HNK Rijeka – VfB Stuttgart 2:1 nach 2:0. (22.08.2013)
Interviewer zu Bruno
Labbadia: „Das war doch peinlich.“
Das war wirklich peinlich. Das ist peinlich. Es gibt kaum
etwas Peinlicheres im deutschen Fußball. Das ist wirklich die Spitze der Peinlichkeit.
Ich meine damit nicht nur diesen Reporter von Kabel 1, sondern viele, viel zu
viele seiner Kollegen von allen möglichen Kanälen. (Es war nach dem ebenfalls
mit 1:2 verlorenen Spiel der Schwaben in Augsburg nicht anders.)
Man sieht diesen Mikrofone schwenkenden Frauen und Männern
förmlich an, wie sie sich bemühen, die Spieler und Trainer nach den Spielen mit
peinlichen, meist an den Tatsachen vorbei gestellten Fragen in die Enge zu
treiben, um ihnen selbstdemütigende Antworten zu entlocken.
Um bei diesem Spiel zu bleiben: Es gab schon bessere
Fußballspiele. Aber so schlecht wie Stuttgart von dem Interviewer hier – man
kann schon sagen, wie üblich – gemacht wurde, war die Mannschaft nicht. Diese
Fußballjournaille scheint vergessen zu haben, dass eine verlierende Mannschaft
nie allein auf dem Feld steht. Ja, man möchte fast sagen, im Felde steht, um
von sensationsgeilen Journalisten abgeschossen zu werden. Nicht vom Gegner, der
hat sie nur besiegt, weil auch in seinen Reihen Fußballer kicken, die gleichwertig
sind, aber vielleicht schon morgen von den „peinlich“ Besiegten besiegt werden.
So geht nun mal Sport, meine Damen und Herren aus der Sportreporterkaste. (Es
ist nicht gut, zu glauben, dass man mit einem Mikrofon in der Hand einer
anderen, womöglich auch noch besseren Gesellschaft angehört.)
Journalisten, die mit dieser abwertenden Rhetorik auf
Spieler und Trainer losgelassen werden – mit Anweisungen der Fernsehanstalten?
-, schaden dem Ansehen des deutschen Fußballs mehr als so manches schwache
Spiel. Hoffentlich werden diese Interviews unserer ach so sachkundigen Reporter
nicht auch noch von den ausländischen Fernsehsendern ausgestrahlt.
Anton Potche
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