Uwe Detemple: Blaue Stunden – Lyrische Momente; Verlag Books on
Demand GmbH, Norderstedt, 2015; ISBN: 978-3-7347-5236-0
Es gibt dicke und
schwere Bücher. Echte Schinken. Oft auch noch sogar schwer
genießbare. Und es gibt dünne und leichte Bücher. Ich denke so an
die 100 bis 200 Seiten. Oft sogar leicht genießbar. (Aber Vorsicht!
Nicht immer.)
Und es gibt Büchleins. Kleiner und dünner als dünnere und
leichtere Bücher. Federleicht. Blaue Stunden – Lyrische Momente
ist so ein Büchlein. Uwe Detemple hat es geschrieben. 42
beschriebene Seiten (inklusive Impressum, Titel, Inhalt, Vita,
Einleitung und sieben Seiten Rückspiegel, sprich, Auflistung und
Besprechungen – allesamt positiv – aus anderen Medien oder
eigenen Veröffentlichungen). Bleiben summa summarum 20 Seiten
Literatur. Denn dass es sich um ein Literaturbuch handelt, besagt der
Untertitel.
Auf diesen 20 Seiten
konnte ich 11 Gedichte und drei Prosatexte lesen. Dabei erfuhr ich,
dass mit der blauen Stunde das Morgengrau gemeint ist. Eine
Information, die in schönem lyrischem Kleid daherkommt: „Doch
langsam schläft der Tag sich wach, [...]“. (Lʼheure
bleue).
Wie selbstbezogen
Lyrik auch sein mag, sie speist sich doch aus dem Alltag, der
Realität. Auch bei Detemple: Krieg (im Kreuzreim),
Waffenstillstand (welch ein anklagender Hohn), Fehlgeburt, Heimkehr,
Liebe … und was der jeweilige Leser für sich aus den Versen noch
herausfiltern kann oder will.
Die drei Prosatexte
transportieren eine Hommage an die Mutter, eine Liebesgeschichte und
eine nostalgietriefende Sehnsucht nach Sackelhausen. Also
Banat. Von dort kommt auch der Autor. In der kurzen Vita heißt es:
„Der Autor, geboren im rumänisch-serbisch-ungarischen
Dreiländereck des Banats – einem alt-österreichischen
Siedlungsgebiet – und aufgewachsen in einer Familie mit
französischen Wurzeln, lebt und arbeitet im Landkreis München.“
Was ich für diese
literarische Magerkost (rein quantitativ gesehen) hingeblättert
habe? Immerhin weniger als den Preis einer Schachtel Zigaretten.
Nämlich 4,95 EURO.
Anton Potche
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