Montag, 20. März 2023

Die Sparkass in Johrmark

Wie mer Altjohrmarker, odder merr kännt aah soon Exschwowe, ausgewannert sin, hot ‘s in Johrmark ka Sparkass gewwe. Norr de CEC. Dort hun mer unser Lei in ‘s CEC-Bichlche introon geloss. Des war in der vorkommunistisch Zeit etwas annerscht, do hot ‘s in Johrmark sogar meh Bänk gewwe. Ooni war zum Beispiel die Erste Jahrmarkter Sparkassa Aktiengesellschaft. Un die hot am 12. Jäner 1926 ehre „geehrten Aktionäre höflichst“ zu ooner Generalversammlung ingelad.

Die Vorstandschaft hatt forr die XXII. Ordent. Generalversammlung, die wu „am 31. Jänner 1926, vormittags 11 Uhr, in den Institutslokalitäten stattfindet“ sowohl e Bilanzkonto wie aah e Gewinn- un Verlustkonto vorbereit ghat. Im Bilanzkonto sin die Aktiva un die Passiva mit der gleich Zahl ausgewies: 3.519.122,07 Lei. In der Gewinn- un Verlusttabell sin aah de Soll- un Habenstand gleich: 534.848,54 Lei. Des war de Kassastand vum 31. Dezember 1925.

Un des ware die Männer, die wu selmols die Bilanzsumme vun der Erste Jahrmarkter Sparkassa Aktiengesellschaft zu verantworte hadde: Andreas Wilwerth (Buchhalter), Michael Berger (Direktor), Andreas Wanyer (Kasseer). Die annre Direktoriumsmitglieder ware: Peter Loris, Leopold Loris, Kristof Wagner, Nikolaus Schneider, Nikolaus Hupp, Johann Busch, Josef Klein, Stefan Schmidt, Franz Junginger, Nikolaus Klein, Matthias Blasy un Peter Knecht. Des Gremium is awwer noch vu ‘me Aufsichtsrat kontrollert wor. Un der hot festgstellt, dass „vorstehender Vermögensausweis, als auch Verlust- und Gewinn-Konnto wurden mit den Haupt- und Nebenbüchern verglichen und mit denselben übereinstimmend als richtig befunden.“ Unnerschrieb hun dee Befund die Herre Matthias Wagner, Sebastian Tesch, Jakob Kaacht un Josef Barth.

So, jetzt kann jeder Altjohrmarker, wu noch am Lewe is, in seim Familiearchiv nohsuche, ob sei Urahn mol Bänker in Johrmark war. Ich brauch des net mache, weil mei Urahne ware immer arme Leit … un ich sin bis jetz net aus de Reih getanzt. Awwer wer waaß? Ich spill jede Samstach Lotto. Oomol hatt ich sogar 200 Lei beim Loz in blic gewunn. Des is awwer schun e gudi Weil her.

Berns Toni


Montag, 13. März 2023

Der Freund Henri Nannens

 Aneinanderreihung kleiner Zufälle

Es war 1993, als wir in Norden-Norden Urlaub machten. Und zwei Urlaubserlebnisse haben sich mir bis heute eingeprägt. Sie scheinen sich in meiner Erinnerung festgesetzt zu haben, fallen sie mir doch immer wieder ein, wenn in Bekannten- und Verwandtenkreisen Urlaub aufgetischt wird. Das erste war eine Schifffahrt von Norden-Norden nach Norderney. Auf dem Rückweg hat uns Poseidon bei klarem Himmel einen laut Beaufortskala „stürmischen Wind“ der Stärke 8 beschert. Also noch keinen Sturm. Der hohe Wellengang hat mir aber gereicht, diese Fahrt auf der schaukelnden Nordsee nie zu vergessen. (Auch meine Frau und unsere Kinder haben diese Schifffahrt noch lebhaft in Erinnerung.)

Das zweite Erlebnis habe ich meiner Zuneigung - wohlgemerkt, nur als abseits stehender Beobachter - für Journalismus, Literatur und Kunst zu verdanken. Als solcher sagte mir sowohl der Name Henri Nannen als auch Otto Waalkes etwas. Nun hatten die beiden vielleicht nicht unbedingt etwas miteinander zu tun, aber ihre intellektuelle Aura, der eine als Journalist, der andere als Kabarettist, traf sich in der Nordseehafenstadt Emden. Es gibt dort eine Kunsthalle und ein Otto Huus.

