Slowakei – Rumänien 1:1
Statistiken sagen auch im Sport viel
aus, aber beileibe nicht alles. Vor allem können sie aber Mut
machen, besonders wenn man an sie glaubt. Schaut man sich einige
Statistiken des bisherigen Turnierverlaufs an, so kann man erkennen,
dass die Rumänen gar nicht so schlecht dastehen. Obwohl sie in der
FIFA-Weltrangliste nur den 46. Platz belegen und einen
Gesamtmarktwert von lediglich 92,13 Millionen EURO aufweisen, sind
aktuelle Statistiken durchaus ermutigend und zeigen auf spielerische
Qualitäten rumänischer Spieler hin.
Die
Niederlage gegen Belgien scheint der öffentlichen Wahrnehmung der
rumänischen Mannschaft und besonders einiger Kombattanten kaum
abträglich zu sein. Zumindest bis jetzt. Die „Tricolorii“, wie
die Fans ihre Mannschaft nennen, stehen bei totaler Punktegleichheit
an der Spitze der Gruppe. Dennis
Man
führt zusammen mit dem Holländer Nathan
Ake
die Tabelle der Spieler mit den meisten Assists an. In einer anderen
Klassifizierung wird Valentin
Mihăilă
als bisher schnellster
Spieler der EM geführt. Mit 35,8 Stundenkilometer wurden seine
Sprints gemessen. Torwart Florin
Niță gehört
mit 10 abgewehrten Schüssen zu den Besten seines Metiers. Nur der
Georgier Giorgi
Mamardashvili hat
mit 15 parierten Schüssen eine bessere Bilanz vorzuweisen.
Das
sind keine schlechten Attribute, mit denen die Rumänen gestern um
18:00 Uhr in ihr drittes Spiel bei der EM ‘24 in Frankfurt
starteten. Schon im Vorfeld wurde von Fußballexperten befürchtet,
die Rumänen könnten sich mit den Slowaken die Punkte friedlich
teilen, was sie einerseits weiterbringen würde, andererseits aber
ein langweiliges Ballgeschiebe zur Folge haben könnte.
Dem war zum Glück nicht so. Es ging
gleich temporeich los, mit Chancen auf beiden Seiten. Den Slowaken
gelang dann in der 24. Minute ein schönes Kopfballtor durch Ondrej
Duda. Auch im Gesamtüberblick hatte man den Eindruck, die
slowakische Mannschaft spiele etwas strukturierter. Ihr gelangen
immer wieder mal Ballstafetten, die sie gefährlich vor Florin
Nițăs
Tor brachten.
Die Rumänen
antworteten mit sporadischen, aber nicht
ungefährlichen Gegenangriffen. Der zum ersten Mal von Anfang an
spielende offensive Mittelfeldspieler Ianis
Hagi von
Deportivo
Alamés
(Spanien) wurde in der 37.
Minute auf der rechten Seitenmarkierung des slowakischen
Strafraums gefoult und bekam einen
Strafstoß zugesprochen, den Răzvan
Marin sicher verwandelte. Mit diesem Ergebnis
stand Rumänien wieder auf dem ersten Platz der Gruppe E. Und so
sollte es auch bleiben bis zum Schluss, denn das parallel laufende
Spiel Ukraine – Belgien endete ein wenig überraschend 0:0. Die
Situation in dieser Gruppe ist auf jeden Fall einzigartig in der
Geschichte des Turnierfußballs: Alle vier Mannschaften haben die
Gruppenspiele mit einem gleichen Punktestand (4) abgeschlossen. Nur
das jeweilige Torverhältnis trennt sie voneinander: 1. Rumänien
(4:3), Belgien (2:1), Slowakei (3:3) und Ukraine (2:4). Weil die
Slowakei 4 Punkte hat, rückte auch sie als eine der bestplatzierten
Dritten ins Achtelfinale vor.
Erst ab der 75, 80 Minute hatte man
den Eindruck, die Rumänen und Slowaken wären mit dem Schicksal, das
da Eins zu Eins hieß, einverstanden. So schlimm wie damals in Gijón
zwischen Deutschland und Österreich (WM 1982) war es aber trotzdem
nicht. Von einem Nichtangriffspakt konnte keine Rede sein. Vielleicht
könnte man sagen, die zwei Kombattanten haben sich ehrenwert aus der
Affäre gezogen. Der deutsche Schiedsrichter Daniel Siebert
dürfte es wohl auch so gesehen haben. Er jedenfalls hatte keine
großen Probleme mit dem Spiel. Seine Entscheidungen waren stets
korrekt und sein Agieren unauffällig.
Mannschaften
Slowakei:
Dubravka
– Pekarik
(90. + 2 Ggyömber),
Vavro,
Skriniar,
Hancko
– Lobotka
– Kucka,
Duda
(90. + 2 Bero)
– Schranz
(78. Duris),
Haraslin
(70. Suslov)
– Strelec
(70. Bozenik).
Rumänien: Niță
-
Rațiu,
Drăgușin,
Burcă,
Bancu
-
Marius
Marin
– Hagi
(66.
Man),
Răzvan
Marin (86.
Rus),
Stanciu,
Coman
(58. Sorescu)
– Drăguș
(67.
Pușcaș).
Die
Rumänen treffen am 2. Juli 2024 um 18:00 Uhr auf die Niederlande.
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