Dienstag, 7. Dezember 2021

Lasst die Kinder zu mir kommen

Würde man dieses Jesuswort der Ingolstädter Konzeptkünstlerin Sieglinde Bottesch zuschreiben, müsste man hinzufügen, dass sie wahrscheinlich gar nicht sich selber, sondern einen Auszug ihres Werkes meint: die bunten, fröhlichen Metallschnitte, die Straßen und Plätze im Nordwestviertel Ingolstadts beleben. Lasst die Kinder zu meinen Tieren kommen. Es kann doch gar nicht anders sein, als dass diese Tiere in ihrer Farbenpracht Kinderherzen entzücken. Und das wird um so ausgeprägter sein, als die Kinder an der Ausmalung dieser von der Künstlerin konzipierten, in einer Audi-Abteilung gefertigten und von Mitarbeitern der Firma Wisag aufgestellten Tiere aus Metall und Farbe mitmischen durften.

Dieses auf viele Jahre angelegte Projekt Sieglinde Botteschs ist ein wahrer Bildungskanon. Obwohl sie längst aus dem Berufsalter heraus ist, führen ihre kunsterzieherischen Antriebe (von 1965 bis 1987 Kunsterzieherin in Hermannstadt, nach einem Studium an der Bukarester Fakultät für Bildende Künste) zu immer neuen Werken. Werke, bei deren Gestaltung Kinder aus Kindergärten und Schulen mitwirken durften.Künstlerische und kunsterzieherische Kreativität kennt eben keine Altersgrenze. „Es lebt sich tierisch gut im Piusviertel“, verrät die Zweiwochenzeitung IN DIREKT ihren Lesern und meint damit eben dieses Kunstprojekt aus Ingolstadt. Acht neue, Lebensfreude ausstrahlende, „bunte, fabelhafte Metalltiere“ ergänzen seit diesem Herbst die Tierwelt im Piusviertel.


Fotos: Anton Potche
Sieglinde Bottesch gehört längst zu den bekanntesten Künstlerpersönlichkeiten Ingolstadts und nicht nur. Ihre zahlreichen Ausstellungen in Deutschland und Rumänien sprechen eine deutliche Sprache. Auch ihre langjährige Tätigkeit in den Künstlerverbänden UAP Rumänien (seit 1970), Berufsverband Bildender Künstler Obb. Nord Ingolstadt e.V. (1988) und GEDOK München e.V.(2003) sind nicht unbemerkt geblieben. Jetzt hat die Stadt Ingolstadt Sieglinde Bottesch „für besondere kulturelle Verdienste“ (IN DIREKT) mit der Johann-Simon-Mayr-Medaille geehrt. Auch andere Printmedien der Stadt – DONAUKURIER, CITICON – berichteten über die Auszeichnung der geschätzten Ingolstädter Künstlerin mit siebenbürgisch-sächsischen Wurzeln.
Anton Potche

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