Die Kunsthalle ist eine Stiftung des Ehepaares Henri und Eske Nannen aus dem Jahre 1986 und beherbergt ein Museum für moderne und zeitgenössische Kunst. (Mittlerweile wurde das Museumsensemble für eine Schenkung des Münchner Galeristen und Sammlers Otto van de Loo erweitert.) Nun bin ich nicht unbedingt ein Schwärmer für zeitgenössische Kunst, aber auch kein radikaler Gegner neuer Ausdrucksformen. Und ich muss gestehen, dass ich mich heute, fast 30 Jahre später auch nicht mehr an einzelne Werke der Ausstellung erinnere. Doch weiß ich noch genau, dass ich damals vor allem sehen wollte, was ein Mäzenatentum des Ausgehenden 20. Jahrhunderts überhaupt ist und welche künstlerischen Vorlieben der zur damaligen Zeit vielleicht bekannteste deutsche Journalist und Herausgeber der zeitweise auflagenstärkste Zeitschrift der Welt, des STERN, hatte. Henri Nannen ist 1996 zweiundachtzigjährig gestorben. Sein Werk, sowohl Zeitschrift als auch Museum, leben weiter.

Henri Nannen (l.) und Victor Schuller
Foto: Jay Ullal
FotoQuelle: STERN, Nr. 17 / 1997)
Ein Jahr später fiel mir dank meiner Schmökergewohnheit (oder gar -manie) ein Text im STERN auf, der betitelt war mit Der Herr der Texte – Ex-STERN-Vize Victor Schuller wird 80 (Nr. 17, April, 1997). Vielleicht hätte ich weitergeblättert, wäre da nicht dieser Name Schuller gewesen, der mir immer wieder in Texten von oder über Siebenbürger Sachsen begegnet: Schuller. (Schuller Hans war mal ein Arbeitskollege von mir bei Audi in Ingolstadt. Auch er kam aus Siebenbürgen.) Also las ich weiter mit einer landsmännischen Anteilnahme, um nicht gleich zu postulieren: Stolz. Unter anderem auch: „Stets stand Henri Nannen im Mittelpunkt, zog allen Glanz auf sich. Victor Schuller hielt sich zurück, aber neben seinem Freund, nie dahinter. Gern erzählt er aus der ersten Stunde dieses turbulenten Männerbundes. Das war während des Krieges auf einem Offizierslehrgang in Berlin. Den beiden, die sich noch nicht kannten, wurde ein gemeinsames Zimmer mit einem zweistöckigen Bett darin angewiesen. Sofort belegte Nannen das obere, Schuller zog sich dezent nach unten zurück. So ist es ein Leben lang geblieben. […] Der Gastgeber selber, einst als Siebenbürger Sachse von Transsilvanien, dem Land hinter den Wäldern, ausgezogen in die Welt, war ein begnadeter Erzähler.“

Am 15. Juni 2022 machte DIE ZEIT auf mit dem Titel Sinkt sein Stern? - Henri Nannen war vielen Journalisten lange ein Vorbild. Nun wird aufs Neue über seine Rolle im Nationalsozialismus gesprochen. Für den Autor des Artikels, Götz Hamann, ist klar, dass Nannen ein „Nazi-Propagandist“ war, dem man eine überzeugte Anhängerschaft zum Nationalsozialismus aber nicht nachweisen kann. Es soll jedoch bewiesen sein, „dass er bald nach dem Krieg einige ausgewiesene frühere Nazis in seinem Umfeld beschäftigt hat“. Schon im STERN vom 25. Dezember 2013 konnte man anlässlich des 100. Geburtstages von Henri Nannen lesen: „Nicht nur Nannen hatte Fronterfahrung, sein langjähriger Vize Victor Schuller war ebenfalls Kriegsberichterstatter gewesen, viele Redakteure waren an der Front und dort verletzt worden, ein Layouter trug die Runen der SS auf den Arm tätowiert.“ Greift man auf den STERN-Artikel vom April 1997 zurück und berücksichtigt, dass so mancher Siebenbürger Sachse und Banater Schwabe - natürlich nicht alle - ein glühender Anhänger des Nationalsozialismus war und sogar in der Waffen-SS gedient hatte, so kann es niemand wundern, dass Victor Schuller auch nach dem Krieg an Henri Nannens Seite blieb. In der gleichen Geburtstagshommage für Nannen steht auch der berührende Satz. „Mit Vic Schuller, seinem Freund, saß er auf einer Bank, und dann versprachen sich die beiden Alten, sie würden die Grabrede für den halten, der zuerst sterbe.“

