Rumänische Tänze
gibt es viele. Die berühmtesten, und bis heute in den Konzertprogrammen vieler
Orchester und Spartenradiosender anzutreffen, sind die von Béla Bartók (1881 – 1945). Daneben gibt es auch Miniaturen von rumänischen
Tänzen, die nur so vor Originalität sprühen. Der Rumänische
Tanz Nr. 2 für Tuba und Orchester von Ionel Dumitru (1915 – 1997) ist
so ein musikalisches Kleinod.
Es ist nur ein Werk von 30 Kompositionen und mehr als 100 Transkriptionen für sein Instrument, die Ionel Dumitru geschaffen hat. Und sein Instrument war die Tuba. Er hat es am rumänischen Militärmusik-Gymnasium erlernt und sich danach am Konservatorium in Bukarest zu einem weltweit bewunderten Tubavirtuosen weiterentwickelt. Als Solo-Tubist wirkte er im Orchester der Rumänischen Armee, im Symphonieorchester "George Enescu", im rumänischen Radiosymphonieorchester und im Königlichen Opernorchester der iranischen Hauptstadt Teheran. Sein musikalisches Können bescherte ihm Auftritte auf vielen namhaften Bühnen der Welt.
1948 hat Ionel Dumitru sechs Rumänische
Tänze für Tuba und Klavier geschrieben. Die Nr. 2 scheint die beliebteste zu sein, gibt es doch zahlreiche
Arrangements für Bläsergruppen in unterschiedlichsten Besetzungen. Siegfried Jung aber muss das Stück
nicht gekannt haben, denn es ist auf keiner seiner zwei CDs, Opus Wonderbrass und Recital, zu finden.
Kennengelernt hat er aber während eines Gastspiels beim Philharmonischen Orchester der Hansestadt Lübeck
eine oberbayerische Harfenspielerin namens Johanna.
Und es begann jene „Musik mit ihren Zufällen und wundersamen Fügungen“
zu erklingen, die ich schon in der vorangehenden Konzertbesprechung erwähnt
habe. Johanna, mittlerweile den
Familiennamen Jung tragend, kennt Willi März, ein gefragter Komponist und Arrangeur aus München. Und der hat dieses
wunderbare Stück Musik von Ionel Dumitru
für eine symphonische Aufführung fit gemacht.
So erlebte der Rumänische Tanz Nr. 2 für Tuba und Orchester am Abend des 12. März 2015 seine Weltpremiere im Konzertsaal des Rumänischen
Athenäums in Bukarest. Nach den Kritiken aus den rumänischen Medien urteilend,
kann man sich leicht vorstellen, dass Ionel
Dumitru wahrscheinlich sehr zufrieden mit der symphonischen Aufführung
seiner musikalischen Miniatur gewesen wäre.
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