… dann geht
das ins Ohr und durchs Ohr. Und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn die Herzenstöne
aus Ingolstadt sind die Schöpfer musikalischer Schwingungen, die von
den Herzen der Musiker/innen zu den Herzen der Zuhörer wandern. Seit 20 Jahren
gehört diese Musikgruppe zur Musikszene in der Donaustadt. Und sie macht eine
Musik, die viele Menschen mittleren und fortgeschrittenen Alters im Alltag
vermissen. Und ich bin mir sicher, auch viele Junge würden sie vermissen, wenn
sie sie nur kennen gelernt hätten. Aber wir leben nun mal in einer Zeit, in der etwas, das nicht über die Medien kommt, kaum eine Rezeptionschance bei
jungen Menschen hat. Und dort ist leider senderauf und senderab Uniformität
angesagt.
Fotos: Anton Potche |
Das in der
Presse angekündigte Konzert lief unter dem Motto „Ein tierisches Vergnügen“.
Das wurde es dann auch – aber noch mehr ein menschliches „Von-Herz-zu
Herz-Programm“. Auf der Bühne agierten drei Berufsmusiker/innen – Annette Ledl (Akkordeon), Daniela Mayer (Violoncello) und Christian Ledl (Klavier) -, eine ehemalige
Opern- und Konzertsängerin sowie Gesangspädagogin (Lesung) – Emmy Seiltgen, ein Internist - Josef
Wittmann (Kontrabass) und nicht zuletzt der Kardiologe Bernhard Kehrwald (Gesang & Präsentation), spürbar das Herz der
Herzenstöne.
Herzenstöne |
Es erklangen Lieder wie „Es gibt Tage, da wünscht‘ ich, ich wär mein Hund“, „Probier’s mal mit Gemütlichkeit“ (aus dem „Dschungelbuch“) oder „Heut ist Spatzenkonzert“: „Piep, piep, piep, / Ich hab' dich ja so lieb! / Wir feiern Hochzeitsfest, / Komm in mein Nest!“ Die meisten der Konzertbesucher waren allerdings aus der Piep-Piep-Zeit heraus, aber ihre Erinnerungszellen bestimmt umso aktiver. Der Herzdoktor Kehrwald weiß genau, was sein Publikum braucht, um glücklich zu sein. Und er kombinierte seine medizinischen Kenntnisse und musikalischen Talente auch dieses Mal so gekonnt, dass das Auditorium förmlich an seinen Lippen hing und jedes seiner Lieder mit tobendem Applaus quittierte. Ähnlich verhielt es sich bei der hochbetagten Emmy Seiltgen. Sie las zur Thematik passende Gedichte von Wilhelm Busch (1832 – 1908), Joachim Ringelnatz (1883 – 1934), Heinz Erhard (1909 - 1979) u.a. Und zum Schluss überraschte sie das begeisterte Publikum mit dem „Abendlied“ von Hanns Dieter Hüsch (1925 - 2005): „Die Lampen leuchten – der Tag ist aus“. Sie kann es immer noch: singen, dass es zu Herzen geht.
Der Tag
neigte sich wahrlich dem Ende zu. Aber zum Glück nicht, bevor sich die an den
Ausgängen des Ingolstädter Pfarrheims St. Anton postierten Spendenkörbchen
füllten. Das Konzert der Herzenstöne diente einem wohltätigen
Zweck. Die gesammelten Spenden kamen der Ingenium Stiftung und der
Schwarzachhaus GmbH zugute.
Anton Potche
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