Das NDR-Format STRG_F hat die Geschichte, in der es vorwiegend um Nannens Rolle im Waffen-SS-Projekt Südstern, 1944 und 1945 in Italien, geht, überhaupt erst zum Laufen gebracht. Es braucht ja wie so oft in solchen Fällen nicht viel, um daraus eine Lawine zu machen. SÜDDEUTSCHE ZEITUNG, FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG, NDR und andere waren schnell dabei. Und der STERN schritt am 23. Juni 2022 (Nr. 26) zur Klarstellung in einem Editorial, einem Artikel und einem ausführlichen Essay. Natürlich mit dem Ergebnis, dass alles nur halb so wild ist. Victor Schuller wird nicht mehr erwähnt. Er hatte an der letzten Ruhestätte Henri Nannens wie versprochen eine Rede gehalten und ist am 3. Juli 2001 im Alter von 84 Jahren gestorben.

Anton Potche


Montag, 6. März 2023

Was merr so alles erfahrt


Ja was merr so alles erfahrt, wann merr alde Zeidunge dorchbläddert. Uf hochdeitsch haaßt des „schmökern“. Ich hun e bissje in e paar Zeidunge aus ‘m Johr 1926 „geschmökert“, asso bissje dorchgebläddert – digital, versteht sich, wie des heit jo „gang und gebe“ is. Un ich muss soon, ich war schun bei der eerscht Zeidung stolz uf uns Johrmarker. Besser gsaat Johrmarkerinne odder noch genauer, uf unser scheene Mäd – die wu ‘s selmols gewwe hot . . . un nateerlich zu meiner Zeit aah noch.

In der BANATER DEUTSCHE ZEITUNG vum 9. Jäner steht e Artikel iwer de „Ärzteball“ in Temeswar. Un merr soll gar net moone, uf was die Zeidungsschreiwer schun damals gschaut hun. Awwer wart mol, forrwas soll merr des net moone, merr sin doch in de berühmte 20er Johre vum 20. Johrhunnert. Do war des normal, was merr in der Zeidung lese kann: „Der Ball war schön, das muss man sagen. […] Drei Musikkapellen in zwei Tanzsälen sorgten für die Tanzlustigen. Es waren etwa 5-600 Menschen dort, so daß alles sich schön verteilt hat. […] Die Abendkleider waren schön und elegant und bestimmt auch hübsch teuer. Für das Auge bot sich ein schönes Bild, den Kranz der vielen Schönen sehen zu können. Als besonders geschmackvoll gekleidet müssen wir die Frauen Bickel, Dutschak, Diel, Hoffmann, Kloß, Leßl – Vojteg, Ellwanger, Schwarz – Hatzfeld, Josephi, Kemeny – Jahrmarkt und von den Mädchen die Fräulein Hollinger, Schmitzer, Keller, Ellwanger hervorheben. Von den Provinzärzten sahen wir Koch – Jahrmarkt, Leßl – Vojteg, Schwarz – Hatzfeld. Der Ball begann mit einem akademischen Viertel nach 10 Uhr. Die vorgeschriebene Tanzordnung trug den Verhältnissen im Banat Rechnung und wurde genau eingehalten.“ Na ja, wann der Zeidungsmensch aah grindlich uf die Weiwer un Mäd gschaut hot, noo gehn ich jetz trotzdem davun aus, dass alles „gesittet“, wie die Herrische soon, zugang is. So schlimm wie in de 20er Johre in Berlin war ‘s bestimmt net. Un aah bei mer bleiwe zum Schluss wie immer beim Reich-Ranicki „Vorhang zu und alle Fragen offen“ . . . Ja, net grad all, awwer zwaa: 1.) Wer war des scheen Mädche odder die Fraa aus Johrmark un 2.) wer kennt de Dr. Koch aus Johrmark? Schwierich. Ich waaß. Die Zeit deckt alles zu. Un 97 Johr sin ka Pappestiel. Do gebt ‘s nemi allzu vill Johrmarker, die vleicht noch vum Dr. Koch gheert hun.


