” Und so Katharina Kilzer: „Welch wunderbar verborgene Landschaft / mir dieses Land offenbart, / während es mich wollüstig betrachtet / aus der Versenkung.“

Kapitel 2: Zeiten. Wir lesen Gedichte wie Clepsidră – Zeituhr, Vânătoare în timp – Jagd auf Zeit, O clepsidră fără nisip – Eine Sanduhr ohne Sand u. v. a. Die Zeit, sie ist messbar, aber nicht aufhaltbar oder sogar umkehrbar. Und das führt oft dazu, dass man es nachher besser weiß. Auch bei Ana Blandiana und Horst Samson: „Doamne, ce risipă! / Cum aruncam cu secundele, cu minutele, / Cu orele, cu zilele, cu săptămânile, cu anii! - Gott, was für eine Verschwendung! / Wie ich mit Sekunden um mich warf, mit Minuten, / mit Stunden, Tagen, Wochen, Jahren!Geht es uns nicht allen so? Wenn uns die Zeit zum Nachdenken über die Zeit überhaupt gegeben ist. Die Sanduhr kommt in einigen Gedichten vor. Die Sichtbarmachung der Zeit in ihrem unwiderstehlichen Lauf. Ach, könnte man doch … Bei so viel Nachdenken und Dichten wird man auch mit der Sinnhaftigkeit seines (dieses) Tuns konfrontiert: „[…] was für Sinn hat es, mich fortwährend zu gebären, / mich immer wieder aufzuschreiben / und zu lesen / aus den stets gleichen Silben?“ (Von vorne - [H. S.]). Kann ein wahrhafter Dichter solchen Zweifeln entgehen? Wohl kaum.

Es ist wahrhaftige Poesie, was Ana Blandiana geschaffen hat. Auch wenn Vers und Rhythmus fast zur Gänze fehlen und man sich nicht scheuen sollte, das eine oder andere Gedicht öfter zu lesen. Irgendwann kommt man der Idee auf die Spur … oder reimt sich seine eigene zusammen. Das gehört zum Spezifikum der Lyrik: die Freiheit des Lesers. In Räumen und Zeiten entwickeln sich die Erkenntnisse. Und die können wahrlich wundersame Formen annehmen wie etwa in der Kalendergeschichte – Povestea din calendar, diesem Genesisgespräch in vollkommen lyrischer Schönheit: „Ce-aș fi putut hotărî / Înotând în lichidul amniotic, / […] - Was hätte ich letztendlich tun können, / Während ich im Fruchtwasser schwamm […].“ [M. H.].

Diese Blumenlese mit dem bedrückenden Titel Geschlossene Kirchen – Biserici închisemir fällt dabei immer wieder die angeblich verschlossene orthodoxe Kathedrale während des antikommunistischen Aufstandes in Temeswar ( Weihnachtszeit 1989) ein – wurde von Katharina Kilzer, eine der treuesten Begleiterinnen Ana Blandianas im deutschen Sprachraum, zusammengestellt. Die 85 Gedichte sind Quellen aus den Jahren 1966 bis 1921 entnommen, ein lyrisches Lebenswerk in Miniatur, könnte man zu diesem graphisch sehr ansprechend gestalteten Buch aus dem Ludwigsburger POP-Verlag sagen. Es enthält auch zwei Zeichnungen von Elisabeth Ochsenfeld und zwei Handschriften Ana Blandianas.

Auf dem Rückeinband des Buches ist das berühmte Samistat-Gedicht Eu cred – Ich glaube [H. S.] abgedruckt – weiß auf schwarz. Dieser Band zeigt es: Auch Lyrik kann eine angenehme und erbauliche Lektüre sein. Nicht von ungefähr ist Ana Blandiana (*1942) heute „neben Mircea Cărtărescu die berühmteste rumänische Literaturstimme im Ausland“, schreibt Răzvan Voncu in Rumäniens berühmtester Literaturzeitschrift ROMÂNIA LITERARĂ, Nr. 12 vom 25. März 2022 anlässlich des 80. Geburtstages der Dichterin. 

