Montag, 21. Februar 2022

A rămâne - Bleiben

 A rămâne
de Damian Ureche

Rămâi copil, prin rouă şi prin flori,
Tot vis din pomii cerului să scuturi
Când mor iubiri sub ochii ştiutori,
Tot să mai strângi la piept iubiri şi fluturi.
Rămâi poet, şi-n risc şi-n vârf de gând, 
Artist al legii asprelor vocale, 
Când prietenii te uită tot urcând 
Pe treapta ierarhiei sociale.

Să-ţi sune tuberozele: bing, bang,
Prin nervi şi prin pupila dilatată,
Iar celor ce se bat pentru un rang,
Zâmbeşte-le şi lasă-i să se bată.
Să urci spre limpezimi un cântec pur,
Să-i ştii durerii şi nădejdii preţul!
Ciocnind cristalul toamnei de azur
Să-nvie sub cupole Voroneţul!

Rămâi pentru cei mulţi, acolo jos,
La seve tari de iarbă milenară,
Spre naşterea unui poem frumos,
Rămâi poet, să cânţi şi să te doară!...



Bleiben
von Damian Ureche

Bleibe Kind, durch Tau und Blumen,
Schüttle den Traum aus den Bäumen des Himmels,
Wenn Liebschaften unter den wissenden Augen sterben,
Drücke weiter an die Brust Liebe und Schmetterlinge.
Bleibe Dichter, im Risiko und auf dem Gedankengipfel, 
Künstler des Gesetzes der strengen Vokale, 
Wenn die Freunde dich auf ihren Aufstiegsgipfeln 
Auf der Hierarchieleiter vergessen, der sozialen.

Mögen die Nachthyazinthen dir klingen: bing, bang,
Durch Nerven und die geweitete Pupille,
Und den Kämpfern für einen Rang
Schenke ein Lächeln und lasse sie ringen.
Stimme ein Lied an hell und klar,
Der Preis dafür ist Hoffnung und Schmerz!
Stoße den himmelblauen Herbstkristall an,
Dass er auferstehe unter den Kuppeln von Voroneț*!

Verharre dort unten für die Vielen
In den herben Säften des tausendjährigen Grases
Und pflege das schöne Dichten,
Bleibe Poet, singe und darbe! …


[Nachdichtung aus dem Rumänischen von Anton Potche]
Ingolstadt, 2022


*Erläuterungen
Voroneț = Kloster in Rumänien, Kreis Suceava


Damian Ureche

Der rumänische Dichter Damian Ureche wurde nur 59 Jahre alt. Er erblickte 1935 im oltenischen Dorf Rugetu, Kreis Vâlcea das Licht der Welt und ist in der Metropole des Banats, Timișoara / Temeswar, gestorben. Die Grundschule hat er in seinem Heimatort absolviert. Danach arbeitete er als Wald- und Minenarbeiter. Es folgten der Besuch des Abendlyzeums in Arad und des Loga-Lyzeums in Temeswar sowie seine zwei Studien in Temeswar (Philologie) und București / Bukarest (Zeitungswesen).

Damian Ureche hat 21 Bücher veröffentlicht. Sein am meisten gepflegtes Genre war die Poesie. Viele seiner Gedichtbände wurden ausgezeichnet. Er war Mitglied des Rumänischen Schriftstellerverbandes und Mitarbeiter der Literaturzeitschrift ORIZONT (Temeswar). Gedichte von ihm wurden in vielen renommierten Kulturzeitschriften Rumäniens publiziert.

Sein Dichter-Debüt feierte er 1958 in der Literaturzeitschrift SCRISUL BĂNĂȚEAN. Es sollten noch sechs Jahre vergehen, bis sein erster Gedichtband erschien: Temperamentul primăverii (Temperament des Frühlings).

Der Dichter, Schriftsteller, Essayist und Literaturkritiker Eugen Dorcescu schreibt im Vorwort des von ihm 1998 betreuten und herausgegebenen Bandes Poezii alese von Damian Ureche: „Sentimental und wehklagend (nicht nur zum Schein, aber auch nicht ausschließlich), verführerisch durch Kantabilität und einbildungsstarke Geistesblitze, kann Damian Ureches Dichtung sogar beim gewarnten Kommentator überwiegend emotionale Reaktionen (sei es tränenreicher Enthusiasmus oder im Gegenteil Argwohn und Blasiertheit) hervorrufen, Reaktionen, die natürlich ihren Sinn und ihre Berechtigung haben, aber in einer erweiterten analytischen Perspektive, denn die Schriften des Poeten sind viel komplexer, als man gewöhnlich annimmt.“

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