Berns Toni

PS: Jetz muss ich awwer doch nomol zrickkumme. Ich hun die Gschicht do nämlich meiner Fraa verzehlt. Un die hot ‘s Talent vu me Investigativjournalist. Sie hot glei em Junginger Franz sei dicke Schunge rausgholl un ongfang zu suche. So e Ortssippebuch gebt jo doch etwas her, des hun ich schun äfter gsaat. Asso mei bessri Hälft hot rausfunn, dass es in Johrmark e Notar Adam Kemeny gewwe hot. Un dem sei Fraa war selmols, asso im Jäner 1926, grad mol 28 Johr alt, in dem Alter, wu Weiwer (noo meiner ganz perseenlich Meinung) meistens am schännste sin. Awwer de Dr. Koch aus Johrmark hot mei Fraa aah net funn. Er war wahrscheinlich so wie de Notar Kemeny gar ka Johrmarker.

Dienstag, 28. Februar 2023

Februar 2023 - Giarmata in den Medien

Vin nemții
aus PrimăriaGiarmata - FACEBOOK, Giarmata / Jahrmarkt, 03.02.2023
Haushaltssitzungen sind immer die Höhepunkte eines politischen Jahres - in einem demokratischen Staat natürlich. Bei Onkel Wladimir gilt das freilich nicht. Aber in Giarmata. Dort hat das Interesse an einer Haushaltssitzung seine Berechtigung. Denn Giarmata ist eine Gemeinde in einem demokratischen Staat. Das ist Rumänien Gott sei’s Dank seit 1989. Am 3. Januar 2023 trafen sich die Gemeinderäte von Giarmata zu einer Sitzung mit einem einzigen Tagesordnungspunkt: Haushalt (buget) für 2023. Und der Mann, unter dessen Federführung das Zahlenwerk entstanden ist, … fehlt. Bürgermeister Claudiu Mihălceanu ist aber aus Bukarest zugeschaltet. Und er verkündet stolz, dass er vor zwei Stunden einen Vertrag zur Finanzierung einiger Fahrradwege in Giarmata unterschrieben hat. Es handelt sich um die Straßen Morii, Principală und Bencecului. Diese Investition kann schon mal ohne Geld aus dem Gemeindesäckel getätigt werden.
- Der Haushalt für das laufende Jahr ist trotzdem eine stolze Summe: 66.152.000 Lei. 37.239.000 Lei sind Einnahmen (die müssen erst mal eingetrieben oder verdient werden) und 28.913.000 Lei sind im Portmonee der Gemeinde, der sogenannte „excedent bugetar“. Wie mit diesen Millionen gewirtschaftet werden soll, ist aus einer ellenlangen Liste mit allen möglichen Ausgaben, die Giarmata am Laufen halten sollen, ersichtlich. Da geht’s um Bauten, Instandhaltungen, Maschinen, Transportmittel, Sicherheit der Bürger, Gesundheit, Kultur, Umweltschutz und vieles mehr – alles säuberlich in einer Kostenliste vermerkt.
- Für das Gemeindepersonal sind zum Beispiel 9.464.000 Lei eingeplant.
- Vorgesehene Sozialleistungen summieren sich auf 1.523.000 Lei.
- Giarmata und Cerneteaz haben zusammen sechs Kirchen. Die werden mit folgenden Summen bedacht: orthodoxe Kirche Giarmata – 300.000 Lei, orthodoxe Kirche Cerneteaz – 100.000 Lei, römisch katholische Kirche Giarmata – 50.000 Lei, pentekostale Kirche (auch Pfingstkirche genannt) Giarmata – 100.000 Lei, Baptistenkirche Giarmata – 20.000 Lei und pentekostale Kirche Cerneteaz – 25.000 Lei.
- Auch der Park um den Prinz-Eugen-Brunnen taucht im Haushaltsplan - wie so oft in den letzten Jahren - wieder auf. Dafür sind sogar 3.750.000 Lei vorgesehen.
- Machbarkeitsstudien gehören auch zu einem funktionierenden Gemeinwesen. 40.000 Lei soll eine solche Studie für den Bau einer Kapelle auf dem Unteren Friedhof kosten.
