Montag, 15. September 2025
Jahrmarkt vor 100 Jahren – 3
Montag, 8. September 2025
Man sollte es probieren
Schon das Vorwort verrät in Bernd G. Längin einen Kenner der Materie, aber auch einen sympathischen Erzähler, der nicht alles auf die Waage legt, zwar nichts auf die leichte Schulter nimmt, aber Geschichtsabläufe auch nicht übermäßig dramatisiert. Was einen beim Lesen und Betrachten erwartet, deutet schon der Titel des Vorwortes an: Wer is e Schwob, e Donauschwob? Die Geschichte einer Erfindung. Der Vergleich Schwabens mit Schwaben ist nur eins von vielen sprachlichen und komparatistischen Beispielen in diesem Buch: „Wo Schwaben (Siedlungsgebiet im westlichen Alpenvorland und im Allgäu) liegt, ist dann spätestens seit dem Schulbesuch hinlänglich bekannt. […] Das andere Schwaben (Völkermischzone im mittleren Donauraum) mußte in der Ahnenheimat einfach unbekannt bleiben, die Kerngebiete Banat, Schwäbische Türkei und Batschka ein weißer Fleck. Danach zu suchen, setzte Komponieren, Präzisieren, Kompromisse machen voraus: Franz-, Joseph-, Karls-, Apfel– oder Krottendorf zwischen Karpaten und Plattensee, Gottlob, Liebling oder Engelsbrunn … wem fielen auf Anhieb deutschere Namen ein? […] Der Donauschwabe ist ein Geschöpf der österreich-ungarischen Donaumonarchie, war als solches eines Tages einfach da.“
Gleich nach dem Vorwort folgt eine Zeittafel. Wenn wir Banater Schwaben von unserer Geschichte sprechen, haben wir einen Zeitraum von etwa 300 Jahren im Visier. Bernd G. Längin hat aber auch Landschaften im Blickpunkt, die lange vor unserer kurzen Geschichte dort unten in Südosteuropa existierten. Und diese Landschaften waren besiedelt, konnten also für den Beginn einer Zeittafel herhalten. Etwa so: „101 – 275 Das spätere Temescher Banat Teil Dakiens unter röm. Herrschaft.“ Erst ein paar Jahrhunderte und viele Kriege später heißt es: „1712 - 1838 Rund 2000 – vorwiegend oberschwäbische – Familien ziehen nach Sathmar.“
Man kann das eigentlich als Beginn der donauschwäbischen oder banatschwäbischen Siedlungsgeschichte, oder wie auch immer man sie nennen will, betrachten. Und man kann diese Geschichte mit den Kapitelüberschriften des Textteils skizieren: Vivat Eugenius, Die zweite Ostkolonisation, Die Faust des Abendlands, Kaisers Zeiten, Schwabenstreiche, Im Sog der Madjaristen, Schwäbisches Erwachen, Unser Volk stirbt nicht. Es gab, weiß Gott, in dieser kurzen Geschichte vom Werden und Vergehen einer Volksgruppe nicht nur gute Vorkommnisse. So heißt es zum Beispiel über eine Zeit lange vor Weltkriegen und Deportationen: „Ungarns Kulturpropaganda war geschickt. Die katholische Kirche munitionierte klerikal kräftig auf, die verstaatlichten Schulen machten die Entnationalisierung bereitwillig mit. Beifall kam aus dem nie abreißenden Dichterkreis.“ Und so weiter und so fort …
Und wie ist es heute mit dem nicht sterben wollenden Völkchen? Dieses Buch ist im Jahre 2000 – mehr Zeitenwende geht eigentlich nicht – erschienen und damals sah Bernd G. Längin das Ende so: „ Gegen Ende des Jahrhunderts ist die Zahl derer, die Heide oder Hecke in guter alter Schwabenmanier ein letztes ‚Bleib gsund‘ zurufen, dann kleiner geworden. Zurück sind jene Unentwegten geblieben, die nach dem Aussitzen des Proletarierstaats weder auswandern noch aussterben wollen. Auf was sie setzen, ist nach Wechsel und Wende die Kontinuität. Doch wer den Weg der Erinnerung geht, muß sich unwillkürlich fragen: auf welche? Bilder entstehen über das Bild hinaus, was ist es, das in Heide, Hecke oder Bergland fortgesetzt werden soll? Das Schwabenland, wie es einmal selbstverständlich war, ist nur schwer ohne das politische Schicksal zu sehen, die Schwabengeschichte viele ‚Umwege‘ gegangen. Die Konstante war der Neuanfang, der Wechsel der Parameter der Vergangenheit.“
Wer Bücher liest und Bilder betrachtet, lebt anders. Man sollte es bei diesem Buch probieren. Es zahlt sich bestimmt aus.
Mittwoch, 3. September 2025
Sonntag, 31. August 2025
August 2025 – Giarmata in den Medien
Start in die Saison 2025 - 2026
Unirea ist mit einer Niederlage gestartet
Montag, 18. August 2025
vun dedoom hoom
- gedicht im johrmarker dialekt -
- mer fallt de plafon uf de kopp
wann ich zu lang dehoom sin
mich fresst ’s hoomweh uf
wann ich zu lang net dehoom sin
mer dreht sich de maa rum
wann ich an rumänien denk
mer dreht sich de maa rum
wann jemmand iwer johrmark schennt –
- mach dann was ’d net losse kannst
un fahr in gotts nome hoom
schau ob meim vatter sei haus noch steht
ich hun do unlängst davun getroomt –
[uf der schanz, 1993]
berns toni