Anton Potche

Mittwoch, 8. Januar 2025

Seine letzte Tournee

 
Er gibt auf. Falsch. Er gibt den Taktstock weiter. Auch falsch. Denn er wird ohne Musik nicht leben können. Und einen Taktstock hat er nie geschwungen. Er hat selbst gespielt, mitgespielt mit seinem Blasorchester. Tenorhorn, Posaune und Marchingbone. Und immer vor seinem Orchester, dem besten der Welt, stehend. Zeichen gebend. Mit präziser aber nicht überbetonter Gestik. Das und noch viel mehr ist Ernst Hutter, seit 25 Jahren musikalischer Leiter des Blasmusikorchesters Die Egerländer Musikanten – Das Original.

Heuer ist Ernst Hutter mit seinem Orchester zum letzten Mal auf Tournee. Diese Abschiedstour steht unter dem Motto Mein Finale. Vom 27. Dezember 2024 bis zum 31. August 2025 wird Ernst Hutter noch achtundvierzig Mal vor (vorne von rechts) drei Tenorhörnern, einem Schlagzeug, vier Klarinetten und dahinter (v. r.) vier Flügelhörnern, einer Trompete, zwei Tuben und drei Posaunen stehen, Zeichen geben und vor allem mitspielen. Denn was hier hinter ihm sitzt und musiziert, ist alles, was man sich unter musikalischer Sanftheit und Wucht nur vorstellen kann. Und es ist vor allem ein nicht enden wollender Melodienreigen.

Nach ihrem Tourneeauftakt in der Nürnberger Meistersingerhalle vor ausverkauftem Haus spielten Die Egerländer Musikanten – Das Original einen Tag später im leider nicht voll besetzten Festsaal des Ingolstädter Stadttheaters. Es war auch diesmal Gänsehaut pur: diese Crescendi und Decrescendi, sich wellenförmig über einen, zwei Takte auf- und abbauend, und das immer wieder. Dazu noch fabelhafte Unisono-Passagen. Das ist konzertante Blasmusik höchster Güte. „Blasmusik auf Spitzenlevel live“ nennt der DONAUKURIER-Chronist Lorenz Erl das soeben Erlebte. 

Einen Tag später sitzt der ab sofort legendäre Ernst Hutter zur Mittagszeit im Studio von BR Heimat und lässt sich vom ebenso legendären Schorsch Ried ausfragen. Eine Stunde lang unterhielten sich die zwei Blasmusikexperten im wahrsten Sinne des Wortes über das Schönste, was es für sie und nicht nur sie im Universum der Töne, Harmonien und Melodien gibt. (Natürlich bereichert mit viel Musik.) Und es dauerte gar nicht lange, da „menschelte“ es bei Hutter. Dabei spürte man die Ehrlichkeit seiner Worte und es wurde vielleicht dem einen oder anderen Radiozuhörer bewusst, dass er selber ganz unbewusst Teil einer musikhistorischen Entwicklung war, als Fan natürlich, und der nie genug von dieser Kapelle mit ihren nur zwei musikalischen Leitern in ihrer langen Existenz (69 Jahre) haben konnte. Originalton Ernst Hutter: „Es gibt ja nicht nur dieses Datum, 25 Jahre seit ich die Leitung der Egerländer Musikanten hatte, sondern auch die 14 Jahre davor mit Ernst Mosch. An die denke ich natürlich immer zurück, auch in diesen Tagen. […] Ich bin damals mit 27 Jahren zu Ernst Mosch gekommen. Er war damals 60 Jahre alt, dann durfte ich die nächsten 14 Jahre mit ihm tolle Konzerte erleben, hab aber auch erlebt, wie Ernst Mosch gebrechlich wurde, alt wurde. Schon interessant, wenn man diese menschlichen Dinge einmal sich so durch den Kopf gehen lässt. Und dann durfte, musste, sollte ich mit 43 Jahren seine Arbeit weiterführen. Und jetzt nach 25 Jahren mach ich meinen Abschied.“

Der Meister Ernst Hutter
nimmt Abschied
FotoQuelle: die-egerlaender.de
Dieser Abschied wird aber nicht nur von vielen Konzerten geprägt sein, sondern auch von einer Zuversicht, die dieser Musik eine auch weiterhin erfolgreiche Zukunft voraussagt. In Ernst Hutters Worten klingt das so: „Die Blasmusik hat sich grandios entwickelt. Ich glaube, das hätte damals in den Jahren, als Ernst Mosch leider von uns gegangen ist, niemand sich vorstellen können, dass die Blasmusik sich mit so vielen interessanten Inhalten in den nächsten 25 Jahren weiterentwickelt. Und das ist auch eine der Gründe, warum ich sehr, sehr stolz bin auf die gesamte Szene und mir ganz sicher bin, dass auch Die Egerländer Musikanten – Das Original in dieser Szene weiterhin eine große Rolle spielen werden.“