- Welche Gemeinde muss sich wohl nicht mit Altlasten herumschlagen? So sollen 300.000 Lei für den Abriss der IAS-Kantine bereitgestellt werden und für den Erwerb von Grund & Boden & Gebäude der geschichtsträchtigen IAS Giarmata aus glorreichen kommunistischen Zeiten wäre man bereit, 1.350.000 (eine Million dreihundertfünfzigtausend) Lei auszugeben. Das zumindest gibt die Haushaltstabelle her. (Forr die Johrmarker, die vleicht rode Ohre krien, wann se des lese, kann ich soon, es sin ka Nome in der Sitzung zu dem Kostenposten genennt wor.)
- Und so geht es weiter Posten für Posten. Präsentiert wird die Buget-Liste von der Vorsitzenden der Kommission für Haushalt und Finanzen, Larisa Mărgineanu, mit grippegeschwächter Stimme. Es wird nachgefragt, erläutert, nicht verstanden (besonders der Gemeinderat Herr Gligor hat immer wieder Begriffsschwierigkeiten), auch gestritten, der Bürgermeister meldet sich öfter aus Bukarest. Und irgendwann ist man dann am Ende des Zahlenwerks angelangt. Zum Schluss bringt aber Altbürgermeister Virgil Bunescu noch das Thema Kultur ins Spiel. Er spricht von einer „Kulturagenda“ (agendă culturală) in Giarmata, worauf der amtierende Bürgermeister aus der Hauptstadt folgende Stellungnahme zu Protokoll gibt: „Profităm de faptul că Timișoara este capitală culturală europeană în anul acesta, iar în perioada 2, 3, 4 iulie vor veni nemții, nemții care au fost în comunitățile noastre. Vor veni mulți și din Giarmata și vom profita de acest lucru și vom face un eveniment la Giarmata, vom sărbători cei 250 de ani ai bisericii catolice.“ (Wir profitieren von der Tatsache, dass Temeswar heuer europäische Kulturhauptstadt ist. Und in der Zeit 2., 3., 4. Juli werden die Deutschen kommen, die Deutschen, die in unseren Gemeinschaften waren. Es werden auch viele aus Giarmata kommen und wir werden davon profitieren und in Giarmata ein Fest feiern, wir werden 250 Jahre katholische Kirche feiern.)
+ + + Ich moon, do hot sich jemand im Datum verton. Awwer bis im Summer is jo noch Zeit, dass merr sich oonicht. Gut gfall hot mer aah die Formuleerung: în comunitățile noastre – in unseren Gemeinschaften. + + +

Schaden an der Leitung
aus PressAlert.ro, Timişoara / Temeswar; 06.02.2023
Wegen einem Schaden an der Wasserleitung, wird AQUATIM die Wasserzufuhr am 6. Februar in einigen Straßen in Timișoara und Giarmata unterbrechen. Detailiertere Angaben werden nicht gemacht.
+ + + In Giarmata ist das schon fast Alltag. + + + 

Größter Haushalt in der Geschichte von Giarmata
aus ExpressDeBanat.ro, Timişoara / Temeswar; 06.02.2023
Bürgermeister Claudiu Mihălceanu wird wie folgt zitiert: „Den größten Haushalt, den unsere Gemeinde je hatte, für Investitionen, wurde vom Gemeinderat genehmigt, einstimmig! Ich will einige wichtige Punkte nennen: Über vier Millionen Lei wurden für die Modernisierung der Straßen im Viertel Primăverii bewilligt, zwei Millionen Lei für Brücken und Zugänge zu Grundstücken, das Schulwesen wird weiterhin unterstützt, die Investitionen für die Wasser- und Kanalinfrastruktur werden fortgesetzt.

