Das Schönste am Laufen ist das
Weglaufen und das Ankommen, wenn man es schafft. Zwischen den beiden
Enden der Strecke, das gilt für alle Längen vom Hundertmeterlauf
bis zum Marathon, gehört das volle Vergnügen nur den Zuschauern.
Davon konnte ich mich wieder vom Ingolstädter Halbmarathon am
vergangenen Sonntag überzeugen lassen.
Die Kleinen auf der 500-Meter-Strecke Fotos: Anton Potche |
Schulstaffelläuferin unterwegs |
Und das bleibt dann letztendlich das
Schönste am ganzen Marathonspaß: die lockere, oft lustige
Atmosphäre im Zuschauersaum. Da kommen lockere Sprüche und
aufmunternde Zurufe der Sorte: „Geht schon noch!“, „Zwei
Drittel habt‘s scho!“, „Da komm vor mit deinem Klatschgerät
(zu einer Dame unter den Zuschauern), das hilft bestimmt. Wirst
sehen, wie die anziehen.“ „Ja, so, sehr gut.“ „Super, du
siehst noch ganz munter aus.“ „Bravo! Auf geht‘s!“ Wenn dann
ein Läufer oder eine Läuferin noch zur Welle à la Fußballfans
anregt, erreicht das Aufmuntern unter den Zuschauern phonische
Spitzenwerte. Und wenn irgendwann noch Läufer mit seit Jahren schon
gefestigtem Bekanntheitsgrad in Stadt und Umgebung wie etwa der
Rückwärtsläufer – das ist kein Scherz – vorbeilaufen, dann
erfährt die Stimmung noch einmal eine Steigerung. Man steht unter
Seinesgleichen, spricht miteinander, scherzt, klatscht sich die Hände
wund. „So, jetzt bissel, die Hände schütteln, bis die nächste
Gruppe kommt“, sagt einer und alle schütteln wirklich die
rotgeklatschten Hände.
Auf dem Heimweg, habe ich mich
gefragt, ob der Kriegstreiber im Kreml wohl fähig wäre, sich
vorzustellen, dass Menschen sich friedlich, frohgemut und dem anderen
gutgesinnt treffen können und dann wieder zufrieden und glücklich
nach Hause gehen. Nein! Das glaube ich nicht.
Anton Potche
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