Der designierte Nachfolger als musikalischer Leiter der Egerländer Musikanten – Das Original ist der 1985 geborene Alexander Wurz. Auch er spielt Tenorhorn und Posaune und soll am 7. November 2025, zum 100. Geburtstag des Gründers Ernst Mosch, die Nachfolge Ernst Hutters antreten. Möge es ihm so ergehen wie seinen zwei Vorgängern!

Anton Potche

Chronologisches Inhaltsverzeichnis (2025 - ....)

 d = deutsch

r = rumänisch
M = Mundart (Johrmarker Dialekt)

Video im Text

Video auf YouTube


20  A Ă  a ă  I Π i î  S Ș  s ș  T Ț  t ț  25

0986 d - Seine letzte Tournee // Musik / Muzică // 08.01.2025
0987 d - Ein lyrisches Lebenswerk in Miniatur // Bücher / Cărți // 13.01.2025
0988 d - Ein fremdes Zuhause // Literatur / Literatură // 20.01.2025



Texte nach Sprache
d = 734
r = 98
d - r - M  = 19
M = 136
r - M  = 1

Dienstag, 31. Dezember 2024

Dezember 2024 – Giarmata in den Medien


(Wahrscheinlich) letzte Gemeinderatssitzung in 2024
aus PrimăriaGiarmata - FACEBOOK, Giarmata / Jahrmarkt, 12.12.2024
Die wahrscheinlich letzte Sitzung des Gemeinderates in diesem Jahr war eine „außerordentliche“. Die 16 Tagesordnungspunkte beinhalteten alle Immobilien- und Grundstücksverkäufe oder -käufe oder Umschreibungen wegen verschiedenen Problemen – auch eine Scheidung war dabei. Die „Außerordentlichkeit“ lag eigentlich in einem Schreiben des Finanzministeriums, das eine formelle Änderung in einem Antrag der Gemeinde Giarmata für eine Hypothek von 50 Millionen Lei beinhaltet. Zwei Gemeinderäte haben dagegen gestimmt: Virgil Bunescu (PSD) argumentierte, dass man in Zeiten so klammer Kassen, wie sie zurzeit in Rumänien herrschen, keine so hohe Schulden machen dürfe. Gemeinderat Andrei Berta (PSD) begründete seine Nein-Stimme mit der Tatsache, dass diese finanzielle Initiative der Gemeinde noch aus der vergangenen Legislaturperiode stamme, als er noch kein Gemeinderat war.
+ + + Der Bürgermeister war nicht in der Sitzung.+ + +



D
es Bürgermeisters Ruf
aus ClaudiuMihălceanu – FACEBOOK, Giarmata / Jahrmarkt, 13.12.2024
Bürgermeister Claudiu Mihălceanu hat seine Mitbürger zu „magischen Momenten“ ins Giarmataer Kulturheim eingeladen.


Weihnachtsgeschenk
aus TION.ro, Timișoara / Temeswar, 17.12.2024
Der Temeswarer Müllentsorger RETIM verkündet eine Preiserhöhung seiner Leistungen an. Und das sogar rückwirkend zum 7. Dezember 2024.
+ + + Das klingt zwar erschreckend, wird aber von den moderaten Zahlen doch etwas abgemildert. Dorfhaushalte – dazu gehört auch Giarmata - zahlen pro Monat 9,69 Lei. Vorher waren es 9,48 Lei. + + +

Margareta Ebner erzählt von der Schlacht in Jahrmarkt
aus ADZ.ro – BANATER ZEITUNG; Timișoara / Temeswar; 22.12.2024
2018 erschien im Jassyer Verlag Polirom der von Smaranda Vultur edierte Sammelband Germanii din Banat prin povestirile lor. Jetzt arbeitet die Jahrmarkterin Katharina Kilzer an der Übersetzung dieses Buches ins Deutsche. Die ALLGEMEINE DEUTSCHE ZEITUNG FÜR RUMÄNIEN hat einen fragmentarischen Vorabdruck aus diesem Buch veröffentlicht. Die deutsche Fassung wird wahrscheinlich den Titel tragen Die Deutschen aus dem Banat. Die Jahrmarkterin Margareta Ebner (*1931) erzählt zum Beispiel von lustigen Begebenheiten rund um die Schweineschlacht in Jahrmarkt.
+ + + Wann ’s mer recht is, kummt die Fraa aus der Sternbauer-Sippschaft. + + +