Krise im Baugewerbe
aus ZIUAdeVEST.ro, Timişoara / Temeswar; 11.02.2023
Der Giarmataer Bauunternehmer und Gemeinderat Lucian Gligor spricht ausführlich über die Krise im rumänischen Bausektor. Die Inflation hat die Baupreise in astronomische Höhen getrieben, was zu einer Stagnation im gesamten Bauwesen geführt hat. Alle leiden zur Zeit unter dieser Situation, sowohl die Baukundschaft als auch die Unternehmen. Für einen Neubau muss man schon zwischen 1200 € und 1400 € bezahlen – pro Quadratmeter. Dafür will Lucian Gligor sich aber auch auf keinen Fall mit der Situation in der Türkei vergleichen. „Bei uns werden die Bauvorschriften eingehalten”, gibt er zu Protokoll. „Nur in den Jahren 2004 – 2008 gab es einen Bauboom, und es wurden vielleicht nicht alle Regeln eingehalten. Damals waren alle Konstrukteure, da wurden auch Fehler gemacht. [...] In Giarmata findest du zum Beispiel Häuser mit 1000 – 2000 €/m².” Der Bauunternehmer aus Giarmata schätzt, dass die Krise in der Baubranche noch zwei, drei Jahre dauern wird. Im Vergleich zu der „verhehrenden Krise von 2008” sind die Bauunternehmer doch besser vorbereitet und „werden letztendlich gut” aus der Situation kommen, gibt er sich optimistisch.
+ + + Un grad jetz hun ich forr mei Kinn e Ferienhaus in Giarmata kaafe wolle. Asso wart ich liewer noch paar Johr. Awwer noo ... + + + 

Neue Einteilung
aus BanatulAzi.ro, Timişoara / Temeswar; 13.02.2023
Das rumänische Ministerium für Landwirtschaft und Rurale Entwicklung hat einige Korrekturen bei der Einordnung von Ortschaften in Weinbauareale (areale viticole) mit den Kategorien Weinbauregionen (regiuni viticole), Weinberg (podgorie) und Weinbauzentrum (centru viticol) vorgenommen. Zu den Banater Weinbauarealen gehören laut BANATUL AZI die Ortschaften Jamu Mare, Teremia, Lugoj und Giarmata.
+ + + Ob Giarmata jetzt nur ein Weinberg, ein Weinbauzentrum oder gar eine –region ist, kann dem Artikel nicht entnommen werden ... Wann ich mol im Lebensmittelgschäft e Weinflasch mit der Nomevignette „Vin de Giarmata” siehn, werr ich se mer uf jede Fall sofort kaafe. + + +

Wasserleitung wird ausgetauscht
aus TION.ro, Timișoara / Temeswar, 13.02.2023
- Am 13. Und 14. Februar wird die Wasserzufuhr von jeweils 9 bis 16 Uhr in Giarmata unterbrochen. Veraltete Metallleitungen werden mit Kunststoffleitungen ersetzt. Acht Straßen werden von den Umbauarbeiten im Untergrund betroffen sein.
- Am frühen Montagmorgen (13. Feb.) wurde die Feuerwehr zu einem Hausbrand in Cerneteaz gerufen. Drei Löschfahrzeuge aus Timișoara, Pișchia und Giarmata waren an Löscharbeiten beteiligt. Der Sachschaden soll erheblich sein, aber zum Glück wurde niemand verletzt.

Schweineschlacht im Banat
aus ADZ.ro – BANATER ZEITUNG; Timișoara / Temeswa; 15.02.2023
In der Ausgabe vom 15. Februar ist ein ausführlicher Bericht von Luzian Geier über das Schlachten von Schweinen im Banat erschienen. Zwei Fotos zeigen die ehemaligen Jahrmarkter Mathias Albinger und Hans Klein beim Schlachten. Man kann den Artikel auch auf der Homepage der HOG Jahrmarkt lesen.
+ + + Des wär jo alles scheen un gut, wann de Artikelschreiwer sich net strofbar gemach hät. Er benutzt in seim sehr gude Beitrach nämlich des Wort „Zigeinerspeck”. Des misst doch haaße „Romaspeck”. Jetz trink ich mei Kaffee aus un ruf glei bei der Sprochmilitz on. Des kann merr jo so net stehnlosse. + + +

