In der Tageszeitung BANATER DEUTSCHE
ZEITUNG vom 20. Januar 1926 lud der Temesgyarmataer Spar- und
Kreditverein als Aktiengesellschaft zu seiner 42.
ordentlichen Generalversammlung ein. Sie fand am 7. Feber (Februar)
1926 im „Institutslokale“ statt.
Die Tagesordnung hatte folgenden
Wortlaut:
1.) Eröffnung der
Generalversammlung
2.) Wahl zweier Authentikatoren
3.) Bericht der Direktion und
Vorlage der Bilanz des Jahres 1925
4.) Bericht des Aufsichtsrates
5.) Erteilung des Absolutoriums
der Direktion und dem Aufsichtsrate
6.) Wahl der Direktion und des
Aufsichtsrates
Unterschrieben wurde die Tagesordnung mit „Die Direktion“.
Es werden noch zwei Punkte aus der
Vereinssatzung oder gar aus dem Aktiengesetz zitiert. (Genau woraus
wird nicht präzisiert.)
§ 15. Solche Gegenstände, welche die Einberufungs-Kundmachung nicht enthält, sind von der Verhandlung ausgeschlossen und können nur dann verhandelt werden, wenn sie wenigstens 3 Tage vor der Generalversammlung dem Direktionsrate schriftlich mitgeteilt werden.
§ 17. Jeder Aktionär ist
verpflichtet, wenn er seine Rechte in der Generalversammlung ausüben
will, seine auf seinen Namen lautenden Aktien 8 Tage vor der
Generalversammlung gegen Revers in der Kasse der Aktiengesellschaft
zu hinterlegen: der Revers gilt als Legitimation beim Erscheinen in
der Generalversammlung.
Und das ist die Bilanz, mit der das
Führungsgremium des als Aktiengesellschaft fungierenden Vereins in
die Generalversammlung gegangen war. Wie man gut
sehen kann, gehen Soll und Ist (um mit Begriffen aus meinem
Arbeitsleben zu hantieren) voll auf – und das sowohl beim
Bilanzkonto als auch beim Verlust– und Gewinnkonto. (Nur bei den
Aktiva scheint den Herren eine Null abhanden gekommen zu sein.) Und
das, obwohl mein Rechner mir andere Zahlen angezeigt hat. Aber
vielleicht ist er kaputt. Und vor 97 Jahren hat man da und dort
bestimmt auch noch andere Rechnungen aufgemacht. Auf jeden Fall war
das der Stand vom 31. Dezember 1925.
Aufgestellt
wurde diese Bilanz von folgenden Herren: Schneider Josef (I.
Buchhalter), Zimmerer Michael (II. Buchhalter), Wendling
Josef (Direktor), Kronenberger Mathias, Szel Peter,
Wagner Franz, Geier Peter, Rosner Georg, Rippold
Nikolaus, Gross Peter, Pfeifer Nikolaus,
Harnischfeger Franz. Alle diese Herren sind mit m. p. benannt.
Ich gehe jetzt mal davon aus, dass das membru plin - Vollmitglied
bedeuten könnte, oder membru permanent - Dauermitglied. (Die ganze
Bilanzaufstellung ist zweisprachig, deutsch und rumänisch, verfasst.
Es könnte sich bei den Herren um die Vorstandschaft handeln. Ihre
Arbeit wurde „revidiert und in Ordnung befunden“ von den
Aufsichtsratsmitgliedern Schneider Peter, Frombach Johann,
Kemeny Adam und Stasz Georg, alle m. p.. Von diesen
Leuten, habe ich einige noch persönlich gekannt. Es ist lange, lange
her, aber noch nicht vergessen. Das hat etwas zu tun mit
verinnerlichter Vergangenheit und noch einigermaßen funktionierender
Erinnerung ... an Jahrmarkt im Banat.
Anton Potche
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