Rugă
nemernică
Radu
Gyr
Nu
mă-nvăța să fug, Părinte,
De
răni, de lacrimi de catran.
Ele
dau freamăt mai fierbinte
Acestui
sânge pământean.
Nu
fi nici pașilor mei paznic,
Nici
de năpârci nu mă păzi.
Numai
veninul lor năpraznic
Mă
limpezește zi de zi.
Și
nu-mi trimite nici heruvii
Să-mi
deie zborul lor înalt,
Când
sunt făcut să fierb în fluvii
De
crunta lavă și asfalt.
Doar
om mă vreau, răsfiert în smoală,
În
uragane și-n căderi,
Mai
bun prin plânsul ce mă spală
Și
tot mai om prin sfâșieri.
Să
nu-mi pui aripă de înger,
Ci
lasă-mi chipul meu de lut,
Să
iert, să cânt, să gem, să sânger,
În
dorul raiului pierdut.
Niederträchtiges
Gebet
von Radu
Gyr
Vater,
lehr’ mich nicht weglaufen
Von Wunden
und giftiger Tränenwut.
Sie lassen
noch heißer wallen
Dieses
irdische Blut.
Bewache mir
nicht jeden Schritt
und
beschütze mich nicht vor Nattern.
Nur ihr
schreckliches Gift
Klärt
meinen Blick an allen Tagen.
Auch
Cherubim will ich keine
Mit ihren
hohen Flügen,
Muss ich
doch in Strömen
Grausamer
Asphaltlava gären.
Nur Mensch
sein will ich, in Pech siedend,
In Uraganen
und Stürzen,
Geläutert
durch reinwaschendes Weinen
Und mehr
Mensch durch Zerfleischungen.
Erspare mir
jeglichen Engelsflug
Und lass
mir mein irden Angesicht,
Dass ich
vergebe, singe, stöhne in Blut
Und
Sehnsucht nach dem verlorenen Paradies.
[Nachgedichtet aus dem
Rumänischen von Anton Potche]
Ingolstadt, 2021
Radu
Gyr
(1905 – 1975) – mit bürgerlichem Name Radu
Demetrescu
– hatte die perfide Idee, in
Bukarest ein jüdisches Theater zu gründen (1941)
...
und das mit antisemitischen Absichten. Wie
man sieht, fehlte es auch den rumänischen
Faschisten nicht an
aberranten Ideen.
Und dass
dann gerade Intellektuelle solchen verbrannten Hirngespinsten
nachhingen,
zeigen Biografien von Leuten wie Emil
Cioran (1911
- 1995),
Mircea
Eliade (1907
- 1986)
und
eben Radu
Gyr.
(Ähnliche Beispiele gibt es auch genügend
für die kommunistische Zeit in
Rumänien.) Liest man dann die geistigen Ergüsse dieser Männer, so
kann man sich nicht genug über Produkte gespaltener Persönlichkeiten
wundern. Das gilt natürlich auch für andere Kunstsparten.
Und diese abstruse Bewunderung für Herrn Gröfaz ging durch viele,
um nicht zu sagen alle Nationen. Ein Beispiel gefällig? Vielleicht
der Niederländer Joseph
Wilhelm Mengelberg (1871
– 1951), Dirigent
und Komponist – stellvertretend
für viel zu viele andere.
Radu Gyr
Nu mă-nvăța să fug, Părinte,
De răni, de lacrimi de catran.
Ele dau freamăt mai fierbinte
Acestui sânge pământean.
Nu fi nici pașilor mei paznic,
Nici de năpârci nu mă păzi.
Numai veninul lor năpraznic
Mă limpezește zi de zi.
Și nu-mi trimite nici heruvii
Să-mi deie zborul lor înalt,
Când sunt făcut să fierb în fluvii
De crunta lavă și asfalt.
Doar om mă vreau, răsfiert în smoală,
În uragane și-n căderi,
Mai bun prin plânsul ce mă spală
Și tot mai om prin sfâșieri.
Să nu-mi pui aripă de înger,
Ci lasă-mi chipul meu de lut,
Să iert, să cânt, să gem, să sânger,
În dorul raiului pierdut.
Niederträchtiges
Gebet
von Radu
Gyr
Vater,
lehr’ mich nicht weglaufen
Von Wunden und giftiger Tränenwut.
Sie lassen noch heißer wallen
Dieses irdische Blut.
Von Wunden und giftiger Tränenwut.
Sie lassen noch heißer wallen
Dieses irdische Blut.
Bewache mir nicht jeden Schritt
und beschütze mich nicht vor Nattern.
Nur ihr schreckliches Gift
Klärt meinen Blick an allen Tagen.
Auch Cherubim will ich keine
Mit ihren hohen Flügen,
Muss ich doch in Strömen
Grausamer Asphaltlava gären.
Nur Mensch sein will ich, in Pech siedend,
In Uraganen und Stürzen,
Geläutert durch reinwaschendes Weinen
Und mehr Mensch durch Zerfleischungen.
Erspare mir jeglichen Engelsflug
Und lass mir mein irden Angesicht,
Dass ich vergebe, singe, stöhne in Blut
Und Sehnsucht nach dem verlorenen Paradies.
[Nachgedichtet aus dem Rumänischen von Anton Potche]
Ingolstadt, 2021
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