Giarmata im Fernsehen
aus PrimăriaGiarmata - FACEBOOK, Giarmata / Jahrmarkt, 22.02.2023
Der rumänische Fernsehsender TVR3 hat für seine Sendung La sfatul popular. Vocea voastră contează mit einigen Bürgern aus der Gemeinde Gespräche via Internet geführt. Die Gemeinde hat die Sendung auf ihre FASEBOOK-Seite gestellt. Zu Wort  kamen Ciprian Ractei, Generaldirektor der Firma Hamilton; Sorin Hagiu, Schuldirektor; Maria Petchescu, Volksmusiksängerin; Ioan, orthodoxer Pfarrer, Nicolae Muntean, Ikonenmaler; Alexandru Dan Liheț, Postbote aus Köln; und Claudiu Mihălceanu, Bürgermeister, dem es auch vorbehalten war, die Gesprächspartner für diese Sendung auszuwählen.
https://www.facebook.com/fanTVR3/videos/682059433671443/
+ + + La sfatul popular kann doppelt gedeutet werden: Im Rathaus und Rat des Volkes + + +

Jahrmarkter Zimmerleute in Aktion
aus ADZ.ro – BANATER ZEITUNG; Timișoara / Temeswa; 22.02.2023
Der aus Jahrmarkt stammende Journalist und Heimatkundler Luzian Geier hat einen Artikel über die „Versetzung des alten Heldendenkmals vom Rathausplatz, dem heutigen Freiheitsplatz, auf den Heldenfriedhof an der Lippaer Straße” (Temeswar) verfasst. Ein Foto aus dem Jahre 1935 zeigt den einen Hammer schwingenden Jahrmarkter Zimmermann Lorenz Kilzer (1900 – 1970) bei dieser Aktion.
+ + + Der Artikel kann auch auf der Homepage der HOG Jahrmarkt gelesen werden. + + +

Unfall
aus TION.ro, Timișoara / Temeswar, 24.02.2023
Eine 19-jährige Frau war auf der Kreisstraße DJ 691 unterwegs von Fibiș nach Giarmata. In einer Biegung kam sie auf die entgegengesetzte Straßenseite und kollidierte mit einem Laster. Das Auto der jungen Frau ist Schrott. Von einer Verletzung wird in dem Artikel nicht berichtet.
+ + + Anscheinend Glück gehabt. + + +

Ferien in den Banater Bergen
aus PrimăriaGiarmata - FACEBOOK, Giarmata / Jahrmarkt, 26.02.2023
23 Kinder des Giarmataer Klubs Kids Club Giarmata haben einen Ferienaufenthalt auf dem Muntele Mic verbracht. Ein Video zeigt wie es war. Schön!
+ + + Des erinnert mich an Johrmarker Schulferien i ‘ma Pionierlager in der Näh vun Marila. Lang, lang is des her. + + +

Noch mehr Fahrradwege in Giarmata und Cerneteaz
aus PrimăriaGiarmata - FACEBOOK, Giarmata / Jahrmarkt, 27.02.2023
Bürgermeister Claudiu Mihălceanu verkündet stolz den Bau neuer Fahrradwege in der Gemeinde. Seine Botschaft sendet er aus Bukarest wo er einen Vertrag zur Finanzierung dieser Maßnahme unterzeichnet hat. 3,24 km Fahrradwege sollen 2 Millionen Lei kosten. Das Geld soll durch ein EU-Programm bereitgestellt werden. Es handelt sich um folgende Straßen: Nica I. Iancovici und Arteză in Cerneteaz sowie Nicu Moraru und Aleea Ștrandului in Giarmata.
+ + + Spor la treabă! + + +
 