Wahrscheinlich heißt möglich, aber nicht sicher
aus PrimăriaGiarmata - FACEBOOK, Giarmata / Jahrmarkt, 27.12.2024
Jetzt ist es doch noch gelungen, die vier fehlenden Räte im Giarmataer Gemeinderat einzusetzen. Das ist am 27. Dezember über die Bühne gegangen. Die Nachrücker der bei der Kommunalwahl im Juni gewählten, aber vom Gericht nicht akzeptierten Gemeinderäte haben ihren Amtseid mit der Hand auf der Verfassung und einem abschließenden „Așa să mă ajute Dumnezeu!” geleistet. Die neuen Giarmataer Gemeinderäte sind: Corlățeanu Romică-Dumitru und Codrea Daniel-Dănuți von der PNL (Nationalliberale Partei) sowie Martin Alexandra und Joacăbine Alexandru von AUR (Allianz zur Vereinigung der Rumänen). Bürgermeister Claudiu Mihălceanu hat die neu in ihr Amt eingeführten Giarmataer Gemeinderäte seiner Unterstützung versichert. Nach 10 Minuten war diese Sofortsitzung (ședință de îndată) beendet.
+ + + Es würde mich nicht wundern, wenn es heuer noch eine Sofortsitzung geben würde. Giarmata hat nämlich noch keinen Vizebürgermeister. - Vleicht werd jo de Joacăbine Vizerichter in Johrmark. + + +

Es ist vollbracht
aus PrimăriaGiarmata - FACEBOOK, Giarmata / Jahrmarkt, 30.12.2024
Vizebürgermeister
Alexandru Bronț
Screenshot: Anton Potche
- Am vorletzten Tag des Jahres haben die Giarmataer Bürger endlich einen kompletten Gemeinderat, inklusive Vizebürgermeister bekommen. In einer ordentlichen Gemeinderatssitzung haben die Räte (von 15 waren 14 offline und online anwesend) den neuen stellvertretenden Bürgermeister gewählt. Vorgeschlagen wurden Alexandru Bronț (PNL) und Lucian Gligor (AUR). Gewählt wurde Alexandru Bronț mit 9 zu 3 Stimmen. (Zwei Gemeinderatsmitglieder konnten an der geheimen Wahl nicht teilnehmen, weil sie nur online zugeschaltet waren.) Das Resultat der Wahl besagt, dass der gewesene Vizebürgermeister der Gemeinde Giarmata auch der jetzige ist.
- Nach der Abarbeitung weiterer Tagesordnungspunkte wandte Bürgermeister Claudiu Mihălceanu sich noch mit einer frohen Botschaft an seine Kollegen und die Bürgerschaft: „Ich will auch mit einem Gruß an alle Einwohner von Giarmata und Cerneteaz schließen. Mögen wir ein Jahr 2025 mit vielen Realisierungen bekommen und die Kraft haben, das Lebensniveau unserer Mitbürger anzuheben. Gleichzeitig will ich mitteilen, dass wir nach sechs Jahren Arbeit die Liegenschaft IAS mit ca. 7000 m² vis a vis des Kulturheims erwerben konnten. Heute sind die zwei letzten Grundbuchauszüge angekommen. Der Preis von 40 Euro pro Quadratmeter ist für uns ein großer Erfolg. Darüber bin ich persönlich sehr stolz. […] Ich wünsche euch allen, Kollegen im Gemeinderat und der gesamten Bürgerschaft, viel Gesundheit und alles Gute fürs nächste Jahr.“

Projekt abgeschlossen
aus deBanat.ro; Timişoara / Temeswar; 31.12.2024
Der Autobahnzubringer DJ 691 zwischen Timișoara / Temeswar und der Auffahrt zur Autobahn A1 bei Giarmata wurde nun von den Straßenbaubehörden als abgeschlossen erklärt. Die Endkosten betragen 12.101.414,58 Lei.

Alles Gute für 2025!

Anton Potche