Ingolstadt hat 142.370 Einwohner
(Stand 31.12.2022). Davon sind ca. 23,7 Prozent Ausländer. Laut
INGOLSTADT INFORMIERT, herausgegeben vom Presseamt der Donaustadt,
lebten zum Ende des vergangenen Jahres „rund 33.700 Personen mit
einer ausländischen Staatsangehörigkeit in Ingolstadt – die
meisten mit unbefristetem Aufenthalt“.
In einer Grafik werden die „15
häufigsten Staatsangehörigkeiten in Ingolstadt am 31.12.2022“
visualisiert. (Gemeint sind fremde Staatsangehörigkeiten.) Darin
kann man erkennen, dass Türken mit 4.803 Personen diese Auflistung
anführen. An zweiter Stelle liegen Personen mit rumänischer
Staatsangehörigkeit. Im Ingolstädter Einwohner-Melderegister sind
2.973 Menschen mit rumänischer Staatsbürgerschaft vermerkt.
Ingolstadt Foto: Anton Potche |
Schaut man sich in der
Bevölkerungsstatistik der Stadt die zahlenmäßige Entwicklung der
Bewohner aus Rumänien an, so kann man seit 2002 eine konstante
Steigerung feststellen. Die Anzahl der aus diesem seit 2007 zur EU
gehörenden Land zugezogenen Bürger ist von 515 auf 2815 im Jahre
2020 kontinuierlich gestiegen.
Diese Zahlen sprechen eigentlich
eine eindeutige Sprache über die Verhältnisse in Rumänien. Der
Exodus besonders der jungen, leistungsstarken Generation geht weiter.
Er hat eigentlich schon nach dem Fall des kommunistischen Regimes an
Weihnachten 1989 begonnen und ist bis heute nicht zum Stillstand
gekommen. Es gibt in Rumänien kaum noch einen Lebensbereich, in dem
nicht über Arbeitskräftemangel geklagt wird. Das beginnt in der
Schule und endet in der Seniorenbetreuung und Altenpflege. So
gesehen, darf oder muss man sich schon die Frage stellen, ob das
Abwerben von Pflegekräften in diesem Land aus deutscher Sicht auch
eine moralische Komponente enthält. Eine schlüssige Antwort darauf
könnte vielleicht Bayerns Ministerpräsident Markus Söder
geben. Der
war nämlich im Februar kurz in Rumänien und meinte laut BR abseits
des offiziellen Besuchsprogramms:
„Wir
suchen gezielt nach Fachkräften.“ Achim
Wendlers
Artikel (11.02.2023) zu diesem Schnelltrip des bayerischen
Ministerpräsidenten trug den Titel „Söder
in Südosteuropa: Auf der Suche nach Personal - Ministerpräsident
Markus Söder will Arbeitskräfte aus Rumänien und Albanien nach
Bayern locken."
Anton Potche
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