Ordentliche Gemeinderatssitzung in Giarmata
aus PrimăriaGiarmata - FACEBOOK, Giarmata / Jahrmarkt, 28.02.2023
- Es ging in dieser Sitzung etwas ruppig zu. Einige Gemeinderatsmitglieder scheinen mit dem von Bürgermeister Claudiu Mihălceanu vorgelegten Investitionbstempo nicht glücklich zu sein. Das führte dann zu Fragen nach der Glaubwürdigkeit der von Regierungsstellen zugesagten, aber noch nicht unterschriebenen Finanzmittel in beträchtlicher Höhe. Die Gemeinderätin Minodora Ștefănescu wurde sehr konkret: „Was passiert, wenn die Regierung nicht zahlt?“ Mihălceanus Antwort klang ziemlich schwammig: „Andere Gemeinden machen es auch so.“
- Auch der Kommunalbetrieb stand wieder im Fokus. Es gibt Gemeinderäte die einige Zweifel an der Arbeitsmoral der (oder einiger) dort beschäftigten Mitarbeiter haben. 
- Die pentekostalen Gläubigen in Cerneteaz haben einen Hilferuf im Wert von 200.000 Lei ins Rathaus geschickt. Der Bauunternehmer im Gemeinderat, Lucian Gligor, hatte dazu eine Meinung: „Das wird nicht genug sein.“
- Ein Bestattungsinstitut mit drei Angestellten will in Giarmata eine Dienststelle eröffnen.

 

Montag, 20. Februar 2023

E bissje was aus der Johrmarker Geschichte

 Aus alde Zeidunge

Politik werd oft net dort gemach, wu se wirkt. So hot aah in Johrmark wahrscheinlich ka Seel dron gedenkt, des Dorf im Johr 1920 de Rumänre zu gewwe. Des ware selmols Entscheidunge, die wu in Bukarest un Alba Iulia un letztendlich in Trianon gfall sin. So e Grenzverschiewung speert merr oft noch Johre denoh.

Zum Beispiel in Johrmark. Im Johr 1926 hot ‘s Banat, so wie mer ‘s heit kenne, zum Verwaltungsgebiet Temesch-Torontaler Komitat gheert – asso net ganz genau, so in Großem un Ganzem. Un des Komitat war ufgetaalt in sogenannte Stuhlbezirke. In der BANATER DEUTSCHE ZEITUNG hot merr selmols folgende Information kriet: „Das Komitat besteht aus 12 Stuhlbezirken: Busiasch, Kischoda, Tschakowa, Detta, Gataja, Giulvaz, Hatzfeld, Lippa, Perjamosch, Rekasch, Großsanktnikolaus, Vinga.“ Es is e Bezirk ufgeloss (Neu-Arad) und zwaa neie sin ingericht wor: Hatzfeld un Gataja. Frieher hot ‘s aah noch e Zentralbezirk gewwe, der is umgenennt wor in Kischoda. Es hot bei der Gschicht e paar Verschiewunge vun Ortschafte zu annre Stuhlbezirke gewwe.

Laut Amtsblat hot Johrmark zum Kischodaer Stuhlbezirk mit noch folgende Ortschafte gheert: Kleinbetschkerek, Großberegßo, Neubeschenowa, Cerneteaz, Kischoda, Kovacši, Fratelia, Freidorf, Ghiroda, Giroc, Moschnitza, Paratz, Rautzi, Remetea, Sackelhausen, Sanktandreas, Deutsch-Sankt-Michael, Rumänisch-Sankt-Michael, Schag, Neußentesch, Medvesch und Utvin. Merr kann draus schließe, dass sich forr Johrmark norr de Nome vun seim Stuhlbezirk geännert hot.

Die Stuhlbezirke ware eigentlich e forr Ungarn spezifischi mittleri Verwaltungseinheit. Drum ist es aus heidicher Sicht verwunnerlich, dass merr mit der Verwaltungseinheit noch in Rumänien sechs Jahr noh Trianon gearwet hot.

* * * * * * * * * * * *

Obwohl de 1. Weltkriech schun lang rum war, hot ‘s anscheinend noch immer Kriegsversehrte gewwe, die wu Not gelitt hun. E Aufruf in derselwet BANATER DEUTSCHE ZEITUNG vum 10. Jäner 1926 (e Sunntach) is so formuleert: Spende für den blinden Stabsfeldwebel Jakob Ernst. Aus Johrmark is e anonymi Spende von 100 Lei ingang.

So is des Lewe – aah in der Politik un Verwaltung: Es geht immer weider, do kann die Not noch so groß sein.

Berns Toni